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Ecken 6:2 . Es ist schon so , wie das Sprichwort sagt : Glück hat auf die Dauer nur der Tüchtige . Dieses Lob kann man nach dem gestrigen Spiel unserem Jenaer Meister wohl zollen . Einen in allen Phasen des Kampfes so energievollen Fußball gegen einen ebenso zähen Gegner zu spielen und am Ende derartig überlegen zu sein , daß die Verteidigung bis zur Mittelinie aufrücken kann , das verlangt Hingabe bis zum letzten , verlangt restlose Ausfüllung des dem einzelnen Spieler angewiesenen Platzes , verlangt bewußte Einordnung seines Könnens in ein feingegliedertes Räderwerk , in ein zweckgerichtetes System , das eben "Spiel" heißt . Nach dieser Seite hin wurde den zahlreichen Zuschauern gestern von unserer Jenaer Mannschaft sehr erfreuliches geboten und , was das Wichtigste dabei ist , dieser Sieg scheint der Anfang eines neuen Aufstieges zu sein . Die Fummelei der vorderen Fünf ist einem flotten Angriffsspiel gewichen , das bei noch besserem Sichverstehen der einzelnen Spieler dem Gegner sehr gefährlich wird und doch immer wieder wegen seines fairen Charakters angenehm auffällt . Die Weimarer Mannschaft hatte in Punkt Ritterlichkeit wenig vom klassischen Geiste der Hauptstadt mitgebracht . Vor allem sollten einzelne Spieler das übliche Häkeln und Beinstellen lassen . So verscherzte sich die tapfer kämpfende Elf einen großen Teil der Sympathien der Zuschauer . Herr Schiedsrichter Beetz - Apolda hätte diese groben Verstöße wohl abstellen können . --- | Ecken 6:2 . Es ist schon so , wie das Sprichwort sagt : Glück hat auf die Dauer nur der Tüchtige . Dieses Lob kann man nach dem gestrigen Spiel unserem Jenaer Meister wohl zollen . Einen in allen Phasen des Kampfes so energievollen Fußball gegen einen ebenso zähen Gegner zu spielen und am Ende derartig überlegen zu sein , daß die Verteidigung bis zur Mittelinie aufrücken kann , das verlangt Hingabe bis zum letzten , verlangt restlose Ausfüllung des dem einzelnen Spieler angewiesenen Platzes , verlangt bewußte Einordnung seines Könnens in ein feingegliedertes Räderwerk , in ein zweckgerichtetes System , das eben "Spiel" heißt . Nach dieser Seite hin wurde den zahlreichen Zuschauern gestern von unserer Jenaer Mannschaft sehr erfreuliches geboten und , was das Wichtigste dabei ist , dieser Sieg scheint der Anfang eines neuen Aufstieges zu sein . Die Fummelei der vorderen Fünf ist einem flotten Angriffsspiel gewichen , das bei noch besserem Sichverstehen der einzelnen Spieler dem Gegner sehr gefährlich wird und doch immer wieder wegen seines fairen Charakters angenehm auffällt . Die Weimarer Mannschaft hatte in Punkt Ritterlichkeit wenig vom klassischen Geiste der Hauptstadt mitgebracht . Vor allem sollten einzelne Spieler das übliche Häkeln und Beinstellen lassen . So verscherzte sich die tapfer kämpfende Elf einen großen Teil der Sympathien der Zuschauer . Herr Schiedsrichter Beetz - Apolda hätte diese groben Verstöße wohl abstellen können . --- | ||
Der Spielverlauf : Weimar hat Platzwahl uns spielt mit wind im Rücken . Der Anstoß Jenas wird abgefangen . Es entwickelt sich sofort ein äußerst lebhaftes Spiel , in dem die Gäste führen . Ihr linker Rechtsaußen trägt Angriff auf Angriff vor , wird anfangs zu wenig abgedeckt . In der 12. Min. jagt ein unhaltbarer Schuß an den Pfosten des Jenaer Tores . Gleich darauf fast dieselbe Situation . Es geht nun hart auf hart , das erste Tor ist entscheidend für den Ausgang . Jenas Sturm ist emsig , kommt nicht ganz zur Entfaltung , weil der hervorragende Mittelläufer Weimars , Gründler , seinen Gegenüber , den Stürmer und Torschützen Kerlin genau kennt . Wie eine Klette hängt er an ihm . Bei einem Vorstoß Jenas wird Kerlin 5 Meter vor dem Tor regelwidrig gelegt . - Hochwurf anstatt des fälligen Elfmeters . In der 32.Min. zwei Ecken für Jena , das jetzt mehr aufkommt . Jetzt zeigt sich schon das raumgreifende und flinke Spiel der beiden Flügelstürmer Mieth und Wallner . Kurz vor Halbzeit rettet bei einem Durchbruch Weimars Günther in höchster Not . | |||
Torlos wird gewechselt und gleich weitergespielt . Bei Jena ist Eck in die Sturmmitte gegangen , Kerlin halbrechts . Das Spiel der Mannschaft gewinnt an System . Nun rollt Angriff auf Angriff auf das Gästetor . Die Spannung wird unheimlich . In der 52. Minute löst sich der Bann . Geisenhainer flankt , Kerlin schießt unhaltbar hoch ein . Weimars Mannschaft ist geknickt . kämpft aber noch mit Schwung , um auszugleichen . Da - in der 60.Minute winkt das Glück . Werner macht im Strafraum im Gewimmel Hand - Elfmeter . Doch der Schütze - schießt totsicher - 1 Meter daneben . Nun hat Jena das Heft bis zum Schluß fest in seiner Hand , läßt leider noch 2 sichere Torgelegenheiten aus . Der Ostthüringer Meister hat beim Schlußpfiff aber zwei wertvolle Punkte mit einem Tor gerettet . 4:2 für Jena wäre ein gerechtes Ergebnis gewesen . | |||
E.L. | |||
==Spiele== | ==Spiele== |
Aktuelle Version vom 13. November 2024, 19:59 Uhr
Spieldaten | |
Wettbewerb | Gauliga Ostthüringen |
Saison | Saison 1925/1926 Hinrunde |
Ansetzung | 1.SV Jena : BC Vimaria Weimar |
Ort | Stadion des 1.SV in Jena |
Zeit | So 20.09.1925 |
Zuschauer | |
Schiedsrichter | Beetz (Apolda) |
Ergebnis | 1:0 (0:0) |
Tore |
|
Andere Spiele oder Berichte |
{{{Links}}} |
Aufstellungen
- Jena
- ? , Werner ; ?
- Mieth , Geisenhainer , Kerlin , Eck , Wallner
- Weimar
- Günther
- ? , Gründler , ?
Spielbericht
Kicker :
In Ostthüringen besah der Meister 1.SV Jena nur einen Glückssieg von 1:0 über Vimaria Weimar . Vimaria verschenkte den in Gestalt eines Handelfmeters winkenden Ausgleich .
Jenaische Zeitung :
Ecken 6:2 . Es ist schon so , wie das Sprichwort sagt : Glück hat auf die Dauer nur der Tüchtige . Dieses Lob kann man nach dem gestrigen Spiel unserem Jenaer Meister wohl zollen . Einen in allen Phasen des Kampfes so energievollen Fußball gegen einen ebenso zähen Gegner zu spielen und am Ende derartig überlegen zu sein , daß die Verteidigung bis zur Mittelinie aufrücken kann , das verlangt Hingabe bis zum letzten , verlangt restlose Ausfüllung des dem einzelnen Spieler angewiesenen Platzes , verlangt bewußte Einordnung seines Könnens in ein feingegliedertes Räderwerk , in ein zweckgerichtetes System , das eben "Spiel" heißt . Nach dieser Seite hin wurde den zahlreichen Zuschauern gestern von unserer Jenaer Mannschaft sehr erfreuliches geboten und , was das Wichtigste dabei ist , dieser Sieg scheint der Anfang eines neuen Aufstieges zu sein . Die Fummelei der vorderen Fünf ist einem flotten Angriffsspiel gewichen , das bei noch besserem Sichverstehen der einzelnen Spieler dem Gegner sehr gefährlich wird und doch immer wieder wegen seines fairen Charakters angenehm auffällt . Die Weimarer Mannschaft hatte in Punkt Ritterlichkeit wenig vom klassischen Geiste der Hauptstadt mitgebracht . Vor allem sollten einzelne Spieler das übliche Häkeln und Beinstellen lassen . So verscherzte sich die tapfer kämpfende Elf einen großen Teil der Sympathien der Zuschauer . Herr Schiedsrichter Beetz - Apolda hätte diese groben Verstöße wohl abstellen können . ---
Der Spielverlauf : Weimar hat Platzwahl uns spielt mit wind im Rücken . Der Anstoß Jenas wird abgefangen . Es entwickelt sich sofort ein äußerst lebhaftes Spiel , in dem die Gäste führen . Ihr linker Rechtsaußen trägt Angriff auf Angriff vor , wird anfangs zu wenig abgedeckt . In der 12. Min. jagt ein unhaltbarer Schuß an den Pfosten des Jenaer Tores . Gleich darauf fast dieselbe Situation . Es geht nun hart auf hart , das erste Tor ist entscheidend für den Ausgang . Jenas Sturm ist emsig , kommt nicht ganz zur Entfaltung , weil der hervorragende Mittelläufer Weimars , Gründler , seinen Gegenüber , den Stürmer und Torschützen Kerlin genau kennt . Wie eine Klette hängt er an ihm . Bei einem Vorstoß Jenas wird Kerlin 5 Meter vor dem Tor regelwidrig gelegt . - Hochwurf anstatt des fälligen Elfmeters . In der 32.Min. zwei Ecken für Jena , das jetzt mehr aufkommt . Jetzt zeigt sich schon das raumgreifende und flinke Spiel der beiden Flügelstürmer Mieth und Wallner . Kurz vor Halbzeit rettet bei einem Durchbruch Weimars Günther in höchster Not .
Torlos wird gewechselt und gleich weitergespielt . Bei Jena ist Eck in die Sturmmitte gegangen , Kerlin halbrechts . Das Spiel der Mannschaft gewinnt an System . Nun rollt Angriff auf Angriff auf das Gästetor . Die Spannung wird unheimlich . In der 52. Minute löst sich der Bann . Geisenhainer flankt , Kerlin schießt unhaltbar hoch ein . Weimars Mannschaft ist geknickt . kämpft aber noch mit Schwung , um auszugleichen . Da - in der 60.Minute winkt das Glück . Werner macht im Strafraum im Gewimmel Hand - Elfmeter . Doch der Schütze - schießt totsicher - 1 Meter daneben . Nun hat Jena das Heft bis zum Schluß fest in seiner Hand , läßt leider noch 2 sichere Torgelegenheiten aus . Der Ostthüringer Meister hat beim Schlußpfiff aber zwei wertvolle Punkte mit einem Tor gerettet . 4:2 für Jena wäre ein gerechtes Ergebnis gewesen .
E.L.
Spiele
- 1.SV Jena : Vimaria Weimar 1:0 (0:0)
- SC Weimar : SC Apolda 0:4 (0:1)
- VfL 06 Saalfeld : SpVgg Jena 2:0 (1:0)
- VfB Rudolstadt : VfB Apolda 4:4 (0:3)