2001/2002 31. Spieltag: VFC Plauen - FC Carl Zeiss Jena 1:0
Spieldaten | |
Wettbewerb | Oberliga, 31.Spieltag |
Saison | Saison 2001/2002, Rückrunde |
Ansetzung | VFC Plauen – FCC |
Ort | Vogtlandstadion in Plauen |
Zeit | Mi. 08.05.2002 19:30 Uhr |
Zuschauer | 5.902 |
Schiedsrichter | Stefan Lupp (Waldstadt) |
Ergebnis | 1:0 |
Tore |
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Aufstellungen
- Plauen
- Jens Golle
- Rene Krasselt , Veiko Berger , Andreas Richter
- Gregor Berger, Rene Schulze, Marco Hölzel, Irakli Gemazashvili (57.Sven Gemeiner)
- Skerdilaid Curri , Arnd Spranger (62.Catalin Popa), Andriy Zapyshnyi (83.Adrian Dashi)
Trainer: Rene Müller
- Jena
- Svetozar Okrucky
- Gediminas Sugzda
- Jörg Nowotny, Frank Schön, Zoran Saraba (81.Thomas Lässig)
- Olaf Holetschek, Stefan Treitl, Christian Hauser
- Tobias Kurbjuweit (88.Andreas Schwesinger) , Bernd Hobsch, Sergio Sanchez (76.Dirk Hempel)
Trainer: Frank Eulberg
Spielbericht:
"War's das?" – Diese Frage und ein in den meisten Fällen niedergeschlagenes Kopfnicken als Antwort war der häufigste Dialog nach dem Schlusspfiff im Jenaer Fanblock.
Doch zunächst zum Spiel. Für den im letzten Spitzenspiel gegen Dynamo Dresden recht glücklos agierenden Lässig rückte Saraba in die Anfangsaufstellung. Die Partie begann von beiden Seiten recht schwungvoll. Die erste sehenswerte Aktion zeigte Jena nach vier Minuten, als Hobsch und Kurbjuweit die Plauener Hälfte per Doppel-Doppelpass überbrückten, der abschließende Pass auf den aufgerückten Treitl dann aber zu ungenau kam. Danach übernahm Plauen die Spielregie. In der 8. Minute gab es drei Ecken in Folge von denen zunächst Holetschek per Kopf und dann Okrucky in höchster Not jeweils eine entschärfen mussten. Nach 15 Minuten Leerlauf, als sich beide Mannschaften nur im Mittelfeld beschäftigten, gab es in Minute 26 die größte Chance für Jena in der ersten Halbzeit. Einwurf in der Nähe der Eckfahne von Nowotny an den Fünfmeterraum, wo Hobsch geschickt um zwei Gegenspieler herumlief, per Kopf den Einwurf verlängerte und dann aber leider noch ein Plauener vor dem einschussbereiten Kurbjuweit zur Ecke klären konnte. Doch Plauen blieb die spielbestimmende Mannschaft, die bei ihren schnellen Angriffen besonders über die rechte Seite immer wieder gefährliche Lücken in der Jenaer Abwehr aufzeigte. Die beste Chance für Plauen gab es drei Minuten vor dem Halbzeitpfiff. Ein Schuss vom linken Strafraumeck des quirligen und stets mindestens zwei Jenaer beschäftigenden Curri landete am rechten Lattenkreuz. Den zurückspringenden Ball köpfte sein Mitspieler aus fünf Metern am langen Eck vorbei.
Die ersten 15 Minuten der zweiten Halbzeit bestimmte dann Jena deutlich das Spiel, ohne sich allerdings richtig zwingende Torchancen zu erarbeite. In der 47. Minute kam Sugzda nach einer Kopfballvorlage von Treitl am Fünfmeterraum einen Schritt zu spät, sodass Golle klären kann. Und die beste Gelegenheit vergab Hobsch in der 61. Minute. Hauser hatte sich auf der linken Seite schön durchgesetzt, sein Pass von der Grundlinie kam zu Hobsch, dessen Schuss aus der Drehung fünf Meter vor dem Tor aber viel zu schwach und unplatziert war. Plauen übernahm danach mehr und mehr die Spielkontrolle. In der 75. Minute kommt Richter völlig frei zum Kopfball, Okrucky kann gerade noch klären. Drei Minuten später dann die Spielentscheidung. Der recht kleinlich pfeifende Schiedsrichter gab nach einer eigentlich fairen Abwehraktion von Schön Freistoß für Plauen. Gemeiner bringt den Ball in den Jenaer Strafraum, erneut kommt Richter frei zum Kopfball, der an die Latte geht. Den zurückspringenden Ball schiebt der eingewechselte Popa ins Tor. Erschreckend wie unbedrängt die Plauener im Jenaer Strafraum agieren durften. Jena versucht danach zwar noch alles, doch gegen die sich nun vollständig auf Abwehrarbeit konzentrierende VFC-Elf ergab sich nicht eine echte Torchance mehr! Der Schuss des in der Nachspielzeit eingewechselten (warum so spät?) Schwesingers direkt in die Arme von Golle war noch die gefährlichste Aktion.
Bleibt als Fazit: Die Leistungsstärke der Jenaer Elf reicht nicht aus, um gegen die beiden Spitzenmannschaften zu bestehen. Taktisch war die Mannschaft eigentlich gut eingestellt. Auch der Wechsel Saraba für Lässig machte sich eher positiv bemerkbar und der dadurch auf die rechte Außenbahn gerückte Nowotny avancierte zum besten Jenaer Spieler. Trotz der vielen eigentlich erfahrenen Spieler fehlt der Mannschaft aber scheinbar das Selbstvertrauen, das Können und der notwenige absolute Wille in solch einer Partie zu bestehen.
"War's das?" – Damit es doch noch eine Chance für Jena auf Tabellenplatz eins gibt, müsste Plauen mindestens noch ein Spiel verlieren, müsste Dresden mindestens einmal unentschieden spielen, müssten laufende Spielproteste entsprechend entschieden werden, müsste die anstehende Insolvenz für Riesa so verlaufen, dass alle Spiele ihre Gültigkeit behalten und außerdem müsste Jena die letzten drei Spiele gewinnen. Das sind ein bisschen viele Randbedingungen, von denen auch nur die Letztgenannte direkt von uns beeinflussbar ist, um optimistisch auf das Saisonende zu schauen ... auch wenn es Wunder immer wieder geben soll ...
--Jens 23:07, 22. Sep 2006 (CEST)