1933/1934 Spiel 14: Unterschied zwischen den Versionen

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Sport-Club Erfurt - 1.Sportverein Jena 5:2
Sport-Club Erfurt - 1.Sportverein Jena 5:2


Mit diesem
Mit diesem klaren Siege machten die Erfurter ihren Punktverlust aus dem Jenaer Vorspiel(4:4) wett. Der Kampf auf der Cyriaksburg wurde von beiden Mannschaften mit größter Hartnäckigkeit geführt . Die Clubelf war jedenfalls in technischer Beziehung und in der genauen Ballführung ihrem Gegner , wenigstens in der zweiten Halbzeit , deutlich überlegen . Diese Tatsache rechtfertigt auch den Erfurter Sieg in erster Linie . Vor Halbzeit entsprach die 3:0-Führung nicht dem Verlauf des Kampfes , obwohl alle Tore nach ausgezeichneter Vorbereitung fielen . Aber drei Tore war der 1.Sportverein Jena im ersten Zeitabschnitt des Spiels bestimmt nicht schlechter .
Auch für dieses Gauligaspiel verdient die Spielleitung besondere Beachtung . Der an Stelle des angesetzten Arnstädter Schiedsrichters beauftragte Erfurter Spielleiter griff gegen hartes Spiel leider nicht genügend ein . Gegen den Schiedsrichter zu rebellieren , ist unsportlich . Anderseits ist die Forderung nur zu begrüßen , namentlich anzusetzende , erfahrene Spielleiter für Gauligaspiele heranzuziehen , ohne damit etwa den Nachwuchs auszuschalten .
 
Erfurt trat ohne seinen sonstigen Linksinnen Stützer an , den Weiland überraschend ausgezeichnet vertrat und die Berechtigung zur Stammelf des Clubs zu gehören , kaum besser beweisen konnte : er war der beste Erfurter Stürmer . Das Spiel des Clubs lief jedenfalls , begünstigt durch die Schneelage , von der ersten Minute an , während beim 1.Sportverein Jena wohl ein sehr energischer Kampfwille erkennbar , die Zusammenarbeit aber trotz Mittelläufer Werner lückenhaft war . Eine offenbare Schwäche waren Jenas beide Außenläufer Kind und Stannewitz . Außerordentlich stabil erwies sich dagegen die Verteidigung Opatz - Ketterizsch , die den körperlich schwächeren Clubstürmern das Leben recht sauer machte . Trotzdem wurde sie aber so und so oft besonders in der zweiten Spielzeit raffiniert überspielt , so daß dann immer nur Großkopf in dem von ihm ausgezeichnet behütetem Tore die letzte Rettung war .
 
Das erste Tor buchte Weiland (Rechtinnen) der eine Flanke des Linksaußen verwandelte . Das war schon in den Anfangsminuten . Eine genaue Vorlage des Rechtaußen Keiner ergab durch den Linksinnen Dittmar den 2:0-Spielstand und dann kam es auch bald zum dritten Tore durch Weiland . Einen Elfmeter , den der Schiedsrichter wegen regelwidrigen Spiels gegen die Jenaer Gäste verhängte , nachdem er in einem ähnlichen Falle bei einem Jenaer Angriff nicht eingeschritten war , hielt Jenas Tormann . Obwohl auch der 1.Sportverein Jena eine Reihe Torchancen herausarbeitete und auch das Spiel meist offen , zeitweise sogar überlegen gestaltete durch sehr druckvolles Feldspiel , kam es zu keinem Treffer .
In der zweiten Halbzeit harmonierte die Erfurter Mannschaft noch besser zusammen . Weilands viertes Tor , das nach Umspielen mehrerer Gegner mit einem schönen Schuß erzielt wurde , war eine ausgezeichnete Leistung . Leider nahm dann der Punktkampf weiter an Härte zu , ohne daß sich der Schiedsrichter entschließen konnte , von seinen Machtmitteln nötigenfalls auch durch Herausstellung Gebrauch zu machen . Erst in der Mitte der zweiten Spielhälfte konnte Jenas Linksaußen Thier nach einer verunglückten Abwehr - vom linken Erfurter Läufer ausgehend - ein Tor aufholen und schließlich fiel nach einem Massensturz im Erfurter Strafraum aus einem Elfmeter das zweite Tor für Jena . Die Schlußangriffe der Erfurter waren erneut sehr nachhaltig , so daß aus einem Rechtsangriff durch Dittmar - Traut der Endstand herauskam .
Der Sport-Club Erfurt hatte diesmal seine Stärke außer in der Hintermannschaft in ihrer Gesamtheit einschließlich Tormann , insbesondere in der gesamten Deckungsreihe , sowie im Angriff . Die Zusammenarbeit war zeitweise fast fehlerfrei und die Abwehr für den Gegner dadurch sehr erschwert , zumal sich seine Außenläufer mehr als einmal der Lage nicht gewachsen zeigten . Im Sturm wurde mit Tempo und Wucht gespielt , aber zu vielen Torschüssen kam die Jenaer Sturmreihe nicht .Und wenn sie dazu kam , dann zeigte sich Heinze als der sichere Behüter des Clubtores , der insbesondere einige Langschüsse und hohe Bälle imponierend abfing . Großkopf im Jenaer Tor war selbstverständlich mehr beschäftigt , auch bei ihm fiel sein schneller Start nach Bällen und einige Male ausgezeichnetes Fausten auf .
 
 
Bericht aus dem Kicker vom 6.Februer 1934 - Max Machemehl

Version vom 7. Januar 2019, 13:41 Uhr

Sport-Club Erfurt - 1.Sportverein Jena 5:2

Mit diesem klaren Siege machten die Erfurter ihren Punktverlust aus dem Jenaer Vorspiel(4:4) wett. Der Kampf auf der Cyriaksburg wurde von beiden Mannschaften mit größter Hartnäckigkeit geführt . Die Clubelf war jedenfalls in technischer Beziehung und in der genauen Ballführung ihrem Gegner , wenigstens in der zweiten Halbzeit , deutlich überlegen . Diese Tatsache rechtfertigt auch den Erfurter Sieg in erster Linie . Vor Halbzeit entsprach die 3:0-Führung nicht dem Verlauf des Kampfes , obwohl alle Tore nach ausgezeichneter Vorbereitung fielen . Aber drei Tore war der 1.Sportverein Jena im ersten Zeitabschnitt des Spiels bestimmt nicht schlechter . Auch für dieses Gauligaspiel verdient die Spielleitung besondere Beachtung . Der an Stelle des angesetzten Arnstädter Schiedsrichters beauftragte Erfurter Spielleiter griff gegen hartes Spiel leider nicht genügend ein . Gegen den Schiedsrichter zu rebellieren , ist unsportlich . Anderseits ist die Forderung nur zu begrüßen , namentlich anzusetzende , erfahrene Spielleiter für Gauligaspiele heranzuziehen , ohne damit etwa den Nachwuchs auszuschalten .

Erfurt trat ohne seinen sonstigen Linksinnen Stützer an , den Weiland überraschend ausgezeichnet vertrat und die Berechtigung zur Stammelf des Clubs zu gehören , kaum besser beweisen konnte : er war der beste Erfurter Stürmer . Das Spiel des Clubs lief jedenfalls , begünstigt durch die Schneelage , von der ersten Minute an , während beim 1.Sportverein Jena wohl ein sehr energischer Kampfwille erkennbar , die Zusammenarbeit aber trotz Mittelläufer Werner lückenhaft war . Eine offenbare Schwäche waren Jenas beide Außenläufer Kind und Stannewitz . Außerordentlich stabil erwies sich dagegen die Verteidigung Opatz - Ketterizsch , die den körperlich schwächeren Clubstürmern das Leben recht sauer machte . Trotzdem wurde sie aber so und so oft besonders in der zweiten Spielzeit raffiniert überspielt , so daß dann immer nur Großkopf in dem von ihm ausgezeichnet behütetem Tore die letzte Rettung war .

Das erste Tor buchte Weiland (Rechtinnen) der eine Flanke des Linksaußen verwandelte . Das war schon in den Anfangsminuten . Eine genaue Vorlage des Rechtaußen Keiner ergab durch den Linksinnen Dittmar den 2:0-Spielstand und dann kam es auch bald zum dritten Tore durch Weiland . Einen Elfmeter , den der Schiedsrichter wegen regelwidrigen Spiels gegen die Jenaer Gäste verhängte , nachdem er in einem ähnlichen Falle bei einem Jenaer Angriff nicht eingeschritten war , hielt Jenas Tormann . Obwohl auch der 1.Sportverein Jena eine Reihe Torchancen herausarbeitete und auch das Spiel meist offen , zeitweise sogar überlegen gestaltete durch sehr druckvolles Feldspiel , kam es zu keinem Treffer . In der zweiten Halbzeit harmonierte die Erfurter Mannschaft noch besser zusammen . Weilands viertes Tor , das nach Umspielen mehrerer Gegner mit einem schönen Schuß erzielt wurde , war eine ausgezeichnete Leistung . Leider nahm dann der Punktkampf weiter an Härte zu , ohne daß sich der Schiedsrichter entschließen konnte , von seinen Machtmitteln nötigenfalls auch durch Herausstellung Gebrauch zu machen . Erst in der Mitte der zweiten Spielhälfte konnte Jenas Linksaußen Thier nach einer verunglückten Abwehr - vom linken Erfurter Läufer ausgehend - ein Tor aufholen und schließlich fiel nach einem Massensturz im Erfurter Strafraum aus einem Elfmeter das zweite Tor für Jena . Die Schlußangriffe der Erfurter waren erneut sehr nachhaltig , so daß aus einem Rechtsangriff durch Dittmar - Traut der Endstand herauskam . Der Sport-Club Erfurt hatte diesmal seine Stärke außer in der Hintermannschaft in ihrer Gesamtheit einschließlich Tormann , insbesondere in der gesamten Deckungsreihe , sowie im Angriff . Die Zusammenarbeit war zeitweise fast fehlerfrei und die Abwehr für den Gegner dadurch sehr erschwert , zumal sich seine Außenläufer mehr als einmal der Lage nicht gewachsen zeigten . Im Sturm wurde mit Tempo und Wucht gespielt , aber zu vielen Torschüssen kam die Jenaer Sturmreihe nicht .Und wenn sie dazu kam , dann zeigte sich Heinze als der sichere Behüter des Clubtores , der insbesondere einige Langschüsse und hohe Bälle imponierend abfing . Großkopf im Jenaer Tor war selbstverständlich mehr beschäftigt , auch bei ihm fiel sein schneller Start nach Bällen und einige Male ausgezeichnetes Fausten auf .


Bericht aus dem Kicker vom 6.Februer 1934 - Max Machemehl