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'''Weidas Kampfspiel triumphierte !''' | |||
Ueber 3.000 von insgesamt 10.000 Einwohnern Weidas waren nach dem idyllisch gelegenen Sportplatz des FC Thüringen hinausgepilgert . Die Spannung war riesengroß , denn gerade dieses Treffen der beiden Thüringer Rivalen ist für die Vorherrschaft im grünen Herzen Deutschlands von großer Bedeutung . Es herrschte seit Tagen hier eine Atmosphäre , wie mit Zündstoff geladen . Viel dazu trug die Tatsache bei , daß es die Pöttinger -Elf des Vorjahres (Jena) war , die bei der diesjährigen Pöttinger-Mannschaft (Weida) gastierte . Es gab Kampf , Kampf , Tempo , und dazu eine ausgezeichnete Schiedsrichterleistung , die aber auch nötig war , um das Spiel ohne Zwischenfälle zu Ende zu führen . Der Kampf war schön . Trotz aller Härte . Es war Tempo und Schwung drin . Die 6 Tore brachten Stimmung unter die Zuschauer . Solche Kämpfe machen immer Freude ! In erster Linie war es der vorbildliche Kampfgeist der Weidaer , der diesen bedeutungsvollen Sieg im ersten Pflichtspiel einbrachte . Denn rein spielerisch waren , Hand aufs Herz , liebe Weidaer , die Jenaer doch ein kleines Stück voraus . Die Mannen um Werner spielten vor allem in der zweiten Viertelstunde und kurz nach dem Seitenwechsel einen technisch hervorragenden Fußball , daß einem das Herz im Leibe lachte . Nur eines entbehrte dieses Spiel : der krönenden Torschüsse . Meist kamen sie aus dem Hinterhalt , von Werner . Es kommt eben nicht auf die schöne Linie , sondern allein und immer wieder auf den Erfolg an . Eckenverhältnis 7:3 für Jena ! In der ersten Halbzeit hatten beide Mannschaften gleich viele Chancen . Aber nur ein Schuß von Warg führte zum Halbzeitsieg der Weidaer . Semmer hatte wundervoll weich geflankt , so daß Warg , aus der Luft übernehmen konnte . Der Prachtschuß war völlig unhaltbar . Einen blendenden Kopfball von Schipphorst faustete Schacher im Fluge weg . Für die Gefährlichkeit der Angriffe Jenas sprach es dann , daß sogar Hädicke in der Weidaer Spielhälfte auftauchte . Aber nicht zählbares gelang . Anders nach dem Wechsel . | |||
Schon in der 1. Minute fiel der Ausgleich . Schacher hatte eine Bachmann- Bombe gerade noch wegklatschen können . Ganz drückte den Ball ein . Beckert , der ehemalige Weidaer , nutzte dann ein Mißverständnis in der Weidaer Verteidigung aus , 2:1 für Jena innerhalb drei Minuten nach der Pause . Man gab draußen keinen Pfifferling mehr für die Gastgeber , deren ungeheuere Kampfkraft aber nicht erlahmte . Und Mittelstürmer Trinks , der sehr eifrig war , sich auch restlos einsetzte , aber noch keine Ideallösung für Weidas Sturmführerposten ist , schoß zwischen Hädicke und den herauslaufenden Göpfert zum Gleichstand ein , nachdem Safar einen Strafstoß an die Latte geknallt hatte . Wieder war es dann Trinks , der eine famose Vorlage von Stoll zum 3:2 verwandelte und als Schüßler den durchgehenden Trinks regelwidrig legte , war Semmer der Vollzieher des Elfmeter-Strafstoßes . Trotzdem die Gäste nun Werner nach vorn nahmen und Schipphorst ins Zentrum ging , gelang keine Verbesserung des Ergebnisses , daß den Feldleistungen der Platzbesitzer ein klein wenig schmeichelt und doch ihrer großen kämpferischen Leistung durchaus entspricht . Der Mannschaft war es nicht anzumerken , daß sie in der neuen Spielzeit bereits eine Anzahl schwerer Kämpfe bestritten hat . Alle 11 Spieler waren vom besten Siegeswillen beseelt , der ihrem ganzen Spiel Frische , Lebendigkeit und Wirkung gaben . | |||
Von beiden Mannschaften wurde , betrachtet man diesen Pflichtkampf insgesamt , nicht nur streckenweise , sondern in anhaltender Gleichmäßigkeit recht guter Fußball gespielt . " Vorsicht " war nicht war nicht das alles beherrschende Moment , sondern von beiden Parteien wurden die Stürmerreihen in ihrer vollen Stärke ins Treffen geschickt . Dadurch wurde das Schwergewicht des Spieles nicht auf die Abwehr als A und O des Könnens gelegt , sondern alle Mannschaftsteile hatten ihre Eignung und den richtigen Einsatz in rasch wechselnden Kampflagen zu beweisen , und zwar mit außerordentlicher Schnelligkeit. Daß es nicht alles nach Wunsch ging , war bei der schon oben zitierten Rivalität beider Mannschaften verständlich . | |||
Beste Spieler : Werner , Hädicke (Jena) Stoll , Semmer , Munkert (Weida) | |||
Bericht von Georg. im Kicker vom 13.September 1938 | |||
==andere Spiele== | |||
21.8.38 | |||
* SV Steinach 08 : Fortuna Magdeburg 7:0 , 1.500 Z. | |||
* CV Magdeburg : VfL Halle 96 1:0 , 1.500 Z. | |||
* SV Merseburg 99 : SV Dessau 05 1:7 , 450 Z. | |||
28.8.38 | |||
* 1.FC Lauscha : SV 99 Merseburg 4:1 | |||
11.9.38 | |||
* CV Magdeburg : Fortuna Magdeburg 2:2 , 4.500 Z. | |||
* Thüringen Weida : 1.SV Jena 4:2 , 3.000 Z. | |||
* VfL Halle 96 : SpVgg Erfurt 3:1 , 1.000 Z. | |||
[[Kategorie:Punktspiele 1938/1939]] |
Aktuelle Version vom 6. September 2024, 21:59 Uhr
Spieldaten | |
Wettbewerb | Gauliga Mitte, 1. Spieltag |
Saison | Saison 1938/1939, Hinrunde |
Ansetzung | FC Thüringen Weida - 1. SV Jena |
Ort | Roter Hügel in Weida |
Zeit | So. 11.09.1938 |
Zuschauer | 3.000 |
Schiedsrichter | Richter (Berga) |
Ergebnis | 4:2 |
Tore |
|
Andere Spiele oder Berichte |
{{{Links}}} |
Aufstellungen
- Weida
- Schacher
- Munkert , Bilke
- Safar , Findeisen , Buschner
- Semmer , Mach , Trinks , Warg , Stoll
Trainer : Pöttinger
- Jena
- Göpfert
- Schüßler , Hädicke
- Malter , Werner , Paul
- Bachmann , Schipphorst , Ganz , Beckert , Harthaus
Trainer : Prohkoph
Spielbericht
Weidas Kampfspiel triumphierte !
Ueber 3.000 von insgesamt 10.000 Einwohnern Weidas waren nach dem idyllisch gelegenen Sportplatz des FC Thüringen hinausgepilgert . Die Spannung war riesengroß , denn gerade dieses Treffen der beiden Thüringer Rivalen ist für die Vorherrschaft im grünen Herzen Deutschlands von großer Bedeutung . Es herrschte seit Tagen hier eine Atmosphäre , wie mit Zündstoff geladen . Viel dazu trug die Tatsache bei , daß es die Pöttinger -Elf des Vorjahres (Jena) war , die bei der diesjährigen Pöttinger-Mannschaft (Weida) gastierte . Es gab Kampf , Kampf , Tempo , und dazu eine ausgezeichnete Schiedsrichterleistung , die aber auch nötig war , um das Spiel ohne Zwischenfälle zu Ende zu führen . Der Kampf war schön . Trotz aller Härte . Es war Tempo und Schwung drin . Die 6 Tore brachten Stimmung unter die Zuschauer . Solche Kämpfe machen immer Freude ! In erster Linie war es der vorbildliche Kampfgeist der Weidaer , der diesen bedeutungsvollen Sieg im ersten Pflichtspiel einbrachte . Denn rein spielerisch waren , Hand aufs Herz , liebe Weidaer , die Jenaer doch ein kleines Stück voraus . Die Mannen um Werner spielten vor allem in der zweiten Viertelstunde und kurz nach dem Seitenwechsel einen technisch hervorragenden Fußball , daß einem das Herz im Leibe lachte . Nur eines entbehrte dieses Spiel : der krönenden Torschüsse . Meist kamen sie aus dem Hinterhalt , von Werner . Es kommt eben nicht auf die schöne Linie , sondern allein und immer wieder auf den Erfolg an . Eckenverhältnis 7:3 für Jena ! In der ersten Halbzeit hatten beide Mannschaften gleich viele Chancen . Aber nur ein Schuß von Warg führte zum Halbzeitsieg der Weidaer . Semmer hatte wundervoll weich geflankt , so daß Warg , aus der Luft übernehmen konnte . Der Prachtschuß war völlig unhaltbar . Einen blendenden Kopfball von Schipphorst faustete Schacher im Fluge weg . Für die Gefährlichkeit der Angriffe Jenas sprach es dann , daß sogar Hädicke in der Weidaer Spielhälfte auftauchte . Aber nicht zählbares gelang . Anders nach dem Wechsel . Schon in der 1. Minute fiel der Ausgleich . Schacher hatte eine Bachmann- Bombe gerade noch wegklatschen können . Ganz drückte den Ball ein . Beckert , der ehemalige Weidaer , nutzte dann ein Mißverständnis in der Weidaer Verteidigung aus , 2:1 für Jena innerhalb drei Minuten nach der Pause . Man gab draußen keinen Pfifferling mehr für die Gastgeber , deren ungeheuere Kampfkraft aber nicht erlahmte . Und Mittelstürmer Trinks , der sehr eifrig war , sich auch restlos einsetzte , aber noch keine Ideallösung für Weidas Sturmführerposten ist , schoß zwischen Hädicke und den herauslaufenden Göpfert zum Gleichstand ein , nachdem Safar einen Strafstoß an die Latte geknallt hatte . Wieder war es dann Trinks , der eine famose Vorlage von Stoll zum 3:2 verwandelte und als Schüßler den durchgehenden Trinks regelwidrig legte , war Semmer der Vollzieher des Elfmeter-Strafstoßes . Trotzdem die Gäste nun Werner nach vorn nahmen und Schipphorst ins Zentrum ging , gelang keine Verbesserung des Ergebnisses , daß den Feldleistungen der Platzbesitzer ein klein wenig schmeichelt und doch ihrer großen kämpferischen Leistung durchaus entspricht . Der Mannschaft war es nicht anzumerken , daß sie in der neuen Spielzeit bereits eine Anzahl schwerer Kämpfe bestritten hat . Alle 11 Spieler waren vom besten Siegeswillen beseelt , der ihrem ganzen Spiel Frische , Lebendigkeit und Wirkung gaben .
Von beiden Mannschaften wurde , betrachtet man diesen Pflichtkampf insgesamt , nicht nur streckenweise , sondern in anhaltender Gleichmäßigkeit recht guter Fußball gespielt . " Vorsicht " war nicht war nicht das alles beherrschende Moment , sondern von beiden Parteien wurden die Stürmerreihen in ihrer vollen Stärke ins Treffen geschickt . Dadurch wurde das Schwergewicht des Spieles nicht auf die Abwehr als A und O des Könnens gelegt , sondern alle Mannschaftsteile hatten ihre Eignung und den richtigen Einsatz in rasch wechselnden Kampflagen zu beweisen , und zwar mit außerordentlicher Schnelligkeit. Daß es nicht alles nach Wunsch ging , war bei der schon oben zitierten Rivalität beider Mannschaften verständlich .
Beste Spieler : Werner , Hädicke (Jena) Stoll , Semmer , Munkert (Weida)
Bericht von Georg. im Kicker vom 13.September 1938
andere Spiele
21.8.38
- SV Steinach 08 : Fortuna Magdeburg 7:0 , 1.500 Z.
- CV Magdeburg : VfL Halle 96 1:0 , 1.500 Z.
- SV Merseburg 99 : SV Dessau 05 1:7 , 450 Z.
28.8.38
- 1.FC Lauscha : SV 99 Merseburg 4:1
11.9.38
- CV Magdeburg : Fortuna Magdeburg 2:2 , 4.500 Z.
- Thüringen Weida : 1.SV Jena 4:2 , 3.000 Z.
- VfL Halle 96 : SpVgg Erfurt 3:1 , 1.000 Z.