2017/2018 14. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - SC Paderborn 07 3:1
Spieldaten | |
Wettbewerb | 3. Liga, 14. Spieltag |
Saison | Saison 2017/2018, Hinrunde |
Ansetzung | FCC - SC Paderborn 07 |
Ort | Ernst-Abbe-Sportfeld |
Zeit | Sa. 28.10.2017 14:00 Uhr |
Zuschauer | 4.219 |
Schiedsrichter | Florian Badstübner (Windsbach) |
Ergebnis | 3:1 (2:0) |
Tore | |
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Aufstellungen
- Jena
- Raphael Koczor
- Florian Brügmann, Dennis Slamar, Marius Grösch, Guillaume Cros
- Sören Eismann (76. Niclas Erlbeck), Jan Löhmannsröben
- Dominik Bock (46. Maximilian Wolfram), René Eckardt (83. Florian Dietz), Firat Sucsuz
- Julian Günther-Schmidt
- Trainer: Mark Zimmermann
- Paderborn
- Leopold Zingerle
- Lukas Boeder, Christian Strohdiek, Sebastian Schonlau, , Felix Herzenbruch
- Matthias Stingl (46. Ben Zolinski), Massih Wassey (80. Thomas Bertels), Robin Krauße, Jamilu Collins (34. Christopher Antwi-Adjej)
- Sven Michel, Marlon Ritter
- Trainer: Steffen Baumgart
Spielbericht
Sensationssieg gegen Spitzenreiter
Mit einem hochverdienten 3:1 (2:0) bezwingt unser FCC den SC Paderborn und fügt dem Tabellenführer die zweite Saisonniederlage bei. Der Sieg gegen den Ligaprimus hätte dabei sogar noch höher ausfallen können.
Mark Zimmermann hatte seine Elf gegenüber dem Auftritt in Zwickau auf zwei Positionen umgestellt. Für den verletzten Starke verschob sich Kapitän Eckardt ins Zentrum und agierte als hängende Spitze, dafür kam Sucsuz auf dem linken Flügel zum Einsatz. Zudem ersetzte Jan Löhmannsröben nach seiner abgesessenen Sperre Erlbeck auf der Doppel-Sechs. Die gravierendste Änderung aber war in den Köpfen der Spieler festzustellen. Hatte man sich in Westsachsen noch in sein Schicksal gefügt, so war heute von der ersten Sekunde an ein unbändiger Wille zu spüren, wurden Gegenspieler mit hohem läuferischen Aufwand gedoppelt, holte man sich die Mehrzahl der "freien" Bälle, kurzum: Man trat auf wie in einem Pokalspiel gegen einen Erstligisten. Und man beeindruckte den Spitzenreiter damit, setzte die ersten Akzente im Spiel, wo Bock nach einem Steilpass einen Tick nach Keeper Zingerle am Ball war (8.).
Nach 17 Minuten stand es bereits 1:0, und dies unter gütiger Mithilfe der Gäste. Eine Flanke Günther-Schmidts von der linken Seite hatte Innenverteidiger Strohdiek per Kopf unhaltbar ins eigene kurze Eck gewuchtet. Ritter versuchte auf der Gegenseite mit einem knapp am Tor vorbeirauschenden Schlenzer für den Ausgleich zu sorgen (20.), doch stattdessen zappelte das Leder erneut im Netz der Schwarz-Blauen. Nach einer Freistoßflanke von Sucsuz machte Paderborns Hintermannschaft den Ball erst richtig scharf, Marius Grösch schaltete am schnellsten und schloss mit Flachschuss zum 2:0 ab. Spätestens jetzt stand das das mit 4.219 Zuschauern eher spärlich gefüllte Ernst-Abbe-Sportfeld Kopf. Und das umso mehr, als in der Folge nicht etwa die Paderborner, sondern der FCC so richtig aufdrehte. 26. Minute: Der muss doch drin sein! Eckardt wird ins Laufduell gegen Strohdiek geschickt, ist schneller als dieser, bekommt den Ball aber nicht an Zingerle vorbei. 27. Minute: Der MUSS doch drin sein! Julian-Günther-Schmidt mit toller Aktion an der Grundlinie, seinen präzisen Pass in den Rückraum setzt Sucsuz knapp neben den Pfosten. 28. Minute DER MUSS DOCH DRIN SEIN! Cros geht auf links durch, seine Hereingabe bringen JGS und Eismann nicht im leeren Tor unter. Von allen möglichen Szenarien eines Spiels des FCC gegen den Spitzenreiter war dies das unwahrscheinlichste: Jena führte mit 2:0 und hätte eigentlich mindestens zwei Tore mehr auf dem Konto haben müssen. Cros auf der einen und der immer gefährliche Torjäger Michel auf der anderen Seite besaßen noch weitere Möglichkeiten, dann war Halbzeit und Gelegenheit zum Durchatmen.
Zur zweiten Hälfte kam Maximilian Wolfram für den unter der Woche angeschlagenen Bock und man erwartete einen wütenden Sturmlauf des SCP. In der Tat setzte Antwi-Adjej mit einem von Koczor aus dem kurzen Eck geholten Flachschuss den ersten Akzent, doch die taktisch perfekt eingestellte Zimmermann-Elf blieb giftig, tat Paderborn immer wieder mit gestochenen Pässen in die Schnittstellen weh, und nutzte die von den Nordrhein-Westfalen gegebenen Räume genüsslich aus. Eckardt brauchte bei einem dieser sich immer wieder bietenden Kontermöglichkeiten zu lange (51.), acht Minuten später geht Günther-Schmidt auf der linken Seite in den Strafraum, verpasst den Moment des Abspiels auf den zentral freistehenden Eckardt und erhält anschließend zu Boden gehend keinen Elfmeterpfiff. Im Gegenzug rettet Koczor (59.), eine Minute später hat erneut JGS das Tor auf dem Fuß, überwindet Zingerle, doch der vom Keeper abgefälschte Ball trudelt am langen Pfosten vorbei. Paderborn fiel wenig ein, Jenas 11 Krieger fighteten um jeden Ball und Meter und erst eine missglückte Kopfballabwehr des starken Guillaume Cros im eigenen 16er eröffnete Ritter die Gelegenheit zum Anschlusstreffer, die jener nicht ausschlug (63.). Doch die Antwort kam postwendend und wunderschön: Eismann behauptet im Mittelfeld das Leder, spielt die Kugel auf die linke Seite zu Sucsuz und die millimetergenaue Cros-Flanke vollendet Wolfram am langen Pfosten zum 3:1, gefolgt von einem die Kernberge erschütternden Jubelschrei aus 4000 Kehlen. Dem Spitzenreiter war damit der Zahn gezogen, bis auf einige Distanzschüsse und eine Riesenmöglichkeit durch Michel (78.) konnte das in dieser Saison so souveräne Spitzenteam keine Akzente setzen. Stattdessen hatte der eingewechselte Dietz in der Nachspielzeit noch das vierte Tor auf dem Fuße. Unmittelbar darauf war Schluss, und die Dritte Liga hatte eine der größten Überraschungen der bisherigen Saison gesehen.
Die Stimmen zum Spiel
Steffen Baumgart (Trainer des SC Paderborn 07): Glückwunsch zum mehr als verdienten Sieg. Gerade in der ersten Halbzeit war Jena uns in allen Belangen überlegen, das haben wir in dieser Saison noch nicht erlebt. Jena hat uns den Schneid abgekauft, auch wenn wir die ersten zwei Dinger selbst machen, aber es hätte dann auch 4:0 stehen können. In der zweiten Halbzeit wurde es ein sehr gutes Drittligaspiel von beiden Mannschaften, wo beide noch Tore machen konnten. Das Spiel hat gezeigt, dass wir auch nur eine normale Drittligamannschaft sind.
Mark Zimmermann (Trainer des FCC): Ich habe ein vielleicht nicht perfektes, aber sehr sehr gutes Spiel von unserer Mannschaft gesehen. Mir war klar, dass das Spiel mit dem 2:0 nicht vorzeitig entschieden ist. Dann fiel der Anschlusstreffer, aber die Jungs haben mit dem 3:1 die richtige Antwort gegeben. Wir hatten heute immer eine Antwort parat und haben Paderborn nicht zur Entfaltung kommen lassen. Mein Wunsch wäre, dass die Jungs das vielleicht 1-2 Spiele mehr, gerade auch auswärts, auf die Bühne bringen.
--GUNNER
Beste Jenaer : Grösch , Koczor , Cros , Eckardt und Sucsuz