1968/1969 16. Spieltag: FC Rot-Weiß Erfurt - FC Carl Zeiss Jena 2:1

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Spieldaten
Wettbewerb DDR-Oberliga, 16. Spieltag
Saison Saison 1968/1969, Rückrunde
Ansetzung FC Rot-Weiß Erfurt - FC Carl Zeiss Jena
Ort Georgi-Dimitroff-Stadion in Erfurt
Zeit Sa. 01.03.1969 15:00 Uhr
Zuschauer 15.000
Schiedsrichter Dieter Zülow (Rostock)
Ergebnis 2:1 (0:0)
Tore
  • 0:1 P. Ducke (51.)
  • 1:1 Stieler (77.)
  • 2:1 Meyer (82.)
Andere Spiele
oder Berichte

Aufstellungen

Erfurt (rot-weiß)
Horst Weigang
Dieter Weiß, Harald Wehner, Franz Egel, Siegfried Nathow
Manfred Schuster, Günther Wolff (61. Hans-Jürgen Albrecht)
Ralf Schulenberg (46. Erwin Seifert), Rainer Trölitzsch, Gerrd Stieler, Ehrhardt Meyer
Trainer: Martin Schwendler
Jena (blau-weiß)
Wolfgang Blochwitz
Werner Krauß, Peter Rock, Gerd Brunner, Helmut Stein
Michael Strempel, Rainer Schlutter, Harald Irmscher
Peter Ducke, Dieter Scheitler, Roland Ducke
Trainer: Georg Buschner

Spielbericht

Jena geriet völlig von der Rolle

Auf einem Schneehügel am Rande der "Eisfläche" feierten die Erfurter ihre ersten Punkte in der Rückrunde. Der Schütze des Siegestores, Linksaußen Meyer, wurde von seinen Kameraden fast erdrückt, die sich noch wenige Minuten zuvor mit einer Niederlage abgefunden zu haben schienen. 15000 beobachteten die Jubelszenen und stellten sich die berechtigte Frage, wie der FC Carl Zeiss einen Erfolg aus der Hand geben konnte, an dem eine Viertelstunde vor Spielende niemand mehr gezweifelt hatte.

Beide Mannschaften waren mit einer ganz auf Sicherheit abgestimmten Konzeption auf dem vom Schnee befreiten, aber dafür mit einer leichten Eisschicht bedeckten Platz gelaufen. "Pärchenspiel" war schon im Mittelfeld Trumpf, unzertrennlich schienen die Egel-Irmscher, Schuster-R. Ducke, Wolff-Schlutter und Trölitzsch-Brunner. Und noch schwerer hatten es die beiderseitigen Sturmspitzen bei den Versuchen, sich von ihren ständigen Bewachern zu lösen. Am ehesten gelang das P. Ducke, der nach seiner Sperre mit viel Eifer und Lauffreude aufwartete und eine ständige Bedrohung für Weigangs Gehäuse darstellte. Nicht zufällig kamen von ihm die gefährlichen Schüsse des Spiels und schließlich auch der Jenaer Führungstreffer, als Nathow und Wehner einen Moment nicht im Bilde waren.

"Nach diesem Tor waren wir stehend K. o.", kommentierte Martin Schwendler die folgende Spielphase, in der ausgiebig der großartige Weigang die Erfurter vor einem klaren Rückstand bewahrte. Jetzt rollte Stein - er bestätigte seine überraschende Nominierung als Verteidiger mit einer hervorragenden Leistung - abwechselnd über den rechten und linken Flügel die rot-weiße Deckung auf, jetzt wurden Schlutter und Irmscher im Mittelfeld stärker, und jetzt kam auch der bis dahin von Schuster abgemeldete R. Ducke besser zur Geltung. Doch Scheitler war fast ein Totalausfall, und zu allem Überfluß ließ P. Ducke die Riesenmöglichkeit zum 2:0 aus, als er völlig frei zum Kopfball kam (72.).

Ein urplötzlicher Erfurter Gegenangriff - der erste echte Kombinationszug der Rot-Weißen in der zweiten Halbzeit - brachte den Ausgleich, der in den Jenaer Reihen eine ungeahnte Verwirrung stiftete. Schon eine Minute später vergab Meyer das fast sichere 2:1, das ihm dann aber endgültig gelang, als er mit einem Trölitzsch-Paß davonlief und den Ball unerreichbar für Blochwitz ins lange Eck schlenzte.

Zum Schiedsrichterkollektiv: Ausgerechnet Zülows letzter Pfiff löste heftige Diskussionen aus, denn er kam fünf Minuten zu früh(!). "Nach meiner Uhr waren die 45 Minuten der zweiten Halbzeit um", sagte der Rostocker zu den Vorwürfen der Jenaer, die sich bei ihrem Bemühen um den Ausgleich vorfristig gestoppt sahen.

(Gerhard Weigel in "Die Neue Fußballwoche" vom 4. März 1969)

Junioren : 1:2 - Jena : Benkert , Pogorzelski , Rummler , Finna , Struppert , K. Weise , Wachter , Jauch , Nößler , E.Weisse , Danz - Tore : Wirsing / Nößler , E.Weisse

Protest

Jena legte nach diesem Spiel Protest ein , da Schiedsrichter Zülow das Spiel 6 Minuten zu früh abpfiff . Der Protest wurde vom DFV abgelehnt und als Tatsachenentscheidung hingestellt .