1972/1973 06. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - BFC Dynamo 3:1
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Oberliga, 6. Spieltag |
Saison | Saison 1972/1973, Hinrunde |
Ansetzung | FC Carl Zeiss Jena - BFC Dynamo |
Ort | Ernst-Abbe-Sportfeld |
Zeit | Sa. 21.10.1972 14:30 Uhr |
Zuschauer | 8.000 |
Schiedsrichter | Rudi Glöckner (Markranstädt) |
Ergebnis | 3:1 |
Tore | |
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Aufstellungen
- Jena
- Wolfgang Blochwitz
- Peter Rock
- Gerhardt Hoppe, Helmut Stein (70. Klaus Schröder), Lothar Kurbjuweit (58. Andreas Wachter)
- Rainer Schlutter, Martin Goebel, Harald Irmscher
- Norbert Schumann, Peter Ducke, Dieter Scheitler
Trainer: Hans Meyer
- Berlin
- Werner Lihsa
- Bernd Brillat
- Dieter Stumpf, Wilfried Trümpler (62. Wolfgang Filohn), Jürgen Hübner
- Harald Schütze, Peter Rohde, Frank Terletzki
- Norbert Johannsen, Wolf-Rüdiger Netz, Ralf Schulenberg
Trainer: Hans Geitel
Spielbericht
Jenas große Energieleistung
Hans Meyer, Jenas Cheftrainer, hatte nach dem Spiel allen Grund zum Strahlen. "So aggressiv, so bissig und ehrgeizig wünsche ich mir die Elf am Mittwoch auch gegen Leeds. Auch körperlich hinterließen alle einen guten Eindruck. Aber die vielen Verletzten machen mir Sorgen. Hoffentlich bekommen wir einige wieder fit." Ja, in dieser Beziehung vermehrten sich bei den Gastgebern die Probleme. Neben den verletzten Vogel und Weise, die ebenso wie Strempel (drei gelbe Karten) fehlten, schieden nun auch noch Kurbjuweit (Prellung im Fuß) und Stein (Bänderzerrung) vorzeitig aus. Bei Stein geschah es allerdings durch eigenes Verschulden, denn er überzog ebenso wie Rock und Hoppe oftmals die Einsatzhärte.
"Dabei war unsere Startphase so vielversprechend. Wolf-Rüdiger Netz erkämpfte sich gegen Stein an der Mittellinie den Ball, ich startete in den freien Raum, bekam das Leder genau serviert und war ganz allein durch", schilderte Norbert Johannsen das Führungstor. Aber beflügelt von diesem Tor wurden nicht die Berliner, sondern die Platzherren, bei denen vor allem Peter Ducke (von der FUWO zum Spieler des Tages gewählt) alles mitriß. An seiner Seite steigerten sich auch Schumann, Scheitler, Hoppe vor allem aber Schlutter und Goebel. Die ersten beiden Tore bereitete er durch unwiderstehliche Sololäufe vor, denen platzierte Eingaben für Scheitler und Schumann folgten. "Diese Bälle waren einfach nicht mehr vorbeizuschießen", meinte Dieter Scheitler. Das dritte erzielte er selbst nach einer Freistoßablage von Irmscher. "Jetzt sind wir auch im 55. Heimspiel ohne Unterbrechung ungeschlagen", freute sich Peter Ducke. "Aber dazu gehörte heute schon eine gewaltige Energieleistung, um das Fehlen von Vogel, Weise und Strempel ausgleichen zu können."
"Ein Peter Ducke in Superform, unsere ungenügende Abwehrstabilität und die größere Robustheit und Einsatzhärte der Jenaer, von der sich unsere Mannschaft den Schneid abkaufen ließ, besiegelten unsere Niederlage", meinte Hans Geitel. Ja, die Berliner Abwehr (Brillat, Trümpler, Hübner) erreichte nie die sonstige Geschlossenheit und spielerische Ausstrahlungskraft, obwohl später Stumpf an Stelle von Trümpler gegen Peter Ducke eine bessere Figur abgab. Aber auch im Mittelfeld kamen diesmal vor allem Schütze und P. Rohde trotz ständigen Bemühens nicht wie gewohnt ins Spiel. Im Angriff litt vor allem Schulenberg darunter, während Netz erneut eine deutliche Steigerung nachwies.
Zum Schiedsrichterkollektiv: Die Pfiffe von den Rängen gegen Glöckner waren völlig unberechtigt. Er hatte die wahrlich nicht leicht zu leitende Partie fest im Griff und fällte jederzeit absolut korrekte und unparteiische Entscheidungen.
(Klaus Thiemann in "Die Neue Fußballwoche" vom 24. Oktober 1972)
Junioren-OL : Jena : BFC 1:5 , Tore : Lobeda / Polte 2 , Bartkowski 2 , D. Müller
Jena : Hage , Pusch , Brauer , Kaselitz , Henniger , Grüner , Markfeld , Neuber , Lobeda (Müller) , Wenig , Münch / Tr.: Pfeifer