2014/2015 13. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - TSG Neustrelitz 2:2
Spieldaten | |
Wettbewerb | Regionalliga, 13. Spieltag |
Saison | Saison 2014/2015, Hinrunde |
Ansetzung | FCC - TSG Neustrelitz |
Ort | Ernst-Abbe-Sportfeld |
Zeit | Sa. 08.11.2014 13:30 Uhr |
Zuschauer | 2.362 |
Schiedsrichter | Philipp Kutscher (Berlin) |
Ergebnis | 2:2 (1:1) |
Tore | |
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Aufstellungen
- Jena
- Raphael Koczor
- Florian Giebel, Marius Grösch, André Schmidt, Filip Krstić (67. Vitalij Lux)
- Tino Schmidt (86. Maxim Banaskiewicz), Sören Eismann, Daniel Rupf (61. René Eckardt), Fabian Raithel
- Jakub Wiezik, Velimir Jovanovic
- Trainer: Karsten Hutwelker
- Neustrelitz
- Daniel Strähle
- Ingo Wunderlich, Thomas Franke, Matthias Zeugner, René Pütt
- Tino Schmunck, Ben Zolinski, Nikola Trkulja (81. Dominik Böttcher), Philip Malinowski, Devann Yao (63. Sargis Adamyan)
- Marcel Schied (67. Mame Mbar Diouf)
- Trainer: Andreas Petersen
Spielbericht
Punkteteilung mit Neustrelitz
Unentschieden 2:2 trennte sich der FC Carl Zeiss im Heimspiel gegen die TSG Neustrelitz. Für unsere Mannschaft traf der heute in der Startelf aufgebotene Jakub Wiezik zweimal. Devann Yao und Marcel Schied hießen die Torschützen bei den Gästen.
Der Seitenhieb vorm Magdeburg-Spiel war angekommen. Man freue sich sehr auf ein Match vor großer Kulisse, hatte Karsten Hutwelker kund getan, weil da eine tolle Atmosphäre herrscht, während man sich daheim mit der Stimmung recht schwer tut. So ganz falsch liepgt er damit nicht, allerdings ist unser Trainer auch selbstkritisch genug zu erkennen, dass die letzten Leistungen seines Teams absolut nicht dazu angetan waren, Begeisterung zu entfachen - Verletztenliste hin oder her. Einer tristen Nullnummer gegen den BAK mit der einzigen Jenaer Chance in der vorletzten Spielminute folgte ein über alle Maßen enttäuschender Auftritt beim TV-Spiel in Magdeburg. Damit gegen den Staffelsieger des Vorjahres endlich die Wende zum Besseren eingeschlagen wird, hatte sich Karsten Hutwelker personell Einiges einfallen lassen. Mit Giebel, Raithel, Rupf und Wiezik beförderte er gleich vier Neue in die Startformation.
Dass sich auch Hutwelkers Mannschaft viel vorgenommen hatte, wurde zu Beginn deutlich. Wie entschlossen Florian Giebel mit blitzsauberem Tackling einen Angriff einleitete, Tino Schmidt von der Mittel- bis zur gegnerischen Torauslinie rannte und es letztendlich nur an der Flankengenauigkeit fehlen ließ, machte Hoffnung. Diese sollte jedoch schon beim zweiten Auftauchen der Gäste im Jenaer Strafraum einen Dämpfer erhalten.
Zunächst gab es in Minute 9 den ersten Eckball des Spiels. Er flog nicht erwartet vors Jenaer Gehäuse, sondern zum allein, weit vor dem Strafraum postierten Zeugner. Dessen 25-Meter-Schuss musste Koczor prallen lassen, beim Nachschuss stand Franke im Abseits. Zwei Minuten später bringt ein Zuspiel von Trkulja die Nummer 12 von Neustrelitz, Devann Yao ins Schussposition. Dieser wird nicht energisch genug attackiert und überwindet Raphael Koczor zum 0:1. Sehr zur Freude seines neuen Trainer Andreas Petersen, welcher gegen Bautzen einen erfolgreichen Einstand an der Seitenlinie gegeben hatte und sich nun anschickte, beim nächsten höher platzierten Verein die volle Punktzahl mitnehmen zu wollen. Der FCC indes war ähnlich früh in Rückstand geraten wie in der Woche zuvor. Er brauchte eine Zeitlang, um dies zu verdauen, kam in der 27. Minute aber zum Ausgleich. Rupfs Hereingabe von der rechten Seite war gut, aber nicht optimal, wodurch Jovanovic zunächst verpasste. Doch unser Torschützenkönig hat neuerdings noch einen Sturmpartner, der hieß heute Jakub Wiezik und stand genau an der richtigen Stelle, um nur noch den Fuß hinhalten zu müssen. 1:1 nach 27 Minuten. Bis zur Pause folgten noch ein Eismann-Schuss aus 20-Metern über die Latte (39.) sowie ein wegen Abseits aberkannter Treffer von Schied (42.).
Unverändert kamen beide Teams aus den Kabinen. Nach Wieziks Ballverlust in der gegnerischen Hälfte schaffte es Giebel mit viel Mühe, die Situation gegen zwei Mann zu bereinigen (53.). Bei einem Konter vier Minuten darauf bekam Raithel einen Querpass mit seinem schwächeren rechten Fuß nicht sauber genug in die Mitte gespielt, um den in Position gelaufenen Jovanovic bedienen zu können. Und so sollten nicht die Hausherren, sondern ein weiteres Mal die Gäste in Führung gehen. Dabei war Jena in Ballbesitz, hatte einen Freistoß inmitten der gegnerischen Hälfte zugesprochen bekommen. Doch weil Eismann auf rechts wegrutschte und mit Giebel warum auch immer nur in einziger Verteidiger zur Absicherung hinten geblieben war, wurde die Freistoßsituation zum Bumerang für den FC Carl Zeiss. Marcel Schied behauptete sich gegen Giebel, umkurvte auch noch Koczor und traf zur 2:1-Führung für den Tabellenzwölften.
Wirkten unsere Jungs beim ersten Rückstand vor der Pause noch ein wenig schockiert, so drängten sie nun scheinbar unbeeindruckt auf den baldigen Ausgleich. Tino Schmidt kam im Laufduell um einen langen Ball aus der Jenaer Hälfte heraus gegen Strähle einen Schritt zu spät (62.). Zudem lenkte der TSG-Keeper einen 25-Meter-Freistoß von Jovanovic zur Ecke (65.). Direkt danach stellte Karsten Hutwelker von Vierer- auf Dreier-Kette um, um mit Vitalij Lux einen dritten Stürmer bringen zu können. Und auch wenn Lux nicht direkt am abermaligen Ausgleich beteiligt war, sollte sich diese Überzahlsituation im gegnerischen Strafraum bald bezahlt machen.
Immer wieder hatte Karsten Hutwelker während der letzten Wochen die schlechte Verwertung von Standartsituationen monieren müssen. In der 70. Minute des Spiels gegen Neustrelitz leitet ein Freistoß jedoch den Torerfolg ein. Dabei wird Schmidts Hereingabe von rechts zunächst von mehreren Spielern zentral vorm Tor verpasst. Der am linken Torraumeck lauernde Jovanovic chippt das Leder ans Lattenkreuz, und wo landet der Abpraller? Richtig - genau bei Jakub Wiezik, der zum vierten Mal in dieser Saison goldrichtig steht und hier zum 2:2 trifft.
Sollte da noch mehr gehen? Jena startet eine Schlussoffensive, die nach Abpfiff auch die Anerkennung vom Gästetrainer erfahren soll. Sören Eismann bekommt im Anschluss an einen weiteren Freistoß von Schmidt jedoch keinen Druck hinter seinen Kopfball. Hinten versucht Koczor, der Abwehrreihe den vierten Mann zu ersetzen, was für bange Moment sorgt. Zunehmend unstrukturierter werden beide Mannschaften jetzt, doch beide spielen auf Sieg und die Gastgeber sind in der Schlussphase dichter dran. Als Strähle nicht schnell genug zupackt, bietet sich Wiezik die Chance zu seinem dritten Torerfolg. Doch war der Winkel für einen Kopfball doch schon zu spitz (82.). Auch Sören Eismann köpft knapp vorbei und Banaskiewicz scheitert nach Vorarbeit von Wiezik (88.,89.). Abpfiff. Wieder eine Punkteteilung, über die sich nur die Gäste ein wenig freuen können.
Verglichen mit den letzten Spielen war das ein erster Schritt aus dem Formtief heraus. Klar ist aber auch, dass schon beim nächsten Match ein weiterer folgen muss, wenn gegen das Überraschungsteam aus Nordhausen ein Weiterkommen im Pokal gelingen soll.
Trainerstimmen:
Andreas Petersen: Uns geht es beiden momentan nicht so gut. Letzten Endes war es ein gerechter Ausgang, vor allem von unserer Mannschaft war es ein gutes Spiel. Das soll nicht abwertend gegen Jena sein. Aber ich finde, fußballerisch haben wir die feinere Klinge geschlagen, auch mit guten Standarts. Ich weiß nicht, ob es ein Elfmeter in der ersten Halbzeit war. Nach der Pause hat Jena mit der zweiten und der dritten Luft Leidenschaft gezeigt. Es war ein sehr gutes Regionalligaspiel, keine Langeweile. Mit dem einen Punkt können wir leben und hoffen nun, da unten bald wieder raus zu kommen.
Karsten Hutwelker: Wir haben zur Zeit eine extrem verunsicherte Mannschaft auf dem Platz, die leider viele einfache Fehler macht, so auch wie vor den beiden Gegentreffern, wo uns die letzte Entschlossenheit fehlte. Ansonsten waren von der Laufbereitschaft, dm Engagement her alle mit dabei. Leider ist momentan nicht mehr drin. Vorhin habe ich gedacht: Wer hier alles in Zivil in der Kabine steht - wenn die alle dabei wären, hätte ich eine richtig geile Mannschaft.
- Bester Jenaer : Wiezik -- Schwach : Krstic , Raithel , Eckardt und Lux