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==Aufstellungen==
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==Spielbericht==
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; Dessau von Jena eingeholt
; Dessau von Jena eingeholt


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Aus dem Bericht von Alex. aus dem Fußball vom 13.10.36
Aus dem Bericht von Alex. aus dem Fußball vom 13.10.36
Eitel Freude herrscht seit gestern Nachmittag im Lager der Jenaer Sportanhänger : denn der Fußballgaumeister hat nicht nur den gefährlichen Tabellenführer einwandfrei geschlagen , sondern es war zudem ein überaus rassiges Kampfspiel , bei dem die Jenaer zu einer vorzüglichen Leistung aufliefen .
Das Stadion hatte ganz das Gepräge eines entscheidenden Großkampfes wie wir es von den Spielen gegen Ende der Spielzeit kennen . Müssen diese Dessauer ihrer Mannschaft vertraut haben , daß von ihnen etwa 200 nach Jena gekommen waren und ihre rot-weißen Fähnchen recht oft zu schwingen hofften . Weiter wurde die Bedeutung des Kampfes durch die Anwesenheit des Kreisleiters und Oberbürgermeisters Schmidt unterstrichen und durch einen Besuch von etwa 3500 Personen .
Mit halbstündiger Verspätung , die zu Lasten der Dessauer fällt , begann der Kampf .
Von Anfang an nahm der Gaumeister die Spielführung in die Hand und ließ Dessau nur zeitweise aufkommen . Das konnte er tun , da seine Läuferreihe besser war , während bei Dessau der Halbrechte Schmeißer die meisten Angriffe selbst aufbauen mußte .
Den ersten Schuß aufs Tor ließ Hymon los , doch konnte sich in der ersten Hälfte der kleine Jenaer nur schwer durchsetzen , da Dessau eine körperlich durchweg große Elf stellte . Dagegen war sein Nebenmann Schipphorst von Anfang vorzüglich in Fahrt , und es geht durchaus in Ordnung , wenn er zwei Tore für sich buchte .
In der 8. Minute bekam Bachmann einen ball steil zugespielt , schob aber knapp neben den Kasten . Drei Minuten später hatte der Jenaer Mittelstürmer wieder eine ähnliche Gelegenheit , doch abermals ging der Schuß vorbei . Dessau kam nun mehr auf und erzwang einige Ecken , die sehr gut getreten wurden . Da schien Dessau plötzlich der Führungstreffer zu winken : Ketteritzsch bekam den Ball an die Hand geschossen , Schubert-Apolda entscheidet etwas hart auf Elfmeter . Aber -- '''Paul knallte hoch über die Latte .''' Jena drängt nun wieder . Ein Kopfball von Paul-Jena wird vom Pfosten aufgehalten . Jenas Verteidiger stehen zeitweise über der Mittellinie . Dann aber brennt es bei dem spannenden und überaus wechselvollen Spiel plötzlich bei Jena , doch Günther reagiert fabelhaft auf einen kurzen Nachschuß . Auf der Gegenseite kann ein Verteidiger Dessaus den Ball nur mit dem Ellenbogen über die Latte heben , aber Schubert sah den Fehler nicht . Serien von Schüssen decken nun Dessaus Tor ein , aber ins Schwarze treffen die Jenaer vorerst noch nicht . Einmal köpft Bachmann knapp über das Tor , dann hält Haberland einen scharfen Nachschuß von Schipphorst .
Nach der Pause behält das Spiel unvermindert seine Schnelligkeit und den letzten Einsatz der Mannschaften bei . Hymon kommt bei Jena jetzt besser in Schuß . Sehr unfair war einmal der Dessauer Halblinke , als er den am Boden liegenden Schipphorst trat , obwohl der Ball längst fort war . Dessau deckt weiter mit drei , oft sogar vier Verteidigern . Und wieder stehen die Jenaer Verteidiger zeitweise über der Mittellinie . Schließlich löst '''Schipphorst''' den Bann , bei einem Gedränge kann er in der 56. Minute den Ball einsenden . Dann hält Günther eine Bombe Pauls , der sehr zum Vergnügen der Zuschauer auf Schritt und Tritt von Harthaus bewacht wird . Schließlich kommt Jena in der 65. Minute durch eine Prachtleistung von '''Werner''' auf 2:0 , einen Strafstoß setzt er trotz dichter Mauer in Haberlands Gehäuse . Nachdem der etwas unglücklich kämpfende Ketteritzsch fast ein Selbsttor fertiggebracht hätte , macht er dann wieder Hand , als der Dessauer Rechtsaußen - Paul war jetzt zur Mitte gewechselt , um endlich freizukommen von seiner Bewachung - bis zum Tor durchgebrochen war . Diesmal aber sitzt der Elfmeterschuß des Rechtsaußen . Das war sechs Minuten vor Schluß , und niemand vermutete , daß Jena noch ein weiteres Tor erzielen würde . Aber '''Schipphorst''' tat das und konnte damit auch das zahlenmäßig gerechte Ergebnis herstellen .
Der Gaumeister fand sich am Sonntag wieder zu seiner alten Form , bei der ganzen Mannschaft war der Einsatz im Kampf um den Ball hervorstechend , auch das Zusammenspiel war gut . Der Sturm wollte den schlechten Eindruck der letzten Zeit verwischen und schoß viel , wenn auch noch nicht immer straff und genau genug . Doch ist zu bedenken , daß Dessau sehr zahlreich und gut deckte . Da aber Jenas Läuferreihe so vorzüglich war , konnten die Gäste mit Steilvorlagen von hinten nicht zu Erfolgen kommen . Im Jenaer Sturm gefiel vor allem Schipphorst . Bei Paul hat man manchmal den Eindruck , als ob er sich im Sturm noch nicht so zurecht findet . In der Läuferreihe sei neben der wie immer großen Leistung Werners Harthaus erwähnt , der Paul wie ein Schatten folgte und so diesen Spieler kaltstellte . In der Verteidigung war Hädicke der bessere .
Bei Dessau war Schmeißer der hervorstechendste Spieler , der ein großes Arbeitspensum erledigte . Trotz der Niederlage enttäuschte Dessau nicht , wenn auch die Spielweise der Gäste etwas sehr hoch war , was die Jenaer annahmen . Die Dessauer hatten das Pech , die Jenaer in einer solchen Hochform anzutreffen , gegen die sie einfach nicht ankamen .
Bericht von W.M. in der Jenaischen Zeitung vom 12.10.1936
==Spiele==
* Vikt.96 Magdeburg : CV Magdeburg 0:4
* 1.SV Jena : Dessau 05 3:1
* Spfr. Halle : Merseburg 99 2:1

Aktuelle Version vom 10. März 2025, 18:20 Uhr

Spieldaten
Wettbewerb Gauliga Mitte , 5.Spieltag
Saison Saison 1936/1937 , Hinrunde
Ansetzung 1.SV Jena : SV Dessau 05
Ort Stadion Jena
Zeit So. 11.10.1936 15:30
Zuschauer 3.500
Schiedsrichter Schubert (Apolda)
Ergebnis 3:1 (0:0)
Tore
  • 1:0 Schipphorst (56.)
  • 2:0 Werner (65.)
  • 2:1 Schneider (84.HE)
  • 3:1 Schipphorst (90.)
Andere Spiele
oder Berichte

{{{Links}}}

Aufstellungen

Jena
Günther
Hädicke , Ketteritzsch
Harthaus , Werner , Kleinsteuber
Hymon , Schipphorst , Bachmann , Paul , Schüßler


Dessau
Haberland
Hense , Boppenberg
Ziegler , Gehlert , Kießeler
Hosse , Elze , Schneider , Schmeißer , Paul

Spielbericht

Dessau von Jena eingeholt

Diesmal nur 3 Punktspiele , welche aber die obere Tabellenregion durcheinanderwirbelte . Dessau 05 ist also aus der Liste der Unbesiegten gestrichen worden , einzig noch unbesiegt die Sportfreunde Halle und Thüringen Weida . 5 Mannschaften liegen noch im Meisterrennen (Dessau , Jena , Spfr. Halle , Weida und CV Magdeburg). In Jena legten die beiden Spitzenvereine ein technisch hochklassiges Spiel hin und erwiesen sich der von ihnen behaupteten Tabellenposition in jeder Weise würdig . Die Mannschaften waren einander völlig ebenbürtig , doch stand der Angriffsreihe des Gaumeisters die größere Portion Glück zur Seite . Vielleicht war es nicht von untergeordneter Bedeutung , daß Dessau bekannter Rechtsaußen Paul in der 10. Minute einen Handelfmeter nicht verwandeln konnte , so daß die Seiten torlos gewechselt wurden . Entscheidend für den Spielausgang war dann die erste Viertelstunde der zweiten Halbzeit , in der Jena durch Schipphorst und einen von Werner blendend verwandelten direkten Freistoß auf einmal einen 2:0- Vorsprung erobert hatte , den erst 5 Minuten vor Schluß Dessaus Mittelstürmer Schneider , der diesmal eine ,,Hand`` von der Elfmetermarke aus ins Tor feuerte , um einen Treffer verkürzte . Jetzt hatten die Thüringer noch einige bange Augenblicke in ihrem Strafraumgebiet zu überstehen , als ihnen buchstäblich noch in letzter Minute nach einem Vorstoß ihres linken Flügels eine Resultatsverbesserung auf 3:1 glückte .

Aus dem Bericht von Alex. aus dem Fußball vom 13.10.36


Eitel Freude herrscht seit gestern Nachmittag im Lager der Jenaer Sportanhänger : denn der Fußballgaumeister hat nicht nur den gefährlichen Tabellenführer einwandfrei geschlagen , sondern es war zudem ein überaus rassiges Kampfspiel , bei dem die Jenaer zu einer vorzüglichen Leistung aufliefen . Das Stadion hatte ganz das Gepräge eines entscheidenden Großkampfes wie wir es von den Spielen gegen Ende der Spielzeit kennen . Müssen diese Dessauer ihrer Mannschaft vertraut haben , daß von ihnen etwa 200 nach Jena gekommen waren und ihre rot-weißen Fähnchen recht oft zu schwingen hofften . Weiter wurde die Bedeutung des Kampfes durch die Anwesenheit des Kreisleiters und Oberbürgermeisters Schmidt unterstrichen und durch einen Besuch von etwa 3500 Personen . Mit halbstündiger Verspätung , die zu Lasten der Dessauer fällt , begann der Kampf . Von Anfang an nahm der Gaumeister die Spielführung in die Hand und ließ Dessau nur zeitweise aufkommen . Das konnte er tun , da seine Läuferreihe besser war , während bei Dessau der Halbrechte Schmeißer die meisten Angriffe selbst aufbauen mußte . Den ersten Schuß aufs Tor ließ Hymon los , doch konnte sich in der ersten Hälfte der kleine Jenaer nur schwer durchsetzen , da Dessau eine körperlich durchweg große Elf stellte . Dagegen war sein Nebenmann Schipphorst von Anfang vorzüglich in Fahrt , und es geht durchaus in Ordnung , wenn er zwei Tore für sich buchte . In der 8. Minute bekam Bachmann einen ball steil zugespielt , schob aber knapp neben den Kasten . Drei Minuten später hatte der Jenaer Mittelstürmer wieder eine ähnliche Gelegenheit , doch abermals ging der Schuß vorbei . Dessau kam nun mehr auf und erzwang einige Ecken , die sehr gut getreten wurden . Da schien Dessau plötzlich der Führungstreffer zu winken : Ketteritzsch bekam den Ball an die Hand geschossen , Schubert-Apolda entscheidet etwas hart auf Elfmeter . Aber -- Paul knallte hoch über die Latte . Jena drängt nun wieder . Ein Kopfball von Paul-Jena wird vom Pfosten aufgehalten . Jenas Verteidiger stehen zeitweise über der Mittellinie . Dann aber brennt es bei dem spannenden und überaus wechselvollen Spiel plötzlich bei Jena , doch Günther reagiert fabelhaft auf einen kurzen Nachschuß . Auf der Gegenseite kann ein Verteidiger Dessaus den Ball nur mit dem Ellenbogen über die Latte heben , aber Schubert sah den Fehler nicht . Serien von Schüssen decken nun Dessaus Tor ein , aber ins Schwarze treffen die Jenaer vorerst noch nicht . Einmal köpft Bachmann knapp über das Tor , dann hält Haberland einen scharfen Nachschuß von Schipphorst .

Nach der Pause behält das Spiel unvermindert seine Schnelligkeit und den letzten Einsatz der Mannschaften bei . Hymon kommt bei Jena jetzt besser in Schuß . Sehr unfair war einmal der Dessauer Halblinke , als er den am Boden liegenden Schipphorst trat , obwohl der Ball längst fort war . Dessau deckt weiter mit drei , oft sogar vier Verteidigern . Und wieder stehen die Jenaer Verteidiger zeitweise über der Mittellinie . Schließlich löst Schipphorst den Bann , bei einem Gedränge kann er in der 56. Minute den Ball einsenden . Dann hält Günther eine Bombe Pauls , der sehr zum Vergnügen der Zuschauer auf Schritt und Tritt von Harthaus bewacht wird . Schließlich kommt Jena in der 65. Minute durch eine Prachtleistung von Werner auf 2:0 , einen Strafstoß setzt er trotz dichter Mauer in Haberlands Gehäuse . Nachdem der etwas unglücklich kämpfende Ketteritzsch fast ein Selbsttor fertiggebracht hätte , macht er dann wieder Hand , als der Dessauer Rechtsaußen - Paul war jetzt zur Mitte gewechselt , um endlich freizukommen von seiner Bewachung - bis zum Tor durchgebrochen war . Diesmal aber sitzt der Elfmeterschuß des Rechtsaußen . Das war sechs Minuten vor Schluß , und niemand vermutete , daß Jena noch ein weiteres Tor erzielen würde . Aber Schipphorst tat das und konnte damit auch das zahlenmäßig gerechte Ergebnis herstellen .

Der Gaumeister fand sich am Sonntag wieder zu seiner alten Form , bei der ganzen Mannschaft war der Einsatz im Kampf um den Ball hervorstechend , auch das Zusammenspiel war gut . Der Sturm wollte den schlechten Eindruck der letzten Zeit verwischen und schoß viel , wenn auch noch nicht immer straff und genau genug . Doch ist zu bedenken , daß Dessau sehr zahlreich und gut deckte . Da aber Jenas Läuferreihe so vorzüglich war , konnten die Gäste mit Steilvorlagen von hinten nicht zu Erfolgen kommen . Im Jenaer Sturm gefiel vor allem Schipphorst . Bei Paul hat man manchmal den Eindruck , als ob er sich im Sturm noch nicht so zurecht findet . In der Läuferreihe sei neben der wie immer großen Leistung Werners Harthaus erwähnt , der Paul wie ein Schatten folgte und so diesen Spieler kaltstellte . In der Verteidigung war Hädicke der bessere .

Bei Dessau war Schmeißer der hervorstechendste Spieler , der ein großes Arbeitspensum erledigte . Trotz der Niederlage enttäuschte Dessau nicht , wenn auch die Spielweise der Gäste etwas sehr hoch war , was die Jenaer annahmen . Die Dessauer hatten das Pech , die Jenaer in einer solchen Hochform anzutreffen , gegen die sie einfach nicht ankamen .

Bericht von W.M. in der Jenaischen Zeitung vom 12.10.1936

Spiele

  • Vikt.96 Magdeburg : CV Magdeburg 0:4
  • 1.SV Jena : Dessau 05 3:1
  • Spfr. Halle : Merseburg 99 2:1