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'''Dessaus Kampfbahn 5:0 eingeweiht''' | |||
Verhältnismäßig früh fand in diesem Jahre der Großkampf zwischen den beiden Meisterschaftsrivalen Dessau 05 und dem 1.SV Jena statt . Entgegen früherer Jahre wurde er diesmal zuerst in Dessau durchgeführt . Hier weihte der Gaumeister seine neue Kampfbahn , eine überaus schmucke Spielstätte , mit einem Fassungsvermögen für 15.000 Zuschauer . | |||
In Gegenwart des Gaufachwartes Hans Hädicke , der die völlig neu hergerichtete herrliche Kampfbahn des Gaumeisters in einer Ansprache weihte - auch die Gäste aus Jena überreichten durch ihren Vereinsführer Dr. Liebmann ein Blumengebinde - standen sich die beiden alten Gaumeister gegenüber . Die Dessauer , die am Vorsonntag in einem Übungsspiel den SV Tannenheger mit 6:0 besiegt hatten , traten mit ihrer stärksten Mannschaft an , also auch mit den beiden neuen Leuten , dem Torwart Mössner ( früher Floridsdorf Wien ) und dem linken Läufer Weißenborn ( früher Harburg) . Auch in Reihen der Thüringer stand ein Ex-Wiener auf halblinks : Lang (Wacker Wien) , der jedoch im Gegensatz zu seinem Dessauer Landsmann nicht sonderlich einschlug . Jena hatte seinen Torwart Günther ersetzen müssen , außerdem fehlte im Angriff der Repräsentative Beckert und damit die treibende Kraft . Dessau war dem Gast an Schnelligkeit und Einsatzbereitschaft glatt überlegen und zeigte besonders im Sturm viel Schußfreude , während der Jenaer Angriff gerade in Tornähe gänzlich versagte und auch die sichersten Gelegenheiten ausließ . Dessaus treibende Kraft war Schmeißer als zurückgezogener Mittelstürmer und bei Jena der noch nicht völlig wiederhergestellte Werner , der gleichfalls den Sturm anführte . Werner ging kurz nach der Pause , als der Kampf schon für Jena verloren war , auf seinen Stammposten zurück und brachte es fertig , daß seine Mannschaft mehr Druck nach vorn erhielt . Vorher stand Hädicke als Stoppermittelläufer seinen Mann , leider fand er aber mit diesem System bei seinen Halbstürmern kein Verständnis . | |||
Der Sieg der Dessauer ist verdient , wenngleich er zahlenmäßig zu hoch ausgefallen ist . Hier muß gesagt werden , daß ein Tor vom Schiedsrichter nicht hätte gegeben werden dürfen , da der Ball die Linie noch nicht überschritten hatte . Im Übrigen ist auch Jenas Tormann nicht ganz schuldlos an der Höhe dieser Niederlage . | |||
In den ersten 20 Minuten sah es nicht nach einem so glatten Siege des Meisters aus , da die Gäste im Feldspiel ein geringes Plus hatten . Ganz verschoß zweimal ausgezeichnete Torgelegenheiten : sein Bälle gingen haarscharf am Pfosten vorbei . Im immer offener werdenden Feldspiel kam Dessau dann durch Paul , der Schipphorst regelwidrig vom Ball getrennt hat , mit Nahschuß zum ersten Tor . Als der Jenaer Ex-Wiener verletzt wurde und mit Linksaußen König den Platz wechselte , auf dem er ebenso wenig wie vorher leistete , trat die schwache Leistung des Jenaer Angriffs immer klare zutage . Ein sehr schönes Zuspiel von Schmeißer an Kusmirek brachte durch diesen ein unhaltbares zweites Tor . Ein weiterer Treffer desselben Spielers wurde wegen vorausgegangenem Handspiel nicht anerkannt . Kurz vor der Pause brachte eine weitere Vorlage von Poppenberg mit anschließendem unhaltbaren 25-m-Schuß von Elze das 3:0 . Jenas Verteidigung hatte Elze nicht angegriffen . | |||
Nach der Seitenwechsel wurde Jena zunächst aggressiver , und Dessaus Torwart konnte einen Schuß von Werner gerade noch zur Ecke lenken . Im Gegenangriff machte Schipphorst einen Scharfschuß Kusmireks noch auf der Linie unschädlich . Dessau kam dann durch Paul zum 4:0 - allerdings hatte der Torwart den Ball noch auf der Torlinie gemeistert . Nun drückten die Anhaltiner stark und konnten noch einen schönen Erfolg buchen durch Niemann , der von Jenas linken Läufer Harthaus den Ball vor die Füße bekam . War der Kampf bis dahin flott und offen , so ließ er nun merklich nach , da Dessau mit dem Ergebnis zufrieden zu sein schien und Jena bei etwas überlegenem Spiele das Toreschießen versäumte . Eckenverhältnis : 8:6 für Dessau . | |||
die besten Spieler : Schmeißer , Henze (Dessau ) Werner , Malter (Jena) | |||
Bericht von M. Georgi im Kicker vom 3.Oktober 1938 | |||
==andere Spiele== | |||
* Merseburg 99 : Steinach 08 3:0 , 700 Z. | |||
* FC Thüringen Weida : VfL 96 Halle 4:0 , 2.000 Z. | |||
* Fortuna Magdeburg : SpVgg Erfurt 4:0 , 1.000 Z. | |||
9.10.38 | |||
* VfL Halle 96 : 1.FC Lauscha 07 4:2 , 500 Z. | |||
* Thüringen Weida : Merseburg 99 3:0 , 1.000 Z. | |||
* Steinach 08 : CV Magdeburg 1:0 , 950 Z. | |||
[[Kategorie:Punktspiele 1938/1939]] |
Aktuelle Version vom 6. September 2024, 22:01 Uhr
Spieldaten | |
Wettbewerb | Gauliga Mitte , 3. Spieltag |
Saison | Saison 1938/1939, Hinrunde |
Ansetzung | SV Dessau 05 - 1. SV Jena |
Ort | Stadion am Schillerpark in Dessau |
Zeit | So. 02.10.1938 |
Zuschauer | 5.000 |
Schiedsrichter | Greye (Bitterfeld) |
Ergebnis | 5:0 |
Tore |
|
Andere Spiele oder Berichte |
{{{Links}}} |
Aufstellungen
- Dessau
- Mössner
- Poppenberg , Henze
- Manthey , Gehlert , Weißenborn
- Paul , Niemann , Schmeißer , Elze , Kusmirek
Trainer : Höger
- Jena
- Göpfert
- Schipphorst , Schüßler
- Malter , Hädicke , Harthaus
- Bachmann , Ganz , Werner , Lang , König
Trainer : Prokoph
Spielbericht
Dessaus Kampfbahn 5:0 eingeweiht
Verhältnismäßig früh fand in diesem Jahre der Großkampf zwischen den beiden Meisterschaftsrivalen Dessau 05 und dem 1.SV Jena statt . Entgegen früherer Jahre wurde er diesmal zuerst in Dessau durchgeführt . Hier weihte der Gaumeister seine neue Kampfbahn , eine überaus schmucke Spielstätte , mit einem Fassungsvermögen für 15.000 Zuschauer .
In Gegenwart des Gaufachwartes Hans Hädicke , der die völlig neu hergerichtete herrliche Kampfbahn des Gaumeisters in einer Ansprache weihte - auch die Gäste aus Jena überreichten durch ihren Vereinsführer Dr. Liebmann ein Blumengebinde - standen sich die beiden alten Gaumeister gegenüber . Die Dessauer , die am Vorsonntag in einem Übungsspiel den SV Tannenheger mit 6:0 besiegt hatten , traten mit ihrer stärksten Mannschaft an , also auch mit den beiden neuen Leuten , dem Torwart Mössner ( früher Floridsdorf Wien ) und dem linken Läufer Weißenborn ( früher Harburg) . Auch in Reihen der Thüringer stand ein Ex-Wiener auf halblinks : Lang (Wacker Wien) , der jedoch im Gegensatz zu seinem Dessauer Landsmann nicht sonderlich einschlug . Jena hatte seinen Torwart Günther ersetzen müssen , außerdem fehlte im Angriff der Repräsentative Beckert und damit die treibende Kraft . Dessau war dem Gast an Schnelligkeit und Einsatzbereitschaft glatt überlegen und zeigte besonders im Sturm viel Schußfreude , während der Jenaer Angriff gerade in Tornähe gänzlich versagte und auch die sichersten Gelegenheiten ausließ . Dessaus treibende Kraft war Schmeißer als zurückgezogener Mittelstürmer und bei Jena der noch nicht völlig wiederhergestellte Werner , der gleichfalls den Sturm anführte . Werner ging kurz nach der Pause , als der Kampf schon für Jena verloren war , auf seinen Stammposten zurück und brachte es fertig , daß seine Mannschaft mehr Druck nach vorn erhielt . Vorher stand Hädicke als Stoppermittelläufer seinen Mann , leider fand er aber mit diesem System bei seinen Halbstürmern kein Verständnis .
Der Sieg der Dessauer ist verdient , wenngleich er zahlenmäßig zu hoch ausgefallen ist . Hier muß gesagt werden , daß ein Tor vom Schiedsrichter nicht hätte gegeben werden dürfen , da der Ball die Linie noch nicht überschritten hatte . Im Übrigen ist auch Jenas Tormann nicht ganz schuldlos an der Höhe dieser Niederlage .
In den ersten 20 Minuten sah es nicht nach einem so glatten Siege des Meisters aus , da die Gäste im Feldspiel ein geringes Plus hatten . Ganz verschoß zweimal ausgezeichnete Torgelegenheiten : sein Bälle gingen haarscharf am Pfosten vorbei . Im immer offener werdenden Feldspiel kam Dessau dann durch Paul , der Schipphorst regelwidrig vom Ball getrennt hat , mit Nahschuß zum ersten Tor . Als der Jenaer Ex-Wiener verletzt wurde und mit Linksaußen König den Platz wechselte , auf dem er ebenso wenig wie vorher leistete , trat die schwache Leistung des Jenaer Angriffs immer klare zutage . Ein sehr schönes Zuspiel von Schmeißer an Kusmirek brachte durch diesen ein unhaltbares zweites Tor . Ein weiterer Treffer desselben Spielers wurde wegen vorausgegangenem Handspiel nicht anerkannt . Kurz vor der Pause brachte eine weitere Vorlage von Poppenberg mit anschließendem unhaltbaren 25-m-Schuß von Elze das 3:0 . Jenas Verteidigung hatte Elze nicht angegriffen .
Nach der Seitenwechsel wurde Jena zunächst aggressiver , und Dessaus Torwart konnte einen Schuß von Werner gerade noch zur Ecke lenken . Im Gegenangriff machte Schipphorst einen Scharfschuß Kusmireks noch auf der Linie unschädlich . Dessau kam dann durch Paul zum 4:0 - allerdings hatte der Torwart den Ball noch auf der Torlinie gemeistert . Nun drückten die Anhaltiner stark und konnten noch einen schönen Erfolg buchen durch Niemann , der von Jenas linken Läufer Harthaus den Ball vor die Füße bekam . War der Kampf bis dahin flott und offen , so ließ er nun merklich nach , da Dessau mit dem Ergebnis zufrieden zu sein schien und Jena bei etwas überlegenem Spiele das Toreschießen versäumte . Eckenverhältnis : 8:6 für Dessau .
die besten Spieler : Schmeißer , Henze (Dessau ) Werner , Malter (Jena)
Bericht von M. Georgi im Kicker vom 3.Oktober 1938
andere Spiele
- Merseburg 99 : Steinach 08 3:0 , 700 Z.
- FC Thüringen Weida : VfL 96 Halle 4:0 , 2.000 Z.
- Fortuna Magdeburg : SpVgg Erfurt 4:0 , 1.000 Z.
9.10.38
- VfL Halle 96 : 1.FC Lauscha 07 4:2 , 500 Z.
- Thüringen Weida : Merseburg 99 3:0 , 1.000 Z.
- Steinach 08 : CV Magdeburg 1:0 , 950 Z.