1984/1985 20. Spieltag: BSG Stahl Riesa - FC Carl Zeiss Jena 3:1
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Oberliga, 20. Spieltag |
Saison | Saison 1984/1985, Rückrunde |
Ansetzung | BSG Stahl Riesa - FC Carl Zeiss Jena |
Ort | Stadion der Stahlwerker in Riesa |
Zeit | Sa. 13.04.1985 15:00 Uhr |
Zuschauer | 6.000 |
Schiedsrichter | Bernd Heynemann (Magdeburg) |
Ergebnis | 3:1 |
Tore | |
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Aufstellungen
- Riesa
- Claus Boden
- Frank Dünger
- Ingolf Pfahl, Roland Rüster (46. Ray Braune)
- Fred Mecke, Gerd Kerper, Falk Zschiedrich, Volker Hennig
- Manfred Drewniok, Jens Pfahl, Karsten Winkel
Trainer: Peter Kohl
- Jena
- Perry Bräutigam
- Konrad Weise
- Gert Brauer, Heiko Peschke, Wolfgang Schilling
- Andreas Krause (79. Jörg Burow), Thomas Gobel, Jürgen Raab, Stefan Meixner
- Andreas Bielau, Robby Zimmermann (79. Ulf-Volker Probst)
Trainer: Lothar Kurbjuweit
Spielbericht
Dem Strauchelnden wuchsen Flügel
Riesas Trainer Peter Kohl handelte blitzschnell. Zunächst hatte er den zuletzt verletzten Wilkanowski aufgestellt, kurz vor dem Spiel aber noch umdisponiert und Hennig in die Stamm-Elf genommen. Warum? "Als ich die Jenaer Auftsellung hörte, wußte ich, daß es nur zwei Spitzen gibt. Deshalb entschloß ich mich kurzfristig doch noch für Hennig, weil er im Mittelfeld der bessere Mann ist."
Nicht, daß dieser Schachzug nun spielentscheidend gewesen wäre, aber auf jeden Fall erwies sich der "Neue" als wirkungsvollster Riesaer in dieser Zone, wo es sonst gar nicht viel zu beklatschen gab. Selbst Zschiedrich, zuletzt in ansprechender Verfassung, wurde kaum gesehen, staubte aber goldrichtig zum 2:1 ab. Dieses Tor stellte das Geschehen nahezu auf den Kopf, denn die Platzbesitzer verkrochen sich immer mehr. Die kurzzeitige Temposteigerung nach der schnellen Führung war bald vorbei, der Rhythmus noch längst nicht gefunden und ein möglicher Rückstand nahe. Doch dann wuchsen dem Strauchelnden doch noch Flügel. Und zwar völlig überraschend.
"Schuld" aber waren die Jenaer gleichermaßen, weil sie bei den letzten beiden Gegentoren selbst am Drücker waren und sich maßgeschneidert auskontern ließen. "So kann man auswärts nichts gewinnen", meinte Lothar Kurbjuweit. "Da steigern wir uns nach schwachem Beginn, um dann in unserer besten Phase solche taktischen Fehler zu begehen."
Tatsächlich gewannen die Gäste nach Gobels Freistoßtor (Raab legte zuvor ab) die Oberhand, doch klare Chancen ergaben sich nicht (die beste für Jena hatte Zimmermann schon anfangs versiebt/14.). Dennoch schnürten sie die Einheimischen nahezu in deren Hälfte ein. Überraschendes, Unvorhergesehenes jedoch spielte sich nicht ab, weil einerseits viel zu langsam, andererseits auch viel zu brav und durchsichtig angegriffen wurde. "Vom Mittelfeld gingen einfach keine Impulse aus", fand Klubvorsitzender Klaus Petersdorf.
So brauchten sich die Jenaer schließlich auch nicht zu wundern, als sie dann mit leeren Händen dastanden. Unkonzentriert (Krause, Meixner, Zimmermann), taktisch etwas unbeweglich (Brauer, Schilling), zudem mannschaftlich wenig geschlossen - so war selbst gegen eine Stahl-Elf nichts zu holen, die voller Respekt steckte.
(Andreas Baingo in "Die Neue Fussballwoche" vom 16. April 1985)
Jun-OL : 1:4 - Tore : Umlauf / Steinbach 2 , Horländer , Stolz
Jena : Pfeiffer , Amstein , Jäger , Strogies , Fast , U.Gobel , Stolz , Steinbach , Horländer , Schattauer , Schmidt
Jugend-Pokal AF : HFC Chemie : FC Carl Zeiss Jena 3:3 nV , 2:4 nE - Tore Jena : Rensch 2 , Holetschek Elfm: T.Rose , S.Menz , H.Bürger , R.Rensch