1972/1973 24. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - FC Karl-Marx-Stadt 3:0
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Oberliga, 24. Spieltag |
Saison | Saison 1972/1973, Rückrunde |
Ansetzung | FC Carl Zeiss Jena - FC Karl-Marx-Stadt |
Ort | Ernst-Abbe-Sportfeld |
Zeit | Sa. 16.06.1973 15:00 Uhr |
Zuschauer | 4.500 |
Schiedsrichter | Wolfgang Riedel (Berlin) |
Ergebnis | 3:0 |
Tore |
|
Andere Spiele oder Berichte |
Aufstellungen
- Jena
- Wolfgang Blochwitz
- Helmut Stein (78. Peter Rock)
- Andreas Wachter, Konrad Weise, Lothar Kurbjuweit
- Harald Irmscher, Martin Goebel, Rainer Schlutter
- Peter Ducke, Dieter Scheitler (78. Klaus Schröder), Eberhard Vogel
Trainer: Hans Meyer
- Karl-Marx-Stadt
- Ralf Kunze
- Eberhard Schuster
- Wilfried Göcke, Christoph Franke (65. Roland Petzold), Peter Müller
- Bernd Bartsch, Gerd Schädlich, Frank Sorge, Horst Förster
- Hans-Heinrich Wolf (46. Volkmar Neubert), Joachim Müller
Trainer: Gerhard Hofmann
Spielbericht
Kunze reagierte großartig
Nur eine halbe Stunde lang konnte der FCK dem Gastgeber Paroli bieten. Das war in den ersten 30 Minuten, als zwei gute Torgelegenheiten herausgespielt wurden. Doch Förster scheiterte in der 24. an Blochwitz. Sorge in der 28. an Schiedsrichter Riedel, der ein Foul Wachters im Strafraum übersah (unverständlicherweise) und nicht auf den ominösen Punkt zeigte. Doch damit erschöpften sich auch schon die Möglichkeiten des FCK, sieht man einmal davon ab, daß beim Stande von 2:0 für den FC Carl Zeiss ein Heber Müllers an die Latte klatschte.
Die Hausherren nämlich boten das zügigere Spiel, voller Dynamik und Angriffswucht. Der großartig haltende Kunze im Karl-Marx-Städter Gehäuse verhinderte Schlimmeres, hatte in etlichen Situationen auch Glück, daß gute Chancen unkonzentriert vergeben wurden. Jena schraubte das Eckenverhältnis auf 18:3, unterstrich schon damit seine Überlegenheit. Mit schnellen, weiträumigen Ballpassagen wurde der Gast stets aufs neue in Verlegenheit gebracht, die konsequenten Aktionen über die Außenpositionen behagten der FCK-Abwehr überhaupt nicht. "Unsere Mannschaft spielte geschlossen, harmonisch. Die einzelnen Mannschaftsteile fügten sich nahtlos ineinander ein", kommentierte Jenas Klubvorsitzender Herbert Keßler nach dem Schlußpfiff. Die ständig nachstoßenden Mittelfeld- und Abwehrakteure sorgten für das notwendige Übergewicht beim Angriff, der enorm hohe Laufaufwand brachte Bewegung in das Spiel des FC Carl Zeiss.
Karl-Marx-Stadt blieb die meiste Zeit in der Abwehr gebunden, fand keine Gelegenheit, die Offensive zu forcieren. "Meine Elf zeigte heute nur teilweise, zu welcher Leistung sie fähig ist", sagte Trainer Gerhard Hofmann hinterher. Nur wenige Konterattacken genügten nicht, um den Gastgeber aus dem Gleichgewicht zu bringen, die zu sehr auf Ballsicherung bedachten Aktionen der Hofmann-Schützlinge bedeuteten niemals Gefahr für die Zeiss-Städter. Überraschende Spielverlagerungen besaßen Seltenheitswert, Steilpässe in den Rücken des Kontrahenten wurden nur andeutungsweise geschlagen. Daß der Widerpart gerade dagegen nicht gefeit war, erkannten die Karl-Marx-Städter kaum. Eberhard Vogel wurde von der FUWO zum Spieler des Tages gewählt.
Zum Schiedsrichterkollektiv: Aus unerfindlichen Gründen blieb zweimal der Strafstoßpfiff Riedels aus (sowohl für Jena als auch für den FCK). Diese Fehlentscheidungen minderten die ansonsten resolute, energische Spielleitung des Unparteiischen doch erheblich.
Junioren-OL: Jena : FCK 1:0
Jena : Claus , Solleder , Grüner , Pusch , Henniger , Brauer , Neuber , Werner (1) , Neubert , Molata , Münch / Tr.: Pfeifer
(Otto Schaefer in "Die Neue Fußballwoche" vom 19. Juni 1973)