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Das gestrige Treffen zwischen den beiden Spitzenmannschaften im Gau Ostthüringen endete unentschieden und torlos , trotzdem auf beiden Seiten oft prächtige Torgelegenheiten herausgearbeitet werden konnten . Die Jenaer Elf hat immer noch keinen Sturmführer . So wird denn versucht und versucht . Gestern stand Löser auf diesem Posten , ohne recht gefallen zu können . Uns schien die frühere Aufstellung : Löser als Mittelläufer und Günther als Sturmführer glücklicher . Hundertmark - neu in die Verteidigung gestellt - erscheint oft recht unsicher . Trotz dieser kleinen Schönheitsfehler bot der 1.Sportverein eine gute Gesamtleistung , so daß es bereits in den ersten Minuten für Rudolstadt mehrmals recht kritisch aussah . Geißenhainer zeigte sich - als der schußfreudigste der Jenaer Stürmer - von seiner besten Seite . Wiederum ganz ausgezeichnet arbeiten die Außenstürmer Jenas , während die Mitte und halbrechts nicht recht zur Geltung kamen . In der ersten Halbzeit , in der die Rudolstädter gegen die Sonne spielen mußten , war ihr Tor öfter bedrängt als das Jenaer , doch hielt ihr Tormann Lehmann ganz ausgezeichnet , unter andern einen Kopfball Geißenhainers sowie einen Nahschuß von Kerlin in überraschender Manier . Die nicht allzu häufigen Angriffe der Rudolstädter waren fast durchweg recht gefährlich , da ihr Sturm ein spitzes , raumgreifendes Zuspiel bevorzugte . | |||
Nach dem Seitenwechsel kam Rudolstadt mehr auf und das Spiel war nun vollkommen ausgeglichen , meist lag es im Mittelfeld , unterbrochen von beiderseits bis in den gegnerischen Schußraum vorgetragenen Angriffen , die alle ergebnislos verliefen . Bei einem Angriff der Jenaer Sturmreihe prallte ein Nahschuß , der normalerweise das entscheidende Tor für Jena hätte bringen müssen , von dem hinfallenden Rudolstädter Tormann wieder ins Feld zurück . Leider kam bei dem erbitterten , torlosen Ringen eine scharfe Note ins Spiel , gegen die aber der aufmerksame Schiedsrichter Sundershausen (Schwarz-Weiß Erfurt)durch Herausstellen je eines Mannes von Rudolstadt und Jena vorging und so unterband . | |||
Insgesamt wußte die Rudolstädter Elf vorzüglich zu gefallen - im Zuspiel und Freispielen war sie besser als die Jenaer - und wird wohl jederzeit einen sehr ernst zu nehmenden Gegner für den 1.Sportverein bilden . Leider war der VfB Rudolstadt gezwungen , im Sturm mit zwei Mann Ersatz anzutreten , was sich ungünstig für ihn bemerkbar machte . Der mitteldeutsche Repräsentative Hofmann kam nicht sonderlich zur Geltung . Ein sehr durchdachtes und schönes Spiel zeigte Reische als Mittelläufer . | |||
Bericht in der Jenaischen Zeitung vom 24.01.1927 | |||
==Spiele== | ==Spiele== |
Aktuelle Version vom 28. November 2024, 16:25 Uhr
Spieldaten | |
Wettbewerb | Gauliga Ostthüringen |
Saison | Saison 1926/1927 Rückrunde |
Ansetzung | 1.SV Jena : VfB Rudolstadt |
Ort | Stadion des 1.SV Jena |
Zeit | So 23.01.1927 |
Zuschauer | |
Schiedsrichter | Sundershausen (Schwarz-Weiß Erfurt) |
Ergebnis | 0:0 |
Tore |
Fehlanzeige |
Andere Spiele oder Berichte |
{{{Links}}} |
Aufstellungen
- Jena
- Haase
- Schröder , Hundertmark
- Türk , Günther , Körbs
- Mieth , Geißenhainer , Löser , Kerlin , Keller
- Rudolstadt
- Lehmann
- Taut , Häßner
- Heller , Reische , Bergmann
- Fischer , Müller , Gibbons , Martin , Hofmann
Spielbericht
Das gestrige Treffen zwischen den beiden Spitzenmannschaften im Gau Ostthüringen endete unentschieden und torlos , trotzdem auf beiden Seiten oft prächtige Torgelegenheiten herausgearbeitet werden konnten . Die Jenaer Elf hat immer noch keinen Sturmführer . So wird denn versucht und versucht . Gestern stand Löser auf diesem Posten , ohne recht gefallen zu können . Uns schien die frühere Aufstellung : Löser als Mittelläufer und Günther als Sturmführer glücklicher . Hundertmark - neu in die Verteidigung gestellt - erscheint oft recht unsicher . Trotz dieser kleinen Schönheitsfehler bot der 1.Sportverein eine gute Gesamtleistung , so daß es bereits in den ersten Minuten für Rudolstadt mehrmals recht kritisch aussah . Geißenhainer zeigte sich - als der schußfreudigste der Jenaer Stürmer - von seiner besten Seite . Wiederum ganz ausgezeichnet arbeiten die Außenstürmer Jenas , während die Mitte und halbrechts nicht recht zur Geltung kamen . In der ersten Halbzeit , in der die Rudolstädter gegen die Sonne spielen mußten , war ihr Tor öfter bedrängt als das Jenaer , doch hielt ihr Tormann Lehmann ganz ausgezeichnet , unter andern einen Kopfball Geißenhainers sowie einen Nahschuß von Kerlin in überraschender Manier . Die nicht allzu häufigen Angriffe der Rudolstädter waren fast durchweg recht gefährlich , da ihr Sturm ein spitzes , raumgreifendes Zuspiel bevorzugte .
Nach dem Seitenwechsel kam Rudolstadt mehr auf und das Spiel war nun vollkommen ausgeglichen , meist lag es im Mittelfeld , unterbrochen von beiderseits bis in den gegnerischen Schußraum vorgetragenen Angriffen , die alle ergebnislos verliefen . Bei einem Angriff der Jenaer Sturmreihe prallte ein Nahschuß , der normalerweise das entscheidende Tor für Jena hätte bringen müssen , von dem hinfallenden Rudolstädter Tormann wieder ins Feld zurück . Leider kam bei dem erbitterten , torlosen Ringen eine scharfe Note ins Spiel , gegen die aber der aufmerksame Schiedsrichter Sundershausen (Schwarz-Weiß Erfurt)durch Herausstellen je eines Mannes von Rudolstadt und Jena vorging und so unterband .
Insgesamt wußte die Rudolstädter Elf vorzüglich zu gefallen - im Zuspiel und Freispielen war sie besser als die Jenaer - und wird wohl jederzeit einen sehr ernst zu nehmenden Gegner für den 1.Sportverein bilden . Leider war der VfB Rudolstadt gezwungen , im Sturm mit zwei Mann Ersatz anzutreten , was sich ungünstig für ihn bemerkbar machte . Der mitteldeutsche Repräsentative Hofmann kam nicht sonderlich zur Geltung . Ein sehr durchdachtes und schönes Spiel zeigte Reische als Mittelläufer .
Bericht in der Jenaischen Zeitung vom 24.01.1927
Spiele
- 1.SV Jena : VfB Rudolstadt 0:0
- Vimaria Weimar : SpVgg Jena 5:1
- SV Kahla : SC Apolda 3:4
- VfL Saalfeld : SC Weimar