1986/1987 25. Spieltag: FC Rot-Weiß Erfurt - FC Carl Zeiss Jena 0:0
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Oberliga, 25. Spieltag |
Saison | Saison 1986/1987, Rückrunde |
Ansetzung | FC Rot-Weiß Erfurt - FC Carl Zeiss Jena |
Ort | Georgi-Dimitroff-Stadion in Erfurt |
Zeit | Sa. 23.05.1987 15:00 Uhr |
Zuschauer | 6.500 |
Schiedsrichter | Dr. Klaus Scheurell (Wusterhausen) |
Ergebnis | 0:0 |
Tore |
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Aufstellungen
- Erfurt
- Rainer Hoffmeister
- Wolfgang Döring
- Carsten Sänger, Holger Bühner
- Uwe Becker, Peter Jung, Norbert Kahnt (87. Jens König), Jörg Hornik
- Armin Romstedt, Jürgen Heun, Uwe Weidemann (54. Josef Vlay)
Trainer: Manfred Pfeifer
- Jena
- Perry Bräutigam
- Mathias Pittelkow
- Mario Röser, Thomas Ludwig, Wolfgang Schilling
- Michael Stolz, Stefan Meixner (79. Stefan Böger), Jürgen Raab, Heiko Peschke, Jens-Uwe Penzel
- Henry Lesser
Trainer: Lothar Kurbjuweit
Spielbericht
Von Angriffselan keine Spur
Einen Punkt brauchte der FC Carl Zeiss noch, um zu "Meisterehren" zu gelangen. Genauer gesagt zu "Thüringer Meisterehren". Das 27. Mal streiten sich nun schon Erfurt und Jena in der Oberliga darum, wer die Nummer eins im Thüringer Land ist. Und die Derbys zwischen beiden sorgten dabei meist für Zündstoff.
Um es vorwegzunehmen: Dem 55. Meisterschaftsduell fehlte diesmal der richtige Zündstoff. Beide operierten viel zu vorsichtig, ohne das nötige Risiko und Tempo. "Insgesamt nur eine schwache Partie", faßte am Ende DFV-Trainer Harald Irmscher die 90 Minuten zusammen. Dabei ließ die Anfangsphase durchaus hoffen, knüpften vor allem die Jenenser dort an, wo sie im letzten Spiel gegen den FCV aufgehört hatten. Raab kurbelte gleich zu Beginn in der mittleren Zone, unterstützt von Peschke, den Trainer Lothar Kurbjuweit diesmal von Anfang an im Mittelfeld aufgeboten hatte. "Warum sollte ich umbesetzen? Pittelkow hat auf der Libero-Position nicht enttäuscht. Und Heiko findet sich mit seinem Können auch im Mittelfeld zurecht", begründete der Trainer seinen taktischen Schachzug.
Doch bald zeigte sich, daß nur Teil 1 des Jenaer Plans aufging. Dieser hieß, dem Gastgeber keine Torchancen zu gestatten. Hautnah - wie übrigens auf der Gegenseite auch - "klebten" nicht nur die Verteidiger an ihren Gegenspielern, störten immer wieder erfolgreich. Teil 2 hatten sich die Gäste sicher etwas anders vorgestellt, denn nach vorn hielt sich die Wirkung doch in Grenzen. Zwar kamen Penzel (11.) und Raab (18.) zu gefährlichen Kopfbällen, damit sind aber die gefährlichen Aktionen des gesamten Spiels schon aufgezählt. "Im Angriff haben wir in dieser Saison schon wesentlich mehr geboten", gestand auch Lothar Kurbjuweit. Lesser als einzige Spitze vermochte gegen den guten Bühner nicht viel auszurichten. Aus den anderen Reihen rückte kaum jemand konsequent nach.
Ähnlich läßt sich das Spiel des Gastgebers beschreiben, der in der Offensive allerdings noch harmloser wirkte. Romstedt und Weidemann - später Vlay - gewannen fast keinen Zweikampf! Die Gefahrenglocken leuteten eigentlich nur nach einigen schönen Pässen von Hornik (31.) und den schon bekannten Kanonier-Einlagen von Heun (24., 27.). "Der Angriffsaufbau war einfach zu langatmig und ungenau", tippte der Erfurter Kapitän wohl den entscheidenden Punkt an. "Wir wirkten oft verunsichert", meinte sogar Rot-Weiß-Trainer Manfred Pfeifer.
Daß die Jenenser am Ende dem 0:0 noch Positiveres abgewannen als die Erfurter, ist schon verständlich. Schließlich holten sie einen Auswärtspunkt, was ihnen in der Blumenstadt in den letzten fünf Jahren nur einmal gelungen war. Und damit auch ohne Tor zum 24. Mal in den Oberliga-Auseinandersetzungen die "Thüringer Meisterschaft".
(Jens Mende in die "Die Neue Fussballwoche" vom 26. Mai 1987)
Jun-OL 0:3 - Tore : Baum , Junker , Rensch -- Deppe(55.) - RWE
Jena : Jobst , Germershaus , Koch , Stumpf , Rensch , Bürger , Junker (55.) , Egerland , Baum , Wolff ,Gauch