2019/2020 Thüringenpokal Finale: FSV Martinroda - FC Carl Zeiss Jena 2:8
Spieldaten | |
Wettbewerb | Thüringen-Pokal, Finale |
Saison | Saison 2019/2020 |
Ansetzung | FSV Martinroda - FCC |
Ort | EAS |
Zeit | Sa. 22.08.2020 14:45 Uhr |
Zuschauer | "Geisterspiel" |
Schiedsrichter | Chris Rauschenberg (Hörselberg-Hainich) |
Ergebnis | 2:8 (1:3) |
Tore |
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Aufstellungen
- Martinroda
- Felix Nicolai
- Liam Floßmann, Rudi Mueller, Marc Andris, Chris Giebel, Benjamin Hertel, Marco Pusch (60. Mohammed Al Saeed), Justus Six (46. Toby Metzmacher), Jannis Zimmermann (75. Marc Fernando), Tom Nowak, Patrick Hädrich
- Trainer: Robert Fischer
- Jena
- Lukas Sedlak
- Kevin Wolf, Marius Grösch, Felix Müller, René Lange
- Niclas Fiedler (66. Alexander Prokopenko), Theodor Bergmann (59. Maximilian Rohr ), René Eckardt, Maximilian Oesterhelweg, Matti Langer (75. Justin Schau)
- Pasqual Verkamp
- Trainer: Dirk Kunert
Spielbericht
DER FCC IST THÜRINGENPOKALSIEGER!
Mit einem am Ende deutlichen 8:2 gewinnt der FCC gegen den FSV Martinroda das Landespokalfinale und ist nach dem nun elften Pokaltriumph alleiniger Rekordhalter dieses Wettbewerbs.
Dabei sah es zunächst nicht nach dieser Deutlichkeit aus. Im Gegenteil: Martinroda spielte physisch stark, war in den Zweikämpfen präsent und legte schnell den Respekt vor dem Favoriten ab, der allerdings mit schwachen ersten 20 Minuten seinen Teil dazu beitrug. Dabei hatte die Zeiss-Elf durchaus auch in dieser Phase Möglichkeiten. Die beste davon gleich nach fünf Minuten, als Rechtsverteidiger Kevin Wolf den Ball über FSV-Keeper Jacobi lupfte. Doch ein Martinrodaer Verteidiger rettete auf der Linie für seinen bereits geschlagenen Keeper. Nach einer guten Viertelstunde spielte sich Martinroda hinter die Jenaer Kette, wo Marco Pusch aus halbrechter Position frei zum Schuss kam, aber am Ende deutlich verzog. Ein Warnschuss. Nur wenige Minuten später machte er es deutlich besser, als er wunderbar von Martinrodas Hertel freigespielt wurde und er erneut frei zum Schuss kam und Lukas Sedlak im Jenaer Kasten keine Abwehrchance ließ (23.). Jena musste sich kurz schütteln, wurde dann aber wach. Nach 35. Minuten egalisierte Pasqual Verkamp, nachdem zuvor René Eckardt wunderbar den Ball im Mittelfeld eroberte, Niclas Fiedler, der ein starkes Spiel machte, auf der linken Bahn bediente, der wiederum mustergültig nach innen spielte, wo der eingelaufene Verkamp keine Mühe hatte und zum Ausgleich traf. Kurz darauf die Führung, die lehrbuchreif herausgespielt wurde. René Lange brachte eine Ecke scharf an den zweiten Pfosten, wo Felix Müller mustergültig einköpfen konnte (37.). Kurz vor der Halbzeitpause erhöhte der FCC noch auf 3:1 und drehte binnen weniger Minuten die Partie. Wieder war es Eckardt, der Fiedler bediente. Dieser täuschte einen Pass ins Zentrum an, vollendete aber knochentrocken ins lange Eck zum 3:1 (43.). Mit diesem Ergebnis ging es dann auch zum Pausentee.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit stellte sich die Frage, ob der FCC mit einem weiteren Tor den Deckel auf die Partie macht, oder ob Martinroda mit einem Anschlusstreffer nochmals Spannung ins Spiel bringt. Es geschah Letzteres. Der auf Martinroader Seite in der Pause ins Spiel gebrachte Metzmacher setzte sich bis zur Grundlinie durch, wollte den mitgelaufenen Ex-Jenaer Marc Andris im Rückraum bedienen, wo Jenas Felix Müller an den Ball kommt, ohne jedoch konsequent zu klären. Lachender Dritter war Andris, der aus Nahdistanz zum 2:3 Anschlusstreffer für seinen FSV traf (57.). Doch Jena behielt die Ruhe und nutzte nun die immer spürbarer werdende körperliche Überlegenheit gnadenlos aus, wobei das nach dem Spiel von FSV-Trainer Robert Fischer als „Genickbruch“ bezeichnete 2:4 im Grunde der Oberligist selbst erzielte. Maximilian Oesterhelweg, der nach dem Spiel als „Man of the Match“ ausgezeichnet wurde, nutzte einen krassen Fehler des ansonsten starken Schlussmanns Felix Nicolai aus, der eine Rückgabe nicht rechtzeitig klären konnte, und schob mühelos ins leere Tor ein (72.). Martinroda brach nun auseinander und hatte körperlich nichts mehr entgegenzusetzen. In der 81. Minute erhöhte Oesterhelweg auf 5:2, als er einen Pass des zuvor stark von Eckardt in Szene gesetzten Verkamp zu seinem zweiten Treffer nutzte. Nur eine Minute später fiel dann das wohl schönste Tor des Tages. Jenas Schlussmann Sedlak erfasste mit präzisem Abwurf auf Oesterhelweg die Situation, der mit der Brust den Ball mitnahm und direkt diagonal auf den ins Spiel gekommenen U19-Spieler Alexander Prokopenko flankte. Der nahm den Ball aus vollem Lauf mit und schloss mit dem zweiten Kontakt sehenswert in den Torwinkel ab. Klasse Tor (82)! René Lange (87.) und Pasqual Verkamp (89.) erhöhten noch auf 8:2 und sorgten somit für ein am Ende sicher etwas zu deutlich ausgefallenen Sieg des FCC, an dem es unter dem Strich aber dennoch nichts zu rütteln gibt.
Mit dem Landespokalsieg hat sich der FCC für die erste Hauptrunde im DFB-Pokal qualifiziert, wo im September (11.-14.09.) der SV Werder Bremen auf unseren FC Carl Zeiss Jena wartet.
Trainerstimmen
Robert Fischer: „Glückwunsch an Jena zum Pokalsieg. Natürlich ist die Enttäuschung nach dem Spiel, für das wir uns viel vorgenommen hatten, erst einmal riesengroß. Die ersten 30 Minuten waren richtig gut von uns, wir haben die eine oder andere Chance, hatten auch mal auf der Gegenseite das nötige Glück, das man braucht, und gehen mit 1:0 in Führung. Dann bekommen wir aber die drei Gegentore vor der Pause viel zu schnell. In der hatten wir uns viel vorgenommen, wollten nochmals alles raushauen und kommen zum richtigen Zeitpunkt zum Anschlusstreffer. Aber das 4:2 hat uns dann das Genick gebrochen. Dann wurden die Beine müde und der Glaube schwand. Dennoch, bis dahin ein großes Kompliment an meine Mannschaft.“
Dirk Kunert: „Ich bin froh, dass wir unseren ersten Titel geholt haben und dieses wichtige Spiel, in dem es für den Verein um sehr viel geht, für uns entscheiden konnten. Das 8:2 täuscht ein bisschen und fiel um das eine oder andere Tor sicher zu hoch aus. Ich fand, das wir vor dem 0:1 ein, zwei gute Möglichkeiten hatten, um selbst in Führung zu gehen. Nach dem 0:1, was ein Wachmacher war, haben wir es gut angenommen und bis zur Halbzeit das Ergebnis gedreht. In der zweiten Halbzeit hatten wir das Spiel eigentlich im Griff hatten und quasi aus dem Nichts das 2:3 bekommen. Das 4:2, das wir erzwungen haben, war für uns enorm wichtig. Und danach haben wir das gut gespielt und schöne Tore erzielt. Und das will ich, dass wir weitermachen und weiter auf Tore spielen. Nur so kommt dann ein solches Ergebnis zustande, auch wenn es sicher etwas zu hoch ausfiel.“