2015/2016 28. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - Hertha BSC II 3:5
Spieldaten | |
Wettbewerb | Regionalliga, 28. Spieltag |
Saison | Saison 2015/2016 |
Ansetzung | FCC - Hertha BSC II |
Ort | Ernst-Abbe-Sportfeld |
Zeit | Sa. 16.04.2016 13:30 Uhr |
Zuschauer | 2.307 |
Schiedsrichter | Stefan Herde (Dresden) |
Ergebnis | 3:5 (1:2) |
Tore | |
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Aufstellungen
- Jena
- Stefan Schmidt
- Mergim Vojvoda (66. Florian Giebel), René Klingbeil, Justin Gerlach, Filip Krstic
- Marcel Bär (51. Dominik Bock), René Eckardt (36. Luca Bürger), Sören Eismann, Niclas Erlbeck, Manfred Starke
- Bedi Buval
- Trainer: Volkan Uluc
- Berlin
- Leon Schaffran
- Shawn Kauter, Rico Morack, Jordan Torunarigha, Marcus Mlynikowski
- Tony Fuchs (69. Marcel Rausch), Dominik Pelivan, Florian Kohls (74. Farid Abderrahmane), Bryan Henning, Maximilian Mittelstädt
- Fabio Mirbach (88. Mike Owusu)
- Trainer: Ante Čović
Spielbericht
Jena verliert Torfestival gegen Hertha II
Mit 3:5 (1:2) verliert unser FCC sein Heimspiel gegen die U23 von Hertha BSC. Ein Starke-Doppelpack und der Treffer des eingewechselten Dominik Bock reichten vor 2.307 Zuschauern nicht, um die Schwächen im Defensivverhalten zu kaschieren.
Bei ungemütlichem Regenwetter gehörte die erste Szene nach vier Spielminuten dem heute als einzige Spitze aufgebotenen Bedi Buval, doch sein Schuss aus 15 Metern ging über das Gästegehäuse. Noch einmal vier Minuten später zappelte das Leder dann auf der anderen Seite erstmals im Netz, als Herthas Außenverteiger Shawn Kauter eine Aneinanderreihung von Fehlern in Jenas Hintermannschaft aus spitzem Winkel zum 0:1 abschloss. Eine Szene, die sinnbildlich sein sollte für das auch in der Folge dargebotene Defensivverhalten des FCC am heutigen Tage.
Dabei ließ der Ausgleich nicht lange auf sich warten, als Starke per Kopf die schönste Kombination des Spiels nach Zuckerpass von Erlbeck und perfekter Flanke des auf dem linken Flügel durchmarschierenden Gerlach per Kopf vollendete (14.). Kohls per Direktabnahme (28.), der den besser postierten Starke übersehende Buval (35.) sowie Starke selbst mit Schuss ans Außennetz (41.) hatten noch Großchancen auf dem Fuß, bevor Herthas Mirbach aus dem Nichts kurz vor dem Pausentee erneut für die Gästeführung sorgte. Jenas Kapitän René Eckardt war zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr auf dem Feld, war mit Problemen an der Ferse gegen Youngster Luca Bürger ausgewechselt worden.
Der nächste erzwungene Wechsel folgte sechs Minuten nach dem Seitenwechsel. Marcel Bär, Sekunden zuvor noch mit Kopfballmöglichkeit aus Nahdistanz, musste vom Feld, und Dominik Bock kam zu einer seiner selten gewordenen Einsatzzeiten. Auf der Anzeigetafel stand jedoch alsbald ein anderer Name, als Manfred Starke im Strafraum ein Anspiel von links per gekonnter Direktabnahme präzise ins untere Eck platzierte und Berlins Keeper Schaffran keine Chance ließ (56.). Die Freude im Jenaer Lager währte jedoch nur kurz: Herthas zweiten Eckball versenkte Innenverteidiger Morack per Kopf zur postwendenden Gästeführung, erneut hatte der FCC schlecht verteidigt. Es folgte die entscheidende Szene der Begegnung. Sören Eismann war im gegnerischen Strafraum gefoult worden, Referee Herde führte die Pfeife zum Mund und schien seiner Gestik nach auf Strafstoß zu entscheiden, ließ aber dann doch weiterspielen. Während Jenas Spieler entsetzt protestierten, schlugen die Gäste den Ball weit nach vorn, wo Fuchs und Mittelstädt allein auf Stefan Schmidt, der heute den Vorzug vor dem wieder genesenen Raphael Koczor erhielt, zuliefen und letzterer eiskalt zum 2:4 vollendete (58.). Die Nachwuchself kaltschnäuzig, die Männermannschaft naiv - verkehrte Welt im Paradies.
Doch Volkan Ulucs Team gab sich nicht auf und der sehr agile Dominik Bock hatte nur zwei Minuten später den Anschlusstreffer auf dem Fuß, als er den Torwart schon umspielt hatte, ein Verteidiger aber auf der Linie rettete. Nach 70 Minuten durfte dann auch Bock jubeln, eine schöne Kombination über Eismann, Starke und Erlbeck hatte er zum 3:4 abgeschlossen. Ein Jubel, der dreißig Sekunden später im Halse stecken blieb. Während sich Jenas Spieler für die bevorstehende Aufholjagt heiß machten, spielten die Gäste den Ball blitzschnell in die Schnittstelle der unaufmerksamen Verteidigung, und erneut Mittelstädt blieb vor Stefan Schmidt eiskalt. Das Spiel war damit gelaufen, auch wenn beide Seiten noch Möglichkeiten besaßen, das ohnehin verrückte Ergebnis noch weiter in die Höhe zu schrauben. Volkan Ulucs Team bleibt damit auf eigenem Rasen nur Liga-Mittelmaß, kann sich aber schon am kommenden Dienstag auswärts rehabilitieren, diesmal als Außenseiter bei der Regionalliga-Mannschaft der Stunde, dem Berliner AK.
Trainerstimmen:
Ante Covic: Wir sind bisher 6x hier in Jena angetreten und haben nie etwas mitgenommen. Das wussten wir, der Tabellenstand kam uns entgegen, dass wir unbeschwert spielen und unsere Spieler sich empfehlen können. Wir kamen gut ins Spiel, gehen in Führung, aber jetzt will ich gar nicht jedes Tor kommentieren. Ausschlaggebend war der Eckball zum 3:2 und dass wir sofort das 4:2 nachgelegt, damit Jena den Wind aus den Segeln genommen haben. Wir wissen den Sieg gut einzuordnen.
Volkan Uluc: 8 Tore, ich hätte es gern anders herum gehabt. Wir haben Schwierigkeiten, das hat man gesehen, Hertha hat einige tolle Talente. Wir hatten im Umkehrspiel arge Probleme. Viele Situationen waren nach dem gleichen Schema: Wir greifen an, spielen den Fehlpass und Hertha kontert schnell in die sich bietenden Räume. Wir haben das nicht gut verteidigt, dann auch noch ein Tor nach einer Standardsituation kassiert. Über die Saison hinweg haben wir phantastisch verteidigt, aber heute eine Lektion erteilt bekommen. Knackpunkt war für mich der klare und nicht gegebene Elfmeter vor dem 4:2. Auch wir hatten zum Schluss noch unsere Chancen, aber fünf Gegentore sind einfach zuviel. Defensiv waren wir zu naiv. Rene Eckardts Verletzung sieht nicht gut aus, auch Marcel Bär hat ich verletzt, Genaueres lässt sich noch nicht sagen.
--GUNNER