29/30 10
Spieldaten | |
Wettbewerb | Gauliga Ostthüringen |
Saison | Saison 1929/1930 Rückrunde |
Ansetzung | 1.SV Jena : SpVgg Jena |
Ort | Stadion des 1.SV Jena |
Zeit | So 10.11.1929 |
Zuschauer | |
Schiedsrichter | |
Ergebnis | 3:1 (2:1) |
Tore |
|
Andere Spiele oder Berichte |
{{{Links}}} |
Aufstellungen
- 1.SV
- ? , Werner , ?
- SpVgg
- ?
- ?
- ?
- ?
Spielbericht
Beide Mannschaften standen sich am Sonntag nachmittag im Stadion des 1.SV Jena gegenüber , um ihr erstes Spiel der Frühjahrsserie auszutragen . Die Spieler waren sichtlich bemüht , ein ruhiges und anständiges Spiel vorzuführen , was sich die eine Partei (1.SV) im berechtigten Vollgefühl ihrer Sicherheit leisten konnte und worauf die andere nicht einzugehen keine Ursache hatte . Man hatte den Eindruck , als fände das Spiel zur Besiegelung eines eben erst geschlossenen Burgfriedens statt . Diese Friedensstimmung schien sich auch auf die Zuschauer übertragen zu haben , die wohl selten so ein ruhiges , aber auch wenig aufregendes und selbstverständliches "Spielen" zweier Mannschaften in letzter Zeit gesehen haben . Beide Vereine hatten Ersatz eingestellt oder traten wenigstens in anderer Aufstellung als bisher an . Das Spiel war eigentlich immer offen . Werner (1.SV) wurde als Mittelläufer ausprobiert , bei der Spielvereinigung sah man wieder einige ältere Leute . In der ersten Halbzeit hatten die "Grün-Weißen" einige schöne Torgelegenheiten , die aber infolge des äußerst mangelhaften Laufvermögen ihrer Stürmer nicht ausgenutzt werden konnten . Auch die Sportvereinler arbeiteten recht schöne Chancen heraus , die durch viel Glück der Spielvereinigung ohne Erfolg blieben . Es ging herauf und herunter . Im ganzen genommen waren die Sportvereinler mehr am Ball , sie zeigten teilweise recht schöne Ballbehandlung und vermochten vielseitige Angriffskombinationen auszuprobieren ; sie waren geschickter als ihre Gegner und die bedeutend besseren Läufer . Was sonst in Punktkämpfen wohl kaum gesehen noch beanstandet wird , war diesmal Ursache der Strafstöße . Allerdings pfiff der sehr gute Schiedsrichter auch prompt und sicher . Wenn man sich vorher ausgemacht hätte , bei jedem Fehler von selbst aufzuhören , dann hätte er zu Hause bleiben können und das Spiel wäre ein historisches Ereignis in der Fußballgeschichte geworden . Alles in Allem : Es geht also auch anständig , wenn die Parteien ernstlich wollen . Der Zweck des Spieles ist auch unter dem Motto "Burgfrieden" erreicht worden . Der Sportverein hat gewonnen , zwar nicht mit einem Bombenergebnis , aber sicher 3:1 , was auch bei Kampf um jeden Preis schließlich nicht viel anders geworden wäre . So haben eigentlich alle gewonnen . Man braucht sich nach einem solchen Spiel nicht zu ärgern . Die Besseren haben eben gesiegt , beide Parteien und auch die Anhängerschaft konnten in Frieden ihren Sonntag beschließen . So soll es sein , wenn auch etwas mehr Elan und fröhlicher Kampfesgeist nichts geschadet hätte .
Jenaische Zeitung vom 11.11.1929
Spiele
- 1.SV Jena : SpVgg Jena 3:1
- Vimaria Weimar : VfB Apolda 3:5
- SC Apolda : VfB Rudolstadt 6:0
- VfL Saalfeld : Richthofen Weimar 3:0
(17.11.1929)
- VfB Apolda : SC Apolda 0:1
- Richthofen Weimar : SpVgg Jena 4:1
- VfB Rudolstadt : Vimaria Weimar 2:0
- SC Weimar : SV Kahla 0:0