2005/2006 32. Spieltag: Hamburger SV II - FC Carl Zeiss Jena 0:1

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Spieldaten
Wettbewerb Regionalliga, 32. Spieltag
Saison 2005/2006, Rückrunde
Ansetzung Hamburger SV II - FCC
Ort Wolfgang-Meyer-Sportanlage in Hamburg
Zeit So. 16.04.06 14:00
Zuschauer 717
Schiedsrichter Karl-Josef Metzger (Aachen)
Ergebnis 0:1
Tore
Andere Spiele
oder Berichte

Aufstellungen

Trikotfarben
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Hamburg
Wolfgang Hesl
René Klingbeil , Markus Karl , Sasan Gouhari
Tolgay Asma (77.Nick Proschwitz) , Steffen Lauser , Charles Takyi , Benny Feilhaber , Sebastian Müller (59.Ken Reichel)
Rouwen Hennings , Mario Fillinger (43.Änis Ben-Hatira)

Trainer: Karsten Bäron

Trikotfarben
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Jena
Christian Person
Holger Hasse (57.)
Alexander Maul (42.), Ralf Schmidt (83.Maik Kunze)
Kevin Schlitte, Torsten Ziegner , Ronny Thielemann (62.Krzysztof Kowalik), Stefan Kühne , Tobias Werner
Mark Zimmermann (73.Fiete Sykora), Sebastian Hähnge

Trainer: Heiko Weber

Anmerkung

Kevin Schlitte und Sebastian Hähnge werden in die Kickerelf des Tages gewählt .

Spielbericht

Eintrittskarte

Da grübelt man nun eine ganze Woche lang über den richtigen Anfang für den Spielbericht vom Auswärtsspiel bei den HSV Amateuren und kann sich doch nicht entscheiden. Dabei ließe sich doch so schön philosophieren über Auswärtsspiele am Auferstehungssonntag oder über das Hamburger „Schiet“ - Wetter, dass fast zu schön klischeehaft daherkommt und eine ganze Anzahl der insgesamt wohl ca. 500 FCC – Fans unter das Dach der Tribüne treibt. Die Eintrittspreise treiben einem jedoch auch die Feuchtigkeit in die Augen. Ein Platz auf dieser Tribüne für vierzehn Euro zu verkaufen ist …. ach lassen wir das.

Eigentlich ist alles wie gewünscht vor diesem Spiel: Die unmittelbare Konkurrenz hat sich an den Vortagen gegenseitig die Punkte geteilt bzw. sogar gegen Abstiegskandidaten verloren, während der FCC erst am Ostersonntag mit kompletter Kapelle in Hamburg antritt. Mit einem Auswärtssieg würde sich sogar ein kleiner 2 - Punkte Vorsprung auf einen Nichtabstiegsplatz auftun. Und im Kicker-Interview teilt Präsi Zipfel sogar mit, dass man sich mittlerweile nicht mehr gegen einen möglichen Aufstieg wehren würde. Na immerhin! ;-)

Der FCC beginnt wie eigentlich immer in den letzten Spielen. Bereits in der ersten Viertelstunde bieten sich Hähnge (8.) Werner ( 12.) und Zimmermann ( 13.) Chancen für ein zeitiges Führungstor. Die HSV U 23 kommt dabei nur in der 10. Minute nach einem Foul von Zimmermann zu einer gefährlichen Standardsituation vor dem Jenaer Tor. Nach einer Ecke von Ziegner ist es in der 24. Minute dann soweit und Stefan Kühne steigt im Fünfmeterraum am höchsten und köpft den Ball zum 1:0 über die Linie.

In der 29. Minute rückt erstmals der Schiedsrichter in den Mittelpunkt. Nach einem groben Foul an Kühne direkt an der Mittelfeldlinie und anschließender etwas heftigerer Reaktion des Jenaers bekommen sowohl der Hamburger als auch Kühne den gelben Karton zu sehen. Der FCC drückt in der Folgezeit weiter mit sehenswerten Kombinationen auf das Tempo. Ein Schuss von Schlitte (31.) auf das HSV – Gehäuse kann durch die Abwehrspieler des HSV abgeblockt werden. Sebastian Hähnge kann sich zweimal kurz hintereinander (31. & 33.) auf der rechten Seite bzw. in der Mitte durchsetzen – kann aber beide Male letztlich nicht kontrolliert abschließen. Für die Abwehr des FCC wird es lediglich nach einem Freistoss den Person prallen lässt etwas gefährlich.

Für den FCC – Fan ist es eigentlich nur noch eine Frage der Zeit, dass sich die Überlegenheit auf dem Feld auch in einem höheren Spielstand niederschlägt, bevor in der 43. Minute der Schiedsrichter ein erstes Mal richtig zuschlägt. Der HSV startet über die linke Seite einen Konter – der Jenaer Maul kreuzt als letzter Mann hinter dem Hamburger Hennings – und dieser fällt. Das ist jedenfalls das, was aus meiner Sicht zu dem für Maul folgenden Platzverweis führte. Mit welcher Sicherheit der Schiedsrichter aus ca. 40 Metern Entfernung diese Entscheidung trifft, nötigt schon Respekt ab und spricht für sein gutes Auge oder eben doch nur für die gute Flugeinlage des Hamburgers. Der anschließende Freistoss wird von den Hamburgern links oben über den Kasten von Person gesetzt, bevor die erste Halbzeit abgepfiffen wird.

Der FCC kommt unverändert aus der Kabine zurück und kann den HSV – Nachwuchs trotz Unterzahl auch weiterhin gut beschäftigen. Nach einem Ziegner Freistoss kommt Werner zu einem Nachschuss (47. Min.), den er jedoch den Ball in den Hamburger Nachmittagshimmel schickt.

In der 57. Minute hat es Schiedsrichter Karl-Josef Metzger aus Aachen dann entgültig geschafft, den Ausflug nach Hamburg und dieses Spiel auch noch in Jahren zum Gesprächsstoff für die Jenaer Fans zu machen. Der Hamburger Takyi soll von Holger Hasse in Höhe der Mittellinie, etwas entfernt vom Ball, gefoult worden sein. Hasse sieht deshalb Rot und Takyi hat in der Folgezeit bei jeder Ballberührung ein gellendes Pfeifkonzert der Jenaer Fans in den Ohren.

Was jetzt folgen könnte, kann sich jeder der Anwesenden in den schwärzesten Farben selbst ausmalen. Mit Neun gegen Elf gegen sollte es für die bis dahin schwachen Hamburger ja nun wohl möglich sein, die Jenaer Abwehr auszuhebeln und das Spiel locker zu drehen. Nichts davon passiert! Zwar beschränken sich die Jenaer Offensivbemühungen logischerweise jetzt nur noch auf Ballhaltespiele in der gegnerischen Hälfte, aber auch die Hamburger kommen lediglich noch zweimal, in der 64. Minute nach einem Fernschuss den Person im Nachfassen festhält und in der 68. Minute als Ziegner vor dem eigenen Tor ein Luftloch schlägt, wirklich gefährlich vor das Jenaer Tor. Danach wird das Spiel des HSV immer einfallsloser. Die HSV-Bubis versuchen trotz zahlenmäßiger Überlegenheit immer und immer wieder auf den direkten Weg durch die Mitte die tief stehende Jenaer Abwehr zu knacken. Die Krönung des Ganzen ist dann ein Freistoss (85.) aus zentraler Position ca. 20 Meter vor dem Tor, bei dem sich erst ca. die Hälfte der Hamburger Mannschaft um die Ausführung bewirbt, der jedoch dann direkt zu einem Jenaer gelupft wird.

Höchste Zeit für den Schreiber dieser Zeilen endlich den Notizzettel einzupacken und etwas entspannter das Geschehen zu verfolgen. Hier brennt nix mehr an. Trotz Unterzahl gewinnt der FCC souverän an der Hamburger Hagenbeckstrasse gegen die zweite Mannschaft des HSV mit 1:0. Wäre das Spiel ohne rote Karten über die Bühne gegangen, wäre ein höherer Sieg absolut realistisch gewesen und wohl auch eingetreten. Beide Platzverweise werden so auf den Fussballplätzen des Landes an jedem Wochenende verteilt und sollten m. E. auch nicht zum Gegenstand irgendwelcher sinnfreien „DFB-Mafia“ Diskussionen gemacht werden. Dem Schiedsrichter fehlte ein wenig viel, von dem was man gemeinhin als Fingerspitzengefühl bezeichnet. Immerhin wohl sieben gelbe Karten und zwei rote Karten passen im Ergebnis nicht zu einem Spiel das nicht wirklich so unfair von beiden Seiten geführt wurde. Festzuhalten bleibt aber auch, dass sowohl Kühne als auch Ziegner und Thielemann ihre gelben Karten jeweils aufgrund von Diskussionen mit dem Schiedsrichter, also völlig unnötig, bekamen. Soll es mit dem großen Ziel am Ende der Saison tatsächlich etwas werden, heißt es kühleren Kopf zu bewahren - erst Recht in Spielen in denen es eigentlich ganz klar für den FCC läuft.

Ob die drei Ostereier aus Hamburg nicht am Ende „vergiftet“ sind, werden erst die kommenden Spiele zeigen, in denen der FCC mit einer komplett neuen Abwehr antreten muss. Rein faktisch ist die Ausgangssituation jetzt jedoch so – ach nein - träumen wir erst einmal einfach weiter von Spiel zu Spiel.

--Tn 21:53, 26. Aug. 2007 (CEST)

  • B-Junioren-RL : Energie Cottbus : FCC 1:2 - Tore Jena : Arnold . Eggemann