2018/2019 16. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - SpVgg Unterhaching 4:5
Spieldaten | |
Wettbewerb | 3. Liga, 16. Spieltag |
Saison | Saison 2018/2019, Hinunde |
Ansetzung | FCC - SpVgg Unterhaching |
Ort | Ernst-Abbe-Sportfeld |
Zeit | Sa. 24.11.2018 14:00 Uhr |
Zuschauer | 4.023 |
Schiedsrichter | Bastian Börner (Iserlohn) |
Ergebnis | 4:5 (2:2) |
Tore |
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Aufstellungen
- Jena
- Jo Coppens
- Matthias Kühne, Dennis Slamar, Justin Gerlach, Guillaume Cros
- Dominik Bock (70. Felix Brügmann), Kevin Pannewitz (63. Sören Eismann), René Eckardt, Maximilian Wolfram
- Julian Günther-Schmidt (63. Fabien Tchenkoua), Phillip Tietz
- Trainer: Mark Zimmermann
- Unterhaching
- Lukas Königshofer
- Markus Schwabl, Marc Endres, Christoph Greger, Alexander Winkler
- Luca Marseiler (72. Jim-Patrick Müller), Dominik Stahl (46. Max Dombrowka), Lucas Hufnagel, Sascha Bigalke
- Stephan Hain, Stefan Schimmer (83. Finn Porath)
- Trainer: Claus Schromm
Spielbericht
Bitter! FCC trifft viermal und verliert dennoch 4:5 gegen Unterhaching
Was für ein Spiel! Unser FC Carl Zeiss Jena führt gegen die SpVgg Unterhaching zweimal, schießt insgesamt vier Treffer und muss sich am Ende dennoch geschlagen geben. Am Ende gaben die Qualität der Gäste im Angriff und die Schwäche unseres FCC im Abwehrverhalten den Ausschlag.
Im Vergleich zum 1:0-Erfolg im Landespokalviertelfinale in Meuselwitz in der Vorwoche gab es beim FC Carl Zeiss Jena in der Startelf drei Wechsel: Jo Coppens, Justin Gerlach und Julian Günther-Schmidt rückten für Raphael Koczor, Marius Grösch und Fabien Tchenkoua ins Team. Auf Seiten der SpVgg Unterhaching gab es nur eine Veränderung im Vergleich zum 6:0 gegen Fortuna Köln vor zwei Wochen: Lucas Hofnagel begann anstelle von Max Dombrowka im Mittelfeld der Oberbayern.
Der FCC, der heute in Sondertrikots mit dem SOS Kinderdorf Thüringen auf der Brust auflief, spielte in der Abwehr wieder mit einer Viererkette anstelle der zuletzt teilweise praktizierten Dreier- bzw. Fünferkette. Im Angriff bildeten Julian Günther-Schmidt und Phillip Tietz das Sturmduo. Die erste Möglichkeit der Partie hatten die Gäste: Toptorjäger Stephan Hain zog nach 6 Minuten aus 18 Metern einfach mal ab und zwang Jo Coppens zu einer Parade. Auf der Gegenseite hatte Mannschaftskapitän René Eckardt 120 Sekunden später die erste Schusschance, die jedoch auf Kosten eines Eckballs entschärft werden konnten (8.). Keine zwei Minuten später zwang Phillip Tietz den Hachinger Schlussmann Königshofer zu einer Parade. Beim sich bietenden Nachschuss fehlte dem Jenaer Angreifer die Ruhe und Präzision (10.). Und es vergingen erneut keine 120 Sekunden bis zur nächsten Torgelegenheit für den FCC. Kevin Pannewitz erwischte bereits zum wiederholten Mal den zweiten Ball und spielte mustergültig in den Lauf von Julian Günther-Schmidt. Dieser passte im Strafraum quer, verpasste aber den mitgelaufenen Sturmkollegen Tietz (12.). Es war ein starker Beginn des FC Carl Zeiss. Doch den ersten Treffer erzielten dennoch die Gäste: Nach einem Foulspiel von Justin Gerlach an Luca Marseiler gab es Freistoß direkt an der Grundlinie und unmittelbar am Jenaer Strafraum. Sascha Bigalke spielte den Ball halbhoch in Richtung Elfmeterpunkt, wo Innenverteidiger Marc Endres am schnellsten reagierte und die Kugel direkt und unhaltbar im Tor versenkte (16.). Die Randmünchner stellten damit den bisherigen Spielverlauf gleichzeitig auf den Kopf. Der ehemalige Chemnitzer Endres stand nach 20 Minuten erneut im Mittelpunkt, als er Mannschaftskapitän René Eckardt nur auf Kosten eines Fouls am Vordringen hindern konnte und hierfür den gelben Karton sah. Den fälligen Freistoß aus 18 Metern schoss Wolfram in Richtung rechtes Toreck und zwang Königshofer hiermit zu einer Glanzparade (20.). Der FCC blieb am Drücker und besaß auch in der Folgezeit die deutlich größeren Spielanteile. Er zeigte sich im Offensivspiel variabel und spielstark, musste jedoch bei schnellen Gegenstößen der Gäste stets auf der Hut sein. So nach einer halben Stunde, als Marseiler lang geschickt wurde, seinen Gegenspieler abschütteln konnte und den Ball am herauseilenden Coppens vorbei an den rechten Pfosten setzte. Den Abpraller erreichte Marseiler mit dem Kopf als Erster, verpasste jedoch auch hier das mögliche 0:2 um wenige Meter (30.). Auf der Gegenseite hatte Dennis Slamar wenig später die bis dahin größte Möglichkeit zum Ausgleich. Einen von Cros geschlagenen Eckball von der rechten Seite erreichte der aufgerückte Innenverteidiger am zweiten Pfosten und schloss relativ freistehend direkt ab. Der Schuss ging knapp am rechten Pfosten vorbei (33.). Die Jenaer setzten weiter nach und wurden belohnt. Einen eigentlich bereits abgewehrten Angriff machte der FCC auf der linken Seite wieder scharf. Die Flanke gelangte zu Dominik Bock, der aus dem Fünfmeterraum aus spitzem Winkel durch mehrere Gegenspieler und den Gästekeeper hindurch die Lücke fand und zum verdienten Ausgleich einnetzte (36.). Die Partie bot weiter keinerlei Verschnaufpausen. Es ging hin und her. Nach einem nicht geahndeten Foulspiel an Domink Bock konterten die Gäste erneut mustergültig. Und wiederum war es der auffällige Luca Marseiler, der den Ball nach Zuspiel von Bigalke nach vorne trieb und dann von der linken Seite abzog. Doch abermals half der Torpfosten unserem FCC. Der mitgelaufene Rechtsverteidiger Markus Schwabl erreichte den Abpraller nicht. Auf der Gegenseite flog der Ball nach einem Flankenball von Guillaume Cros hoch in den Gästestrafraum - Phillip Tietz stieg am höchsten und vollendete aus etwa 14 Metern sehenswert per Kopf im Bogen über Königshofer hinweg zum 2:1 (42.). Doch die Führung hielt nicht lange. Unmittelbar vom Anstoß weg trieb der Gast die Kugel nach vorne, Stephan Hain drehte sich nach Anspiel im Strafraum um die eigene Achse und vollendete keine 60 Sekunden nach dem 2:1 flach aus etwa 14 Metern unmittelbar zum erneuten Ausgleich (43.). Mit 2:2 ging es nach einer absolut sehenswerten ersten Spielhälfte in die Pause.
Unser FCC ging personell unverändert in die zweiten 45 Minuten. Und es sollte wiederum nicht lange dauern, bis die Zuschauer Sehenswertes geboten bekamen. Es läuft die 53. Minute: Der Ball gelangt zu Julian Günther-Schmidt, der es mit einem Schuss aus zentraler Position versucht, der Ball wird geblockt, steigt auf und so versucht es der Jenaer Angreifer einfach noch einmal. Den Abpraller nimmt er direkt und setzt diesen aus 18 Metern direkt per Volley in den rechten Winkel. Traumtor! 3:2 (53.). Doch die Gäste blieben weiter gefährlich. Zunächst spielten sie sich fast über 60 Sekunden im und rund um den Jenaer Strafraum den Ball zu, versuchten es mehrfach mit dem Abschluss, scheiterten ein paarmal und konnten erst durch Kevin Pannewitz an ihrem Unterfangen gehindert werden. Doch wenig später nahm das erneute Unheil seinen Lauf. Die Defensive unseres FCC, die wiederum keinen Zugriff fand, musste einen Kopfball von Schimmer passieren lassen. Der Ball sprang an den rechten Pfosten, Stephan Hain reagierte am schnellsten und schob aus einem Meter Entfernung den Ball über die Linie - 3:3 (59.). Nur 120 Sekunden später war es erneut Hain, der mit seinem dritten Treffer am heutigen Tage die Partie auf den Kopf stellte. Und erneut profitierte er hierbei von einem in der Defensive ohne direkten Zugriff agierenden FC Carl Zeiss Jena. Coppens kann am Ende eine Flanke nur in die Mitte abwehren, wo Hain per Grätsche vollendet - 3:4 (61.). In der 69. Minute brachte Mark Zimmermann Felix Brügmann für Dominik Bock in die Partie. Doch ein Bock blieb in der Partie - diesmal auf Seiten der Gäste. Torhüter Königshofer vertändelt den Ball, Felix Brügmann schaltet am schnellsten und vollendet aus 12 Metern wenige Sekunden nach seiner Hereinnahme mit seinem ersten Ballkontakt zum erneuten Ausgleich – 4:4 (69.). Wahnsinn! Das Spiel wiegte weiter hin und her. Verschnaufpausen? Fehlanzeige! Unterhaching war dem nächsten Treffer zunächst näher. Nach einem Ball von der linken Seite zieht der eingewechselte Jim-Patrick Müller aus 16 Metern ab. Sein Ball fliegt an die Querlatte (76.) – bereits das dritte Mal Aluminium für die SpVgg an diesem Nachmittag. Den anschließenden Nachschuss schießt Müller aus spitzem Winkel über das Tor. Neun Minuten vor dem Abpfiff trifft Unterhaching schließlich doch zum fünften Mal. Sascha Biglake wird nach einem Vorstoß auf der rechten Seite nicht konsequent genug gestört. Er spielt quer auf Hufnagel, der aus 10 Metern abzieht und zum 4:5 vollendet (81.). Dieser fünfte Gegentreffer setzte dem FCC sichtbar zu. Es fiel nun zusehends schwer, sich erneut aufzubäumen und noch einmal anzugreifen. Zumal die Kräfte in Anbetracht der Spielweise langsam aber sicher nachließen. Und so kamen die Gäste durch den eingewechselten Porath in der Schlussminute fast noch zu einem sechsten Treffer. Doch Justin Gerlach konnte den Ball abwehren (90.). Erneut Porath traf dann wenig später den linken Pfosten. Hain vollendete aus Abseitsposition und wurde deshalb zurecht zurückgepfiffen (90.+1). Und so blieb es am Ende beim 4:5. Eine unheimlich bittere Niederlage für unseren FCC, an der wir vermutlich den einen oder anderen Tag zu knabbern haben.
Trainerstimmen
Claus Schromm: Es war heute ein verrückter Nachmittag. In der 1. Halbzeit haben wir es in der Offensive sehr gut gemacht, haben auch die eine oder andere Chance mit den zwei Toren kreiert. Aber was wir in der Defensive gemacht haben, gerade was Staffelungen anbetraf. Natürlich habt ihr es auch sehr sehr gut gemacht – muss man respektvoll erwähnen. Da sind wir unglaublich in die Bredouille gekommen. Am Ende des Tages war das 2:2 für uns unglaublich wichtig, dass wir mit dem 2:2 in die Halbzeit gehen. Wir wussten, dass das Spiel nicht 2:2 enden wird, dass wir auch noch die eine oder andere Chance bekommen werden. Dass das dann so eine Vielzahl noch wird und so eine Anzahl von hundertprozentigen glasklaren Chancen, das wussten wir zu diesem Zeitpunkt nicht. Am Ende sind wir selber schuld, dass es noch so hitzig und eng geworden ist. War natürlich ein geiler Fußballnachmittag für alle Zuschauer. Für uns war es etwas intensiver und emotionaler als gewohnt, aber es war ein schönes Spiel. Respekt an euch, wie ihr den Gegner respektiert von Beginn an, wie ihr ihn erwähnt und alles. Seid ein geiler Haufen!
Mark Zimmermann: Glückwunsch an Haching! Die Voraussetzungen vor dem Spiel waren für uns völlig klar. Die Art und Weise wie es dann auch gekommen ist, mit der einen Änderung, war auch klar. Was uns erwarten wird, was wir aber auch wollten, hoch anzulaufen, den Gegner versuchen zum Schlagen zu zwingen, um dann die zweiten Bälle zu gewinnen, die geöffneten Positionen von Haching auszunutzen, einen kürzeren Weg zum Tor zu haben. Wir sind sehr gut reingekommen in das Spiel. Hatten richtig gute Möglichkeiten. Das Ungünstige war, dass wir kein Tor erzielten und in Rückstand geraten. Dann ist es schwer, weil die Hachinger Jungs gerade im eigenen Ballbesitz den Ball nicht mehr hergeben. Das kostet viel Aufwand. Wir haben es geschafft - wir drehen das Spiel. Und aus der Emotion heraus machen wir ganz dumme Fehler. Direkt vom Anstoß weg rennen wir einfach nur nach vorne. Das ist eine Disziplin, die uns abgeht. Wir machen individuelle Fehler. Der Gegner bestraft das eiskalt. 2:2 zur Halbzeit, aber eigentlich sind die Voraussetzungen und Bedingungen genau gleich wie vor dem Spiel. Wir machen dann glücklich ein Tor. Gehen wieder in Führung durch ein Traumtor. Dann hast du ein gutes Gefühl und es ist viel möglich. Aber unter dem Strich müssen wir ehrlich sagen: Wir kriegen zu Hause fünf Gegentore. Haching hat vielleicht noch viermal an den Pfosten geschossen. Die Art und Weise, dass wir hoch anlaufen, den Mut haben, früh zu stören, ist alles gut. Machen wir auch wirklich gut mit viel Aggressivität. Aber wie wir uns defensiv anstellen. Wie unser Defensivverhalten vor dem eigenen Tor, ab 30 Meter vor dem eigenen Tor ist. Ganz ehrlich: Das ist nicht drittligareif. Da haben wir keine Chance. Wir haben jetzt 29 Gegentore. Wir müssen uns peu à peu da rausarbeiten, kleine Erfolgserlebnisse feiern. Und dann müssen wir einfach daran arbeiten, weniger Gegentore zu bekommen. Dann haben wir auch eine reelle Chance, auch nächste Saison in der 3. Liga zu spielen. Anders geht’s nicht
--da Silva