2016/2017 33. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - FC Viktoria 1889 Berlin 0:2
Spieldaten | |
Wettbewerb | Regionalliga, 33. Spieltag |
Saison | Saison 2016/2017 |
Ansetzung | FCC - FC Viktoria 1889 Berlin |
Ort | Ernst-Abbe-Sportfeld |
Zeit | Sa. 13.05.2017 13:30 Uhr |
Zuschauer | 4.295 |
Schiedsrichter | Patrick Kluge (Zeitz) |
Ergebnis | 0:2 (0:2) |
Tore |
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Aufstellungen
- Jena
- Raphael Koczor
- Matthias Kühne, René Klingbeil, Justin Gerlach (29. Sören Eismann), Dennis Slamar
- René Eckardt (68. Davud Tuma), Maximilian Wolfram, Niclas Erlbeck, Guillaume Cros (46. Firat Suçsuz)
- Timmy Thiele, Manfred Starke
- Trainer: Mark Zimmermann
- Berlin
- Dominik Kisiel
- Thomas Franke, Patrick Brendel, Luka Sarac (57. Mattia Trianni), Tobias Gunte
- Christian Skoda, Ozan Pekdemir, Maik Haubitz
- Ümit Ergirdi (90.+1 Serkan Tokgöz), Karim Benyamina (73. Karim Darwiche), Chris Reher
- Trainer: Ersan Parlatan
Spielbericht
Chancen nicht genutzt
Im letzten Punktspiel vor eigenem Publikum hat Staffelsieger FC Carl Zeiss Jena eine 0:2-Niederlage gegen Viktoria Berlin kassiert. Karim Benyamina und Christian Skoda erzielten bereits vor der Pause die Treffer zum Endstand.
Beim FCC standen Stammspieler wie Erlbeck (nach Gelbsperre) und Eckardt (nach Verletzung) wieder in der Anfangsformation. Vor dem Spiel erfolgte die Pokalübergabe für den Staffelsieg. Nach Anpfiff der Partie waren keine neun Minuten gespielt, da zogen die Gäste mit 1:0 in Front. Chris Reher hatte von der rechten Seite Karim Benyamina bedient, welcher mit drei Schlenkern an Gerlach vorbei in den Strafraum zog und Koczor mit einem Flachschuss ins lange Eck überwand. Es war die erste Torgelegenheit im Spiel überhaupt. Fünf Minuten darauf wäre Benyamina am Jenaer Torraum erneut zur Stelle gewesen, die Hereingabe Skodas erreichte ihn diesmal jedoch nicht. Viktoria steht tief während der ersten halben Stunde und kontert geschickt. Bei einem dieser schnellen Angriffe über drei Stationen bedient Haubitz Benyamina ein weiteres Mal, dessen Schuss muss Koczor zunächst prallen lassen, kann im Nachsetzen aber klären.
Mag in dieser Aufzählung nur von Gästechancen die Rede sein, bedeutet dies nicht, dass Jena gar nicht stattfand. Unsere Kicker waren sogar häufiger am Ball, taten sich jedoch schwer, ganz vorn eine Anspielstation zu finden. Versuchten sie es daraufhin mit langen Pässen, landeten diese beim Gegner oder im Niemandsland. Bis zur 26. Minute. Da kam ein langer Ball mal an, schön gespielt von Wolfram auf Thiele. Dieser zog von der rechten Seite energisch aufs Tor zu, an den straffen Schuss bekommt Berlins Keeper Kisiel jedoch die Fäuste heran. Nach nicht einmal einer halben Stunde wird Justin Gerlach vom Feld genommen. Jenas Abwehrspieler hatten beim Gegentor das Nachsehen und seine Pässe im Vorwärtsgang fanden nur seltenst den eigenen Mitspieler - für Gerlach war es ein gebrauchter Tag. Der für ihn hinein gekommene Sören Eismann befand sich keine drei Minuten im Spiel, da ergab sich eine hundertprozentige Chance zum Ausgleich. Nach Pass von Guillaume Cros tauchte Rene Eckardt vorm Berliner Tor auf. Schon er befand sich in aussichtsreicher Schussposition, sah jedoch den sich entgegen werfenden Torhüter sowie den ebenfalls gut postierten Manfred Starke und entschloss sich zum Abspiel. Ob Manni Starke damit nicht gerechnet hatte oder die Sache schlichtweg als zu leicht ansah - zum Entsetzen der eigenen Fans bugsierte er das Leder aus Nahdistanz an den linken Außenpfosten statt ins Netz des Berliner Tores.
Während der letzten Minuten vor der Halbzeit sollte sich dann noch einmal der eklatante Unterschied zwischen beiden Mannschaften in puncto Chancenverwertung offenbaren. Drei Minuten vor der Pause läuft der von rechts angespielte Christian Skoda fünf Meter weit an der Torraumlinie entlang. Jenas Hintermannschaft schaut tatenlos zu und hindert Skoda so auch nicht am Torschuss zum 2:0. Gegen den geschlenzten Ball besaß Koczor kaum eine Abwehrchance. Nur eine Minute später bereiten Erlbeck und Thiele herrlich für Maximilian Wolfram vor. Wie zuvor Starke muss auch er den Ball aus kürzerer Entfernung eigentlich nur noch ins Netz befördern. Doch auch er schießt am Tor vorbei. Hier zwei Großchancen vergeben, da beide genutzt - der 0:2-Pausenstand war folgerichtig.
In der ersten Viertelstunde nach Anpfiff zur zweiten Hälfte taten Jenas Offensivkräfte vor allem eines: Im Abseits stehen. Ob bei Thiele, Starke oder Eckardt - immer wieder schnellte die Fahne des Schiri-Assistenten Prager nach oben. Zwar kam Jenas Defensive mit Benyamina & Co. jetzt besser zurande. Doch zu einer echten Aufholjagd reichte es an diesem Tag nicht. Nur einmal noch war Blau-Gelb-Weiß einem Torerfolg nahe: Als Starke Thiele steil schickt, doch weil dieser sich beim Sprint den Ball einmal zu weit vorlegte, vermochte er ihn anschließend nicht mehr zu kontrollieren, um ihn gezielt an Kisiel vorbei spitzeln zu können. Auf der Gegenseite sorgt ein Pfostentreffer von Trianni für ein Raunen unter den gut viertausend Zuschauern. Doch die Abseitsfahne war ohnehin oben gewesen.
Aufgrund einer bemerkenswerten Effizienz vor der Pause nahm der Tabellenfünfte die drei Punkte verdient mit in die Hauptstadt. Und Jena ? Weil mit dem Staffelsieg allein noch nichts erreicht ist, konzentriert sich hier vieles schon auf die Relegation. Da sind selbst zwei Niederlagen am Stück nicht weiter dramatisch, schließlich hat auch auch die Viktoria aus Köln am vergangenen Wochenende ein Match gegen Sprockhövel verloren. Mark Zimmermann tut dennoch gut daran, die Anspannungskurve nicht total in den Keller sinken zu lassen.
Trainermeinungen
Ersan Parlatan: "Als erstes herzlichen Glückwunsch zum verdienten Staffelsieg an den FC Carl Zeiss und seinen sympathischen Trainer. Ich wünsch ihm den Aufstieg. Zum heutigen Spiel: Es war ein aufopferungsvoller Kampf mit Konzentration auf die Defensive. Wir wollten eigentlich nicht ganz so tief stehen, haben aber in günstigen Momenten die Tore gemacht. Man muss auch sagen, dass wir das Quäntchen Glück besaßen, dass der Gegner seine Chancen nicht rein macht. In der zweiten Halbzeit haben wir den Vorsprung gut verteidigt und sind froh, die nicht erwarteten Punkte mitzunehmen."
Mark Zimmermann: "Danke für die Glückwünsche! Berlin hat die Punkte verdient gewonnen. Ich habe nicht damit gerechnet, dass wir hier so spielen. Gerade hinten fehlten fünf bis zehn Prozent am letzten Einsatzwillen. Die Basics, die wir in der gesamten Saison gezeigt haben, waren heute fast gar nicht zu sehen. Unser Spiel gegen den Ball war eine Katastrophe. Ei Stück weit habe aber auch ich die Verantwortung, weil ich einige Spieler, die nach langen Pausen noch nicht ganz fit sind, heute gebracht habe. So wie wir jetzt auftreten, können wir die Spiele gegen Viktoria Köln als Vorbereitungsspiele nehmen für die nächste Saison."