2007/2008 09. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - TSV 1860 München 0:2
Spieldaten | |
Wettbewerb | 2. Bundesliga, 9. Spieltag |
Saison | Saison 2007/2008, Hinrunde |
Ansetzung | FCC - TSV 1860 München |
Ort | Ernst-Abbe-Sportfeld |
Zeit | Fr. 05.10.2007 18:00 |
Zuschauer | 11.314 |
Schiedsrichter | Wingenbach (Diez) |
Ergebnis | 0:2 |
Tore |
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Aufstellungen
- Jena
- Christian Person
- Sven Günther , Alexander Maul , Darlington Omodiagbe , Michael Stegmayer
- Stefan Kühne
- Konstantinos Charalambides (76.Torsten Ziegner) , Niels Hansen (63.Sebastian Helbig)
- Jan Simak
- Tobias Werner , Sandor Torghelle
Trainer: Valdas Ivanauskas
- München
- Michael Hofmann
- Markus Thorandt , Mate Ghvinianidze (85.Lukasz Szukala) , Gregg Berhalter , Torben Hoffmann
- Danny Schwarz , Lars Bender (68.Sven Bender)
- Fabian Johnson (68.Timo Gebhart) , Berkant Göktan , Daniel Bierofka
- Antonio di Salvo
Trainer: Marco Kurz
Spielbericht
Kontinuierlich
Der FCC verliert „klassisch“ gegen 1860
Lateinischen Ursprungs ist das Wort „kontinuierlich“. Die 1954-er Ausgabe des Fremdwörterbuches aus dem Bibliographischen Institut Leipzig vermerkt auf Seite 328 u. a. folgende Entsprechungen: stetig, fortdauernd, unaufhörlich, ununterbrochen, durchlaufend.
Nach dem Sieg gegen Offenbach und dem Punktgewinn am Rande Nürnbergs war die Hoffnung in Fußball-Thüringen groß. Sie galt der stetigen, fortdauernden, ununterbrochenen und möglichst lange unaufhörlichen Weiterentwicklung des iwanesken Erolgsmodells, mit Herz, Leidenschaft, Kampf und verbesserter spielerischer Darbietung die nächsten wichtigen Zweitligapunkte einzusammeln.
Eine Minute nach Anpfiff der 2. HZ waren jedoch alle Blaugelbweißen, egal ob Akteure oder Zuschauer, mit ihrem Latein am Ende.
Und das, obwohl gerade wieder Kontinuität Einzug gehalten hatte …
Kontinuierlich reise ich seit über einem Jahr von Leipzig aus zu den Kicks der Ruhmreichen. Obwohl selten allein startend, fand sich heute auf der Hinfahrt eine dreiköpfige Besetzung zusammen, die in dieser Zusammensetzung Premiere hatte. Leipzig entpuppt sich als kontinuierlich sprudelnder Quell von FCC-Fans. So tauschten wir auf der Hinreise unsere diesjährigen (doch mehr leidvollen) Reiseerlebnisse aus und waren uns bei allen gegensätzlichen Ansichten trotz des Fürth-Spieles in einem Punkte einig: unsere Reise verläuft ohne Torwartdiskussion! Diese wurde zwar vor Spielbeginn rings um’s FP teilweise noch geführt, Top-Thema war jedoch die erbärmliche Farce der bayerischen Uniformrowdies, die ihrem Brutalo-Auftritt in Burghausen jetzt noch die rechtliche Keule folgen lassen wollen und diese auch gegen Leute schwingen, die in Burghausen gar nicht anwesend waren. Bleibt zu wünschen, dass hier auch der Verein seiner einstmals wohlklingenden Erklärung nun unterstützende Taten folgen und die Betroffenen nicht allein im Regen stehen lässt.
Kurioses gab es dann noch auf dem Weg zur Tribüne zu entdecken, immerhin trug ein Jenaer Zuschauer eine schmucke Brille in absolut modischem Design, dass Gestell allerdings wohltuend dreifarbig. Ein Blick in den Gästeblock offenbarte das übliche Dilemma. Auch die sich selbst für „groß“ haltenden Vereine aus den gebrauchten Bundesländern bringen freitags nur einen eher kümmerlichen Mob zusammen. Gleiches galt heute also auch für die Fans aus Münchens Glasscherbenviertel. Diese beschrieben kollektiv und lauthals auch immer wieder sich selbst und skandierten dauernd „Häss-lich! Häss-lich!“ (oder so ähnlich).
Als dann auch der Spuk um Jenas „neue Hymne“ sein vorläufiges Ende gefunden hatte, liefen beide Teams auf, heute begleitet von Steppkes, die man in die weiß-orangene Auswärtstracht der Holländer gesteckt hatte.
Kaum hatte Herr Wingenbach erstmals sein Instrument erklingen lassen, schnappten sich die Weißen den Ball und spielten munter nach vorn. So konnte schon nach 2 Minuten NH schön JS anspielen und bei dessen erstem Schuss aus 20 Metern musste Hofmann sofort auf der Hut sein. Dass Münchens Keeper den Ball sicher hielt, war mindestens ebenso ärgerlich wie die nun folgende Durchsage zum Schutze der Dauersitzer.
Jena blieb weiter am Drücker und schon in Minute 3 behaupteten wir energisch den Ball, zunächst am gegnerischen Sechzehner, hernach Kühne sein 20-Meter-Pfund nur knapp links neben die Kiste setzt.
Im nächsten Moment ist JS etwas zu zögerlich im Mittelfeld, die Schattenmünchener kommen erstmals in unseren Strafraum, dann zu einer Ecke, aber am Ende ist alles harmlos.
Kurz darauf (6.), wird NH auf links frei gespielt, flankt aus vollem Lauf nach innen, doch da niemand mitgelaufen ist, war’s schade drum.
Also versuchen es die Saalestädter beim nächsten Angriff über rechts, von wo aus dann auch ST im 16-er eingesetzt wird, jedoch einen Schritt zu spät kommt. (7.)
Die Unseren hatten beherzte und mutige Anfangszehnminuten geboten, in denen sie ihren Gegenspielern kontinuierlich die Bälle abliefen, fast alle Zweikämpfe gewannen und unbekümmert nach vorn spielten.
Als nach 10 Minuten Person erstmals eine Sprinteinlage ablieferte, um einen Ball per Kopf ins Seitenaus zu befördern, konnte es sich di Salvo nicht verkneifen, CP noch einen unschönen Check zu verpassen.
In den nächsten 5 Minuten bemühten sich die TSV’ler, etwas mehr Ruhe in ihr Spiel zu bringen und den Ball auch mal in ihren Rehen zu halten. Dies gelang ihnen, wenn auch absolut glanzlos.
Dann zogen die Platzherren kontinuierlich die Zügel wieder an. Erst misslingt zwar noch ein Doppelpass zwischen JS und NH (16.), doch 60 Sekunden später kann Tobi wunderschön drei blaue Parkuhren umkurven. Sein Schuss mutiert allerdings zum Schüsschen und bringt daher keine Gefahr. Es folgen 2 blaugelbweiße Freistöße von halbrechts aus zunächst 30 und kurz darauf 35 Metern Entfernung. Während der erste zu weit vors Tor gezogen wird, wird auch der zweite nur durch eine unkoordinierte Zwischenberührung eines Giesingers ein ganz klein wenig gefährlich (18. & 20.)
Eine Minute später steht nach einem Einwurf plötzlich TW mutterseelenallein 10 Meter fei vor Hofmann, ist wohl allerdings selbst so überrascht, dass er hastig verstolpert. Jetzt setzen die Hellblauen zum Konter an, den NH jedoch energisch beendet. Nach 23 Minuten nimmt erstmals Costas auf halbrechts Fahrt auf und zieht as 20 Metern ab, der Blondgefärbte kann jedoch sicher parieren.
25 Minuten hatte es gedauert, bis die kleinen Münchner den ersten gefährlichen Schuss abzogen, Hoffmann tat dies allerdings zu ungenau.
Da wollte sich NH nicht lumpen lassen. Nachdem SG ihn schön frei gespielt hatte, marschiert der Rotkopf zum linken Strafraumeck, setzt seinen Hieb jedoch knapp neben das Ziel. Fast von gleicher Stelle aus flankt eine Minute später TW, allerdings zu unpräzise für ST.
Nun kombinieren die Gäste zügig aufs Tor, erhalten eine Ecke und als CP diese gaaanz sicher pflückt, erschallen, wenn auch zaghaft, erste „Christian Person!“ – Rufe.
Nun wogt der Kick hin und her.
Erst zieht Costas beim Abschluss eines FCC-Angriffs über rechts den Ball zu nah vors Tor, dann marschieren die Nachbarstaatler vorwärts. Ihre Flanke von links findet 8 Meter vor Persons Gehäuse einen völlig Freistehenden, dessen Kopfball kann CP jedoch spektakulär über den Querbalken hieven? Macht sich bei Jenas Torwächter etwa ein leichter kontinuierlicher Aufwärtstrend bemerkbar?
Nach 2 aufeinander folgenden Gästeecken kommt der Ball zu TW. Als hätte er sich die Pantoffeln des Kleinen Muck geleast, saust TW Richtung Weißwurst-Tor. Rechts läuft JS mit. „Spiel ab, spiel ab!“ möchte man TW immer wieder zurufen. Der hat jedoch auf Durchzug geschaltet, verpasst den rechten Moment und verwurstelt sich dann in 3 Gegenspielern. (32.)
Nach 35 Zeigerumläufen nährt CP erneut die Hoffnung auf seinen kontinuierlichen Aufwärtstrend. Eine blitzsaubere Hereingabe von der linken Grundlinie fischt er so sicher runter, als hätte es nie eine Nummer-1-Diskussion gegeben.
Der Kulminationspunkt der ersten Halbzeit folgte 7 Minuten vor deren Ende. Ein geruhsam durch den 16-er segelnder Ball bringt die erste Ecke für die um ihre Wiederauferstehung kämpfenden. Im Anschluss an diese herrscht munteres Scheibenschießen der Weißen. Dass Werners Schuss noch von der Linie gekratzt wurde, und der Ball auch danach einfach nicht den richtigen Weg fand, war ärgerlich, hätten sich die Unseren allein wegen ihrer immerwährenden Unverzagtheit dieses 1:0 doch durchaus verdient gehabt.
Kaum hatten sich die Gemüter halbwegs beruhigt, legte Omo als letzter Abwehrmann gegen mehrere Blaue eine Tanzeinlage auf den Rasen, die sämtliche Herzschrittmacher erneut ihren Takt wechseln ließ. Zwei Minuten vorm Pausentee beendete erneut Person einen Gästeangriff von links mit sicherem Zupacken. Zum Abschluss der 1. HZ erhielt die Kurz-Truppe noch einen Freistoß ca. 30 Meter vor dem Tor. Als hätten sie sich das Debakel-Video aus Wehen angeschaut, hebelten sie die Jenaer Abwehr(un)ordnung mit einem simplen Bauerntrick aus und Göktan stand 8 Meter vorm Tor frei. Die bis dahin kontinuierliche Harmlosigkeit der Gäste vereinigte sich in diese Sekunde glücklicherweise in seiner Person und er drosch den Ball knapp übers Tor.
So endete eine gute erste FCC-HZ, die streckenweise richtig nach Fußball aussah. Gegen einen (selbsternannten) Aufstiegsaspiranten konnten die Einheimischen respektabel mithalten und durften wohl nur über den riesigen Aufwand murren, den sie immer wieder benötigen, um auch gute Torchancen zu erspielen. Der Gast blieb vieles schuldig, Spitzenfußball sieht wesentlich anders aus. Mein Platznachbar aus der Stadt der deutschen Literatur-Klassiker (Grüße nach Weimar!) bemühte in der Pause einen alten Fußballklassiker: „Kein schlechtes Spiel von uns, aber wenn wir unsere wenigen Chancen nicht nutzen, werden wir das Ding noch durch irgend einen Fehler mit 0:1 verlieren …“
Klassiker werden zu solchen, weil sie sich eben immer wieder bestätigen. Der nachbarliche schon eine Minute nach Wiederanpfiff. Bierofka legte den Ball quer auf Göktan und dieser sendet ein ziemlich harmloses 16-Meter-Schüsslein gen Person. Als der abhebt, um den Ball sicher zu fangen, dürften sich die meisten Zuschauer in Erwartung seines Abwurfes oder –schlages wohl schon abgedreht haben. Umso größer dürfte ihre Verwunderung gewesen sein, als das jämmerliche Häuflein im Gästeblock plötzlich jubelte. Ein Radioreporter des Sechziger-Radios beschrieb mir nach Spielschluss diese Szene so: „Dös darf selbst in nem Jugendspiel net passieren – hat der denn koa Handglenke?“ Bitter – aber wahr. Was wir am wenigsten gebrauchen können, setzte natürlich sofort erneut ein: der FCC hat wieder seine Torwart-Diskussion. Stetig, fortdauernd, unaufhörlich, ununterbrochen, durchlaufend scheint die Pleiten-, Pech- und Pannenserie unserer Torwächter. Kennt VI die deutschen Klassiker? Wenn ja, mag er sich gedacht haben, „Hier steh’ ich nun und blick zum Tor und bin so schlau als wie zuvor!“
Besser konnte man den Gästen nicht in die Karten spielen. Jetzt würden sie ihre Stärke, das Konterspiel, auch als solche nutzen können.
Dennoch spielten die Unseren sofort schnell wieder nach vorn, allerdings stand TW nach einem gestochenen Pass wohl tatsächlich knapp im Abseits. (47.)
Und schon nahte er, der erste Löwen-Konter, doch der abschließende Volley-Schuss aus gut 20 Metern zischte am Kasten vorbei.
Aber noch ließen die Weißen nicht locker. Nach 50 Minuten setzt sich Costas auf rechts energisch durch, seine Flanke bekommt TW jedoch nicht unter Kontrolle. Also probiert Tobi es auf eigene Faust, geht links zum Münchner Strafraumeck und zieht wuchtig ab. Hofmann schaut der Kugel nur hinterher – und sieht sie am langen Eck vorbei streichen.
Sechzig fängt sich wieder und bekommt das Spiel unter Kontrolle. Gut10 Minuten lang lassen die Zeltfestfeirer jetzt Ball und Gegner laufen, der FCC ringt um Fassung.
In Minute 61 ein nächstes blaugelbweißes Lebenszeichen. Costas spielt einen schönen Diagonalpass nach links zu Hansen. Der steht gut zum Ball und zieht entschlossen sowie volley aus 16 Metern mit seinem linken Latschen ab - vorbei. Kurz darauf macht er Platz für Helbig, der endlich wieder Einsatzzeit bekommt.
Als nach 63 Minuten einer von Günthers weiten Einwürfen für Gefahr sorgt, ist auch SH mit dabei, dass allgemeine Gestocher endet aber im Nichts.
Nur 2 Minuten später leitet erneut SG mit einem Einwurf eine spektakuläre Szene ein. Sein eingeworfener Ball wird von Omo zu ST befördert und der könnte jetzt seine Stärke, das 1:1 gegen den Keeper ausspielen. In diesem Moment ist allerdings Hofmann noch einen Tick stärker und pariert spektakulär diese Hundertprozentige.
Um wieder Ruhe ins Spiel zu bringen, wechseln die Münchener jetzt im Doppelpack, zelebrieren diesen Wechsel jedoch provokativ einzeln. Dennoch, Ziel erreicht.
Die Tiernamenträger spielen ruhige und sichere Ballstafetten, suchen den Weg nach vorn oder ziehen sich klug zurück. Jena ist zwar bemüht, agiert aber zu verkrampft, leistet sich zu viele Abspiel- und Annahmefehler und verliert vor allem zu viele Zweikämpfe.
15 Minuten vor Ende streicht erst ein Münchner Schuss von der Strafraumgrenze knapp an unserem Tor vorbei und anschließend ersetzt TZ Costas.
Zieges erster Pass zu SH setzt diesen gut in Szene, allerdings vertändelt er das Leder. Damit ist Zieges beste Spielaktion auch schon geschildert.
Als nächstes tritt er einen Freistoß von halbrechts, allerdings gefahrlos. (78.)
Dem FCC gelingt es einfach nicht, dauerhaft Druck aufzubauen, um die blaue Abwehr zu einem Fehler zu zwingen. Im Gegenteil, als die Sechziger nach 82 Minuten den nächsten Konter exerzieren, können SG und CP gemeinsam so gerade noch klären.
Dann will es JS noch mal auf eigene Faust probieren, will alleine durch die Mitte gehen und wird im allerletzten Moment gestellt. (85.)
Jetzt soll bei den Gästen Ghvinianidze ausgewechselt werden und erleidet auf dem Weg zur Bank einen unerklärlichen Schwächeanfall. Omo überkommt Mitleid und hilfsbereit, wie er nun mal ist, macht er sich auf den Weg, um dem Schwächelnden fürsorglich zur Seite zu stehen. Schade, dass der Schiri diese Geste der Mildtätigkeit nicht zu würdigen wusste und sie unterband.
Die beiden stärksten Offensivkräfte der Jenaer ab der 75 Minute, Omo und SG leiteten den nächsten Angriff ein. Erst erkämpfte sich Omo, unbeugsam wie ein Savannen-Büffel den Ball gegen 3 Münchner unmittelbar vor der Tribüne und spielte SG frei. Scharf und schön vom Tor weggezogen flankt SG nach innen, wo sich 2 Jenaer nicht einig sind und daher die Kugel verpassen. (89.)
Letzte Hoffnung in der 90. Minute - Freistoß FCC. JS tritt von halblinks und es hätte nicht viel gefehlt, dann hätte der Ball den Offenbacher Weg gefunden. Hätte, wenn und aber …
Nachspielzeit.
Ziegner patzt und Person pariert glänzend.
Auf der anderen Seite folgen, einmal von rechts und einmal von links, zwei weite SG-Einwürfe, die heute oft gefährlicher waren, als manche Flanke seiner Spielkameraden.
Beim ersten ertönt ein lauter „Hand!“-Aufschrei, vermutlich zu unrecht, oder?
Es folgt der letzte Angriff des Matches und nach dem er erst den Pfosten traf, bekommt Göktan den Ball wieder und haut ihn ins Netz zum 0:2.
Der FCC verliert gegen ein, wenn auch spielstarkes, Durchschnittsteam und findet sich da wieder, wo er bei VI Amtsantritt schon stand: weit entfernt vom rettenden Ufer und mitten in einer kontinuierlichen Torwartdiskussion.
Seltsames war nach Abpfiff zu beobachten. Alle glücklichen Sieger sammelten sich in der Mitte, nur Torwart Hofmann strebte Richtung Kabine. Auf dem Weg dahin wurde er von Kurz abgefangen, der seinen Keeper lauthals anbrüllte und zur Mitte komplimentierte, wo er noch minutenlang energisch auf ihn einredete und wild gestikulierte. Derweil lobten die Reporter vom Sechziger-Radio unseren Ground: „Schönes Stadion habt’s – und tolle Atmosphäre, das macht Spaß! Und vor allem, ihr habt nicht irgend so nen Arena-S.cheiss hinten dran. Ein bekannter Name der Stadt und dann Sportfeld – so muss ein Stadion heißen!“ Schwacher Trost – dennoch Danke!
Unsere Reisegruppe, um einen zusätzlichen Rückreisenden verstärkt, glich heimwärts einem traurigen Häuflein und war plötzlich aber kontinuierlich mittendrin – in der hinwärts verpönten Torwartdiskussion. Sarkasmus griff um sich und vereinlose Torhüternamen wurden gesammelt: Reitmeier, Reinke, Chilavert, Higuita (wobei letzterer laut eines Insiders wieder spielen soll) … am Ende fiel der Name Lomaia – so viel Kontinuität wird’s dann wohl doch nicht sein.
Kurz bevor sich in Leipzig unsere Wege wieder trennten, stellten wir verblüfft fest, am nächsten Wochenende wird uns irgendetwas fehlen. Fußball? Der FCC! Aber dann! Dann geht’s nach Paderborn! Und wir?
Wir sind dabei – ganz kontinuierlich!
Nur der FCC! YNWA!
--Kopfnuss