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|Wettb = [[Kreisliga Thüringen]] | |||
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|Ansetz = SC Erfurt : 1.SV Jena | |||
|Ort = SC-Platz in Erfurt | |||
|Zeit = So 10.04.1921 | |||
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|Schiri = Fischer (SpVgg Jena) | |||
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:Heinecke | |||
:Braungart , Schröder | |||
:Werner , Schuster , Keiling | |||
:Schlüter , Tresselt , Schreyvogel , Wallner , Engelmann | |||
==Spielbericht== | |||
Nun gehört auch dieses Spiel , das vom Verband für den gestrigen Sonntag angesetzt worden war , der Vergangenheit an . Das Spiel zweier Gegner , wie man sie höchstens etwas bei der Lokalrivalität süddeutscher Fußballhochburgen findet . Unerbittlich , scharf , mit beiderseitigem Willen zum Sieg . Nicht anderes als ein unentschiedenes Resultat war das Ergebnis der Begegnung auf dem Sportplatz des SC Erfurt . Das hatten die wenigsten gehofft . In beiden Lagern war man vom Sieg der Einheimischen überzeugt . Sowohl Erfurt als auch Jena wollten den Sieg an seine Fahnen heften , um die gute Spielweise und -stärke zu heben . Erfurt machte sich in letzter Zeit ganz besonders , und daß Jena nicht im Rückschritt lag , zeigte sein einwandfreier Sieg gegen den Altmeister VfB Leipzig am Ostersamstag . Kein Wunder , wenn die vergangenen Tage im Zeichen allgemeiner Aufregung standen . Wer wird Sieger ? Das war die Frage aller Sportfreunde , welche die Begegnung beider Rivalen schon so oft verfolgen konnten . | |||
Davon begleitete aus Jena eine ziemliche Anzahl Getreuer unsere Elf , um Zeuge eines interessanten Kampfes zu werden . Zwar artete das Spiel im Anfang etwas aus , wurde jedoch im großen und ganzen gut und ohne jegliche Reibung durchgeführt . Glanzleistungen bekam man , mit einer Ausnahme , weder von Jena noch von Erfurt zu sehen . Und dieser eine war unser rechter Vorderseitiger Braungart , der einen großen Tag hatte . Alle Angriffe der Erfurter , die gefährlich werden konnten , brachte Braungart in erster Linie zum Scheitern . Nach gutem Angriff völlig sicheres Ballnehmen und dann ein befreiender Schlag . Das war heute Braungart , ein Spieler besonderer Klasse , und jeder , der ihn bewundern konnte , hatte Freude an dem herrlich vorgeführten Verteidigungsspiel , das auch von den Erfurtern anerkannt wurde . | |||
Auch Schröder war gut und immer auf der Hut . Schuster war wie immer sehr eifrig und dort , wo er als Mittelläufer sein soll . Das anfängliche Drippeln , das "Arthur" ganz gerne macht , brachte ihm heute nichts ein . Aber bald erkannte er das wenig Nützliche dieser Spielart und stellte sein Spiel auf Kombination um , was ihm auch vollkommen gelang . Prächtige Angriffe gingen von ihm aus . Und die eingeleiteten Angriffe blieben unverwertet ; denn der Sturm - der fiel heute ab . Werner hatte einen schlechten Tag . Sein Spiel war unsicher , ohne jede Schußfreudigkeit und etwas bequem . Dadurch fiel Tresselt ab , und der unermüdliche kleine Wallner konnte allein nichts ausrichten . Gute Läufe zeigten Schlüter und Engelmann , die viel zu wenig bedient wurden . Heinicke im Tor hatte keine gefährlichen Sachen zu retten . Schreyvogel war der alte und Keiling zeigte seinen gewohnten Drang nach vorwärts . Er gefällt einem immer besser , und es scheint , daß Keiling (Geiling)einer guten Entwicklung entgegengeht . | |||
Von Erfurt ist das Gegenteil zu berichten . Doch zeigt sich im Sturm der beste Drang , und Schüsse werden besser angebracht als bei Jena , jedoch die Hintermannschaft taugt im allgemeinen nicht so viel wie beim Sportverein . Der linke Verteidiger war der bessere , und auch der linke Läufer war sehr stark , aber sonst gings auch nicht über den Durchschnitt , erreichte manchmal nicht einmal diesen . Daß Erfurt keine Niederlage erhielt , kann es nur dem unschlüssig gewesenen Sturm Jenas verdanken , der gute Gelegenheiten unausgenutzt vorüber gehen ließ . In der Stürmerreihe überragte der gute Rechtsaußen seinen Gegenüber und alle anderen im Sturm . Seine Durchbrüche waren oft gefährlicher Natur . | |||
Der Schiedsrichter Fischer tat sein möglichstes , war aber dem Ligaspiel nicht gewachsen . Er übersah vieles auf beiden Seiten und mußte vor allem die Art und Weise rügen , mit der Herr Machemehl auf dem Spielplan auftrat . Nach den Statuten gibt es außer den Linienrichtern niemand , der auf dem Spielfeld ist , auch keinen Vorstand vom SC Erfurt . Die Verwarnungen , die Fischer erteilte , waren berechtigt . | |||
Bericht in der Jenaischen Zeitung vom 11.04.1921 | |||
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(13.03.1921) | (13.03.1921) | ||
* Germania Ilmenau : SV 01 Gotha | * Germania Ilmenau : SV 01 Gotha 2:2 | ||
* SpVgg Erfurt : Borussia Erfurt 1:2 |
Aktuelle Version vom 9. September 2024, 11:18 Uhr
Spieldaten | |
Wettbewerb | Kreisliga Thüringen |
Saison | 1920/1921 , Rückrunde |
Ansetzung | SC Erfurt : 1.SV Jena |
Ort | SC-Platz in Erfurt |
Zeit | So 10.04.1921 |
Zuschauer | |
Schiedsrichter | Fischer (SpVgg Jena) |
Ergebnis | 0:0 |
Tore |
Fehlanzeige |
Andere Spiele oder Berichte |
{{{Links}}} |
Aufstellungen
- Jena
- Heinecke
- Braungart , Schröder
- Werner , Schuster , Keiling
- Schlüter , Tresselt , Schreyvogel , Wallner , Engelmann
Spielbericht
Nun gehört auch dieses Spiel , das vom Verband für den gestrigen Sonntag angesetzt worden war , der Vergangenheit an . Das Spiel zweier Gegner , wie man sie höchstens etwas bei der Lokalrivalität süddeutscher Fußballhochburgen findet . Unerbittlich , scharf , mit beiderseitigem Willen zum Sieg . Nicht anderes als ein unentschiedenes Resultat war das Ergebnis der Begegnung auf dem Sportplatz des SC Erfurt . Das hatten die wenigsten gehofft . In beiden Lagern war man vom Sieg der Einheimischen überzeugt . Sowohl Erfurt als auch Jena wollten den Sieg an seine Fahnen heften , um die gute Spielweise und -stärke zu heben . Erfurt machte sich in letzter Zeit ganz besonders , und daß Jena nicht im Rückschritt lag , zeigte sein einwandfreier Sieg gegen den Altmeister VfB Leipzig am Ostersamstag . Kein Wunder , wenn die vergangenen Tage im Zeichen allgemeiner Aufregung standen . Wer wird Sieger ? Das war die Frage aller Sportfreunde , welche die Begegnung beider Rivalen schon so oft verfolgen konnten .
Davon begleitete aus Jena eine ziemliche Anzahl Getreuer unsere Elf , um Zeuge eines interessanten Kampfes zu werden . Zwar artete das Spiel im Anfang etwas aus , wurde jedoch im großen und ganzen gut und ohne jegliche Reibung durchgeführt . Glanzleistungen bekam man , mit einer Ausnahme , weder von Jena noch von Erfurt zu sehen . Und dieser eine war unser rechter Vorderseitiger Braungart , der einen großen Tag hatte . Alle Angriffe der Erfurter , die gefährlich werden konnten , brachte Braungart in erster Linie zum Scheitern . Nach gutem Angriff völlig sicheres Ballnehmen und dann ein befreiender Schlag . Das war heute Braungart , ein Spieler besonderer Klasse , und jeder , der ihn bewundern konnte , hatte Freude an dem herrlich vorgeführten Verteidigungsspiel , das auch von den Erfurtern anerkannt wurde .
Auch Schröder war gut und immer auf der Hut . Schuster war wie immer sehr eifrig und dort , wo er als Mittelläufer sein soll . Das anfängliche Drippeln , das "Arthur" ganz gerne macht , brachte ihm heute nichts ein . Aber bald erkannte er das wenig Nützliche dieser Spielart und stellte sein Spiel auf Kombination um , was ihm auch vollkommen gelang . Prächtige Angriffe gingen von ihm aus . Und die eingeleiteten Angriffe blieben unverwertet ; denn der Sturm - der fiel heute ab . Werner hatte einen schlechten Tag . Sein Spiel war unsicher , ohne jede Schußfreudigkeit und etwas bequem . Dadurch fiel Tresselt ab , und der unermüdliche kleine Wallner konnte allein nichts ausrichten . Gute Läufe zeigten Schlüter und Engelmann , die viel zu wenig bedient wurden . Heinicke im Tor hatte keine gefährlichen Sachen zu retten . Schreyvogel war der alte und Keiling zeigte seinen gewohnten Drang nach vorwärts . Er gefällt einem immer besser , und es scheint , daß Keiling (Geiling)einer guten Entwicklung entgegengeht .
Von Erfurt ist das Gegenteil zu berichten . Doch zeigt sich im Sturm der beste Drang , und Schüsse werden besser angebracht als bei Jena , jedoch die Hintermannschaft taugt im allgemeinen nicht so viel wie beim Sportverein . Der linke Verteidiger war der bessere , und auch der linke Läufer war sehr stark , aber sonst gings auch nicht über den Durchschnitt , erreichte manchmal nicht einmal diesen . Daß Erfurt keine Niederlage erhielt , kann es nur dem unschlüssig gewesenen Sturm Jenas verdanken , der gute Gelegenheiten unausgenutzt vorüber gehen ließ . In der Stürmerreihe überragte der gute Rechtsaußen seinen Gegenüber und alle anderen im Sturm . Seine Durchbrüche waren oft gefährlicher Natur .
Der Schiedsrichter Fischer tat sein möglichstes , war aber dem Ligaspiel nicht gewachsen . Er übersah vieles auf beiden Seiten und mußte vor allem die Art und Weise rügen , mit der Herr Machemehl auf dem Spielplan auftrat . Nach den Statuten gibt es außer den Linienrichtern niemand , der auf dem Spielfeld ist , auch keinen Vorstand vom SC Erfurt . Die Verwarnungen , die Fischer erteilte , waren berechtigt .
Bericht in der Jenaischen Zeitung vom 11.04.1921
andere Spiele
(13.03.1921)
- Germania Ilmenau : SV 01 Gotha 2:2
- SpVgg Erfurt : Borussia Erfurt 1:2