1985/1986 01. Spieltag: FC Rot-Weiß Erfurt - FC Carl Zeiss Jena 2:2
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Oberliga, 1. Spieltag |
Saison | Saison 1985/1986, Hinrunde |
Ansetzung | FC Rot-Weiß Erfurt - FC Carl Zeiss Jena |
Ort | Georgi-Dimitroff-Stadion in Erfurt |
Zeit | Sa. 17.08.1985 15:00 Uhr |
Zuschauer | 19.000 |
Schiedsrichter | Klaus Peschel (Radebeul) |
Ergebnis | 2:2 |
Tore | |
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Aufstellungen
- Erfurt
- Michael Oevermann
- Wolfgang Döring
- Frank Kräuter, Olaf Berschuck
- Peter Jung (81. Hans-Jürgen Kinne), Josef Vlay, Jörg Hornik, Carsten Sänger
- Armin Romstedt, Jürgen Heun, Martin Busse
Trainer: Hans Meyer
- Jena
- Perry Bräutigam
- Konrad Weise
- Gert Brauer, Mario Röser, Wolfgang Schilling
- Stefan Meixner, Heiko Peschke, Stefan Böger (70. Henry Lesser), Jürgen Raab
- Andreas Bielau, Jörg Burow (70. Robby Zimmermann),
Trainer: Lothar Kurbjuweit
Spielbericht
Zehn Minuten Nervenflattern
Die Erfurter Bemühungen um die Fortführung ihres "Sommer-Festivals" der letzten Wochen waren sofort spürbar. Der ständig in die Defensive gedrückte FC Carl Zeiss konnte sich lediglich durch einige Antritte Bielaus hin und wieder einmal kurz Luft verschaffen. Die übrige Zeit stand Geburtstagskind Weise (34) mit seinem Umfeld unter Dauerdruck, für den neben guten Mittelfeldaktionen (Hornik, Vlay) vor allem der von Brauer nicht zu bremsende Busse am linken Flügel sorgte. Aber lediglich eine der von dem trickreichen Linksaußen serienweise geschlagenen Maßflanken wurde genutzt (Vlay - Kopfball), so daß es mit einem den Gästen schmeichelnden 1:0 in die Kabinen ging. Wie energisch und dabei elegant der FC Rot-Weiß in diesem Abschnitt zu stürmen verstand, bewies die Paßfolge Hornik-Heun-Jung-Busse Sekunden vor dem Pausenpfiff, deren erfolgreicher Abschluß von Jung nur knapp verpaßt wurde.
Kein Bildwechsel nach dem Wiederbeginn, obwohl die Gäste nun etwas mehr für die Offensive taten. Bielaus Solo mit von Oevermann abgefangener Flanke (50.) und die von Peschke ausgelassene Chance nach einer Eingabe Bögers (53.) belegten das, aber die Spielregie lag weiter zweifelsfrei in den Händen der Gastgeber. Mit Busses 2:0 schien alles klar, doch danach folgten die zehn für den FC Rot-Weiß neuralgischen Minuten der Partie. Zunächst spielte Busse die halbe Jenaer Abwehr aus und Romstedt völlig frei (68.), dann überflankte er von links alles, einschließlich Bräutigam, und brachte Vlay in ideale Kopfballposition (69.), um beide Male zusehen zu müssen, wie mit den Chancen Schindluder getrieben wurde.
Als sich dann wenig später auf der anderen Seite Meixner als Torvorbereiter (Freistoß und Eckball) versuchte, ließen sich Raab und Peschke die durch Erfurter Schnitzer (Oevermann) begünstigten Kopfballmöglichkeiten nicht entgehen. So stand es plötzlich 2:2 - ein Resultat, das die Jenaer zu annähernd gleichen Teilen der eigenen intakten Moral und der nervlichen Labilität des Partners verdankten. Den Gastgebern blieb die von Hans Meyer sarkastisch geäußerte Erkenntnis, "daß körperliche Fitneß nicht in jedem Fall ausreicht, das Versagen im Kopf zu kompensieren". Martin Busse wird von der FUWO zum Spieler des Tages gewählt .
(Gerhard Weigel in "Die Neue Fussballwoche" vom 20. August 1985)
Jun-OL 2:2 - Tore : Ettrichrätz , Nauber / Wetzel , Hess
Jena : Pfeiffer , Amstein , Dienst , Jäger , Fast , Hess , Schattauer , Egerland , Baum , Holetschek , Wetzel