1959 15. Spieltag: SC Motor Jena - SC Dynamo Berlin 1:1: Unterschied zwischen den Versionen

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Tr.: Bachmann
Trainer: Fritz Bachmann




==Spielbericht==
==Spielbericht==


; Nicht aufgesteckt
'''Nicht aufgesteckt'''
 
Das temperamentvolle und auf beiden Seiten mit rastlosem Einsatz, aber immer fair bestrittene Spiel, bei dem mit Ausnahme eines 10minütigen starken Anfangsspurts der Berliner spiel- und chancenmäßige Ausgeglichenheit geherrscht hatte, war 39 Minuten alt, als die Jenaer Elf ein Platzverweis traf, der wegen seiner Einmaligkeit wohl noch lange Gesprächsstoff bleiben wird: Heine, Dynamos großartiger Mittelverteidiger, hatte mit einem Steilpaß Nippert in halbrechter Position losgeschickt, der etwa 22 Meter vor dem Jenaer Tor von dem ihn verfolgenden Imhof mit weit ausgestrecktem Arm am Trikot festgehalten und am weiteren Vormarsch gehindert wurde! Platzverweis für Imhof durch Kuhnert war die Folge. Nun, Schiedsrichter Kuhnert meinte: "Grobe Unsportlichkeit, die ich auch ohne vorherige Verwarnung mit Platzverweis bestrafen kann!"
 
Wer aber gedacht hatte, daß 10 Jenaer zum Spielball von elf Berlinern würden, hatte sich getäuscht. Wohl war Dynamo etwas mehr im Angriff, wirkte auch, in seinen Aktionen in der zweiten Hälfte geschlossener (was bei zehn Gegenspielern nicht verwunderlich ist), aber es sage keiner, die Dynamo-Abwehr habe ein ruhiges Dasein geführt. Jeder Spieler Jenas übertraf sich an Kampfgeist und Einsatz. Beide Tore waren noch mehrfach in Gefahr. Aber Jena steckte auch dann nicht auf, als Dynamo im Anschluß an einen Eckball durch Schäffner aus unübersichtlicher Situation im Strafraum aus Nahdistanz zum 1:0 kam. Im Gegenteil: Nun erst recht, war Jenas Devise. Ducke war Einfädler, Müller verlängerte zu dem nach links-außen gewechselten, diesmal wohl eindrucksvollsten Jenaer Stürmer Eglmeyer, der (wo war Dorner?) seine starke Mittelstürmerpartie mit herrlichem Schrägpaß ins lange Eck zum vielumjubeltien 1:1 krönte.
 
Gewiß, die Berliner waren dem 2:1 später näher als die Jenaer. Aber haben die zehn Motor-Spieler diesen Punkt nicht hoch verdient? Bei den Gästen imponierte die Abwehr mit ihren klangvollen Namen, auch Läufer und Stürmer der athletisch und spielerisch stark verbesserten Elf wußten zu gefallen, nur haperte es im Angriff mit der Schußgenauigkeit. Beim Gastgeber verdienen alle ein Gesamtlob. Diesen Kampfgeist wünscht man sich für den Sportclub auch in anderen Spielen. Trotz der guten Gesamtkritik wollen wir feststellen, daß Ahnert immer souveräner spielt, mit Marx im Zentrum und Woitzat als Läufer hinten vieles dichter ist, und im Sturm ein Eglmeyer in derartiger Form die Lösung des Mittelstürmerproblems darstellt. Bei den Reserven gab es durch Wermanns Tor in der 68. Minute einen 1:0-Sieg der Jenaer.
 
''(Peter Palitzsch in "Neue Fußballwoche" vom 11. August 1959)''


Temperamentvolles Spiel , rastloser Einsatz beidseits , Chancen- und Spielgleichheit nach 10 starken Anfangsminuten der Berliner . 39 Minute Platzverweis von Imhof . Er hatte Nippert beim Alleingang am Trikot halten wollen . Jena kämpfe aufopferungsvoll zu zehnt und war weiterhin gleichwertig . Als Dynamo nach einer Ecke in Führung ging , sagte sich Jena jetzt erst recht . Ducke über Müller und den überragenden Eglmeyer erzielten den Ausgleich . Zum Schluß war Berlin näher am 2:1 , aber Jena hat sich mit 10 Mann den Punkt redlich verdient . Beste Jenaer : Ahnert , Marx , Woitzat und Eglmeyer . Günter Imhof wurde vom 5.8.-1.9.59 wegen Unsportlichkeit gesperrt .


Frei aus dem Bericht von P. Palitzsch aus der FUWO vom 11.8.59
[[Kategorie:Punktspiele 1959]]
[[Kategorie:BFC Dynamo]]

Version vom 23. November 2020, 18:37 Uhr

Spieldaten
Wettbewerb DDR-Oberliga, 15.Spieltag
Saison Saison 1959, Rückrunde
Ansetzung SC Motor Jena - SC Dynamo Berlin
Ort Ernst-Abbe-Sportfeld in Jena
Zeit Mi 05.08.1959 18 Uhr
Zuschauer 8.000
Schiedsrichter Rolf Kuhnert (Dresden)
Ergebnis 1:1 (0:0)
Tore
Andere Spiele
oder Berichte

Aufstellungen

Jena (weiß-rot)
Harald Fritzsche
Rolf Hüfner, Heinz Marx, Hilmar Ahnert
Günther Imhof (39. , Siegfried Woitzat
Roland Ducke, Helmut Müller, Walter Eglmeyer, Hans Graupe, Dieter Lange

Trainer: Georg Buschner

Dynamo (weinrot-weiß)
Willi Marquardt
Konrad Dorner, Werner Heine, Martin Skaba
Herbert Maschke, Werner Basel
Harry Nippert, Klaus Thiemann, Karl Schäffner, Günter Schröter, Ralf Quest (64. Christian Hofmann)

Trainer: Fritz Bachmann


Spielbericht

Nicht aufgesteckt

Das temperamentvolle und auf beiden Seiten mit rastlosem Einsatz, aber immer fair bestrittene Spiel, bei dem mit Ausnahme eines 10minütigen starken Anfangsspurts der Berliner spiel- und chancenmäßige Ausgeglichenheit geherrscht hatte, war 39 Minuten alt, als die Jenaer Elf ein Platzverweis traf, der wegen seiner Einmaligkeit wohl noch lange Gesprächsstoff bleiben wird: Heine, Dynamos großartiger Mittelverteidiger, hatte mit einem Steilpaß Nippert in halbrechter Position losgeschickt, der etwa 22 Meter vor dem Jenaer Tor von dem ihn verfolgenden Imhof mit weit ausgestrecktem Arm am Trikot festgehalten und am weiteren Vormarsch gehindert wurde! Platzverweis für Imhof durch Kuhnert war die Folge. Nun, Schiedsrichter Kuhnert meinte: "Grobe Unsportlichkeit, die ich auch ohne vorherige Verwarnung mit Platzverweis bestrafen kann!"

Wer aber gedacht hatte, daß 10 Jenaer zum Spielball von elf Berlinern würden, hatte sich getäuscht. Wohl war Dynamo etwas mehr im Angriff, wirkte auch, in seinen Aktionen in der zweiten Hälfte geschlossener (was bei zehn Gegenspielern nicht verwunderlich ist), aber es sage keiner, die Dynamo-Abwehr habe ein ruhiges Dasein geführt. Jeder Spieler Jenas übertraf sich an Kampfgeist und Einsatz. Beide Tore waren noch mehrfach in Gefahr. Aber Jena steckte auch dann nicht auf, als Dynamo im Anschluß an einen Eckball durch Schäffner aus unübersichtlicher Situation im Strafraum aus Nahdistanz zum 1:0 kam. Im Gegenteil: Nun erst recht, war Jenas Devise. Ducke war Einfädler, Müller verlängerte zu dem nach links-außen gewechselten, diesmal wohl eindrucksvollsten Jenaer Stürmer Eglmeyer, der (wo war Dorner?) seine starke Mittelstürmerpartie mit herrlichem Schrägpaß ins lange Eck zum vielumjubeltien 1:1 krönte.

Gewiß, die Berliner waren dem 2:1 später näher als die Jenaer. Aber haben die zehn Motor-Spieler diesen Punkt nicht hoch verdient? Bei den Gästen imponierte die Abwehr mit ihren klangvollen Namen, auch Läufer und Stürmer der athletisch und spielerisch stark verbesserten Elf wußten zu gefallen, nur haperte es im Angriff mit der Schußgenauigkeit. Beim Gastgeber verdienen alle ein Gesamtlob. Diesen Kampfgeist wünscht man sich für den Sportclub auch in anderen Spielen. Trotz der guten Gesamtkritik wollen wir feststellen, daß Ahnert immer souveräner spielt, mit Marx im Zentrum und Woitzat als Läufer hinten vieles dichter ist, und im Sturm ein Eglmeyer in derartiger Form die Lösung des Mittelstürmerproblems darstellt. Bei den Reserven gab es durch Wermanns Tor in der 68. Minute einen 1:0-Sieg der Jenaer.

(Peter Palitzsch in "Neue Fußballwoche" vom 11. August 1959)