1972/1973 02. Spieltag: FC Hansa Rostock - FC Carl Zeiss Jena 2:2
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Oberliga, 2. Spieltag |
Saison | Saison 1972/1973, Hinrunde |
Ansetzung | FC Hansa Rostock - FC Carl Zeiss Jena |
Ort | Ostseestadion in Rostock |
Zeit | Sa. 23.09.1972 15:00 Uhr |
Zuschauer | 9.000 |
Schiedsrichter | Rudi Glöckner (Markranstädt)) |
Ergebnis | 2:2 |
Tore | |
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Aufstellungen
- Rostock
- Dieter Schneider
- Manfred Rump
- Gerd Kische, Rainer Kaube, Dietrich Kehl
- Jürgen Decker, Wolfgang Rahn, Lothar Hahn
- Dieter Lenz, Joachim Streich (80. Wolfgang Schwerin), Peter Rodert (25. Christian Radtke)
Trainer: Dr. Horst Saß
- Jena
- Wolfgang Blochwitz
- Michael Strempel
- Gerhardt Hoppe, Konrad Weise, Lothar Kurbjuweit
- Harald Irmscher, Rainer Schlutter, Helmut Stein
- Peter Ducke, Dieter Scheitler, Eberhard Vogel
Trainer: Hans Meyer
Spielbericht
Nach dem Wechsel wachte Jena auf
Hellmut Hergesell, Rostocks Kapitän, der erst vor kurzem den Gips vom Knie abgenommen bekam und erst in einigen Wochen seiner Mannschaft wieder zur Verfügung stehen wird, bemerkte etwas bedrückt: "Aus den ersten beiden Heimspielen nur zwei Punkte, das ist etwas wenig. Andererseits können wir in der Situation. in der eine halbe Elf auf der Krankenliste steht, noch zufrieden sein, daß Niederlagen vermieden wurden." Sein Trainer, Dr. Horst Saß, dem man zur Pause die Freude über die geschlossene, einsatzstarke Leistung seiner Schützlinge deutlich anmerkte, hegte einen ähnlichen Gedankengang. "Es ist bitter, wenn einem ein 2:0-Vorsprung aus der Hand genommen wird. Aber was wäre gewesen, hätte der FC Carl Zeiss gleich von Anfang an so schwungvoll gespielt wie in der zweiten Hälfte?"
Die Antwort darauf gab Hans Meyer: "Heute war für uns ein Auswärtssieg möglich. Doch in den ersten 45 Minuten schienen vor allem die Mittelfeldspieler einen Rucksack mit sich herumzuschleppen. Jetzt werden sie wohl gemerkt haben, daß Auswärtshemmungen grundlos sind."
Nach dem 2:2 gegen den FC Vorwärts zogen die Rostocker die Lehre, ihre Deckung zu stabilisieren. Und obwohl von den Routiniers auch noch Seehaus wegen einer Erkrankung ausfiel, klappte die taktische Marschroute der hautnahen Deckung von Kische gegen Vogel, Kaube gegen P. Ducke und Kehl gegen Scheitler recht gut. Besonders deshalb, weil Decker, Rahn und Hahn das Jenaer Mittelfeldtrio Irmscher, Schlutter, Stein zunächst nicht zur Entfaltung kommen ließen, dabei selbst noch angriffswirksam in Erscheinung traten. Zwei mutige Aktionen von Lenz und Streich (stark erkältet), der dann ausgewechselt wurde, rundeten das Bild ab. Der Hausherr war Herr im Ostseestadion.
Allerdings nur eine Halbzeit. Dann hatte Jena begriffen, daß nicht nur die Spieler, daß vor allem der Ball laufen muß. Sofort war es aus mit der Gastgeber-Überlegenheit. Jetzt drückte der Pokalsieger dem Geschehen den Stempel auf. Nun zog Vogel ab und zu Kische davon, erhielt P. Ducke im Tordrang Gesellschaft von seinen Nationalmannschaftskameraden und aus den hinteren Reihen. Doch trotz vieler verheißungsvoller Szenen im Hansa-Strafraum, an Schneider war zunächst kein Vorbeikommen. Als aber Decker unglücklich einen Freistoß von Vogel mit dem Rücken in eine andere Richtung lenkte, war der Weg frei. Mehr als ein Unentschieden ließen die Rostocker jedoch nicht zu.
Zum Schiedsrichterkollektiv: Souverän meisterte Glöckner in bester Übereinstimmung mit den Linienrichtern auch diese Aufgabe, wobei ihm die Aktiven das Amt nicht schwer machten. Einen Balljungen schickte der FIFA-Referee vom Platz, als dieser beim Stande von 2:1 auf seine (unschöne) Art und Weise das Spiel verzögern wollte.
(Rolf Gabriel in "Die Neue Fußballwoche" vom 26. September 1972)
Junioren-OL : Rostock : Jena 2:2 , Tore : Heß , Neumann / Wenig , Münch
Jena : Hage , Grüner , Solleder , Henninger , Haselitz , Brauer , Markfeld , Neuber , Lobeda , Wenig , Münch / Tr.: Pfeifer