1986/1987 16. Spieltag: BSG Wismut Aue - FC Carl Zeiss Jena 2:1
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Oberliga, 16. Spieltag |
Saison | Saison 1986/1987, Rückrunde |
Ansetzung | BSG Wismut Aue - FC Carl Zeiss Jena |
Ort | Otto-Grotewohl-Stadion in Aue |
Zeit | Sa. 14.03.1987 15:00 Uhr |
Zuschauer | 14.500 |
Schiedsrichter | Siegfried Kirschen (Frankfurt/O.) |
Ergebnis | 2:1 |
Tore |
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Andere Spiele oder Berichte |
Aufstellungen
- Aue
- Jörg Weißflog
- Volker Schmidt
- Peter Georgi, Roland Balck, Heiko Münch
- Steffen Krauß, Harald Mothes, Matthias Weiß
- Klaus Bittner (73. Wilfried Reypka), Matthias Jacob, John Bemme (68. Rainer Kunde)
Trainer: Hans Speth
- Jena
- Perry Bräutigam
- Heiko Peschke
- Mario Röser, Jens-Uwe Penzel, Wolfgang Schilling
- Michael Stolz, Andreas Krause, Bernd Lindrath
- Henry Lesser (70. Jörg Burow), Jürgen Raab, Robby Zimmermann
Trainer: Lothar Kurbjuweit
Spielbericht
Von der Legende, die keine ist
Wismut und Schnee - beides wird zu gern in Zusammenhang gebracht. Manches davon ist bereits im weiten Reich der Legende angesiedelt. Und doch zeigt sich der eine oder andere Gast von der weißen Pracht des Lößnitztals über Gebühr beeindruckt. Ein neues "Opfer" dieser Legende, die gar keine ist, wurden die Jenaer. "Für mich ist es aber unverständlich, daß wir eine völlig falsche Spielweise zu Anfang wählten, denn bei uns herrschen seit Wochen ähnliche Verhältnisse", monierte Lothar Kurbjuweit.
Von einer Eingewöhnungsphase durfte man also gar nicht sprechen. Und doch sah es so aus. Aber als die Gäste endlich ihr Kurzpaßspiel aufgaben und es mit weiten Zuspielen versuchten, weiträumiger operierten, war längst das Urteil über sie gefallen. "Schülerhaft" nannte Lothar Kurbjuweit den Beginn, dessen fatale Auswirkungen nicht mehr wettzumachen waren. Dabei befleißigten sich die Thüringer bald einer flotteren, zielstrebigeren Gangart, doch vergebens. Gleichwertigkeit im Feldspiel, im Strafraum später sogar mit ein paar Gelegenheiten mehr als Wismut, das ja, aber der Ausgleich lag in beträchtlicher Ferne.
Die Schrecken die gegen Ende noch über der Wismut-Abwehr schwebten, waren mit jenen, in die sich die Jenaer in tollen 20 Anfangsminuten versetzt sahen, überhaupt nicht zu vergleichen. Verstört, regelrecht hilflos schwirrten die Gäste da im eigenen Strafraum umher. Jeder hatte mit sich selbst und dazu noch mit einem wie aufgezogen wirbelnden Gegenspieler zu tun. Das mußte ganz einfach ins Auge gehen, gleich mehrfach. Der Mann der ersten Viertelstunde hieß eindeutig John Bemme. Einmal per Kopf (nach Ecke von Weiß), das zweite Mal als Abstauber mit dem Fuß (nach Sturmlauf von Weiß und Eingabe bekam Bräutigam den Ball nicht zu fassen) war der Linksfuß erfolgreich. Umgekehrt (Vorarbeit Bemme, Schuß Weiß/6.) hätte es auch schon klappen müssen, ging aber da noch knapp daneben.
Verständlich, daß die Platzbesitzer ihrem teuflischem Tempo Tribut zollen mußten. Hans Speth sprach sogar davon, "nach ersten 20 Minuten, die ich so in Aue noch nicht erlebt habe", später den Vorsprung mit Glück und Geschick (V. Schmidt!) über die Zeit gebracht zu haben. Der Kräfteabfall in den Reihen der Gastgeber war enorm, der Beginn aber um so eindrucksvoller! Volker Schmidt wird von der FUWO zum Spieler des Tages gewählt .
(Andreas Baingo in "Die Neue Fussballwoche" vom 17. März 1987)
Jun-OL : 0:2 - Tore : Wolff , Zetsche -- ohne Aufstellung--
Jugendliga : FCC : Dynamo Dresden 1:0 - Jena springt auf Platz 1