1986/1987 21. Spieltag: BFC Dynamo - FC Carl Zeiss Jena 3:1
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Oberliga, 21. Spieltag |
Saison | Saison 1986/1987, Rückrunde |
Ansetzung | BFC Dynamo - FC Carl Zeiss Jena |
Ort | Dynamo-Stadion , Sportforum in Berlin |
Zeit | Fr. 17.04.1987 15:00 Uhr |
Zuschauer | 10.000 |
Schiedsrichter | Günther Habermann (Sömmerda) |
Ergebnis | 3:1 |
Tore |
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Aufstellungen
- Berlin
- Bodo Rudwaleit
- Frank Rohde
- Marco Köller, Burkhard Reich, Jörg Fügner
- Michael Schulz (84. Rainer Troppa), Eike Küttner, Christian Backs (67. Waldemar Ksienzyk)
- Thomas Doll, Frank Pastor, Andreas Thom
Trainer: Jürgen Bogs
- Jena
- Perry Bräutigam
- Mathias Pittelkow
- Mario Röser, Jens-Uwe Penzel, Wolfgang Schilling
- Michael Stolz, Andreas Krause, Stefan Meixner (46. Thomas Ludwig), Jürgen Raab
- Andreas Bielau, Henry Lesser
Trainer: Lothar Kurbjuweit
Spielbericht
1499 und 1500 - eine Augenweide
Zwar sprach die Ausbeute der letzten 10 Jahre mit nur einem mageren Pünktchen in Berlin nicht entfernt für die Zeiss-Städter (seit 1976 bis auf das 85´er 1:1 nur Niederlagen), aber wer hofft schon nicht auf eine Überraschung. Die gab´s auch im Sportforum von Berlin, allerdings bei den Junioren. Da konnten die Gäste Spitzenreiter BFC nach 14 niederlagenfreien Spielen einen Nasenstüber versetzen. Die Großen dann waren weit, enttäuschend weit entfernt. "Dabei hatten wir uns vorgenommen, alles zu riskieren. Mit dem 7. Platz haben wir ja den Rücken frei nach hinten", urteilte ein doch etwas enttäuschter Lothar Kurbjuweit. Wann auch, wenn nicht in solcher Situation, will eine junge, ehrgeizige Elf mal voll aus sich herausgehen, etwas riskieren? Eine Willens- und Einstellungsfrage? Nicht zuletzt wohl auch dies, denn nach dem 1:3 deuten Meinungen, dies sei doch ein normales Resultat beim Meister, auf wenig Selbstvertrauen und -überwindung hin.
Anerkennung kann man nach diesen 90 Minuten wohl nur für das disziplinierte Abwehrspiel, für einen Bräutigam im Tor und den in jeder Hinsicht auffälligen Kapitän Jürgen Raab spenden. Wie er kämpfte und spielte, das durfte manchem der Jüngeren zum Beispiel gereichen. Die Versuche, Bielau und Lesser, für ihre Schnelligkeit bekannt, ins Spiel zu bringen, scheiterten zu häufig am falschen Ansatz (ungenaues, bei diesem Wind auch meist hohes Zuspiel) und an den Problemen beider im Umgang mit dem Ball. Der einzige ernsthafte Schuß kam so in der 90. Minute auf Rudwaleits Tor. Kein Zufall, Raab gab ihn ab zum "Ehrentor", nachdem der "Lange" den Eckball von Stolz hatte passieren lassen. "So leichtgefallen wie dieser Sieg ist dem BFC zuvor wohl kaum einer", mutmaßte Jenas Trainer mit dem Hinweis auf die eigenen Fehler.
Von "Gastgeschenken" sprach er. Und bezog das besonders auf Tor Nr. 3, als Bielau ein Rückpaß gelang, der zur "Maßvorlage" für Pastor wurde. Aber die Höhepunkte hatte das Spiel da längst hinter sich. Die Treffer von Doll (44.), als er nach Vorarbeit von Rohde und den Ballstationen Backs, Thom das Leder im Direktversuch scharf auf die linke obere Torecke schmetterte,, und von Thom, der einen 22-Meter-Freistoß so wuchtig und plaziert einhämmerte, daß selbst der großaufgelegte Bräutigam in "seiner" Ecke machtlos war, zählen ohne weiteres dazu. Sie waren dem Jubiläum (BFC-Tore 1499 und 1500 in der Oberliga seit 1954) in der Güte höchst angemessen. Thoms wie Rohdes Leistung übrigens auch, was ja mit Blick EM-Form so unwichtig nicht ist. Sie sorgten für Leistungen, die der vorösterlichen Stimmung entsprachen. Andreas Thom wurde von der FUWO zum Spieler des Tages gewählt .
(Klaus Thiemann in "Die Neue Fussballwoche" vom 21. April 1987)
Jun-OL : 0:1 - Tor : Wolff
Jena : Jobst , Germershaus , Koch , Strempel , Menz , Bürger , Stumpf , Egerland , Gauch (79.Winter) , Wolff , Zetzsche (74.Baum)
Jugendliga : FCC : Wismut Aue 8 : 0
Fremdgehen bei Lok
Den Mittwoch drauf ging ich fremd bei Lok im EC . Ein Arbeitskollege hatte keinen Mitfahrer gefunden und so sprang ich ein , zumal er damals schon ein Auto hatte . Die Parallelen zu Jenas erfolgreichster Europapokalsaison waren frappierend . Sie spielten ähnlich gut , wie wir damals und verloren das Finale auch nur knapp . Das Spiel war im Zentral vor 73.000 Zuschauern . Lok verlor -nachdem sie in Bordeaux 1:0 gewonnen hatten - mit 0:1 n.V. - Elfmeterschießen 6:5 für Lok . Trotz Fremdgang ein Erlebnis - mehr Zuschauer erlebte ich erst im DFB-Pokal-HF in Dortmund wieder .
A.S.