1982/1983 23. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - FC Rot-Weiß Erfurt 6:0

Aus FCC-Wiki - Wiki vom FC Carl Zeiss Jena
Version vom 18. März 2009, 22:01 Uhr von Tn (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „{{Spieldaten | Wettb = DDR-Oberliga, 23. Spieltag | Saison = Saison 1982/1983, Rückrunde | Ansetz = FC Carl Zeiss Jena - FC Rot-Weiß Erfurt | Or...“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Spieldaten
Wettbewerb DDR-Oberliga, 23. Spieltag
Saison Saison 1982/1983, Rückrunde
Ansetzung FC Carl Zeiss Jena - FC Rot-Weiß Erfurt
Ort Ernst-Abbe-Sportfeld
Zeit Sa. 07.05.1983 15:00 Uhr
Zuschauer 15.000
Schiedsrichter Manfred Bahrs (Leipzig)
Ergebnis 6:0
Tore
Andere Spiele
oder Berichte

Aufstellungen

Jena
Hans-Ulrich Grapenthin
Rüdiger Schnuphase
Gert Brauer, Gerhardt Hoppe, Lothar Kurbjuweit
Andreas Krause (75. Thomas Töpfer), Stefan Meixner, Thomas Ludwig
Andreas Bielau, Jörg Burow, Martin Trocha (75. Jürgen Raab)

Trainer: Hans Meyer

Erfurt
Michael Oevermann
Bernd Nemetschek
Hans-Joachim Teich, Klaus Goldbach, Carsten Sänger
Martin Iffarth (46. Jörg Hornik), Andreas Winter, Josef Vlay
Armin Romstedt, Jürgen Heun, Martin Busse (71. Andreas Thon)

Trainer: Siegmar Menz


Spielbericht

Der "Alten Garde" nachgeeifert

Jenas "Alte Garde", die Ducke-Brüder, dann Irmscher, Stein, Blochwitz, Schlutter, Vogel, Müller usw., die fast auf den Tag genau vor 20 Jahren den ersten Titel, 1968 und 1970 die nächsten ins Ernst-Abbe-Stadion geholt hatten, stimmte unter der Stabführung von Georg Buschner im Vorspiel nicht nur die 15 000 Zuschauer richtig ein. Ihr Auftritt erwies sich offensichtlich auch als Spritze für die Elf vom Jahrgang 1983.

"Bei uns paßte diesmal einfach alles zusammen", strahlte Jürgen Raab. Er, bisher Jenas bester und stabilster Stürmer, wagte wegen eine Blessur am Knie nicht den Einsatz von Beginn an. Aber als er kam, bereitete er mit dem ersten Ballkontakt per Dribbling den prächtigen Kopfballtreffer von Meixner vor, "der die erhebliche Steigerung von Stefan belohnte", freute sich Trainerassistent Helmut Stein. Schnuphase setzte schließlich den Schlußpunkt mit einem 22-Meter-Schuß, der Oevermann durch die Hände rutschte.

"Dennoch traf ihn die wenigste Schuld." Wolfgang Benkert nahm seinen Vertreter in Schutz. Der Schlußmann parierte zuvor einige Knallbonbons von Burow, holte selbst einen noch abgefälschten Schnuphase-Freistoß aus der unteren Ecke (9.), war aber dann gegen die Torflut machtlos.

Es traf die Erfurter, die den hohen Erwartungen nervlich ganz einfach nicht gewachsen waren, bis ins Mark. Zwar bäumten sie sich vornehmlich in der ersten Phase energisch auf (Heun, Winter, Sänger, Vlay), besaßen auch gute Szenen im Vorwärtsgang durch Vlay(7.), Winter(29.), Heun (33.), aber auf die Dauer waren sie dem Schneid, dem Feuer der Platzherren einfach nicht gewachsen.

Die bestätigten wieder einmal im entscheidenden Moment ihre enorme Steigerungsfähigkeit, "wirkten einfach bissiger, wuchtiger und entschlossener. Außerdem spielten sie ihre klaren Vorteile in der Zweikampfgestaltung resolut aus", urteilte DFV-Trainer Bernd Stange.

Nach Nemetscheks schwerem Fehler, den Krause-Bielau zum 3:0 nutzten, klappten die Gäste förmlich zusammen. Jenas glanzvoller Sieg aber basierte nicht zuletzt auch auf dem Schwung der jungen Burschen von Krause, Meixner, Ludwig, Bielau bis hin zu Burow, der seine Schußqualitäten mit zwei Prachttreffern unterstrich. Heun aber verzog selbst einen Strafstoß (84.). Auch daß paßte bei den Erfurtern ins Bild, in dem diesmal eben nichts paßte.

(Klaus Thiemann in "Die Neue Fussballwoche" vom 10. Mai 1983)