1984/1985 01. Spieltag: BFC Dynamo - FC Carl Zeiss Jena 2:0
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Oberliga, 1. Spieltag |
Saison | Saison 1984/1985, Hinrunde |
Ansetzung | BFC Dynamo - FC Carl Zeiss Jena |
Ort | Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion in Berlin |
Zeit | Sa. 18.08.1984 15:00 Uhr |
Zuschauer | 13.000 |
Schiedsrichter | Klaus Scheurell (Wusterhausen) |
Ergebnis | 2:0 |
Tore |
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Aufstellungen
- Berlin
- Bodo Rudwaleit
- Norbert Trieloff
- Waldemar Ksienzyk, Rainer Troppa, Mario Maek
- Christian Backs (76. Artur Ullrich), Frank Rohde, Bernd Schulz,
- Frank Pastor, Rainer Ernst (67. Frank Terletzki), Andreas Thom
Trainer: Jürgen Bogs
- Jena
- Hans-Ulrich Grapenthin
- Konrad Weise
- Gert Brauer, Heiko Peschke, Wolfgang Schilling
- Andreas Krause, Jens-Uwe Penzel (56. Mathias Pittelkow), Thomas Ludwig
- Andreas Bielau, Jürgen Raab, Jörg Burow (75. Ulf-Volker Probst)
Trainer: Dietmar Pfeifer
Spielbericht
Spät aus "Versteck" gekommen
Jürgen Raab, beim FC Carl Zeiss diesmal wieder als Mittelstürmer aufgeboten, lieferte die Erklärung: "Wir blieben in den ersten 45 Minuten erheblich unter unseren Möglichkeiten, weil wir unsicher waren. Zum einen wegen unserer wenig erfolgreichen Vorbereitungsspiele, zum anderen ist es nicht einfach, sofort beim Meister Farbe zu bekennen."
Auch unter Berücksichtigung dieser Argumente - es war ein bißchen zu wenig, was die Gäste da in den ersten 45 Minuten boten. Gert Brauer, gar nicht vornehm, sprach von einer "verpennten" ersten Halbzeit; sein Trainer nannte sie "phasenweise erschreckend".
Kein Wunder, daß der BFC unter diesen Umständen nach Belieben auftrumpfte. Auch bei ihm ist noch längst nicht alles in dem Topf, in dem es spätestens gegen den FC Aberdeen kochen soll. Aber die Konturen bei der Meistermannschaft sind schon weitaus klarer zu erkennen als die bei den Saalestädtern.
Beginnen wir mit dem Gewohnten: Troppa und Rohde sorgten in der bekannt dynamischen Art für ständigen Ballnachschub. Thom wächst mit seinen gescheiten Aktionen mehr und mehr in die Rolle des Spielmachers bei den Berlinern, zumal diesmal sowohl bei Backs als auch bei Schulz noch zu viele Unsicherheiten am Ball zu erkennen waren. Und vorn erwies sich Pastor als ein wirklicher Gewinn. Sein Schneid bei Zweikämpfen (Tor Nummer 1), seine Kopfballstärke (Vorarbeit zum zweiten Treffer), und sein Gespür für gefährliche Situationen vor dem gegnerischen Gehäuse machten ihn diesmal zum auffälligsten Akteur beim Sieger.
Daß er in Grapenthin mehrfach seinen Meister fand, ändert nichts an diesem Urteil. Der Jenaer Schlußmann war einmal mehr der große Halt in einer Jenaer Mannschaft, die erst nach dem Wechsel erkennen ließ, daß sie sich nicht über die volle Spielzeit "verstecken" wollte. Da war hin und wieder der direkte Zug zum BFC-Tor zu spüren, auch wenn das wieder einmal nach dem alten Strickmuster vor sich ging: Langsam bis zur Mittellinie und dann lang auf Bielau. Immerhin verzeichneten die Gäste in der 63. Minute sogar eine erstaunlich klare Chance, als Burow Raab freispielte. Daraus aber eine mögliche Wende abzuleiten, wie das einige Gäste taten, hieße das Spielgeschehen auf den Kopf zu stellen. Jenas Trainer Pfeifer rückte das am Ende wieder gerade: "Wir hatten Grapenthin. Deshalb fiel der BFC-Sieg nicht höher aus."
(Rainer Nachtigall in "Die Neue Fussballwoche" vom 21. August 1984)
Jun-OL 0:0
Jena : Bauer , Amstein , Strogies , Röser , Fast , Schattauer , Häußler , Böger , Steinbach (46.Stolz) , Schmidt , Hüfner