2018/2019 01. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - SG Sonnenhof Großaspach 3:2

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Spieldaten
Wettbewerb 3. Liga, 1. Spieltag
Saison Saison 2018/2019, Hinrunde
Ansetzung FCC - SG Sonnenhof Großaspach
Ort Ernst-Abbe-Sportfeld
Zeit Sa. 28.07.2018 14:00 Uhr
Zuschauer 4.113
Schiedsrichter Robert Schröder (Hannover)
Ergebnis 3:2 (1:1)
Tore
  • 1:0 Starke (6.)
  • 1:1 Hercher (35.)
  • 1:2 Baku (79.)
  • 2:2 Starke (82.)
  • 3:2 Bock (90.)
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Aufstellungen

Trikotfarben
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Jena
Jo Coppens
Florian Brügmann, Dennis Slamar, Marius Grösch, Firat Sucsuz
Maximilian Wolfram (80. Logan Rogerson), Niclas Erlbeck (46. Justin Schau), René Eckardt, Fabien Tchenkoua (65. Dominik Bock)
Manfred Starke, Julian Günther-Schmidt
Trainer: Mark Zimmermann
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Großaspach
Kevin Boll
Korbinian Burger, Patrick Choroba, Kai Gehring (77.), Yannick Thermann
Sebastian Brösel, Shqiprim Binakaj (56. Makana Nsimba Baku), Dominik Pelivan, Phillip Hercher
Joel Gerezgiher (84. Marco Hingerl), Timo Röttger (74. Mike Owusu)
Trainer: Sascha Hildmann

Spielbericht

Siegtreffer in letzter Sekunde

Es war die allerletzte Aktion in der sechsten Minute der Nachspielzeit, die den FC Carl Zeiss im Auftaktspiel der neuen Saison mit 3:2 vom Platz gehen ließ. Dominik Bock erzielte vor 4113 Zuschauern den Siegtreffer gegen die SG Sonnenhof Großaspach. Zuvor hatte Manfred Starke zweimal getroffen. Auf Gästeseite drehten Philipp Hercher und Makana Nsimba Baku zwischenzeitlich das Spiel zu ihren Gunsten.

Wird der FC Carl Zeiss den Abgang seines erfolgreichsten Stürmers aus der Vorsaison, Timmy Thiele einigermaßen kompensieren können? Zumindest beim Auftaktgegner wurde eine sinngleiche Frage gestellt, wobei es sich hier gleich um vier torhungrige Akteure handelt, die Trainer Hildmann nicht mehr zur Verfügung stehen. Mit Sané, Hägele, Sohm und Gyau haben vier der fünf erfolgreichsten Schützen 2017/2018 dem selbsternannten Dorfklub den Rücken gekehrt. Lediglich Röttger ist aus dem Quintett übrig geblieben.

Im Interview hatte Mark Zimmermann vor dem Spiel angekündigt, seine Mannschaft wolle gegen Großaspach schon bei 100 Prozent sein. In den Anfangsminuten konnte man diesen Eindruck durchaus schonmal gewinnen, kombinierten sich die Jenaer doch überaus gefällig durch die gegnerischen Reihen. In Minute 4 beispielsweise legte Günther-Schmidt für Starke auf, der bediente Wolfram mittels eines Hackentricks, leider flog Wolframs Schuss übers Tor. Doch der nächste Tempo-Angriff folgte sogleich. Wichtig dabei, dass der aus dem Abseits kommende Günther-Schmidt das Leder nicht berührte und der durchlaufende Eckardt in Starke den freien Nebenmann sah. Dass Starkes Schuss noch leicht abgefälscht und für Torwart Broll dadurch unerreichbar wurde, tat dem Jubel keinen Abbruch. Schließlich war die neue Saison noch keine 360 Sekunden alt und der FCC lag vorn. Nicht nur in diesem Spiel übrigens, sondern auch in der Live-Tabelle. Aber daran dachte zu diesem Zeitpunkt natürlich kaum jemand.

In Rückstand liegend, änderte Sonnenhof seine Taktik, attackierte ballführende Jenaer deutlich früher, teilweise schon an deren Strafraum. Grösch rettete in der 12. Minute vor dem einschussbereiten Röttger zur Ecke. Für unsere Jungs ergaben sich gegen hoch stehende Gegner Konterchancen. Schade, dass Erlbecks schöner Pass auf Tchenkoua nicht ankam. Der Neuzugang wäre durch gewesen, doch Burger bekam noch einen Fuß dazwischen. Im Gegenzug spielte Hercher einen tückischen Ball Richtung Jenaer Tor. Gerezgiher und insbesondere Röttger verfehlen ihn nur um Zentimeter. Coppens fängt das Leder, besitzt hier freilich das Glück des Tüchtigen. Die Mehrzahl der Chancen in Hälfte eins verbuchte jedoch der FCC. Von Slamar in Szene gesetzt, kam Tchenkoua nach 25 Minuten zu seinem ersten Abschluss, scheiterte aber am den Winkel verkürzenden Broll. Und dann war da auch noch die 29. Minute: Wolfram, Slamar, Starke in einem erneut schönen Zusammenspiel, Starke hätte danach schon vollenden können. Vielleicht wäre das sogar die bessere Wahl gewesen, denn das Abspiel erreichte zwar Günther-Schmidt am rechten Pfosten, doch wähnte der Assistent an der Linie diesen im Abseits und so erwies sich der Torjubel als verfrüht.

Die 33. Minute war angebrochen, als Starke frei vor Broll auftauchte, der Keeper jedoch den Ball zur Ecke abwehren konnte. Jeder kennt die alte Fußballweisheit, die besagt, wer solche Chancen nicht reinmacht, wird über kurz oder lang dafür bestraft. Das trat auch diesmal ein, wobei der Ausgleichstreffer vergleichsweise unspektakulär durch einen Kopfball nach Ecke Nummer 3 für die Gäste fiel. Philipp Hercher stieg aus einer Spielertraube am höchsten und verlängerte den Eckball per Kopf unten links ins Tor. 1:1, alles wieder auf Anfang, Jena am Zug. Starke nimmt schön den Ball an, legt ihn rüber auf Günther-Schmidt. JGS musste vor zwei heranbrausenden Verteidigern sofort abschließen, tat dies auch, blieb aber ebenfalls an Broll hängen. Ihrer Nummer 1 hatten es die Gäste in maßgeblichem Anteil zu verdanken, dass es zur Halbzeit Remis stand.

Auch in Hälfte 2 setzte Jenas Offensivduo die ersten Akzente. Starke mit Flachpass von der rechten Seite, Günther-Schmidt kommt nur einen Schritt zu spät (48.). Die Frage, ob Abseits oder nicht, beschäftigte auch in der 57. Minute die Gemüter. Diesmal beschwerte sich Timo Röttger, nachdem sein Kopfballtor annuliert worden war. Kurz darauf verfehlte ein Kopfball von Burger Coppens Gehäuse nur knapp. Es folgte eine Phase, in der man den Eindruck gewinnen konnte, die Hitzetemperaturen von 34 Grad - wohlgemerkt im Schatten - würden allmählich ihren Tribut einfordern. Doch war dies nur die letzte Atempause vorm großen Showdown in der Schlussviertelstunde.

Er begann mit dem 2:1-Führungstreffer der Gäste, einem abgefälschten Schuss an den Innenpfosten und ins Netz vom eingewechselten Makana Nsimba Baku (78.). Bei tropischen Temperaturen nun einem Rückstand hinterher laufen zu müssen, nahm Julian Günther-Schmidt gleich nach Wiederanstoß wörtlich. Sein Solo bis an die Strafraumgrenze konnte nur durch Foulspiel gestoppt werden - und der Schiedsrichter pfeift es auch. Elfmeter ? Nein, Freistoß. Robert Schröder legt den Ort des Geschehens kurz vor die Strafraumgrenze, zeigt Kai Gehring als letztem Mann zusätzlich aber die Rote Karte. Manfred Starke legt sich das Leder zurecht, schaut, schießt und trifft ins rechte Dreiangel ! Oh Mann, wie oft hatte Starke solche Freistöße während der letzten Wochen auch nach dem Training geübt, Beobachtern zufolge mit überschaubarer Trefferquote. Aber hier, wo es drauf ankommt, lässt er so einen raus, Klasse ! Mit dem wichtigen, weil postwendenden Ausgleich wurde Manni Starke endgültig zum Mann des Tages aus Jenaer Seite, ungeachtet dessen, was da noch kommen sollte.

Durch das 2:2 bekam Jena nun wieder Oberwasser, zumal mit einem Mann mehr auf dem Platz. Leider hatte sich diese numerische Überlegenheit in Minute 86 aber schon wieder erledigt. Julian Günther-Schmidt war beim Sprint um den Ball mit Broll zusammengeprallt, konnte nicht weitermachen und das Wechselkontingent war bereits ausgeschöpft. Es ging also mit 10 gegen 10 in die durch Trinkpause und Verletzungsunterbrechungen durchaus gerechtfertigte sechsminütige Nachspielzeit. In 90.+1 besaß der nur halbherzig attackierte Hingerl die Chance zum Siegtreffer für die Schwaben, schoss gut einen Meter am Pfosten vorbei. Dann kommt 90.+6 - René Eckardt bringt den Ball von der rechte Seite flach in den Strafraum. Zwei Gästeverteidiger stehen im Zentrum, kommen aber nicht ran. Das Leder rutscht durch an den linken Pfosten. Dort steht, drei Meter vorm Tor entfernt, Dominik Bock, er trifft zum 3:2 ! Und sichert damit die ersten, zwischenzeitlich schon nicht mehr für möglich gehaltenen, umso euphorischer gefeierten drei Punkte in der neuen Saison. Denn der Schiri pfiff direkt danach ab.

Trainermeinungen

Sascha Hildmann: "Herzlichen Glückwunsch zum Sieg ! Ich bin fix und fertig. Es war zum Schluss solch ein anstrengendes Spiel mit vielen umstrittenen Szenen. Ich fühle mich extrem benachteiligt, das erste Tor war glaub ich ganz klar Abseits. Meine Jungs haben bei der Hitze alles rausgelassen, was drin ist. Besonders in der zweiten Hälfte haben wir dem Gegner keine Räume mehr gelassen. Es war eine sehr unglückliche Niederlage für uns. Im nächsten Spiel gegen Kaiserslautern müssen wir wieder versuchen, an unsere Leistungsgrenzen zu gehen."

Mark Zimmermann: "In der ersten Halbzeit waren wir besser, hatten gute Tormöglichkeiten. Laut den Bildern bei Telekom, die wir soeben angesehen haben, gab es für alle Szenen ein Für und Wider. Nach dem unglücklichen Rückstand zum 1:2 war die Reaktion mit dem Freistoßtreffer natürlich perfekt. Ich wäre sogar mit dem 2:2 zufrieden gewesen, bin aber sehr froh, dass es nun so gekommen ist."

--Frank Cichos

Beste Jenaer : Starke , Eckardt , Bock