2018/2019 DFB-Pokal 1. Hauptrunde: FC Carl Zeiss Jena - 1. FC Union Berlin 2:4
Spieldaten | |
Wettbewerb | DFB-Pokal, 1. Hauptrunde |
Saison | Saison 2018/2019 |
Ansetzung | FCC - 1. FC Union Berlin |
Ort | Ernst-Abbe-Sportfeld |
Zeit | So. 19.08.2018 18:30 |
Zuschauer | 10.600 (ausverkauft) |
Schiedsrichter | Dr. Felix Brych (München) |
Ergebnis | 2:4 (2:3) |
Tore |
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Aufstellungen
- Jena
- Jo Coppens
- Florian Brügmann, Marius Grösch, Dennis Slamar, Guillaume Cros (46. Firat Suçsuz)
- Maximilian Wolfram, René Eckardt (79. Fabien Tchenkoua), Niclas Erlbeck, Dominik Bock (70. Felix Brügmann)
- Phillip Tietz, Manfred Starke
- Trainer: Mark Zimmermann
- Union
- Rafal Gikiewicz
- Christopher Trimmel, Marvin Friedrich, Michael Parensen, Christopher Lenz
- Grischa Prömel, Manuel Schmiedebach (90. Florian Hübner), Felix Kroos (36. Marcel Hartel)
- Akaki Gogia (72. Kenny Prince Redondo), Sebastian Andersson, Simon Hedlund
- Trainer: Urs Fischer
Spielbericht
FCC unterliegt Union Berlin mit 2:4
Unser FCC kommt gegen den ambitionierten Zweitligisten aus der Hauptstadt zweimal zurück, schenkt dann aber unmittelbar vor der Halbzeit einen Gegentreffer förmlich her. Von diesem unnötigen Gegentor können wir uns im Laufe der zweiten 45 Minuten nicht mehr erholen und verlieren am Ende verdient mit 2:4.
FCC-Coach Mark Zimmermann veränderte die Startelf im Vergleich zum 1:1 in Karlsruhe am Freitag vor einer Woche auf zwei Positionen: Für Fabien Tchenkoua und Felix Brügmann rückten Dominik Bock und Phillip Tietz in die erste Elf. Der aus Paderborn ausgeliehene 21-jährige Angreifer Tietz feierte damit bereits wenige Tage nach seiner Vertragsunterschrift sein Startelfdebüt für unseren FCC. Dreimal stellte Union-Trainer Urs Fischer seine Startelf im Vergleich zum 1:1 in Köln am Montag um: Für Reichel, Hartel und Redondo rückten Lenz, Kroos und Gogia ins Team.
„VAMOS“ lautet das Motto auf einer überdimensionalen Zaunfahne an der Südkurve. Und unser FCC begann durchaus druckvoll. Keine zwei Minuten waren gespielt, als Gikiewicz eine erste Flanke von Guillaume Cros runterpflücken musste. Die 10.600 Zuschauer im ausverkauften Ernst-Abbe-Sportfeld sahen einen FCC, der den Gegner im Spielaufbau bereits früh störte und damit kaum zur Entfaltung kommen ließ. Nach Ballgewinn ging es schnell nach vorn. Doch die erste richtige Torchance hatten die Gäste. Nach einer Balleroberung schlug Felix Kroos eine Flanke. Guillaume Cros wehrte per Kof ab, brachte damit aber Hedlund ins Spiel. Dieser spielte den Ball flach an den zweiten Pfosten, wo Gogia zum Glück für unseren FCC in aussichtsreicher Position ein Luftloch schlug und damit eine gute Möglichkeit zur frühen Führung liegenließ (12.). Keine 120 Sekunden später machte es sein Teamkollege Sebastian Andersson besser. Guillaume Cros konnte Gogia an der linken Eckfahne nicht stellen. Er legte das Spielgerät zurück auf Kapitän Trimmel. Die anschließende Flanke landet im Zentrum auf dem Kopf des hochsteigenden Andersson, der Jo Coppens mit seinem platzierten Kopfstoß keine Abwehrchance ließ (14.). Auf der Gegenseite versuchtes es Manfred Starke aus 18 Metern mit einem Distanzschuss. Sein Versuch ging nur knapp über das Tor der Gäste (16.). Im Anschluss an einen langen Einwurf brachten die Berliner zum zweiten Mal an diesem Abend die Kugel im Tor der Jenaer unter. Jo Coppens hatte sich beim Herauslaufen komplett verschätzt und damit sein Tor preisgegeben. Der vermeintliche Torschütze der Berliner stand jedoch im Abseits, so dass dem Treffer die Anerkennung versagt wurde (17.). Unsere Abwehrkette wurde von dem Dreiersturm der Gäste ordentlich gefordert. Und doch kamen wir zurück. Erst strich ein Fernschuss von Manfred Starke knapp über das Tor der Gäste (18.). Wenig später brachte eine Kombination über Starke und Eckardt Tietz in Schussposition. Sein Flachschuss aus 14 Metern halbrechter Position konnte Gikiewicz abwehren. Der Ball gelangte zu Dominik Bock, der das Spielgerät mit viel Übersicht an den zweiten Pfosten flankte. Dort stieg Maximilian Wolfram weitestgehend unbedrängt hoch und köpfte zum Ausgleich ein (21.). Doch die Freude auf den Rängen hielt nicht lange. Wieder ging es bei Berlin über die rechte Angriffsseite. Die erneute Flanke von Trimmel landete im Zentrum bei Felix Kroos, der sich hochschraubte und aus ähnlicher Position wie Andersson beim 0:1 sein Team erneut in Führung brachte (29.). Kroos verletzte sich bei seinem Treffer im Gesicht und musste 10 Minuten vor der Pause den Platz verlassen. Unser FCC steckte wiederholt nicht auf und kam 180 Sekunden vor der Pause zurück. Dominik Bock eroberte die Kugel und setzte Florian Brügmann auf der rechten Seite ein. Der sprintete mit Ball am Fuß nach vorne und flankte ins Zentrum. Manfred Starke verpasste zunächst noch die Kugel. Doch der Abpraller kam zu Tietz, der abzog. Am zweiten Pfosten bekam Trimmel den von seinem Keeper abgewehrten Ball an den Oberschenkel und konnte nicht mehr reagieren. Die Kugel sprang ins Tor der Gäste. Eigentor. 2:2 (42.). Am Ende der vierminütigen Nachspielzeit brachte Jo Coppens seine Vorderleute mit einem schlampigen Abwurf in die Bredouille. Unser FCC kann die Kugel nicht in den eigenen Reihen halten. Der Ball kommt auf die rechte Berliner Seite. Guillaume Cros kann Gogia an der rechten Seite des Strafraums unbedacht nur auf Kosten eines Fouls stoppen und kassiert einen Elfmeterpfiff. Hedlund schnappt sich den Ball, verlädt Coppens und vollendet flach halbrechts. Statt mit einem 2:2 ging unser FCC somit völlig unnötigerweise mit einem 2:3-Rückstand in die Pause.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit brachte Mark Zimmermann Firat Sucsuz für Guillaume Cros in die Partie. Der französische Linksverteidiger hatte in den ersten 45 Minuten allerhand Mühe mit Akaki Gogia und gegen den Berliner nicht nur bei der Situation, die zum Elfmeter führte, den Kürzeren gezogen. Drei Minuten nach Wiederanpfiff hatten die Gäste aus der Hauptstadt auch die erste Möglichkeit in den zweiten 45 Minuten. Hartel hatte nach einer Kurzpassstafette die Schusschance aus 18 Metern, verfehlte sein Ziel aber deutlich (48.). Wolfram versuchte es auf der Gegenseite aus gut und gerne 30 Metern. Sein Schuss setzte noch tückisch auf, verfehlte das Tor der Gäste aber knapp (52.). Insgesamt gestaltete sich der Beginn der zweiten Spielhälfte deutlich ruhiger als die über weite Strecken mitreißenden ersten 45 Minuten. Bei Temperaturen von mehr als 30 Grad zu Spielbeginn mussten beide Teams mit ihren Kräften natürlich auch haushalten. Nach einem starken Anspiel von Andersson stand Hedlund zehn Minuten nach Wiederanpfiff frei vor dem Jenaer Tor, weil Coppens beim Herauslaufen erneut das richtige Timing vermissen lässt. Der Berliner Angreifer verzögerte und zieht dann ab. Florian Brügmann machte den Winkel clever zu, klärt den Schuss mit der Hüfte und verhindert damit das 2:4 (55.). Im Anschluss an einen Eckball kommt Prömel zehn Zeigerumdrehungen später im Jenaer Fünfmeterraum mit dem Kopf als erster an das Spielgerät, köpft dieses aber über das Tor von Jo Coppens. Der belgische Schlussmann im Kasten unseres FCC griff bei dieser Szene trotz Option nicht ein (65.). Keine 30 Sekunden nach der Trinkpause der zweiten Hälfte und der Einwechslung von Felix Brügmann für Dominik Bock klingelte es im Tor unseres FCC: Prömel spielte von der rechten Seite Hedlund im Zentrum mustergültig frei. Coppens kommt aus seinem Tor heraus, erreicht den Berliner Angreifer aber nicht mehr rechtzeitig, so dass dieser unter ihm hindurch zum 2:4 vollenden kann (70.). In Anbetracht des relativ deutlichen Spielstandes verflachte die Partie. Die Gäste taten nicht viel mehr als nötig und uns fehlten Kraft sowie Esprit für wirklich gefährliche Offensivaktionen. Einzige Ausnahme war 60 Sekunden vor dem Ende eine Einzelaktion es auffälligen Phillip Tietz. Dieser zog aus 14 Metern halblinker Position ab und knallte die Kugel ans Kreuzeck. Am Ende blieb es bei der 2:4-Niederlage. Damit ist das Abenteuer DFB-Pokal für unseren FCC leider bereits nach der 1. Hauptrunde beendet.
Stimmen zum Spiel
Urs Fischer (Trainer des 1. FC Union Berlin): „Ich bin erfreut, dass wir diese schwierige Aufgabe gut gemeistert haben. 1. Halbzeit ein ausgeglichenes Spiel. Jena war immer wieder sofort zurück. Das 3:2 kurz vor der Pause gab uns Mumm für die 2. Halbzeit. In der 2. Halbzeit war es eine klare Angelegenheit. Da müssen wir den Sack viel früher zumachen. Da waren vier bis fünf große Chancen dabei.“
Mark Zimmermann (Trainer unseres FCC): „Glückwünsche nach Berlin für ein verdientes Weiterkommen. In der 1. Halbzeit war ich von unserem Spiel sehr beeindruckt. Wir haben es mutig gestalten können. Wir haben einen Unterschied zwischen 3. und 2. Liga gemerkt. Ich war beeindruckt, dass wir das Spiel offen gestalten konnten. Das 2:3 in der Nachspielzeit der 1. Halbzeit hat uns ein Stückweit wehgetan. Union fährt in der 2. Halbzeit gleich zwei gefährliche Konter. Der Punch zum 2:4 nach der Trinkpause war entscheidend. Leider haben wir das Spiel nicht länger offen gestalten können. Wenn du 4 Tore bekommst, hast du kein Anrecht drauf, in die nächste Runde einzuziehen. Mit der Leistung und mit der Einstellung bin ich an sich sehr zufrieden. Die Unterstützung der Fans wünsche ich mir auch in der Liga. Das soll uns auch in der Liga auszeichnen.“
--da Silva