2011/2012 09. Spieltag: Rot-Weiß Oberhausen - FC Carl Zeiss Jena 1:2
Spieldaten | |
Wettbewerb | 3. Liga, 9. Spieltag |
Saison | Saison 2011/2012, Hinrunde |
Ansetzung | Rot-Weiß Oberhausen - FCC |
Ort | Niederrheinstadion in Oberhausen |
Zeit | Mi. 14.09.2011 18:30 Uhr |
Zuschauer | 3.446 |
Schiedsrichter | Patrick Alt (Heusweiler) |
Ergebnis | 1:2 (0:2) |
Tore | |
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Aufstellungen
- Oberhausen
- Michael Melka
- Dimitrios Pappas (86.Florian Abel) , Felix Schiller , Tobias Willers , Esad Razic
- Jannis Schliesing (46.Mike Terranova) , Jeff Gyasi , Benjamin Reichert (81.Mario Klinger) , Felicio Brown Forbes
- Marvin Ellmann , Christopher Kullmann
Trainer: Theo Schneider
- Jena
- Tino Berbig
- Ralf Schmidt , Kai-Fabian Schulz , Alexander Maul , Robert Zickert
- Jan Šimák (86.Martin Ullmann) , Josip Landeka , Alexander Voigt , Nils Miatke
- Velimir Jovanovic (67.Christoph Siefkes) , Sebastian Hähnge (81.Björn Lindemann)
Trainer: Heiko Weber
Anmerkung
Jan Simak wird in die Kicker-Elf des Tages gewählt .
Spielbericht
Wenn beim RWO trotz unchristlicher Anstoßzeit an einem Mittwochspätnachmittag nahezu 1000 Zuschauer mehr ins Stadion Niederrhein pilgern als noch am Samstag, so mag das natürlich auch daran liegen, daß man an der Emscher auch nicht alle Tage einen Europacupfinalisten zu Sehen bekommt. Wahrscheinlicher aber liegt die Begründung in einer kleinen Euphoriewelle nach dem überzeugenden 4:1-Erfolg der Rheinischen über Sandhausen vor fünf Tagen, mit dem man sich erstmals von den Abstiegsplätzen lösen konnte. Die angeschlagenen Dauerverlierer aus Jena schienen da gerade recht zu kommen.
Oberhausens Trainer Theo Schneider gab hinterher zu Protokoll, seine Spieler ob dieser Situation "eindringlich gewarnt" zu haben, und rückblickend wohl etwas zu eindringlich, denn statt der erwarteten breiten Brust trugen die Oberhausener wacklige Beine zur Schau. Mochte man dem FCC leichte Verunsicherung bescheinigen, so sorgten die leichten Ballverluste, ins Seitenaus gestolperte Bälle und mangelnde Handlungsschnelligkeit ihrer rotgewandeten Gegenspieler für absolute Überraschung unter den Zuschauern. Und in zunehmendem Maße für Sicherheit in den Aktionen unseres FCC, der ausgehend von einer resoluten Viererkette sicher und kompromisslos agierte und über die Mittelfeld-Außen Simak und Miatke dem Gastgeber immer wieder weh tat. Ersterer war es dann auch, der zwei Gegenspieler vernaschte, im Strafraum einen Haken schlug und den FCC nach nur 10 Minuten in Führung brachte. Aber wie lange würde sie diesmal anhalten, fragten sich die knapp 200 leidgeprüften Mitgereisten? Nun, beinahe hätte Simak mit einer fast identischen Szene auf 2:0 erhöht, aber diesmal hieß der Sieger Melka im Oberhausener Kasten (19.). In der 34. Spielminute dann aber doch noch einmal blau-gelb-weißer Jubel, als Miatke von Hähnge über rechts eingesetzt wird, in den Strafraum zieht, trotz Rempler nicht fällt und mit einem gefühlte Minuten gen langes Eck hoppelndem Ball einnetzt. Und Oberhausen? Verharrte weiterhin in erstarrtem Entsetzen ob der eigenen Unzulänglichkeiten und benötigte schon Jenaer Mithilfe für die einzige Gelegenheit des ersten Durchgangs. Der neben Landeka als zweiter Sechser aufgebotene Voigt ließ seinen Rückpass zu Maul verhungern, so daß Kullmann allein auf Tino Berbig zusteuerte und an dessen Fußabwehr scheiterte. Als Sebastian Hähnge einige Minuten verletzt behandelt werden musste, gab es in Unterzahl und ohne den kopfballstärksten Spieler noch einmal etwas Unruhe bei Standards im Jenaer Strafraum, aber nachdem Miatke eine solche Situation gar mit Fallrückzieher bereinigte, war endlich Pause.
Aus der Kabine kamen die Gastgeber engagierter, doch äußerte sich dies zunächst weniger in eigener Torgefahr, als vielmehr in großen Räumen für Jenas Offensivabteilung. Wenn es etwas am Jenaer Spiel zu kritisieren gibt, dann wie leichtfertig man mit diesen Räumen und den sich bietenden Gelegenheiten umging. Jovanovic geht steil und übersieht den links mitlaufenden Simak, der bei einem Anspiel freie Bahn aufs Tor gehabt hätte (53.). Landeka verpatzt eine 3:2-Situation als er statt Jovanovic oder Hähnge nur das Niemandsland findet (58.). Die Liste ließe sich bis Abpfiff beliebig fortsetzen. So musste man sich auf den heute gut aufgelegten Keeper Berbig verlassen, der Schüsse von Ellmann (62.) und Terranova (65.) entschärfte. Und doch war auch er machtlos, als 18 Minuten vor dem Ende Ralf Schmidt an der Eckfahne im Versuch, den ins Aus rollenden Ball zu sichern patzt und Ellmann mit platziertem Schuß in den Winkel auf 1:2 verkürzt. Während man im Gästeblock noch das Gesicht in den Händen vergräbt, sieht nur zwei Zeigerumdrehungen später der ansonsten starke Zickert lediglich die Hacken von Brown-Forbes, der aus spitzem Winkel auf Berbig zugeht. 200 Lungen halten die Luft an, dann hat Jenas Schlussmann die Situation sensationell geklärt, kollektives Ausatmen im Gästeblock, der Blick auf die Uhr, oje, noch lange 16 Minuten. Doch die Verunsicherung bei Webers Schützlingen währt nur kurz. Diesmal wollen sie sich die Butter nicht vom Brot nehmen lassen, stemmen sich vehement gegen das drohende Unheil, und während RWO angetrieben vom überragenden Gyasi blind anrennt, setzt Jena die Nadelstiche und schrammt im Minutentakt an der Entscheidung vorbei. Simak und im Nachschuss Voigt (75.), die eingewechselten Siefkes (78.) und Lindemann (84.), Miatke (89.) und erneut Siefkes (90.) versieben die größten Möglichkeiten und so heißt es Zittern bis zum Ende der zweieinhalbminütigen Nachspielzeit. Dann ist Auswärtssieg Nummer 1 in dieser Saison perfekt! Jo Landekas irrer Sprint in die Arme seines Trainers unmittelbar nach Abpfiff erzählt möglicherweise ohne Worte die Geschichte dieses Spiels. Es war spielerisch nur in Nuancen eine Steigerung zu den letzten Auftritten zu konstatieren. Aber in Punkto Konzentration, Willen und Leidenschaft war man dem Gegner deutlich überlegen und rettete dem eigenen Trainer damit den Stuhl. Soll es unserem FCC nicht genauso ergehen wie dem RWO nach ihrem Sieg gegen Sandhausen, sind am Samstag genau die gleichen Eigenschaften gefragt. Der Grundstein ist gelegt!
- GUNNER
Auswärts 80 Kilometer hin und 80 zurück
Von meiner Baustelle (Esprit in Mönchengladbach) ein ideales Auswärtsspiel und eine gute Anstoßzeit . 16:30 Uhr Feierabend gemacht und auf nach Oberhausen . Leider die Pottstraßen unendlich voll und somit fast zu spät im Stadion . Etwa 250 Unentwegte hatten sich ohne große Hoffnungen mit eingefunden . Aber was war das ; Jena spielte Fußball - schaffte einen 2:0- Vorsprung und ließ sich den nicht mehr abjagen . Die Hoffnung stirbt zuletzt . So war ich gegen 22:30 Uhr im Hotel und ließ mir die Siegerbiere schmecken .
A.S.