2017/2018 08. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - SV Meppen 2:2
Spieldaten | |
Wettbewerb | 3. Liga, 8. Spieltag |
Saison | Saison 2017/2018, Hinrunde |
Ansetzung | FCC - SV Meppen |
Ort | Ernst-Abbe-Sportfeld |
Zeit | Sa. 16.09.2017 14:05 Uhr |
Zuschauer | 4.229 |
Schiedsrichter | Benjamin Bläser (Niederzier) |
Ergebnis | 2:2 (0:2) |
Tore |
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Aufstellungen
- Jena
- Raphael Koczor
- Florian Brügmann, Marius Grösch, Dennis Slamar, Guillaume Cros (46. Davud Tuma)
- Sören Eismann, Jan Löhmannsröben
- Manfred Starke (46. Firat Sucsuz), René Eckardt (46. Dominik Bock)
- Florian Dietz, Julian Günther-Schmidt
- Trainer: Mark Zimmermann
- Meppen
- Eric Domaschke
- Markus Ballmert, Marcel Gebers, Jovan Vidovic (79. ), David Vrzogic
- Steffen Puttkammer, Thilo Leugers (46. Patrick Posipal)
- Marius Kleinsorge (42. Max Kremer ), Martin Wagner (75. Haris Hyseni), Nico Granatowski
- Benjamin Girth
- Trainer: Christian Neidhart
Spielbericht
Eismann eiskalt
Zwei Tore von Sören Eismann haben aus einem schon verloren geglaubten Spiel noch einen Punktgewinn für den FC Carl Zeiss werden lassen. Der SV Meppen sah nach einer 2:0-Pausenführung vor 4229 Zuschauern eine Zeit lang wie der sichere Sieger aus.
"Kopf hoch Jungs", war auf einem Spruchband vor der Südkurve in Anspielung auf die unglückliche Niederlage von vor einer Woche zu lesen. Sowie in kleineren Lettern dahinter geschrieben:" Machts mal dirty". Mit Grösch, Eismann, Starke und Dietz standen im Vergleich zum vergangenen Match gleich vier Neue in der Anfangself. Jeweils durch Brügmann-Flanken ins Spiel gebracht, gehörten Eckardt und Dietz die ersten Strafraumszenen, ohne allerdings Eric Domaschke im Meppener Tor in Verlegenheit bringen zu können. Die Gäste hingegen nutzen die erste sich bietende Torchance gleich zur Führung. Granatowski kam gegen Brügmann von der linken Seite zum Flanken, Torjäger Girth in der Mitte lässt passieren und der weiter rechts heranstürmende Marius Kleinsorge verwandelt aus vollem Lauf.
Erst danach ergaben sich auch für die Hausherren die ersten Chancen. Jenas Neuer, Julian Günther-Schmidt traf im Minute 20 den oberen Teil des Außenpfostens (Meppens Keeper wäre bei Bedarf wohl zur Stelle gewesen) und taucht Sekunden später in 13 Metern erneut vor Domaschke auf. Von Starke angespielt, bringt Günther-Schmidt das Leder jedoch nicht am Torhüter vorbei. Auch in den darauffolgenden Minuten befand sich der FCC zwar deutlich mehr in Ballbesitz, schaltete sich auch Eismann immer häufiger ins Spiel nach vorn ein. Doch so richtig in Bedrängnis brachte man die aus 540 Kilometern Entfernung angereisten Gäste zunächst nicht. Über hoch in den Strafraum geschlagene Freistoßbälle konnten die baumlangen Innenverteidiger Vidovic und Gebers nur müde lächeln. Es bedurfte somit eines abgefangenen Balles in der eigenen Hälfte, bei dem Schiri Bläser den Vorteil laufen ließ, um wieder einmal Gefahr fürs SV-Gehäuse heraufzubeschwören. Dennis Slamar führte das Leder über den halben Platz, ehe er es zu Florian Dietz weiter spielte und dessen Schuss zur Ecke abgelenkt werden konnte (36.)
Dass Slamars unwiderstehliches Solo die beste Jenaer Aktion in Halbzeit eins darstellte, kann so oder so gesehen werden. Mit zwei Toren im Rückstand wurde der FCC nach 45 Minuten jedoch unter Wert geschlagen. Diese wurden es, weil in der Nachspielzeit der aufgerückte Jovan Vidovic den ersten Meppener Eckball im Spiel zum 2:0 ins Netz köpfen konnte.
Da Guillaume Cros zur Pause angeschlagen in die Kabine kam, schöpfte Mark Zimmermann statt der geplanten zwei Wechsel gleich das volle Kontingent aus. Auf der linken Seite fand sich mit Suczus und Tumar gleich ein komplett neues Gespann. Dabei führte sich Tuma mit zwei gelungenen Aktionen gleich gut ein. Seine Hereingabe von der Grundlinie geriet im Minute 48 allerdings ein bisschen zu straff und in Minute 53 ließ er zwei Gegenspieler aussteigen, um am dritten hängen zu bleiben. Vier Minute darauf sorgte der 1:2-Anschlusstreffer für Jubel auf den Rängen und lang anhaltenden, wütenden Protesten bei den Gästen. Was war geschehen ? Weil Julian Günther-Schmidt am Boden lag, ohne dass der Referee das Geschehen unterbrach, schickte sich Nico Granatowski an, den Ball ins Aus zu spielen. Sören Eismann stiebitzte ihm jedoch das Leder vom Fuß und schob es an Domaschke vorbei ins Netz. Machs mal dirty. Nun war wieder Spannung in dieser Partie. Obwohl um jeden Ball gekämpft wurde, bekamen beide Torhüter während der folgenden zwanzig Minuten nichts zu halten. In Minute 79 allerdings spitzte sich das Geschehen abermals zu, als der bereits vor der Pause verwarnte Vidovic unseren Günther-Schmidt über die Klinge springen ließ und dafür zurecht die Ampelkarte sah.
Würden gut 10 Minuten Überzahlspiel ausreichen, um aus dieser Begegnung noch etwas mitnehmen zu können ? Der nach der Pause auch als Kapitän fungierende Sören Eismann fasst sich in Minute 82 ein Herz, schießt aus 20 Metern Entfernung aufs Tor - und trifft unten links zum Ausgleich ! Ein Punkt im Sack, will der FCC nun alle drei. Brügmanns Flanke eröffnet Dietz eine Kopfballchance, die auf dem Tornetz landet (84.). Tuma trifft aus spitzem Winkel nur das Außennetz als der Schiri bereits auf Freistoß entschieden hat (89.). Und in der Schlussminute versucht es Sören Eismann noch einmal mit einem Flachschuss aus nun 22 Metern, diesmal aber vorbei am linken Pfosten. - Kein Hattrick für Eismann, wieder nichts mit dem ersten Heimsieg seit nunmehr fast fünf Monaten. Doch so wenig dieser eine Zähler in der aktuellen Tabellensituation hilft, für die Moral könnte er ein ganz wichtiger gewesen sein.
Trainermeinungen
Christian Neidhart: "Wir haben in der ersten Halbzeit ein gutes Spiel gemacht, dabei zwei Tore erzielt und die eine oder andere gute Konterchance liegen lassen, ohne dass Jena zu Chancen gekommen ist. In der zweiten Halbzeit haben wir uns hinten rein drücken lassen. Was dann in der 57. Minute passiert ist, da soll sich jeder selbst Gedanken machen, ob man darauf stolz sein kann. Mit der Gelb-Roten-Karte kann das Ganze nochmal sehr eng für uns werden. Mit dem Remis sind wir nicht unzufrieden."
Mark Zimmermann: "Zwei Gemeinsamkeiten. Über die Aktion in der 57. Minute bin ich nicht stolz. Und auch ich bin zufrieden mit dem einen Punkt. Ich fand allerdings, dass wir in der ersten Halbzeit sehr viele Möglichkeiten hatten und nur durch unsere Abschlussschwäche wieder nicht zu Toren kamen. Die Mannschaft hat sich da nicht belohnt für den Aufwand. Wie wir nach dem 1:2 dann Oberwasser bekamen und den Ausgleich machen, hat mir gefallen. Ich kann aber verstehen, dass alle Meppener sauer sind."
Beste Jenaer: Löhmannsröben, Eismann, Tuma, eher mau: Eckardt, Günther-Schmidt