2010/2011 20. Spieltag: 1. FC Heidenheim - FC Carl Zeiss Jena 2:0

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Spieldaten
Wettbewerb 3. Liga, 20. Spieltag
Saison Saison 2010/2011, Rückrunde
Ansetzung 1. FC Heidenheim - FCC
Ort GAGFAH-Arena in Heidenheim
Zeit Sa. 18.12.2010 14:00 Uhr
Zuschauer 4.200
Schiedsrichter Karl Valentin (Taufkirchen)
Ergebnis 2:0 (0:0)
Tore
  • 1:0 Schnatterer (55.)
  • 2:0 Aupperle (88.)
Andere Spiele
oder Berichte

Aufstellungen

Trikotfarben
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Heidenheim
Frank Lehmann
Johannes Meier (46.Sandro Sirigu) , Fabian Aupperle , Christian Beisel , Ingo Feistle
Martin Klarer , Richard Weil (68.David Schittenhelm)
Alper Bagceci (76.Bastian Heidenfelder) , Marc Schnatterer
Andreas Spann , Patrick Meyer

Trainer: Frank Schmidt

Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
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Jena
Carsten Nulle
Benjamin Fuß , Marco Riemer , Alexander Voigt , Ronny Nikol
Jens Truckenbrod
Tobias Kurbjuweit (72.Josip Landeka) , Eugen Bopp , Ralf Schmidt (63.Orlando Smeekes)
Christian Reimann (72.André Luge) , Sebastian Hähnge

Trainer: Wolfgang Frank

Spielbericht

Stolz wie Bolle waren die Heidenheimer, dass einzig in ihrem Ort überhaupt eine Begegnung dieses Drittligaspieltages stattfinden konnte, und neben dem vom Schnee befreiten Stadion gestaltete sich auch die Anreise auf staufreien Straßen bei Sonnenschein tadellos. Trainer Wolfgang Frank beantwortete die meistdiskutierte Frage im Jenaer Lager nach der Besetzung der rechten Außenverteidigerposition mit der Aufstellung von Benjamin Fuss der erstmals in dieser Saison überhaupt in der ersten Elf ran durfte und es mit dem vielleicht gefährlichsten Linksaußen der Liga, Marc Schnatterer zu tun bekam. Im Sturm kehrte Sebastian Hähnge nach seiner Denkpause zurück ins Team.

Ansonsten alles wie gehabt in der Jenaer Elf, nur das Stadion der Heidenheimer hatte sich seit dem FCC-Besuch im letzten Jahr gehörig verändert, präsentierte sich nunmehr komplett überdacht. Mit der neuen Tribüne samt durchgehenden Vip-Logen machen die Heidenheimer deutlich, wohin die Reise für den Emporkömmling aus dem Süden gehen soll. Auch wenn die in einem neuen Vereinslied besungene "Sehnsucht nach der Schale" wohl noch eine Weile unerfüllt bleiben wird. Für die 250 mitgereisten Jenaer Anhänger waren die Wünsche irdischerer Natur, mussten sie hoffen, dass die beiden Unsicherheiten Nulles bei einem Rückpass (4.) und Schuss Klarers (5.) auf tückischem Geläuf die letzten der Begegnung bleiben mochten. Sie konnten bald beruhigt sein, denn das Geschehen spielte sich mehr und mehr im überraschenderweise zunehmend von Jena dominierten Mittelfeld ab. Strafraumszenen wie Hähnges Flachschuss (7.) und Reimanns knapp verpasste Hähnge-Flanke (35.) hüben, Schnatterers Schuss ans Außennetz (15.) und Aupperles gefährlicher Versuch (45.) drüben waren Mangelware. Heidenheim als ausgemachte Kontermannschaft scheute die totale Offensive und vertraute ganz auf die individuelle Stärke ihrer Einzelkönner im Angriff, der FCC seinerseits tat den Hausherren nicht den Gefallen, Räume zu überlassen. Ein Festival des Kombinationsfußballs ließ der glitschige Rasen ohnehin nicht zu, so ging es mit einem leistungsgerechten 0:0 in die Kabinen.

Hier war definitiv etwas zu holen, und das, was der Engländer als "golden opportunity" bezeichnet, bot sich genau dazu Sekunden nach dem Wiederanpfiff. Reimann war in einem Heidenheimer Querpass gespritzt, bediente den freistehenden, aber wohl etwas überraschten Hähnge, der anstatt den direkten Weg zum Tor lieber jenen zwischen zwei Abwehrspieler hindurch suchte. Es war nicht die einzige Situation, in der Jenas treffsicherster Stürmer umständlich agierte und aussichtsreiche Bälle schlicht verschenkte. Auf der Gegenseite scheiterte der Liga bester Torschütze freistehend an Carsten Nulle (51.), während Schiedsrichter Valentin eine Ringereinlage von Sirigu an Reimann an der FCH-Strafraumgrenze kurioserweise mit Freistoß in die andere Richtung bewertete. Die Begegnung war nun offener, genau das was Heidenheim-Trainer Frank Schmidt sich gewünscht hatte? In jedem Fall verlor der FCC in der 55. Minute völlig die Ordnung, Nikol war nicht zur Stelle um Mayer an seiner präzisen Flanke zu hindern, Benjamin Fuss war zentral gebunden und so hatte der herbeieilende Schnatterer bei seinem wuchtigen Kopfball nicht die Spur von Gegenwehr, auch wenn Carsten Nulle noch die Finger am Ball hatte. Es sollte Nulles letzte Tat des Tages gewesen sein, denn bis auf das Holen des Balles aus dem Netz 2 Minuten vor Spielende blieb er in der Folge beschäftigungslos. Heidenheim hatte das was es wollte, verlegte sich ausschließlich aufs Verteidigen und dem Schlagen von langen Bällen aus der Abwehr heraus auf die beiden Spitzen. Das Ärgerliche aus Jenaer Sicht war, dass auch Nulles Gegenüber nahezu keinen Ball zu fangen bekam. Die Angriffsbemühungen der Blau-Gelb-Weißen blieben sowohl vor, als auch nach drei Offensiveinwechslungen umständlich und blass. Symptomatisch die Szene in der 85. Minute, als Jens Truckenbrod anstatt den Torabschluß zu suchen, an der Strafraumgrenze noch einmal eine Flanke ansetzte. In den Fangesang "Auf geht's Jena schieß ein Tor" mischte sich ein einsamer Rufer mit den Worten "Auf geht's Jena schieß AUFS Tor", eine treffende Forderung nach allzu aufreizendem Quergeschiebe vor dem gegnerischen Strafraum. So blieb es FCH-Verteidiger Aupperle vorbehalten, mit einem Kopfstoß nach Eckball das Drei-Punkte-Weihnachtspäckchen für die seinen kurz vor dem Ende zuzuschnüren. Unverdient war der Sieg der Gastgeber keineswegs, doch unnötig aus Jenaer Sicht allemal. Hier war viel viel mehr drin!

--GUNNER

Kurze Anreise zum Auswärtsspiel

Ob das Spiel wohl stattfindet . Egal , ich hatte eine kurze Anreise . Ich hatte eine Umbaubaustelle bei Drogerie Müller in Ulm . Samstag bis 11 Uhr gearbeitet , Feierabend und auf nach Heidenheim . Es waren genau 45 Kilometer . Noch Mittag und dann ins Stadion . Das Spiel war bei winterlichen Verhältnissen schwer . Wer ein Tor schießt gewinnt wahrscheinlich . Und so kam es dann auch . Jena schoss einfach zu wenig . So wurde es nichts aus dem erhofften Punktgewinn bei den Emporkömmlingen aus Württemberg .

Da jetzt Weihnachtspause auf der Baustelle war , ging es nach dem Spiel die 358 km direkt nach Hause .

A.S.