1924/1925 10. Spieltag: Vimaria Weimar - 1. SV Jena 0:2
Spieldaten | |
Wettbewerb | Gauliga Ostthüringen, 10. Spieltag |
Saison | Saison 1924/1925, Rückrunde |
Ansetzung | Vimaria Weimar - 1. SV Jena |
Ort | Vimaria-Sportpark an der Falkenburg in Weimar |
Zeit | So. 07.12.1924 |
Zuschauer | |
Schiedsrichter | Friedel (Erfurt) |
Ergebnis | 0:2 (0:0) |
Tore |
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Andere Spiele oder Berichte |
Aufstellungen
- Weimar
- Hasse
- Keiling
- Jena
- Haase
- Schröder , Köhler
- Körbs , Werner , Türk
- Tresselt , Günther , Engelmann , Kerlin , Klein
Spielbericht
Der 1. Sportverein befestigt seine führende Tabellenstellung durch einen 2:0-Sieg gegen Vimaria Weimar
Wahltag ist Zahltag...so schien in Weimar auf dem Vimaria-Platz die Parole zu lauten. Dem Sport wäre wenig gedient, wenn man dieser Stelle die kleineren und größeren Ungehörigkeiten in gebührender Weise geißeln wollte. Unerhört aber bleibt es - und das ist, da Wiederholungsfall, um so schlimmer und bedauerlicher -, daß auch diesmal nach dem Spiel ein Jenaer Spieler von irgendeinem Maulhelden aus dem Publikum tätlich angegriffen wurde....
Halbzeit 0:0, das Resultat charakterisiert bis zu einem gewissen Grade den Spielverlauf, schnelle, energische Angriffe auf beiden Seiten, Vimaria in den Anfangsminuten überlegen. Kein Wunder, daß es in der Jenaer Elf nicht klappt, da der Innensturm falsch aufgestellt. Erst als Engelmann Mittelstürmer und Klein Rechtsaußen spielt, kommt Leben in die Mannschaft. Prächtige Angriffe werden vorgetragen, noch zu viel Innenspiel gepflegt. In der Weimarer Verteidigung hatte Hasse einen Glanztag, der in sicherer Weise gefährliche Situationen durch befreienden Schlag klärte. Auch Vimarias linker Läufer Keiling (früher Jena) war durchaus auf der Höhe, ebenso hielten die beiden Torleute oft verblüffend sicher, auch die Jenaer Verteidigung Schröder und vor allem Köhler ließen keinen Wunsch offen. Durch diese Abwehr also trotz schnellen Kampfspiels eine torlose Halbzeit.
Mit gesteigertem Tempo beginnt die zweite Spielzeit, der Spielverlauf wird jetzt noch häufiger durch Strafstöße teils für Jena, teils für Weimar durch den sehr energisch eingreifenden Schiedsrichter Friedel (S. C. Erfurt) unterbrochen. Er griff zwar ein, und das ist lobend anzuerkennen, wie er überhaupt das Treffen bis zum Schlußpfiff fest in der Hand hatte, seine schnell getroffenen Entscheidungen waren aber nicht immer glücklich. Ganz allmählich macht sich doch eine leichte Überlegenheit des Ostthüringer Meisters bemerkbar, die einerseits durch zwei von Günther und Klein getretene Tore zahlenmäßig zum Ausdruck kommt, die andererseits durch ausgezeichnete Flankenläufe von Tresselt bewiesen wurde, der durch genauen Flankenschlag die heikelsten Situationen vor dem Vimaria Tor schuf (Vimaria hatte mittlerweile den Verteidiger Hasse als Rechtsaußen aufgestellt). Der Innensturm des 1. Sportvereins spielte gut und mit größerer Ausdauer. Dies war ihm um so eher möglich, als er von der Läuferreihe Körbs, Werner, Türk wirkungsvoll unterstützt wurde. Hervorgehoben zu werden verdient auch die Abwehrarbeit Haases im Tor, der durch Glanzleistungen Erfolge des Gegners verhinderte. So griff auch Kerlin oft energisch an, er wurde aber fast zu scharf bewacht.
Nach einer wenig schönen Szene eine Minute vor Schluß wird der Kampf abgepfiffen; der 1. Sportverein Jena ist ein Stück weiter auf dem dornenvollen Weg zur Meisterschaft.
(aus "Jenaer Volksblatt" vom 9. Dezember 1924)
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