Hans Meyer: Unterschied zwischen den Versionen
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[[Hans Meyer | | kurzname = Hans Meyer | ||
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'''Hans-Joachim Meyer''' (* 3. November 1942 in Briesen bei Bilin, heutige Tschechische Republik) spielte vor seiner Trainerkarriere bis 1963 als Verteidiger bei Motor Dietlas und [[Motor Suhl]]. Im Jahr 1963 wechselte er studiumsbedingt nach Jena und meldete sich beim [[SC Motor Jena]] an. Bis 1969 spielte er unter [[Georg Buschner]] in der [[DDR-Oberliga]] beim [[FC Carl Zeiss Jena]] und wurde mit dem [[FCC]] zweimal DDR-Meister. Insgesamt absolvierte Hans Meyer 39 Pflichtspiele (1 Tor) für den Verein – davon 30 Spiele (1) in der [[DDR-Oberliga]], 3 Spiele um den [[FDGB-Pokal]] und 6 Spiele im [[IFC]]. Sein einziges Tor für den Verein erzielte er 1967 im [[66/67 18|Heimspiel gegen die BSG Wismut Gera]] (1:1) per Kopf . | |||
Hans Meyer erwarb an der DHfK in Leipzig sein Diplom als Lehrer für Sport und Geschichte. 1971 übernahm er als jüngster Trainer der DDR-Oberliga den FC Carl Zeiss Jena, nachdem er zuvor Assistenztrainer von Georg Buschner gewesen war. Seine Amtsübernahme war nach der erfolgreichen Ära unter Georg Buschner in der Jenaer Anhängerschaft nicht unumstritten. Man vermutete, Georg Buschner hätte mit Absicht den unerfahrenen Meyer als seinen Nachfolger empfohlen, um seine eigene spätere Rückkehr nach Jena zu ermöglichen. Im Zeiss-Werk wurden Unterschriften gegen den FCC-Trainer Meyer gesammelt. Später kommentierte er die damaligen Umstände, in seiner ihm eigenen Art, mit den Worten: ''"Als ich mit knapp 28 Jahren Trainer in Jena geworden bin, hat das eingeschlagen wie eine Bombe. Das war, als ob ein 18-jähriger Schiedsrichter wird und dann noch aus der Leichtathletik kommt."'' | Hans Meyer erwarb an der DHfK in Leipzig sein Diplom als Lehrer für Sport und Geschichte. 1971 übernahm er als jüngster Trainer der DDR-Oberliga den FC Carl Zeiss Jena, nachdem er zuvor Assistenztrainer von Georg Buschner gewesen war. Seine Amtsübernahme war nach der erfolgreichen Ära unter Georg Buschner in der Jenaer Anhängerschaft nicht unumstritten. Man vermutete, Georg Buschner hätte mit Absicht den unerfahrenen Meyer als seinen Nachfolger empfohlen, um seine eigene spätere Rückkehr nach Jena zu ermöglichen. Im Zeiss-Werk wurden Unterschriften gegen den FCC-Trainer Meyer gesammelt. Später kommentierte er die damaligen Umstände, in seiner ihm eigenen Art, mit den Worten: ''"Als ich mit knapp 28 Jahren Trainer in Jena geworden bin, hat das eingeschlagen wie eine Bombe. Das war, als ob ein 18-jähriger Schiedsrichter wird und dann noch aus der Leichtathletik kommt."'' | ||
Der "Sturkopf" Meyer setzte sich aber durch. | Der "Sturkopf" Meyer setzte sich aber durch. | ||
Mit den Jenaern wurde er dreimal [http://de.wikipedia.org/wiki/FDGB-Pokal FDGB-Pokalsieger] (1972, 1974, 1980) und erreichte 1981 das Finale im [[ | Mit den Jenaern wurde er dreimal [http://de.wikipedia.org/wiki/FDGB-Pokal FDGB-Pokalsieger] (1972, 1974, 1980) und erreichte 1981 das Finale im [[EC II|Europapokal der Pokalsieger]] (1:2 gegen [http://de.wikipedia.org/wiki/Dinamo_Tiflis Dinamo Tiflis]). Nach 13 erfolgreichen Jahren wurde Hans Meyer in den Tagen nach einer 0:5-Niederlage am 22. Oktober 1983 beim [[BFC Dynamo]] als Trainer des FC Carl Zeiss Jena entlassen (oder wie es damals hieß: ''„In Absprache mit dem DFV der DDR wurde der bisherige Oberligatrainer Sportfreund Hans Meyer in eine verantwortliche Funktion auf dem Gebiet des Sports berufen. Das Training der Oberligamannschaft übernahm mit sofortiger Wirkung Sportfreund [[Dietmar Pfeifer]]“''). Von Oktober 1993 bis August 1994 war er noch einmal Trainer des FC Carl Zeiss Jena. | ||
In 468 Pflichtspielen (DDR-Oberliga: 320, Europapokal: 56, Pokal: 60,[[ 2. Bundesliga]]: 28, [[Regionalliga]]: 4) betreute Hans Meyer den FC Carl Zeiss Jena und führt damit die ewige Trainerliste der Jenaer an. Der Platz auf der Jenaer Trainerbank in 56 Europokalspielen und die erfolgreiche Europapokalsaison 1980/1981 brachten ihm in Jena den Spitznamen "Mister Europacup" ein. | In 468 Pflichtspielen (DDR-Oberliga: 320, Europapokal: 56, Pokal: 60,[[ 2. Bundesliga]]: 28, [[Regionalliga]]: 4) betreute Hans Meyer den FC Carl Zeiss Jena und führt damit die ewige Trainerliste der Jenaer an. Der Platz auf der Jenaer Trainerbank in 56 Europokalspielen und die erfolgreiche Europapokalsaison 1980/1981 brachten ihm in Jena den Spitznamen "Mister Europacup" ein. | ||
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Später trainierte er von 1984 bis 1987 den [[FC Rot-Weiß Erfurt]], den [[Chemnitzer FC]] (1988 bis Juni 1993), den [[1. FC Union Berlin]] (1995) und den niederländischen Erstligisten [http://de.wikipedia.org/wiki/FC_Twente_Enschede FC Twente Enschede] (Januar 1996 bis September 1999). | Später trainierte er von 1984 bis 1987 den [[FC Rot-Weiß Erfurt]], den [[Chemnitzer FC]] (1988 bis Juni 1993), den [[1. FC Union Berlin]] (1995) und den niederländischen Erstligisten [http://de.wikipedia.org/wiki/FC_Twente_Enschede FC Twente Enschede] (Januar 1996 bis September 1999). | ||
Im September 1999 wurde Hans Meyer Trainer des damaligen Zweitligisten [[Borussia Mönchengladbach]]. Er führte die Borussen 2001 wieder zurück in die 1. Bundesliga. Er war somit der erste Fußballtrainer aus den ostdeutschen Bundesländern, der mit einem Verein aus dem Westen in die Bundesliga aufgestiegen ist. Hans Meyer schied im März 2003 auf eigenen Wunsch bei Borussia Mönchengladbach aus. Er wurde nach seiner Trennung Talentesichter in Mönchengladbach. Im Dezember 2003 lockte ihn [[Hertha BSC Berlin]] wieder zurück auf die Trainerbank. Im Juni 2004 verließ Hans Meyer Hertha BSC, obwohl er ein Angebot zur Vertragsverlängerung hatte. Erneut im vorzeitigen Ruhestand, übernahm er am 9. November 2005 das Amt des Cheftrainers beim damaligen Tabellenletzten der Fußball-Bundesliga, dem [[1. FC Nürnberg]]. Innerhalb kürzester Zeit führte er die Franken auf einen Nicht-Abstiegsplatz, sicherte am 32. Spieltag den Klassenerhalt und erreichte am Ende sogar Platz 8. Daraufhin wurde Hans Meyers Vertrag zunächst unbefristet - mit jederzeitiger Kündigungsmöglichkeit beider Seiten - verlängert. Im Februar 2007 erhielt er einen Vertrag bis 2009, wurde allerdings im Februar 2008 vorzeitig entlassen. | Im September 1999 wurde Hans Meyer Trainer des damaligen Zweitligisten [[Borussia Mönchengladbach]]. Er führte die Borussen 2001 wieder zurück in die 1. Bundesliga. Er war somit der erste Fußballtrainer aus den ostdeutschen Bundesländern, der mit einem Verein aus dem Westen in die Bundesliga aufgestiegen ist. Hans Meyer schied im März 2003 auf eigenen Wunsch bei Borussia Mönchengladbach aus. Er wurde nach seiner Trennung Talentesichter in Mönchengladbach. Im Dezember 2003 lockte ihn [[Hertha BSC Berlin]] wieder zurück auf die Trainerbank. Im Juni 2004 verließ Hans Meyer Hertha BSC, obwohl er ein Angebot zur Vertragsverlängerung hatte. Erneut im vorzeitigen Ruhestand, übernahm er am 9. November 2005 das Amt des Cheftrainers beim damaligen Tabellenletzten der Fußball-Bundesliga, dem [[1. FC Nürnberg]]. Innerhalb kürzester Zeit führte er die Franken auf einen Nicht-Abstiegsplatz, sicherte am 32. Spieltag den Klassenerhalt und erreichte am Ende sogar Platz 8. Daraufhin wurde Hans Meyers Vertrag zunächst unbefristet - mit jederzeitiger Kündigungsmöglichkeit beider Seiten - verlängert. Im Februar 2007 erhielt er einen Vertrag bis 2009, wurde allerdings im Februar 2008 vorzeitig entlassen. Nach einem längeren Rechtsstreit mit den Nürnbergern über die Modalitäten der Vertragsauflösung heuerte er im Oktober 2008 wieder bei Borussia Mönchengladbach als Cheftrainer an. Er unterschrieb bei den Borussen einen Vertrag der bis Ende Juni 2010 galt. Trotz Klassenerhalts in der 1. Bundesliga mit der Borussia in der [[Saison 2008/2009]] bat Hans Meyer im Sommer 2009 um vorzeitige Vertragsauflösung, dem der Verein entsprach. Seit Juni 2011 ist Hans Meyer Präsidiumsmitglied von [[Borussia Mönchengladbach]]. | ||
Am 15. Mai 2023 wurde Hans Meyer mit der Ehrenmitgliedschaft des FCC ausgezeichnet. | |||
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[[Kategorie:FCC-Spieler 1969/1970|Meyer, Hans]] | |||
[[Kategorie:Ehrenmitglieder|Meyer, Hans]] |
Aktuelle Version vom 16. Mai 2023, 20:10 Uhr
Hans Meyer | ||
Informationen | ||
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Voller Name | Hans-Joachim Meyer | |
Geburtstag | 3. November 1942 | |
Geburtsort | Briesen, Deutschland | |
Position | Abwehrspieler | |
Spiele für den FCC1 | ||
Wettbewerb | Spiele | Tore |
DDR-Oberliga FDGB-Pokal IFC Gesamt: |
30 3 6 39 |
1 0 0 1 |
Spiele als Trainer des FCC3 | ||
DDR-Oberliga Europapokal Pokal 2. Bundesliga Regionalliga Gesamt: |
320 56 60 28 4 468 |
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Hans-Joachim Meyer (* 3. November 1942 in Briesen bei Bilin, heutige Tschechische Republik) spielte vor seiner Trainerkarriere bis 1963 als Verteidiger bei Motor Dietlas und Motor Suhl. Im Jahr 1963 wechselte er studiumsbedingt nach Jena und meldete sich beim SC Motor Jena an. Bis 1969 spielte er unter Georg Buschner in der DDR-Oberliga beim FC Carl Zeiss Jena und wurde mit dem FCC zweimal DDR-Meister. Insgesamt absolvierte Hans Meyer 39 Pflichtspiele (1 Tor) für den Verein – davon 30 Spiele (1) in der DDR-Oberliga, 3 Spiele um den FDGB-Pokal und 6 Spiele im IFC. Sein einziges Tor für den Verein erzielte er 1967 im Heimspiel gegen die BSG Wismut Gera (1:1) per Kopf .
Hans Meyer erwarb an der DHfK in Leipzig sein Diplom als Lehrer für Sport und Geschichte. 1971 übernahm er als jüngster Trainer der DDR-Oberliga den FC Carl Zeiss Jena, nachdem er zuvor Assistenztrainer von Georg Buschner gewesen war. Seine Amtsübernahme war nach der erfolgreichen Ära unter Georg Buschner in der Jenaer Anhängerschaft nicht unumstritten. Man vermutete, Georg Buschner hätte mit Absicht den unerfahrenen Meyer als seinen Nachfolger empfohlen, um seine eigene spätere Rückkehr nach Jena zu ermöglichen. Im Zeiss-Werk wurden Unterschriften gegen den FCC-Trainer Meyer gesammelt. Später kommentierte er die damaligen Umstände, in seiner ihm eigenen Art, mit den Worten: "Als ich mit knapp 28 Jahren Trainer in Jena geworden bin, hat das eingeschlagen wie eine Bombe. Das war, als ob ein 18-jähriger Schiedsrichter wird und dann noch aus der Leichtathletik kommt."
Der "Sturkopf" Meyer setzte sich aber durch. Mit den Jenaern wurde er dreimal FDGB-Pokalsieger (1972, 1974, 1980) und erreichte 1981 das Finale im Europapokal der Pokalsieger (1:2 gegen Dinamo Tiflis). Nach 13 erfolgreichen Jahren wurde Hans Meyer in den Tagen nach einer 0:5-Niederlage am 22. Oktober 1983 beim BFC Dynamo als Trainer des FC Carl Zeiss Jena entlassen (oder wie es damals hieß: „In Absprache mit dem DFV der DDR wurde der bisherige Oberligatrainer Sportfreund Hans Meyer in eine verantwortliche Funktion auf dem Gebiet des Sports berufen. Das Training der Oberligamannschaft übernahm mit sofortiger Wirkung Sportfreund Dietmar Pfeifer“). Von Oktober 1993 bis August 1994 war er noch einmal Trainer des FC Carl Zeiss Jena.
In 468 Pflichtspielen (DDR-Oberliga: 320, Europapokal: 56, Pokal: 60,2. Bundesliga: 28, Regionalliga: 4) betreute Hans Meyer den FC Carl Zeiss Jena und führt damit die ewige Trainerliste der Jenaer an. Der Platz auf der Jenaer Trainerbank in 56 Europokalspielen und die erfolgreiche Europapokalsaison 1980/1981 brachten ihm in Jena den Spitznamen "Mister Europacup" ein.
Später trainierte er von 1984 bis 1987 den FC Rot-Weiß Erfurt, den Chemnitzer FC (1988 bis Juni 1993), den 1. FC Union Berlin (1995) und den niederländischen Erstligisten FC Twente Enschede (Januar 1996 bis September 1999).
Im September 1999 wurde Hans Meyer Trainer des damaligen Zweitligisten Borussia Mönchengladbach. Er führte die Borussen 2001 wieder zurück in die 1. Bundesliga. Er war somit der erste Fußballtrainer aus den ostdeutschen Bundesländern, der mit einem Verein aus dem Westen in die Bundesliga aufgestiegen ist. Hans Meyer schied im März 2003 auf eigenen Wunsch bei Borussia Mönchengladbach aus. Er wurde nach seiner Trennung Talentesichter in Mönchengladbach. Im Dezember 2003 lockte ihn Hertha BSC Berlin wieder zurück auf die Trainerbank. Im Juni 2004 verließ Hans Meyer Hertha BSC, obwohl er ein Angebot zur Vertragsverlängerung hatte. Erneut im vorzeitigen Ruhestand, übernahm er am 9. November 2005 das Amt des Cheftrainers beim damaligen Tabellenletzten der Fußball-Bundesliga, dem 1. FC Nürnberg. Innerhalb kürzester Zeit führte er die Franken auf einen Nicht-Abstiegsplatz, sicherte am 32. Spieltag den Klassenerhalt und erreichte am Ende sogar Platz 8. Daraufhin wurde Hans Meyers Vertrag zunächst unbefristet - mit jederzeitiger Kündigungsmöglichkeit beider Seiten - verlängert. Im Februar 2007 erhielt er einen Vertrag bis 2009, wurde allerdings im Februar 2008 vorzeitig entlassen. Nach einem längeren Rechtsstreit mit den Nürnbergern über die Modalitäten der Vertragsauflösung heuerte er im Oktober 2008 wieder bei Borussia Mönchengladbach als Cheftrainer an. Er unterschrieb bei den Borussen einen Vertrag der bis Ende Juni 2010 galt. Trotz Klassenerhalts in der 1. Bundesliga mit der Borussia in der Saison 2008/2009 bat Hans Meyer im Sommer 2009 um vorzeitige Vertragsauflösung, dem der Verein entsprach. Seit Juni 2011 ist Hans Meyer Präsidiumsmitglied von Borussia Mönchengladbach.
Am 15. Mai 2023 wurde Hans Meyer mit der Ehrenmitgliedschaft des FCC ausgezeichnet.