2015/2016 14. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - FC Oberlausitz Neugersdorf 2:0
Spieldaten | |
Wettbewerb | Regionalliga, 14. Spieltag |
Saison | Saison 2015/2016, Hinrunde |
Ansetzung | FCC - FC Oberlausitz Neugersdorf |
Ort | Ernst-Abbe-Sportfeld |
Zeit | So. 08.11.2015 13:30 Uhr |
Zuschauer | 4.020 |
Schiedsrichter | Robert Wessel (Berlin) |
Ergebnis | 2:0 (2:0) |
Tore |
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Aufstellungen
- Jena
- Raphael Koczor
- Sören Eismann, René Klingbeil, Justin Gerlach, Filip Krstic
- Marcel Bär, Robin Krauße, Niclas Erlbeck, Maximilian Schlegel (77. Mergim Vojvoda)
- Johannes Pieles (85. Florian Giebel), Velimir Jovanovic (88. Jakub Więzik)
- Trainer: Volkan Uluc
- Neugersdorf
- Franco Flückiger
- Sepp Kunze, Jan Penc, Filip Kusic, Robin Huth
- Jiří Šisler (55. Oliver Merkel), Luboš Loučka, Sebastian Berg (46. Ozan Pekdemir), Karl Petrick, Jaroslav Dittrich
- Josef Němec (46. Wesley da Silva)
- Trainer: Vragel da Silva
Spielbericht
Tabellenführung souverän verteidigt
Der FC Carl Zeiss bleibt auch vor der Pokalpause an der Tabellenspitze. Gegen den bislang nur drei Zähler weniger aufweisenden FC Oberlausitz Neugersdorf gewann er durch Tore von Marcel Bär und Johannes Pieles vor 4020 Zuschauern sein Heimspiel mit 2:0.
Der stärkste Neuling in dieser Ligastaffel war ohne seinen routinierten Stürmer Jan Nezmar angereist. Grund dafür war ein zeitgleich stattfindendes Auswärtsspiel des tschechischen Erstligisten Slovan Liberec in Brno, bei dem der 38jährige hauptberuflich als Sportdirektor fungiert. Volkan Uluc hingegen konnte auf seine in Makranstädt siegreiche Anfangself vertrauen. Manfred Starke und Mergim Vojvoda standen zwar wieder im Kader, nahmen aber zunächst auf der Ersatzbank Platz.
Ein Krauße-Schuss aus 18 Metern bildete die erste Chance im Spiel. Neugersdorfs Keeper Flückinger parierte sicher (4.). Während der folgenden Minuten fehlte es den Jenaer Aktionen noch an Präzision, um eine leichte Feldüberlegenheit in Torgelegenheiten umzumünzen. Erst in Minute 22 erntete Marcel Bär mit einem Freistoß wieder den Beifall der gut viertausend Besucher. Die Gäste hatten angesichts der Torentfernung von 33 Metern offensichtlich nicht mit einem Direktschuss gerechnet und so stellte sich keine gegnerische Mauer einer direkten Ausführung Bärs in den Weg. Leider strich das Leder um Zentimeter am linken Pfosten vorbei. Fünf Minuten später rauschten Pieles und Jovanovic gemeinsam in eine Eingabe von Schlegel, trafen sich aber statt des Balles nur gegenseitig. Immerhin hatte die Aktion noch einen Eckball zur Folge, den Eismann im Luftduell holte, jedoch am Kasten vorbei köpfte.
Dies sollte nur die Ouvertüre für eine bemerkenswerte Schlussviertelstunde vor der Halbzeitpause gewesen sein. Sie nahm ihren Anfang mit einer hochkarätigen Dreifachchance, bei der zunächst ein Schuss von Erlbeck auf der Linie abgefangen wurde, beim Nachschuss von Pieles erneut ein Gäste-Feldspieler auf der Linie rettete und schließlich Jovanovic frei vorm Tor per Kopf über die Latte abstaubte. Das hätte eigentlich die Führung sein MÜSSEN, doch viel Zeit, darüber nachzudenken, blieb nicht. Befand sich der Gästestrafraum doch nun in einem regelrechten Belagerungszustand. Jovanovics viel versprechender Flachschuss wurde versehentlich von Sturmkollege Pieles abgefangen, Eismanns Geschoss zischte über die Latte. In Minute 38 rutschte Sebastian Berg neun Meter vor dem Tor unserem Sören Eismann hinterrücks in die Beine. Schiedsrichter Robert Wessel aus Berlin zögerte zunächst, wo es eigentlich nichts zu zögern gibt, pfiff dann aber doch noch Elfmeter. Marcel Bär schickte Flückiger ins linke Eck und lupfte das Leder lässig ins rechte.
Das 1:0, es war hochverdient. "Spitzenreiter, Spitzenreiter", schallte es durchs Stadion. Doch in der 41. Minute wäre die Führung schon beinahe wieder Makulatur gewesen, da Raphael Koczor nach einem langen Freistoßball des FCO einen unmotivierten Ausflug durch den vollbesetzten Strafraum startete, ohne an den Ball zu kommen. Dieser flog stattdessen aus achtzehn Metern Entfernung aufs leere Jenaer Tor zu, bis er von Justin Gerlach mit famosem Einsatz noch über die Latte befördert werden konnte. Doch war diese Schrecksekunde nur ein kurzes Intermezzo im Jenaer Strafraum. Danach ging es wieder auf die andere Seite, wo Niclas Erlbeck zum Vorbereiter des zweiten Treffers wurde. Nach Zusammenspiel mit Eismann kam seine Eingabe in die Mitte zu Johannes Pieles, der zum Kopfball abgetaucht ins rechte Eck traf. Und das war noch immer nicht alles in Hälfte eins. Denn in der Nachspielzeit wurde Maximilian Schlegel zum richtigen Zeitpunkt von Pieles in Szene gesetzt, lief unbedrängt auf Flückinger zu, um am den Winkel verkürzenden Schlussmann zu scheitern. Doch auch wenn sich unser Linksaußen darüber berechtigterweise die Haare raufte - es ging mit einem Zwei-Tore-Vorsprung in die Kabine, obendrein versprachen die Halbzeitergebnisse aus den anderen Stadien einen perfekten Fußballtag für unseren FCC.
Aber gemach, noch waren überall 45 Minuten zu spielen. Gästecoach Vragel da Silva brachte zum Wiederanpfiff gleich zwei neue Spieler und schöpfte zehn Minuten später bereits sein Wechselkontingent aus. Gerade mal sieben Oberlausitzer Fans im Gästeblock bekamen jedoch auch weiterhin keine selbst herausgespielten Chancen ihrer Elf zu sehen. Nur die Ausflüge des diesmal unterbeschäftigten Koczor versetzten die ansonsten sichere Jenaer Defensive wiederholt in Aufruhr. Als Pekdemir einen Freistoß aus 35 Metern direkt aufs Tor schoss, stand Koczor aber wieder seinen Mann.
Im Spiel nach vorn ließ es der Tabellenführer jetzt sehr viel bedächtiger angehen als beim Feuerwerk vor der Pause. Es entstand dennoch ein leichtes Chancenplus in Hälfte zwei durch Gelegenheiten ab Minute 75. Eine Schlegel-Flanke von links fand Jovanovic freistehend am Torraum, doch verfehlte dieser den Kopfball. Der hinter ihm postierte Kusic schien darüber derart irritiert, dass ihm beinahe ein Eigentor unterlief. Auch beim Krauße-Kopfball nach Vorarbeit des eingewechselten Vojvoda (82.) und beim Solo von Jovanovic, der Penc und Kusic umkurvte und erst bei Kunze als letztem Mann hängen blieb, lag der dritte Treffer in der Luft. Kunze war es auch, der einen Pass des auf der rechten Seite durchgebrochenen Bär auf den einschussbereiten Jovanovic zunichte machte. Konzentriert und zielstrebig spielte der FC Carl Zeiss dieses Match zuende. Lediglich beim Kopfball des nach vorn aufgerückten Penc bot sich - wiederum nach einer Standardsituation - den tapferen Gästen noch einmal die Möglichkeit zum Anschlusstreffer.
Nach dem Berliner AK wurde mit dem FC Oberlausitz der nächste Kontrahent im Ernst-Abbe-Sportfeld nieder gerungen, der eigentlich nicht ohne Grund im oberen Tabellendrittel platziert ist. Doch zur Zeit läuft's rund beim FCC. All diejenigen, welch sich an einem schönen, milden Herbsttag noch gegen den Stadionbesuch entschieden hatten, sollten sich die nächste Gelegenheit somit besser nicht entgehen lassen.
Trainerstimmen:
Vragel da Silva: Vor allem in der ersten Halbzeit hat Jena sehr gut gespielt, da mussten unsere Jungs immer zwei, drei Schritte nach hinten machen. Auch hinten steht Jena sehr stabil. Ich ärgere mich über das zweite Tor - wenn ein Spieler auf dem Boden liegt und es wird weiter gespielt, das geht nicht sportlich zu. Mit der zweiten Halbzeit bin ich relativ zufrieden. So wie wir da gespielt haben, haben wir eine gute Chance, weiter oben mitzuspielen.
Volkan Uluc: Meine Mannschaft hat eine konzentrierte Leistung abgeliefert. Wir besaßen schon vor beiden Toren und auch danach durch Schlegel noch große Chancen zu weiteren Treffern. Zum zweiten Tor: Wenn man in der Aktion drin ist, hört man nicht auf zu spielen, das weiß mein Kollege mit höherklassiger Erfahrung als Spieler sehr gut. Ich will da keinen Schatten auf meiner Mannschaft. In der zweiten Halbzeit haben wir es abgezockt runter gespielt, da muss man auch mal ein wenig zurück stecken dürfen.