2011/2012 05. Spieltag: 1. FC Heidenheim - FC Carl Zeiss Jena 0:0
Spieldaten | |
Wettbewerb | 3. Liga, 5. Spieltag |
Saison | Saison 2011/2012, Hinrunde |
Ansetzung | 1. FC Heidenheim - FCC |
Ort | Voith-Arena in Heidenheim |
Zeit | Di. 16.08.2011 18:30 Uhr |
Zuschauer | 7.100 |
Schiedsrichter | Sascha Stegemann (Niederkassel) |
Ergebnis | 0:0 (0:0) |
Tore |
Fehlanzeige |
Andere Spiele oder Berichte |
Aufstellungen
- Heidenheim
- Frank Lehmann
- Sandro Sirigu , Tim Göhlert , Florian Tausendpfund , Ingo Feistle
- David Schlittenhelm , Richard Weil
- Christian Essig (65.Adam Jabiri) , Marc Schnatterer (41.Tobias Schilk)
- Andreas Spann , Bastian Heidenfelder (79.Tobias Rühle)
Trainer: Frank Schmidt
- Jena
- Tino Berbig
- Robert Zickert (89.) , Alexander Maul , Alexander Voigt , Josip Landeka
- Kai-Fabian Schulz (72.Sebastian Fries)
- Nils Miatke , Sebastian Hähnge , Ralf Schmidt
- Christoph Siefkes (88.Martin Ullmann) , Velimir Jovanovic (85.Philipp Grüneberg)
Trainer: Heiko Weber
Anmerkung
Tino Berbig wird in die Kicker-Elf des Tages gewählt .
Spielbericht
Hätte man mir vorher einen Pakt vorgelegt, der ein Unentschieden in Heidenheim garantiert, so hätte ich ohne zu Zögern unterschrieben. Zu schlecht waren die Vorzeichen für den FCC vor dem Spiel. Und eine Prophezeiung, dass ich mich nach der Partie über das Remis ärgern würde, wäre weniger glaubwürdig als die Märchen der Gebrüder Grimm gewesen. Doch was dann bei unserem dritten Gastspiel in HDH ablief, konnte niemand erwarten.
Der FCC spielte ein klassisches 4-4-2 mit Jovanovic und Siefkes im Angriff und einem Sebastian Hähnge mit relativ defensiver Ausrichtung neben Schulz im zentralen Mittelfeld. Beide Mannschaften starteten mit viel Angriffselan und so boten sich Chancen im 2-Minuten-Takt. Nach einem FCC-Freistoß von rechts bekamen die Gastgeber nur mit viel Mühe den Ball aus dem Strafraum, kurz danach ließ Jovanovic einen guten Schuss los (gehalten). Auf der Gegenseite hatte zunächst Berbig keine Mühe bei einem Freistoß Schnatterers direkt in seine Arme (5.), bei Essigs Versuch freistehend aus elf Metern Entfernung (8.) hatten wir auch das nötige Glück, da der Ball knapp sein Ziel verfehlte. Miatke zog nach 10 Minuten rechts zur Grundlinie, seine beiden flachen Eingaben konnte die Abwehr jedoch wegstochern. 120 Sekunden später wurde ein Freistoß Miatkes zu kurz abgewehrt und Hähnge kam zum Schuss, konnte jedoch Lehmann nicht überwinden. Dann waren die Gastgeber zweimal an der Reihe, Schnatterer (13.) verfehlte jedoch das Tor und Berbig parierte mit einer Glanztat Essigs Fernschuss (15.). Und das war für längere Zeit das Ende von Heidenheims Angriffen, denn der FCC verschob das Spielgeschehen weiter nach vorn. Jovanovic und Siefkes attackierten als erste Verteidiger bereits in des Gegners Hälfte und alle anderen im blauen Trikot verschoben sich so geschickt und deckten Raum und Mann zu, dass den Gastgebern gegen gefühlte 22 Jenaer einfach die Anspielstationen fehlten und nach vorn nichts mehr ging. Und der FCC erarbeitete sich weitere Torgelegenheiten, wobei der pfeilschnelle Jovanovic für allerlei Unruhe sorgte. Sein Schuss in der 18. Spielminute – Vorlage kam von Hähnge – wurde zur Ecke abgewehrt, den zweiten Torversuch nach einem längeren Dribbling (22.) hielt der Keeper. Zwischen durch verfehlte Miatke mit einem Schuss aus 18 m knapp das Torgehäuse (20.). Auf Berbigs Seite wurde es nur noch einmal interessant, doch der Jenaer Schlussmann ließ sich von Essig nicht überraschen (33.). Beim folgenden Konter verpasste Jovanovic Hähnges Flanke von links nur um Haaresbreite. Kurz danach wäre die verdiente Führung eigentlich fällig gewesen, als Voigt einen Musterpass auf Hähnge schlug, der den Ball ebenso mustergütig mitnahm und aus Tor zurannte. Leider schlug der mitlaufende Verteidiger mit einem Tiefflugtackling Hähnge den Ball vom Fuß. Heidenheims Spiel erlitt einen weiteren Rückschlag, als Schnatterer – er knickte ohne gegnerische Einwirkung um – verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste. Beim Pausenpfiff vermisste man beim FCC nur eines: ein Tor, denn man war die deutlich bessere Mannschaft.
Das Pausenspektakel bestand in einem Schusswettbewerb des Prinzen von Wasweißichwiederhieß gegen ein paar Fans. Der Stadionsprecher kam beim blaublütigen Speichellecken etwas durcheinander, konnte sich nicht zwischen „zugespielt“ und „zugeschossen“ entscheiden und verkündete deshalb: „Die Bälle werden mir zugeschissen.“
Die Heidenheimer Kabinenpredigt schien kurz (die waren schon nach 10 Minuten wieder auf dem Platz) und laut gewesen zu sein, denn bereits in der 46. Spielminute erarbeitete man sich eine Torchance, jedoch ging Essigs Schuss vorbei. Mit wenigen Ausnahmen konnte man danach das Spiel der Gastgeber mit „… bemühten sich redlich…“ beschreiben, aber der FCC war immer ein gleichwertiger Widerpart und stand recht sicher. Fünf Minuten nach Wiederanpfiff verdoppelte sich die Herzfrequenz der rund 250 Jenaer Fans im Stadion: Schulz düpierte an der Mittelinie zwei Heidenheimer, der letzte Verteidiger rutschte weg, und so hatte er freie Bahn zum Tor. Leider erwischte Lehmann den Schuss mit dem linken Fuß… Heidenheim hatte lediglich noch drei notierenswerte Szenen: nach schöner Kombination vorbeigeschossen (59.), Voigt wehrte nach einer Ecke einen Kopfball vor der Linie ab (75.) und Berbig hielt nach einem Konter (79.). Alles andere wurde vom FCC mit engagierter und konsequenter Zweikampfführung unterbunden. Dabei ließ man – im Gegensatz zum Münster-Heimspiel – keinen Gegner in der eigenen Hälfte laufen und stoppte sie rigoros. Die dabei in Kauf genommenen gelben Karten verteilten sich recht geschickt auf mehrere Spieler, lediglich Zickert kassierte zwei und musste vorzeitig vom Feld. Ansonsten war die Mannschaft nicht wiederzuerkennen, einer kämpfte für den anderen, kein Ball wurde verloren gegeben. Typisch jene Szene kurz vor Schluss, als Hähnge im Angriff ein Doppelpass misslang, er jedoch sofort dem Gegner nachlief und den Ball an der Mittelinie zurückeroberte. Auf dieser starken Leistung kann der FCC aufbauen und im nächsten Spiel zu Hause gegen Offenbach hoffentlich anknüpfen.
--Uwe
Mönchengladbach
Dieses Dienstagsspiel verpasste ich wegen Esprit in Mönchengladbach .
A.S.