1989/1990 20. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - FC Berlin 1:1: Unterschied zwischen den Versionen
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
|||
(16 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 16: | Zeile 16: | ||
*[[89/90 07|Hinrundenspiel]] | *[[89/90 07|Hinrundenspiel]] | ||
}} | }} | ||
== Aufstellungen == | == Aufstellungen == | ||
{{Spielkleidung | |||
|pattern_la=whiteborder | |||
|pattern_ra=whiteborder | |||
|leftarm =0000CD | |||
|body =0000CD | |||
|rightarm =0000CD | |||
|shorts =0000CD }} | |||
;Jena: | ;Jena: | ||
:[[Perry Bräutigam]] | :[[Perry Bräutigam]] | ||
:[[Heiko Peschke]] | :[[Heiko Peschke]] | ||
Zeile 34: | Zeile 33: | ||
Trainer: [[Bernd Stange]] | Trainer: [[Bernd Stange]] | ||
{{Spielkleidung | |||
|pattern_ra =red hoops }} | |||
;Berlin: | ;Berlin: | ||
:Oskar Kosche | :Oskar Kosche | ||
:Frank Rohde | :Frank Rohde | ||
:Hendrik Herzog, Jörg Fügner, Christian Backs, | :Hendrik Herzog{{GK}}, Jörg Fügner, Christian Backs, | ||
:Eike Küttner, Thomas Strecker, Torsten Boer (53. Mario Tolkmitt) | :Eike Küttner, Thomas Strecker, Torsten Boer (53. Mario Tolkmitt) | ||
:Thomas Doll, Heiko Bonan, Rainer Ernst | :Thomas Doll, Heiko Bonan{{GK}}, Rainer Ernst | ||
Trainer: Peter Rohde | Trainer: Peter Rohde | ||
==Spielbericht== | |||
[[Datei:Img114j.jpg|mini]] | |||
===Der "Tänzer" Doll=== | |||
Doll's Aktionen sehen immer gut aus , waren aber wenig zielstrebig . Die Zuschauer hielten den Atem an , wenn Doll am Ball war . In der 2.HZ steigerte sich neben Doll , auch Ernst . | |||
Jena hätte die Partie schon nach 60 Minuten gewonnen haben müssen . Jena nicht zwingend , aber man rackerte sich Chance um Chance heraus . Jena vergab Riesenchancen . Die ersten 45 Minuten waren nur Gestocher . Jena mit dem Unentschieden unzufrieden . | |||
Frei aus dem Bericht von Rainer Nachtigall in der FUWO vom 10.4.90 | |||
NWOL 1:0 - Tor : Zimmermann --ohne Aufstellung-- | |||
Jugendliga : FCC : Lautex Neugersdorf 3:2 | |||
[[Datei:Bundesarchiv_Bild_183-1990-0407-028,_FC_Carl_Zeiss_Jena_-_FC_Berlin_1-1,_Ausschreitungen.jpg|links|miniatur|250px|Die Partie stand mehrfach kurz vor dem Abbruch, weil Berliner "Fans" das Spiel mit Leuchtgeschossen zu stören suchten (im Bild [[Heiko Peschke]]). In der Pause der Begegnung kam es zu Auseinandersetzung zwischen den Gästen aus der Hauptstadt und der Bereitschaftspolizei.]] | [[Datei:Bundesarchiv_Bild_183-1990-0407-028,_FC_Carl_Zeiss_Jena_-_FC_Berlin_1-1,_Ausschreitungen.jpg|links|miniatur|250px|Die Partie stand mehrfach kurz vor dem Abbruch, weil Berliner "Fans" das Spiel mit Leuchtgeschossen zu stören suchten (im Bild [[Heiko Peschke]]). In der Pause der Begegnung kam es zu Auseinandersetzung zwischen den Gästen aus der Hauptstadt und der Bereitschaftspolizei.]] | ||
<gallery mode="packed"> | |||
Datei:1990-04-07 DDR-OL 20. Spt. FC Carl Zeiss Jena - FC Berlin 1-1 - Böger, Ernst.jpg|links|Der Jenaer Stefan Böger (l./Jena) versucht dem Berliner Rainer Ernst zu entkommen. Foto: René Röder | |||
Datei:1990-04-07 DDR-OL 20. Spt. FC Carl Zeiss Jena - FC Berlin 1-1 - Randale.jpg|links|Schwere Ausschreitungen Berliner Hooligans überschatteten diese Partie in Jena, die kurz vor dem Abruch stand. Foto: René Röder | |||
</gallery> | |||
===Es ist schon 5 Minuten vor 12=== | |||
Eingeworfene Schaufensterscheiben , die Frontscheiben von Mannschaftswagen der VP mit Steinen zertrümmert , durch die Innenstadt Jenas zog sich nach dem Einfall vermummter Fußballterroristen eine Spur der Verwüstung . Den "Höhepunkt" behielten sie sich dann noch für das Spiel vor : Sie schossen mit Leuchtraketen gezielt auf die vor ihnen postierten Ordnungskräfte . ein Uniformierter wurde im Gesicht getroffen . Unerklärlich für den Außenstehenden - der Befehl zum Eingreifen kam selbst da nicht ! | |||
Eine Minute nach Wiederbeginn mußte dann Schiedsrichter Ziller die Partie unterbrechen . Unter den gegebenen Umständen war eine Fortführung nicht möglich . Nun endlich erhielt die Polizei Verstärkung , räumte den Block mit der offensichtlich einzig wirksamen Maßnahme : Gewalt gegen Gewalt ! | |||
Über die Truppe , die den FC Berlin verfolgt wie eine Seuche , ist in den letzten Wochen schon viel geschrieben worden . Fakt ist , trotz entsprechender Maßnahmen des FC Carl Zeiss und der Sicherheitsorgane der Stadt , es langte nicht aus , das Publikum vor diesen brutalen Schlägern zu schützen . Hier ist eine Konzertierte Aktion der Staatsorgane gefragt , weil die öffentliche Sicherheit auf das gröbste gefährdet ist . Das Fußballspiel ist für diese Vandalen doch nur ein Vorwand , sich zusammenzurotten und damit gezielt eine Stadt in Angst und Schrecken zu versetzen . | |||
In Jena versuchte der Stadionsprecher das Publikum zu bewegen , nicht in die Nähe der Rowdys zu gehen . Ein völlig untauglicher Versuch , weil die Aggressivität eben von denen ausgeht . hier ist dringend Abhilfe zu schaffen . Im Interesse unseres Fußballs , noch viel mehr aber im Interesse der Gesundheit unserer Bürger . Es ist 5 Minuten vor 12 , wenn nicht schon später ... | |||
R.N. | |||
[[Kategorie:Punktspiele 1989/1990]] | [[Kategorie:Punktspiele 1989/1990]] | ||
[[Kategorie:BFC Dynamo]] | [[Kategorie:BFC Dynamo]] |
Aktuelle Version vom 8. Juli 2022, 12:56 Uhr
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Oberliga, 20. Spieltag |
Saison | Saison 1989/1990, Rückrunde |
Ansetzung | FC Carl Zeiss Jena - FC Berlin |
Ort | Ernst-Abbe-Sportfeld |
Zeit | Sa. 07.04.1990 15:00 Uhr |
Zuschauer | 8.500 |
Schiedsrichter | Wieland Ziller (Königsbrück) |
Ergebnis | 1:1 |
Tore |
|
Andere Spiele oder Berichte |
Aufstellungen
- Jena
- Perry Bräutigam
- Heiko Peschke
- Ronald Szepanski (37. Frank Eschler), Jens-Uwe Penzel (87. Henry Lesser)
- Stefan Meixner, Stefan Böger, Olaf Holetschek, Jürgen Raab, Henning Bürger
- Heiko Weber, Carsten Klee
Trainer: Bernd Stange
- Berlin
- Oskar Kosche
- Frank Rohde
- Hendrik Herzog, Jörg Fügner, Christian Backs,
- Eike Küttner, Thomas Strecker, Torsten Boer (53. Mario Tolkmitt)
- Thomas Doll, Heiko Bonan, Rainer Ernst
Trainer: Peter Rohde
Spielbericht
Der "Tänzer" Doll
Doll's Aktionen sehen immer gut aus , waren aber wenig zielstrebig . Die Zuschauer hielten den Atem an , wenn Doll am Ball war . In der 2.HZ steigerte sich neben Doll , auch Ernst . Jena hätte die Partie schon nach 60 Minuten gewonnen haben müssen . Jena nicht zwingend , aber man rackerte sich Chance um Chance heraus . Jena vergab Riesenchancen . Die ersten 45 Minuten waren nur Gestocher . Jena mit dem Unentschieden unzufrieden .
Frei aus dem Bericht von Rainer Nachtigall in der FUWO vom 10.4.90
NWOL 1:0 - Tor : Zimmermann --ohne Aufstellung--
Jugendliga : FCC : Lautex Neugersdorf 3:2
-
Der Jenaer Stefan Böger (l./Jena) versucht dem Berliner Rainer Ernst zu entkommen. Foto: René Röder
-
Schwere Ausschreitungen Berliner Hooligans überschatteten diese Partie in Jena, die kurz vor dem Abruch stand. Foto: René Röder
Es ist schon 5 Minuten vor 12
Eingeworfene Schaufensterscheiben , die Frontscheiben von Mannschaftswagen der VP mit Steinen zertrümmert , durch die Innenstadt Jenas zog sich nach dem Einfall vermummter Fußballterroristen eine Spur der Verwüstung . Den "Höhepunkt" behielten sie sich dann noch für das Spiel vor : Sie schossen mit Leuchtraketen gezielt auf die vor ihnen postierten Ordnungskräfte . ein Uniformierter wurde im Gesicht getroffen . Unerklärlich für den Außenstehenden - der Befehl zum Eingreifen kam selbst da nicht ! Eine Minute nach Wiederbeginn mußte dann Schiedsrichter Ziller die Partie unterbrechen . Unter den gegebenen Umständen war eine Fortführung nicht möglich . Nun endlich erhielt die Polizei Verstärkung , räumte den Block mit der offensichtlich einzig wirksamen Maßnahme : Gewalt gegen Gewalt !
Über die Truppe , die den FC Berlin verfolgt wie eine Seuche , ist in den letzten Wochen schon viel geschrieben worden . Fakt ist , trotz entsprechender Maßnahmen des FC Carl Zeiss und der Sicherheitsorgane der Stadt , es langte nicht aus , das Publikum vor diesen brutalen Schlägern zu schützen . Hier ist eine Konzertierte Aktion der Staatsorgane gefragt , weil die öffentliche Sicherheit auf das gröbste gefährdet ist . Das Fußballspiel ist für diese Vandalen doch nur ein Vorwand , sich zusammenzurotten und damit gezielt eine Stadt in Angst und Schrecken zu versetzen .
In Jena versuchte der Stadionsprecher das Publikum zu bewegen , nicht in die Nähe der Rowdys zu gehen . Ein völlig untauglicher Versuch , weil die Aggressivität eben von denen ausgeht . hier ist dringend Abhilfe zu schaffen . Im Interesse unseres Fußballs , noch viel mehr aber im Interesse der Gesundheit unserer Bürger . Es ist 5 Minuten vor 12 , wenn nicht schon später ...
R.N.