1939/40 DM1: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 7. September 2024, 14:24 Uhr
Spieldaten | |
Wettbewerb | Endrunde Deutsche Meisterschaft, Gruppe 2, 1. Spieltag |
Saison | Saison 1939/1940 |
Ansetzung | VfL Osnabrück - 1. SV Jena |
Ort | An der Bremer Brücke in Osnabrück |
Zeit | So. 12.05.1940 |
Zuschauer | ? |
Schiedsrichter | ? |
Ergebnis | 5:2 |
Tore |
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Andere Spiele oder Berichte |
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Aufstellungen
- Osnabrück
- Flotho
- Kovermann , Frohnert
- Augustin , Simon II , Jasper
- Höhner , Billen , Reitzer , Vetter , Meyer
Trainer : Hollstein
- Jena
- Patzl
- Schüßler , Hädicke
- Beckert , Werner , Schipphorst
- Ganz , Bachmann , Seifert , L. König , Große
Trainer : Tauchert
Spielbericht
Billen führte Osnabrück - zum überraschenden 5:2-Sieg gegen Jena - Ohne Zuback , aber mit großem Schneid , war der Niedersachsenmeister die stärkere Elf
Es war ein Spiel ohne den gewohnten Rahmen . Leistungsgemäß erreichte es nicht ganz das für ein Gruppenspiel zu erwartende Niveau , obgleich es recht wechselvoll und interessant verlief . Der Meister des Gaues Mitte war bis auf seinen Halblinken in friedensmäßiger Besetzung nach Osnabrück gekommen , während die Niedersachsen einige Sorgen wegen der Mannschaftsaufstellung hatten . Neben den schon länger fehlenden 5 Spielern der ersten Elf mußte man im ersten Gruppenspiel auf zwei weitere wertvolle Kräfte , den hervorragenden Stopper Zuback und den rechten Läufer Hesse , verzichten . Diese Tatsache eröffnete keine günstigen Perspektiven für die Osnabrücker . Der Papierform und auch der Mannschaftsaufstellung nach mußte , der Sportverein Jena als Favorit gelten . Dennoch siegte der VfL mit seiner jungen Nachwuchsmannschaft überraschend glatt mit 5:2 und bestätigte dadurch einmal mehr , wie schwer gegen ihn auf eigenem Gelände zu gewinnen ist .
1.SV Jena hat in Osnabrück ziemlich enttäuscht
Zumindest hielt er nicht das , was man auf Grund seiner Leistungen in den Meisterschaftsspielen erwarten durfte . Die Elf fand nur selten den rechten Kontakt untereinander , spielte nervös und im Angriff sehr problematisch . Mangelnde Schußkraft und Entschlossenheit brachten ihn um Erfolge , obgleich die Osnabrücker Abwehrreihen nicht letzte Sicherheit verrieten . Es gab manche Unklarheit sowohl in der jungen Verteidigung als auch in der Läuferreihe des VfL . Beide Tore der Jenaer nämlich entsprangen nicht zwingenden Angriffshandlungen . Etwas Pech kam bei den Jenaern hinzu und vor allem auch eine Verletzung ihres linken Läufers (Beckert) in der ersten Spielminuten .
Sehr bald lagen die kampffrohen Niedersachsen mit 2:0 in Führung . Die Osnabrücker spielten unkomplizierter , sie hielten den Ball flacher als die Jenaer und waren im Angriff entschlossener und produktiver . Es gab auch bei ihnen Schwächen und eine nicht gleichmäßige Leistung während des ganzen Spiels , die aber auch bei ihnen in erster Linie durch eine Verletzung des besten Spielers Billen zurückzuführen war . Der Halbrechte war einmal mehr der nimmermüde Motor im VfL- Angriff , der durch 2 prächtige Schüsse seine Mannschaft mit 2:0 in Führung brachte . In der 10. und 25. Minute gaben diese beiden harten Schüsse dem sonst sicheren Torhüter Jenas kaum eine Chance . Bis dahin hatte der VfL schneller und flüssiger gespielt . Die Verletzung Billens erforderte eine Umbesetzung , die sich nachteilig auswirken mußte . Von dieser Zeit an gewann das Spiel der Jenaer an Gefährlichkeit . 5 Minuten nach der Pause konnten aber die Osnabrücker sogar durch Reitzer auf 3.0 erhöhen , ehe die Männer der Mitte durch ein Selbsttor der Osnabrücker das Resultat verbessern konnten . In der 70. Minute verwandelten die Niedersachsen einen wegen regelwidrigen Spiels verhängten Elfmeter zum vierten Tor , und zehn Minuten vor Schluß erhöhten sie überraschend durch einen harten Schuß des Rechtsaußen , wobei Patzl wieder durch einen abgefälschten Ball getäuscht wurde , auf 5:1 . Das war eine unerwartet hohe Führung , die lediglich durch einen wegen Handspiel verhängten Elfmeter für Jena noch etwas glimpflicher gestaltet wurde .
Der VfL Osnabrück spielte flüssiger und war im Sturm gefährlicher . Ausschlaggebend aber für den Sieg war die entschlossenere Torausnützung und das bessere Schußvermögen . Die jungen Abwehrreihen hielten sich überraschend gut , wobei Flotho gar nicht einmal auf harte Proben gestellt wurde .
Bericht von Ferd . Bleumer im Kicker vom 14.Mai 1940
Der Start unseres Meisters , bei den Gruppenspielen um die Deutsche Meisterschaft war wenig verheißungsvoll . Er wurde in Osnabrück vom Niedersachsen-Meister , VfL Osnabrück , unerwartet glatt mit 5:2 (2:0) so geschlagen , wie wir ihn eigentlich als Sieger erwartet haben . Denn was die Jenaer Mannschaft , die in den letzten Wochen vom Bereichs-Fußballehrer Tauchert ständig " durchgearbeitet " worden war , vorher gezeigt hatte , berechtigte zu dieser Hoffnung . Technisch , überhaupt spielerisch , war Jena seinem diesmaligen Bezwinger ebenbürtig . Aber Tore entscheiden ! Vielleicht hat sich die Jenaer Elf schon am nächste Sonntag in die ersehnte Form gespielt , wenn es , wie nunmehr feststeht , gegen den Dresdner Sportklub geht ( der Kampf findet also nicht in Halle , sondern in Jena statt ) .
Bericht von Georg. aus Thüringer Sicht im Kicker vom 14.Mai 1940