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Das Spiel litt sehr unter einer gewissen Stimmung , die seit dem Coburger Spiele in dem Sportverein vorherrscht . Nichts war zu spüren von dem Geist , welcher sonst die Sportvereinsmannschaft auszeichnete . Schwer und schleppend war die Spielweise , gerade , daß sie ein Tor vor hatten , um die Punkte zu gewinnen . Man kann es ja der Mannschaft nachfühlen , es ist eine harte Tragik , daß sie , die dazu berufen waren , die höchste Ehre , die der Kreis zu vergeben hat , die Meisterschaft , in so greifbarer Nähe verlieren mußte . Aber darüber sind sich ja die Gelehrten einig , die Meisterschaft ging nicht in Coburg , sondern bereits in Erfurt verloren . Das Spiel musste gewonnen werden . Mit einem Spielverlust in Coburg mußte unter Umständen gerechnet werden . Denn dort hatte man nicht nur einen schweren Gegner , sondern man spielte dort auch auf einem fremden Platze . | |||
Bei dieser Gelegenheit sei sogleich festgestellt , daß der 1.Sportverein den Mangel an sich hat , zu viel in Jena zu spielen , d.h. er sucht zu wenig Gelegenheit , auf fremden und neutralen Plätzen seine Spielstärke zu heben . Es ist äußerst wichtig , in Gegenwart eines fremden Publikums antreten zu müssen . Es macht so unendlich viel aus , nicht immer ein bestimmtes Publikum zu haben . Die Suggestion , die von einer fremden Masse auf die Spieler überströmt , macht diese leicht befangen ; wem dürfte nicht das "Lampenfieber" bekannt sein . Es ist gerade die besondere pädagogische Aufgabe des Sportes , gleichgültig welcher Art dieser sei , den Spielenden gegen diese Einflüsse gefeit zu machen . Ist aber das Training in dieser Hinsicht nicht genügend vorgenommen , so entstehen solche nervösen Spiele , wie das letzte in Coburg , wo die Stimme des Publikums ganz allgemein eben diese Nervosität des Sportvereins hervorhob . | |||
...die Meisterschaft gewonnen hätte , in den Ausscheidungsspielen , die bekanntlich meist nur auf neutralen Plätzen stattfinden , noch weit mehr fühlbar gemacht . Der 1.Sportverein hat zwar eine Reise nach Süddeutschland unternommen , auch war er einmal in Braunschweig , | |||
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Version vom 7. September 2024, 11:22 Uhr
Spieldaten | |
Wettbewerb | Kreisliga Thüringen |
Saison | 1920/1921 Rückrunde |
Ansetzung | 1.SV Jena : SC Zella |
Ort | Universitätssportplatz in Jena |
Zeit | So 06.02.1921 |
Zuschauer | |
Schiedsrichter | Böttger (Halle) |
Ergebnis | 1:0 |
Tore |
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Andere Spiele oder Berichte |
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Aufstellungen
Spielbericht
Das Spiel litt sehr unter einer gewissen Stimmung , die seit dem Coburger Spiele in dem Sportverein vorherrscht . Nichts war zu spüren von dem Geist , welcher sonst die Sportvereinsmannschaft auszeichnete . Schwer und schleppend war die Spielweise , gerade , daß sie ein Tor vor hatten , um die Punkte zu gewinnen . Man kann es ja der Mannschaft nachfühlen , es ist eine harte Tragik , daß sie , die dazu berufen waren , die höchste Ehre , die der Kreis zu vergeben hat , die Meisterschaft , in so greifbarer Nähe verlieren mußte . Aber darüber sind sich ja die Gelehrten einig , die Meisterschaft ging nicht in Coburg , sondern bereits in Erfurt verloren . Das Spiel musste gewonnen werden . Mit einem Spielverlust in Coburg mußte unter Umständen gerechnet werden . Denn dort hatte man nicht nur einen schweren Gegner , sondern man spielte dort auch auf einem fremden Platze .
Bei dieser Gelegenheit sei sogleich festgestellt , daß der 1.Sportverein den Mangel an sich hat , zu viel in Jena zu spielen , d.h. er sucht zu wenig Gelegenheit , auf fremden und neutralen Plätzen seine Spielstärke zu heben . Es ist äußerst wichtig , in Gegenwart eines fremden Publikums antreten zu müssen . Es macht so unendlich viel aus , nicht immer ein bestimmtes Publikum zu haben . Die Suggestion , die von einer fremden Masse auf die Spieler überströmt , macht diese leicht befangen ; wem dürfte nicht das "Lampenfieber" bekannt sein . Es ist gerade die besondere pädagogische Aufgabe des Sportes , gleichgültig welcher Art dieser sei , den Spielenden gegen diese Einflüsse gefeit zu machen . Ist aber das Training in dieser Hinsicht nicht genügend vorgenommen , so entstehen solche nervösen Spiele , wie das letzte in Coburg , wo die Stimme des Publikums ganz allgemein eben diese Nervosität des Sportvereins hervorhob .
...die Meisterschaft gewonnen hätte , in den Ausscheidungsspielen , die bekanntlich meist nur auf neutralen Plätzen stattfinden , noch weit mehr fühlbar gemacht . Der 1.Sportverein hat zwar eine Reise nach Süddeutschland unternommen , auch war er einmal in Braunschweig ,
andere Spiele
- SpVgg Erfurt : VfB Erfurt 1:1
- SC Erfurt : Germania Ilmenau 2:1
- Vimaria Weimar : SV Gotha 01 0:3
- VfB Coburg 07 : Borussia Erfurt