2015/2016 22. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - ZFC Meuselwitz 0:2
Spieldaten | |
Wettbewerb | Regionalliga, 22. Spieltag |
Saison | Saison 2015/2016 |
Ansetzung | FCC - ZFC Meuselwitz |
Ort | Ernst-Abbe-Sportfeld |
Zeit | Sa. 27.02.2016 13:30 Uhr |
Zuschauer | 2.817 |
Schiedsrichter | Martin Bärmann (Leipzig) |
Ergebnis | 0:2 (0:1) |
Tore |
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Aufstellungen
- Jena
- Raphael Koczor
- Florian Giebel (46. Mergim Vojvoda), René Klingbeil, Justin Gerlach, Filip Krstic (68. Dusan Crnomut)
- Marcel Bär, Sven Reimann (56. Tom Nattermann), René Eckardt, Maximilian Schlegel
- Bedi Buval, Manfred Starke
- Trainer: Volkan Uluc
- Meuselwitz
- Andreas Naumann
- Pierre le Beau, Frank Müller, David Urban, Francesco Lubsch
- David Haider, Sebastian Albert (58. Jakub Vojta), Carsten Sträßer, Benjamin Boltze (70. Andreas Luck)
- Andy Trübenbach, Jakub Wiezik (48. René Weinert)
- Trainer: Heiko Weber
Spielbericht
Talfahrt geht ungebremst weiter
Mit einer peinlichen 0:2-Heimpleite gegen den ZFC Meuselwitz setzt es für den FC Carl Zeiss die vierte Niederlage in Folge. Dabei waren die Jenaer die dominante zweier schwacher Mannschaften in einem Spiel auf niedrigstem Regionalliganiveau, nutzten aber erneut ihre Chancen nicht. Die Gäste kamen mit ihren einzigen zwei Torschüssen zu beiden Treffern.
Nach einer ereignislosen Anfangsviertelstunde hatte der heute von Beginn an aufgebotene Florian Giebel die erste Strafraumszene, als er nach einem weiten Ball aus dem Halbfeld am Elfmeterpunkt ans Leder kommt, ihm dieses aber bei der Annahme weit verspringt. Eine Szene, die Symbolcharakter für die gesamten 90 Minuten haben sollte, die beiderseits von technischen Unzulänglichkeiten, mangelndem Spielfluss und dem Fehlen simpelster fußballerischer Standards geprägt war. Wer von den 2.817 Zuschauern sich an der von zahlreichen Fans ehrenamtlich unterstützten Knochenmarkspenden-Typisierungsaktion beteiligte, hatte mit dem Ausflug ins Paradies wenigstens dem Gemeinwohl noch einen gewissen Dienst erwiesen, der Wunsch nach einer sportlichen Antwort auf die vereinsinternen Querelen der Woche wurde jedoch nicht erfüllt.
Dabei hätte der FCC durch Eckardts abgewehrten Schuss nach Ablage Starkes (15.), Eckardts verunglückte Direktabnahme aus bester Position in Richtung Schleichersee, und Starkes kläglichen Abschluss nach toller Vorarbeit Buvals (17.) in Führung gehen müssen, bewies aber erneut seine anhaltende Ladehemmung vor dem gegnerischen Tor. Anders die Meuselwitzer. Einen Ballverlust Jenas im Vorwärtsgang nutzt Sträßer, legt quer auf den mitlaufenden Boltze, der nach 26 Minuten das Leder trocken zur überraschenden Gästeführung verwandelt. Gerlach aus Nahdistanz (30.) hatte in der Folge die beste Möglichkeit zum Ausgleich, unter dem Strich war das von der noch vor kurzem im Aufstiegsrennen mitmischenden Jenaer Mannschaft viel zu wenig, die Pfiffe beim Gang in die Kabine berechtigt.
Nach dem Seitenwechsel änderte sich zwar die personelle Besetzung, für Giebel kam Vojvoda ins Spiel, später wurde dann auch die Viererkette aufgelöst, doch im Angriffsspiel blieben die Blaugelbweißen zu umständlich. Marcel Bär setzte dem nach 71 Minuten die Krone auf, als er schön freigespielt wurde und das Leder unter Bedrängnis über das Tor schoss, anstatt den freistehenden Starke zu bedienen. So blieb es Raphael Koczor vorbehalten, für den traurigen Schlusspunkt zu sorgen, als er aus dem Strafraum geeilt den Ball nach vorn schlagen oder auf einen freistehenden Mannschaftskameraden spielen kann, sich aber für ein Zurücklaufen in den eigenen 16er entscheidet und dabei die Kugel verliert. Vojta braucht nur noch einzuschieben und die einundzwanzig mitgereisten Gästefans in die Glückseligkeit zu befördern. Es war Meuselwitzs zweiter Torschuss in 90 Minuten. Für eine weitere unruhige Woche im Paradies scheint gesorgt.
Stimmen zum Spiel
Heiko Weber (Trainer des ZFC Meuselwitz): "Bei uns war natürlich, nachdem wir aus der Winterpause gut raus gekommen sind der Gedanke, dass wir uns besser gesehen haben, als wir eigentlich sind. Dann hat uns das 0:7 gegen Zwickau auf den Boden zurück geholt und wir haben einige Tage gebraucht, das zu verkraften. Wir haben diese im Training dazu genutzt, auf unsere ureigenen Tugenden zurückzukommen und diese heute gezeigt. Wir wussten, das in Jena Unruhe herrscht. Und wir hatten natürlich etwas Glück. Wie im Herbst, als Jena klar besser war haben sie ihre Chancen nicht gemacht und wir haben im richtigen Moment getroffen."
Volkan Uluc (Trainer des FCC): ""Insgesamt war es ein schwieriges Spiel für meine Mannschaft. Wir hatten in der ersten Phase des Spiels gute Torchancen, aber insgesamt ist es natürlich schwer. Alle erwarten, das Ergebnis zu analysieren und nicht das Spiel. Heute passt das natürlich wieder rein. Vorn fehlt uns im Moment die Selbstverständlichkeit, die Leichtigkeit, auch mal in einer 1:1-Situation zu gehen, oder wie bei Marcel Bär in der zweiten Halbzeit den Ball auf den völlig freien Manni Starke zu legen. Wir wackeln im Moment, die Mannschaft wackelt auch. Wir müssen schnellstmöglich sehen, dass wir wieder Ruhe rein bekommen. Ich denke aber, dass jeder Zuschauer gemerkt hat, dass die Mannschaft sehr verunsichert war. Gerade die erfahrenen Spieler konnten der Mannschaft nicht helfen. Es hakt im Moment, wir haben wieder kein Tor geschossen, in der Offensive klemmt es bei uns sehr."
Zur Frage des Einflusses der Ereignisse unter der Woche auf die Mannschaftsleistung: "Man kann nicht in die Köpfe reingucken. Es ist so, dass wir eine junge Mannschaft haben, versuchen sie optimal auf den Wettkampf vorzubereiten. Aber die Jungs sind auch lesefähig, und dass sie nicht die Unbekümmertheit hatten, ist klar, und das müssen wir schnellstmöglich rausbekommen."
--GUNNER