2010/2011 30. Spieltag: FC Hansa Rostock - FC Carl Zeiss Jena 2:1
Spieldaten | |
Wettbewerb | 3. Liga, 30. Spieltag |
Saison | Saison 2010/2011, Rückrunde |
Ansetzung | FC Hansa Rostock - FCC |
Ort | DKB-Arena in Rostock |
Zeit | Sa. 02.04.2011 14:00 Uhr |
Zuschauer | 18.000 |
Schiedsrichter | Sascha Thielert (Buchholz) |
Ergebnis | 2:1 (0:0) |
Tore | |
Andere Spiele oder Berichte |
Aufstellungen
- Rostock
- Jörg Hahnel
- Peter Schyrba , Martin Stoll , Kevin Pannewitz , Sebastian Pelzer
- Robert Müller (74.Tom Trybull)
- Björn Ziegenbein , Mohammed Lartey , Tobias Jänicke
- Marcel Schied (82.Lucas Albrecht) , Radovan Vujanovic (86.Sergej Evljuskin)
Trainer: Peter Vollmann
- Jena
- Carsten Nulle
- Marco Riemer , Alexander Voigt , Ronny Nikol (78.Torsten Ziegner) , Josip Landeka
- Felicio Brown Forbes (62.Christian Reimann) , Jens Truckenbrod (17.Sören Eismann) , Eugen Bopp , Aykut Öztürk
- Martin Ullmann , Sebastian Hähnge
Trainer: Wolfgang Frank
Spielbericht
Viele erklären einen sicherlich für verrückt, wenn man für ein 90-minütiges Fußballspiel über 21 Stunden durch die halbe Republik fährt - gelohnt hat es sich trotz des sportlichen Ergebnisses allemal. Die Fahrt im Entlastungszug war sehr entspannt, auch wenn die Begleitung durch einen Hubschrauber der Bundespolizei ab ca. 30 Minuten vor Ankunft in Rostock vollkommen übertrieben war - dass sich dann über dem Hauptbahnhof sogar noch ein zweiter hinzugesellte, machte die Sache nicht besser, aber wir sind diesen Nonsens ja aus Heimspielen gegen entsprechende Gegner durchaus gewohnt.
Die Fahrt in den bereitgestellten Pendelbussen zum Stadion samt Polizeibegleitung in und außerhalb der Busse machte deutlich, dass die Sicherheitskräfte offenbar Angst vor Übergriffen durch Heimfans hatten, standen doch auf der gesamten ca. 3 - 5 km langen Strecke vom Bahnhof zum Stadion an jedem Eck und jeder Zufahrt Polizeibusse und eine handvoll Polizisten. Wahnsinn, was da für ein Aufwand betrieben wurde. Die Einlasssituation am Stadion war wiederum sehr entspannt und man betrat ein Stadion, auf welches man durchaus etwas Neid entwickeln kann. Die Choreo der Rostocker zu Spielbeginn samt ordentlichem Leuchtfackeleinsatz war nett anzusehen und auch der Support der Südtribüne war während des gesamten Spiels wirklich mehr als ordentlich, das erlebt man sehr selten. Durch den Heimsupport motiviert, entwickelte sich auch im nicht vollständig gefüllten Gästeblock eine sehr gute Stimmung und es gab ebenfalls während fast des gesamten Spiels einen sehr guten Support. So machen Auswärtsfahrten Spaß!
Die Mannschaft des FCC zeigte sich ordentlich eingestellt und versuchte zu Beginn zunächst, die Hanseaten vom eigenen Tor fernzuhalten. Dies gelang insgesamt unter Regie des wieder mal sehr starken Abwehrchefs Alex Voigt sehr gut, auch wenn wir in der Anfangsphase Glück hatten, dass ein Rostocker Stürmer aufgrund einer angeblichen Abseitsposition zurückgepfifen wurde. Es war aus Sicht Gästeblock recht klar kein Abseits und da der Rostocker Stürmer frei durchgewesen wäre, hätten hier die Hausherren bereits früh die Führung erzielen können. Nach dieser Schrecksekunde kam der FCC etwas besser ins Spiel, auch wenn offensiv keine wirklich Torgefahr entwickelt werden konnte, insbesondere auch weil der zurückgekehrte Sebastian Hähnge komplett abgemeldet war und während des gesamten Spiels gegen seinen Ex-Verein überhaupt nicht ins Spiel fand und meiner Meinung nach teilweise auch die sonst vorhandene Laufbereitschaft zu wünschen übrig ließ. Die Defensive stand fortan auch kompakter, nachdem Ronny Nikol als Art Ausputzer und Libero hinter die beiden Innenverteidiger Alex Voigt und Marco Riemer gezogen wurde und man somit regelmäßig mit fünf Mann gegen die Hansa-Offensive verteidigte. Damit überstand man auch die Druckphase der Heimelf in den Minuten vor der Halbzeit und konnte letztendlich mit einem torlosen Remis zufrieden in die Halbzeit gehen. Bereits frühzeitig in Halbzeit 1 musste Jens Truckenbrod durch Sören Eismann ersetzt werden, der in einem Zweikampf von einem Rostocker aus Sicht des Schiedsrichters regelkonform gestoppt wurde, sich hierbei jedoch offenbar am Knie verletzte. Dass die Rostocker in dieser Szene trotz des am Boden liegenden Jens Truckenbrod weiterspielten und sogar zum Torabschluss kamen und nicht Fair Play walten ließen und den Ball ins Aus spielten, machte die Szene doppelt ärgerlich.
In Halbzeit 2 kamen wir besser ins Spiel und hatten in der ersten Viertelstunde eigentlich auch spielerisch ein Übergewicht. Dass ausgerechnet in dieser Phase der Ball in der Vorwärtsbewegung, wie leider so oft an diesem Nachmittag, verloren ging und kein FCC-Spieler den Rostocker auf der linken Außenbahn stoppen konnte und dieser dann aus spitzem Winkel zur Führung einschießen konnte, war besonders ärgerlich. Danach fehlte einige Minuten die Ordnung und die Rostocker kamen durch den Führungstreffer beflügelt zu weiteren Möglichkeiten, die teils der erneut sehr stark aufgelegte Carsten Nulle und teils die Rostocker Unfähigkeit vor dem gegnerischen Tor zunichte machten. Beim 2:0 war jedoch auch Carsten Nulle machtlos und somit schien die Partie bereits frühzeitig gelaufen. Die Jungs steckten jedoch nicht auf und erarbeiteten sich jetzt wieder ein Übergewicht, auch weil Hansa sich nunmehr auf das Nötigste beschränkte. Sebastian Hähnge trifft anstelle ins Tor nur den Pfosten und auch sonst fehlt in den Offensivaktionen häufig die letzte Genauigkeit und Torgefahr. Erst nach einem aufs Tor geschlagenen Freistoß des gestern trotz seienes Eigentores meiner Meinung nach sehr guten und lauffreudigen Joe Landeka, hält Alex Voigt den Kopf hin und trifft zum umjubelten Anschlusstreffer. Der Gästeblock tobte und es keimte doch noch die Hoffnung auf, die Ostsee nicht punktlos zu verlassen. Letztendlich fehlte jedoch Christian Reimann beim Abschluss die absolute Torgefahr und so blieb es beim zum Ende hin etwas glücklichen Sieg der Hausherren. Mit etwas mehr Glück wäre für den FCC durchaus auch ein Punkt drin gewesen.
Die Situation am Ausgang des Stadions war gelinde gesagt verbesserungswürdig. Nachdem immer nur 100 Gästefans den Vorplatz vor dem Ausgang des Gästesektors betreten durften, die dann in den Entlastungsbussen zum Bahnhof gebracht wurden, staute sich sehr schnell eine größere Menschenmasse auf. Einigen ging es offenbar nicht schnell genug und so wurde von hinten sinnlos mit aller Gewalt gedrückt. Dass sich weitere vorne auch Kinder und Frauen befanden bedachte man hierbei offenbar nicht und zum Glück blieben auch die eingesetzten Ordnungshüter insgesamt sehr besonnen, sonst kann so eine Situation durchaus auch mal eskalieren. Die Verantwortlichen sollten sich für das Heimspiel gegen Dresden eine andere Lösung einfallen lassen, denn man braucht kein Prophet sein, um vorherzusagen, dass eine derartige Szenerie mit Dynamo nicht so glimpflich ausgeht.
Highlight der Rückfahrt war der kurze Zwischenstopp in Halle Hbf, wo man gesanglich die Anerkennung des dortigen Vereins zum Ausdruck brachte. Großen Respekt an das Fanprojekt und die Horda, die im Entlastungszug ein hervorragendes Catering präsentierten! Dank auch an die Bahn, dass sie für nur insgesamt 5.000 € den Entlastungszug ermöglicht hat - ein wirkliches Schnäppchen. Wenn man sich den Zug nach Ankunft in Jena-Saalbahnhof angesehen hat, geht hiervon sicher ein großer Teil alleine für die Reinigung drauf ...
--da Silva
- A-Junioren-RL : RB Leipzig : FCC 1:3
- B-Junioren-BL : FCC : Dynamo Dresden 1:0 - Tor : Bock -- Jena : Nitsch (47.)
Wieder geschwänzt
Wegen der grottigen Leistungen von Jena war ich auch nicht in Rostock .
A.S.