2011/2012 33. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - VfL Osnabrück 2:0
Spieldaten | |
Wettbewerb | 3. Liga, 33. Spieltag |
Saison | Saison 2011/2012, Rückrunde |
Ansetzung | FCC - VfL Osnabrück |
Ort | Ernst-Abbe-Sportfeld |
Zeit | Sa. 07.04.2012 14:00 Uhr |
Zuschauer | 4.236 |
Schiedsrichter | Benjamin Brand (Gerolzhofen) |
Ergebnis | 2:0 (0:0) |
Tore | |
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Aufstellungen
- Jena
- Tino Berbig
- Christian Demirtas , Kai-Fabian Schulz , Ralf Schmidt , Josip Landeka
- René Eckardt , Danko Bošković (90.Stefan Ronneburg)
- Jan Simak (85.Sebastian Huke)
- Nils Pichinot , Sebastian Hähnge (59.Nils Miatke) , Alban Ramaj
Trainer: Petrik Sander
- Osnabrück
- Nils Zumbeel
- Daniel Latkowski (81.Paddy John) , Nils Fischer , Timo Beermann , Jan Tauer
- Michael Gardawski (60.Andreas Glockner) , Claus Costa , Kevin Kampl , Stephan Salger
- Elias Kachunga , Rouwen Hennings (69.Christian Pauli)
Trainer: Claus-Dieter Wollitz
Spielberichte
Der thüringische Patient
Der Lenz zog ein ins Paradies und mit ihm kam die Frühjahrsmüdigkeit. Jenas Anhang ist narkotisiert durch Münster und Stuttgart. Trotz allem ist der harte Kern der Zeissfans am Ostersamstag vor Ort, egal ob aus Nauen oder Norwegen kommend, nur ein erster Blick ins Rund offenbart Erfurter Verhältnisse. Die Südkurve fahnenlos und halbleer, im Gästeblock bockt Osnabrücks derbygeschädigter Anhang mit der Horda um die Wette. Der FC Carl Zeiss Jena is not dead!? Noch nicht ganz, aber der thüringische Patient liegt im Wachkoma, auf den Rängen wie auf dem Rasen, denn was das friedlich vor sich hin dösende Heimpublikum in den ersten 60 Minuten zu sehen bekommt, erinnert wenig an Abstiegskampf, dafür umso mehr an einen freundschaftlichen Feierabendkick zweier Altherrenteams, die da heißen „FC Kannste nicht“ gegen „VfL Willste nicht“.
Der Ball flippert lustig hin und her von Rot zu Weiß und Weiß zu Rot, was auch daran liegt, dass Jena Osnabrücks Abwehr vor schier unlösbare Rätsel stellt, indem man pfiffig sein Angriffsspiel variiert und raffiniert wechselt zwischen langen und hohen und hohen und langen Anspielen auf Sturmtitan Sebastian Hähnge, damit der zu seinen gefürchteten Sprints ansetzen kann. Natürlich erreicht nicht jeder Ball sein Ziel, da sich die Jenaer Mannschaft erst finden muss und noch sechs, sieben Spiele Zeit braucht, bis die Automatismen greifen, die Laufwege etabliert sind und nicht jede Staffette über mehr als zwei Stationen in einem Fehlpass endet. Kämpferisch ist dafür alles im grünen Bereich, niemand überpaced oder verschleudert blindlings seine Körner. Man schont die Reserven für das Spielende, damit man nach Abpfiff genug Power hat, wissbegierigen Medienfritzen mit breiter Brust zu erklären, mit welcher Urgewalt sich der FCC gegen den Abstieg stemmt oder zumindest schonungslos und engagiert die sportliche Situation diskutiert.
Bei jedem mittelprächtig ambitionierten Gegner hätte es an diesem Ostersamstag ein heiteres Massaker für den FCC gegeben, nicht jedoch bei den Gästen aus Niedersachsen. Defensiv steht Osnabrück ganz solide, selbst offensiv wirkt das Gekicke bis zum Strafraum mitunter gefällig. Aber je näher die torgefährliche Zone kommt, umso mehr erinnert alles an die letztjährige Abstiegssaion, als zu Zweitligazeiten für den VfL der Stürmer Kastrati auflief, dessen Name so ziemlich alles über Osnabrücks spielerische Potenz verriet. Deshalb bleibt es bis anfangs der 2. Halbzeit dem Schiri vorbehalten, mit einigen unkonventionellen Zweikampfentscheidungen für ein Mindestmaß an Unterhaltung zu sorgen, bevor das Publikum komplett wegnickt oder seine Aufmerksamkeit ausschließlich den Osnabrückern Jan Tauer und Kevin Kampl schenkt. Die beiden Maskottchen der niedersächsischen Friseursgilde hat man auf der Gegengeraden schnell ins Herz geschlossen. Den reborn Jesus Tauer ruft man alsbald „Sabine“ und Kampl, Gewinner einer Ration Wasserstoffperoxid in Höhe des Bruttosozialproduktes von Burundi, wird als „Skunk“ verbal liebkost.
Und so freut man sich in Jena an den kleinen Dingen des Lebens, wo es sonst nichts zu lachen gibt, denn selbst wenn der FCC nach der Halbzeitpause vom zweiten in den dritten Gang schaltet, ändert sich nichts am Phänomen der völligen Abstinenz jedweder Torgefahr. Wo es wirklich einmal brenzlig für Osnabrück werden könnte, findet sich im letzten Moment immer ein Blaugelbweißer, der ein Auge für den schlechter postierten Nebenmann hat. Wider Erwarten kommen die Thüringer nach einer guten Stunde auf Betriebstemperatur, als für Altersteilzeit-Profi Sebastian Hähnge der Arbeitstag beendet ist und der eingewechselte Nils Miatke keine Anstalten macht, die verbleibenden 30 Minuten einfach mal locker und beswingt die Außenlinie entlang zu flanieren. Für Hähnge rückt Pichinot vom Flügel in die Mitte, Simak scheint nun munter zu sein und immer häufiger eilt Boskovic nach vorne. Letzterer hat bei zwei Direktannahmen per Fuß und Kopf nach Flanken noch Pech, als er beide Male den Ball genau in die Tormitte lenkt und vergeblich darauf spekuliert, dass sich Osnabrücks Keeper in der Stabhochsprunggrube versteckt.
Aber Jenas Offensivspiel nimmt jetzt Fahrt auf. Erst scheitert Simak dreimal mit Schüssen und einer Hereingabe, doch dann erhellt in der 71. Minute ein Geistesblitz des Tschechen das EAS. Ein 30-Meter-Steilpass kommt haargenau auf Ramaj, der umkurvt vor dem Strafraum den herauseilenden Osnabrücker Keeper, wirkt bereits abgedrängt und chancenlos angesichts von vier Gegenspielern. Doch die VfL-Abwehr lässt sich etwas Besonderes einfallen: Ein Verteidiger deckt den Rückraum, damit Ramaj nicht auf Berbig spielen kann, ein zweiter nimmt den eigenen Keeper in Manndeckung und zu guter Letzt geht Sabine auf den Strich. Ramaj sagt „Danke!“ und schiebt rüber auf Danko. 1:0 Jena! Artiger Jubel im EAS!
Osnabrück nun gefordert und schlicht überfordert. Der eingewechselte Huke hat gleich die Chance zum 2:0, indem er einfach mal mit dem Ball das tut, was ältere Zuschauer des Jenaer Fußballs als Distanzschuss kennen. Jedoch bleibt es bis in die Nachspielzeit bei dem hauchdünnen Jenaer Vorsprung, so dass sich der VfL-Keeper an einem Remake von Carsten Nulles Ausgleichstor versucht, das der vor gut 2 Jahren gegen eben diese Osnabrücker markierte. Aber der FCC wehrt die Freistoßflanke ab, das VfL-Tor ist leer, Ramaj hat freie Bahn, wird in Höhe der Mittellinie geblockt, der zweite Ball landet bei Demirtas und der will alles richtig machen: Er hebt den Ball aus knapp 50 Metern ins Osnabrücker Tor. Hoch und weit fliegt die Kugel zum Kasten und diesmal steht kein Pfosten im Weg; nur ein Osnabrücker Verteidiger.
Ab jetzt läuft der Offenbach-Film. Einwurf VfL. Man will nicht hingucken. Man weiß, was kommt: Elfer, Stochertor, irgendwas. Der Ball landet im Sechzehner, natürlich bei den Roten. Noch mal geklärt, wieder zu einem Roten. Der fällt. Der Schiri pfeift nicht. Ralf Schmidt hat den Ball, startet auf linksaußen. Passt zu Ramaj. Der Rest ist ein Wunder. Nieselte es zuvor Spielwitz in homöopathischer Dosis, fegt jetzt ein Monsun an Kreativität durchs EAS. Ramaj läuft ein paar Schritte, dann kommt zum rechten Zeitpunkt mit Effet der Pass auf Miatke, der wiederum geht resolut in Richtung Tor, zieht Torwart und Verteidiger auf sich und legt dann auf die Zehntelsekunde genau hinüber zum mitgelaufenen Huke, der freistehend den Deckel zumacht.
Das Spiel ist aus, die Taschenrechner gehen an. Fünf Punkte sind es auf die Plätze 17 und 18. Das wäre machbar, hießen alle Gegner bis zum Saisonende VfL Osnabrück. So wird es wohl nicht kommen und deshalb war es das endgültig mit dem FCC, trotz der drei Punkte vom Samstag. Vom Klassenerhalt zu träumen, ist schön, doch wer das Spiel gegen die Niedersachsen live sah, der wird sich den Glauben ein Wunder von Jena nur um den Preis des Verstandes bewahren können.
Absurdes Fußballspiel?
Zurück von einem der absurdesten Fußballspiele, die ich je besucht habe. Zehn Minuten vor Spielbeginn sind in der kompletten Südkurve keinerlei Zaunfahnen zu sehen, lediglich ein violettes Transparent prangt am Gästeblock und mahnt die Violetten als Derbyversager nach der 1:0-Schlappe bei Preußen Münster unter der Woche. Zudem ist der Gästeblock leer, die Anhänger befinden sich hinter dem Block und werden von unserem Stadionsprecher zum Hereinkommen aufgefordert. Da auch die Horda fehlt, bleibt das überaus peinliche Begrüßen der einzelnen Tribünen aus und die Mannschaftsaufstellung des FCC wird lediglich abgelesen. Vor Tino Berbig spielen Demirtas, Schulz, Schmidt und Landeka in der Kette, davor Boskovic und Ecki als Doppel6, Simak al Spielgestalter zentral, Ramaj auf links, Pichinot auf dem rechten Flügel und Hähngusch als echte Spitze im Zentrum. Das Spiel zweier enttäuschter Fangruppen kann also beginnen.
Jena beginnt stark und setzt die verunsicherten Osnabrücker unter Druck. Pichinot erkämpft sich in der 3‘ gegen drei den Ball und flankt gefühlvoll in den 16er. Eine Osnase springt unter dem Ball durch und Ramaj reagiert nicht stürmeradäquat, indem er nicht mit dem Tauchen des Abwehrspielers rechnet. Nach zehn Minuten kommt ein kleiner lila Haufen in den Block, vielleicht 100 Gäste sind nicht unbedingt in Anfeuerungslaune. So gleicht die Stimmung im Stadion einem Freundschaftsspiel der Thüringenauswahl der Damen gegen den SV Zwätzen.
In der 15‘ eine scharfe Ecke Simaks, die Hähnge erreicht, der jedoch abgeblockt wird, erneute ecke von links, Landeka, doch auch dieser Ball wird abgeköpft. Zu konstatieren ist jedoch. Zwei schöne, scharfe, gefährliche Ecken des FCC! Schiedsrichter Benjamin Brand hat heute einen sehr lockeren Tag erwischt, er wird grundsätzlich viel laufen lassen und absurde Zweikämpfe abpfeifen. So in der 19‘, als Schulz an der Eckfahne den Zweikampf verliert und seinen nach innen strebenden Gegner im griechisch-römischen Stil zu Boden reißt und nicht mal gelb bekommt. Eine Minute später sieht das Stadion den ersten Torschuss der Partie durch Hähnge, der Ball rollt jedoch harmlos am Tor vorbei. In der 23‘ ein Katastrophenfehlpass von Ecki in der Vorwärtsbewegung, den Kampl abfängt und zum Konter drängt. Der Lilane verpasst jedoch das Abspiel und wird von Schmidt unsanft abgeräumt. Auch hier hätte sich der FCC über gelb nicht beschweren dürfen.
Dieser Nachmittag nimmt immer obskurere Züge an. Totenstille im EAS, kein Fangesang, die Osnasen erschreckend schwach, Jena keinen Deut besser: klarer Fall von „Angst essen Seele auf“ bei beiden Mannschaften.
In der 30‘ jagt Tauer nach einem Freistoß den Ball aus spitzem Winkel in die Wolken. Eine Minute später setzt sich Boskovic im Strafraum durch und wird an der Grundlinie abgeblockt, die Ecke Simaks wird von den in rot spielenden Violetten abgefangen und der Ex-Jenaer Gardawski, insgesamt mit einem soliden, jedoch unauffälligen Spiel in einer unterirdischen Gesamtleistung seiner Osnabrücker treibt den Ball zum Konter. Schmidt läuft ihn souverän ab. Harmlos. In der 34‘ eine beispielhafte Szene der ersten Hälfte. Ecki startet ein kleines Solo und lässt drei Leute aussteigen, um dann einen Anscheißerpass aus fünf Metern in Hähnges Hacken zu spielen, wofür der von den Experten hinter mir mit „nimm endlich den Hähnge raus“ abgestraft wird. Den größten Einsatz im weiten Rund zeigt das dämliche Maskottchen, welches immer wieder zu Jungs und Mädels der ersten Reihe der Tribüne geht und ihnen sanft über den Kopf tätschelt, als wollte es sagen: „Gewöhnt euch schon mal dran, meine Kleinen, gegen Havelse wird’s nicht besser.“ Währenddessen hat in der 43‘ nach einer Tauer-Flanke Gardawski die Riesenchance zur Führung. Er zieht nach klasse Brustannahme den Ball jedoch um Haaresbreite am langen Eck vorbei. Die letzte Aktion vor der Pause hat Jena. Nach einem Ansatz einer Kombination kommt der Ball zu Landeka, der den freien Hähnge in drei Meter Entfernung ins Nichts schickt. Ein einziges Grauen. Schämt euch, ihr 22 da unten. Peinlicher Alibifußball, grauenhafte Abspielfehler beiderseits, stümperhaftes Zweikampfverhalten, kein Bewegen, kein Rochieren, kein Druck auf Ball und Gegner, kurzum: das Schlechteste, was ich seit Jahren in diesem altehrwürdigen Sportfeld mit ansehen musste.
Die zweite Hälfte beginnt mit gelb für Schmidt, der, wie man so schön sagt, an der Mittellinie ein Zeichen setzt. In der 48‘ ein Konter über Hähnge, der den Ball zu Boskovic weiterleitet. Anstatt aus . Osnabrück kommt druckvoll aus der Kabine, ohne jedoch Gefahr auszustrahlen. Eine Ecke in der 52‘ wird von Berbig abgewehrt, den Ball nimmt Schmidt auf und treibt nach vorn. diagonal läuft sich Ramaj in Position, der jedoch von Schmidt übersehen wird. Schade und amateurhaft ausgespielt! Inder zweiten Hälfte wechselt Pichinot in den Sturm, Simak auf links und Hähnge mimt den Ballverteiler. Er erwischt jedoch einen rabenschwarzen Nachmittag. In HZ 1 noch einer der 22 Schlechtesten, wird er in HZ 2 DER Schlechteste auf dem Platz, kein Ball wird mehr von ihm behauptet und jedes Anspiel verspringt ihm. Folgerichtig wird er in der 60‘ unter Pfiffen gegen Miatke getauscht. Drei Minuten später schießt Hennings nach einem Konter den Ball über Berbigs Kasten. Erster Torschuss in der zweiten Hälfte!
In der 65. bringt Landeka, nachdem er Miatke und Simak den Ball weggeschnappt hat, einen Freistoß scharf in Richtung Osnabrücker Tor, der Ball geht jedoch an Freund und Feind vorbei in die Arme von Zumbeel. Der Keeper wirft den Ball schnell ab und der Osnabrücker Konter bringt Kampl frei am kurzen Pfosten vor Berbig in Position. Dem Osnabrücker steht es jedoch schon in der Hose und so verzieht er deutlich. Wiederum schließt im direkten Gegenzug Simak aus kurzer Distanz ab, Zumbeel klärt zur Ecke. Diese wird scharf aufs Tor geköpft, der Ball geht jedoch direkt auf Zumbeel. Nur zwei Minuten später schließt Simak einen Doppelpass mit Boskovic ab, der Osnabrücker Keeper ist zur Stelle. Beste Phase des Spiels und sie dauerte etwa 2 Minuten! In der 71‘ spielt Simak nach Ballgewinn einen traumhaften Steilpass auf Ramaj, der den ihm entgegenlaufenden Zumbeel umkurvt und leicht abgedrängt wird. Kein Osnabrücker setzt nach und so zieht es den Albaner wieder Richtung Tor. Der Pass in die Zentrale erreicht Boskovic, der völlig freistehend zum 1:0 einschiebt.
TOR FÜR JENA! Eine halbe Minute nach dem Abnicken des Spielstandes herrscht wieder gähnende Stille im EAS. Was für ein Armutszeugnis …
Kurz nach dem Wiederanpfiff bekommt Osnabrück eine Ecke zugesprochen. Der rot gekleidete legt sich den Ball zurecht und rutscht mit selbigen beim Versuch, den Standard auszuführen, aus und verzieht gewaltig. Tosender Applaus von der Tribüne und Zugabe-Rufe aus dem ganzen Stadion werden vom Gästeblock frenetisch aufgenommen. Beste Stimmung im Spiel während sich eine Osnase auf die Fresse legt. Peinlich!
In der 85‘ geht Simak unter dem Beifall des Publikums und Huke kommt. Der Tscheche heut einer der etwas Besseren, für seine Verhältnisse einsatzfreudig, mit zwei, drei guten Standards und dem schönen Pass zum 1:0. Solide. Nur 20 Sekunden später schießt Huke nur um Zentimeter drüber. Eine Minute später wird ein Billardtor nach einem Schuss an die Latte und vom Rücken des Osnabrücker Keepers ins Netz zu Recht wegen Abseitsstellung aberkannt. In der 90‘ setzt sich Miatke, der nach seiner Einwechslung für viel Wirbel auf links sorgte und jeden (!) Ball, der ihm serviert wurde, in die Mitte brachte, gegen zwei durch und flankt auf Pichinot, der den Ball jedoch nicht festmachen kann.
Zwei Minuten Nachspielzeit, das werden wir doch schaukeln. Freistoß für den VfL, Keeper Zumbeel kommt mit nach vorn. Der Freistoß fliegt, Schmidt köpft den Ball ab und das Leder kommt zu Demirtas, der aus 35m abgeblockt wird. Die anschließende Flanke der Osnasen kommt in den Jenaer 16er, der Sekunden zuvor eingewechselte Ronneburg köpft den Ball ab und leitet einen Musterkonter ein: er schickt Miatke, der zentral Huke bedient, der zum 2:0 einschiebt. Anschließend Abpfiff.
Nochmals: das absurdeste Spiel, das ich seit langem gesehen habe. Eine erste HZ mit nahezu körperlosem Spiel ohne echte Chance bis zur 43. Minute, pomadiges Auftreten beider Teams, gähnende Stille im Rund, einfach unglaublich, Freundschaftsspielatmo beim Damenhalma ist aggressiver dagegen. An dieser Stelle sei noch einmal jedem echten harten Kerl, der das jugendliche Gehüpfe und Geträllere der Horda nervtötend findet ans Herz gelegt, doch das nächste Mal selbst die Fresse aufzukriegen. Wie man heute gesehen und nicht gehört hat, geht ohne die blaue Horde der Jenaer Ultras nichts, aber auch gar nichts, was auch nur im Entferntesten an Fangesang erinnert.
Kurze Spielerauswertung: Osnabrück geschlossen 6, Gardawski bemüht, aber glücklos. Der schwächste Gegner in dieser Saison im EAS. Jena kaum besser, mit Glück zum Sieg gewürgt, Miatke mit viel Licht nach seiner Einwechslung, Simak heute einer der Besseren und Schmidt mit souveränem Spiel in der IV und sich nicht zu schade, in die dreckigen Zweikämpfe zu gehen. Ansonsten hoffe ich, dass unsere nächsten Gegner weiter auf Bezirksliganiveau kicken, denn sonst holen wir mit Leistungen wie heute keinen Zähler mehr.
PS: Vierter Spielbericht: 10 Punkte!