Hans-Ulrich Grapenthin: Unterschied zwischen den Versionen
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Ab der [[Saison 1967/1968]] rückte er in die erste Mannschaft auf. In den ersten sieben Jahren kam er allerdings nur auf 33 Einsätze. Erst Mitte der 70er Jahre konnte er sich im Kampf um den Platz des Stammtorhüters gegen [[Wolfgang Blochwitz]] durchsetzen. Vom 4. März 1978 bis 30. März 1985 stand er ununterbrochen in 186 [[DDR-Oberliga]]punktspielen im Tor des [[FCC]]. | Als Zehnjähriger begann er in der Kindermannschaft von [[Motor Wolgast]] unter dem Trainer Rudi Otto. Bis in den Jugend- und Juniorenbereich agierte er dort als Feldspieler und wechselte erst im Männerbereich auf die Torhüterposition. Sein damaliger Spitzname in der Wolgaster Mannschaft ist mit "Hanne" überliefert. | ||
Im Juli 1966 wechselte der 1,88 m große Torhüter von der Ostseeküste zum [[FC Carl Zeiss Jena]]. Dort spielte er zunächst unter Trainer [[Karl Schnieke]] in Jenas zweiter Mannschaft. Wegen seiner norddeutschen Herkunft wurde er von seinen Mitspielern „[[Sprotte]]“ gerufen. In einem Interview gab er im Jahr 1980 zum Urheber des Spitznamens an: "Der wieder einmal zu einem Scherz aufgelegte [[Roland Ducke]] prägte jenes ´Sprotte´". Ab der [[Saison 1967/1968]] rückte er in die erste Mannschaft auf. In den ersten sieben Jahren kam er allerdings nur auf 33 Einsätze. Erst Mitte der 70er Jahre konnte er sich im Kampf um den Platz des Stammtorhüters gegen [[Wolfgang Blochwitz]] durchsetzen. Vom 4. März 1978 bis 30. März 1985 stand er ununterbrochen in 186 [[DDR-Oberliga]]punktspielen im Tor des [[FCC]]. Sein langjähriger Trainer in Verein und Nationalmannschaft [[Georg Buschner]] lobte später vor allem seine Qualitäten in Bezug auf Reaktionsvermögen, Sprungkraft und Fangsicherheit. | |||
Einer der Höhepunkte seiner Karriere war zwar der Gewinn der Goldmedaille mit der Fußballnationalmannschaft der DDR bei Olympia 1976 in Montréal, er saß aber während des Turniers nur auf der Ersatzbank. Zwischen Juli 1975 und Oktober 1981 stand Hans-Ulrich Grapenthin 21 mal im Tor der DDR-Nationalmannschaft. Bei seinem ersten Länderspiel war er bereits 31 Jahre alt. Der [[FDGB-Pokal]]sieg 1980 mit Jena ist sein erster und einziger Titel als Stammtorhüter. Im März 1985 löste ihn [[Perry Bräutigam]] im Tor des FC Carl Zeiss ab. | Einer der Höhepunkte seiner Karriere war zwar der Gewinn der Goldmedaille mit der Fußballnationalmannschaft der DDR bei Olympia 1976 in Montréal, er saß aber während des Turniers nur auf der Ersatzbank. Zwischen Juli 1975 und Oktober 1981 stand Hans-Ulrich Grapenthin 21 mal im Tor der DDR-Nationalmannschaft. Bei seinem ersten Länderspiel war er bereits 31 Jahre alt. Der [[FDGB-Pokal]]sieg 1980 mit Jena ist sein erster und einziger Titel als Stammtorhüter. Im März 1985 löste ihn [[Perry Bräutigam]] im Tor des FC Carl Zeiss ab. |
Version vom 10. Dezember 2009, 22:10 Uhr
Hans-Ulrich Grapenthin | ||
Hans-Ulrich Grapenthin 1979 | ||
Informationen | ||
---|---|---|
Geburtstag | 2. September 1943 | |
Geburtsort | Wolgast, Deutschland | |
Position | Torhüter | |
Spiele für den FCC1 | ||
Wettbewerb | Spiele | Tore |
DDR-Oberliga FDGB-Pokal Europapokal IFC |
308 47 47 10 |
|
|
Hans-Ulrich Grapenthin (* 2. September 1943 in Wolgast) wurde als eines von fünf Kindern des Fleischers Erich Grapenthin geboren.
Als Zehnjähriger begann er in der Kindermannschaft von Motor Wolgast unter dem Trainer Rudi Otto. Bis in den Jugend- und Juniorenbereich agierte er dort als Feldspieler und wechselte erst im Männerbereich auf die Torhüterposition. Sein damaliger Spitzname in der Wolgaster Mannschaft ist mit "Hanne" überliefert.
Im Juli 1966 wechselte der 1,88 m große Torhüter von der Ostseeküste zum FC Carl Zeiss Jena. Dort spielte er zunächst unter Trainer Karl Schnieke in Jenas zweiter Mannschaft. Wegen seiner norddeutschen Herkunft wurde er von seinen Mitspielern „Sprotte“ gerufen. In einem Interview gab er im Jahr 1980 zum Urheber des Spitznamens an: "Der wieder einmal zu einem Scherz aufgelegte Roland Ducke prägte jenes ´Sprotte´". Ab der Saison 1967/1968 rückte er in die erste Mannschaft auf. In den ersten sieben Jahren kam er allerdings nur auf 33 Einsätze. Erst Mitte der 70er Jahre konnte er sich im Kampf um den Platz des Stammtorhüters gegen Wolfgang Blochwitz durchsetzen. Vom 4. März 1978 bis 30. März 1985 stand er ununterbrochen in 186 DDR-Oberligapunktspielen im Tor des FCC. Sein langjähriger Trainer in Verein und Nationalmannschaft Georg Buschner lobte später vor allem seine Qualitäten in Bezug auf Reaktionsvermögen, Sprungkraft und Fangsicherheit.
Einer der Höhepunkte seiner Karriere war zwar der Gewinn der Goldmedaille mit der Fußballnationalmannschaft der DDR bei Olympia 1976 in Montréal, er saß aber während des Turniers nur auf der Ersatzbank. Zwischen Juli 1975 und Oktober 1981 stand Hans-Ulrich Grapenthin 21 mal im Tor der DDR-Nationalmannschaft. Bei seinem ersten Länderspiel war er bereits 31 Jahre alt. Der FDGB-Pokalsieg 1980 mit Jena ist sein erster und einziger Titel als Stammtorhüter. Im März 1985 löste ihn Perry Bräutigam im Tor des FC Carl Zeiss ab.
In den Jahren 1980 und 1981 wurde er in der DDR zum „Fußballer des Jahres“ gewählt.
Hans-Ulrich Grapenthin ist von Beruf Maurer, lebte nach der „Wende“ in Berlin und war als Leiter „Veranstaltungen“ bei Coca-Cola beschäftigt. Nach seiner Pensionierung 2007 zog er nach Eging (bei Passau) in Bayern um.
Grapenthin bestritt 412 Pflichtspiele für den FC Carl Zeiss Jena (DDR-Oberliga: 308, Pokal: 47, Europapokal: 47, IFC: 10).
Erinnerungen
Eine seiner herausragendsten Leistungen vollbrachte Grapenthin im Europapokal-Rückspiel gegen Newport County im Viertelfinale des Pokalsiegerwettbewerbs 1980/1981. Nach dem 2:2 im Hinspiel in Jena hatte Lothar Kurbjuweit den FCC früh in Führung geschossen und anschließend trieb Grapenthin mit schier unglaublichen Paraden die Gegenspieler zur Verzweiflung. Fast ebenso verzweifelt war auch der BBC-Radioreporter (kurzer Ausschnitt aus der Reportage).
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