2018/2019 18. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - SV Meppen 1:2
Spieldaten | |
Wettbewerb | 3. Liga, 18. Spieltag |
Saison | Saison 2018/2019, Hinunde |
Ansetzung | FCC - SV Meppen |
Ort | Ernst-Abbe-Sportfeld |
Zeit | Fr. 07.12.2018 19:00 Uhr |
Zuschauer | 4.198 |
Schiedsrichter | Katrin Rafalski (Baunatal) |
Ergebnis | 1:2 (1:0) |
Tore |
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Aufstellungen
- Jena
- Jo Coppens
- Matthias Kühne, Dennis Slamar, Marius Grösch, Firat Sucsuz
- Dominik Bock, Sören Eismann (67. Justin Schau), René Eckardt (75. Niclas Erlbeck), Fabien Tchenkoua
- Julian Günther-Schmidt (76. Felix Brügmann), Phillip Tietz
- Trainer: Mark Zimmermann
- Meppen
- Eric Domaschke
- Janik Jesgarzewski, Jovan Vidovic, Marco Komenda (88. Steffen Puttkammer), Hassan Amin, Nico Granatowski, Martin Wagner (60. Deniz Undav), Markus Ballmert, Marius Kleinsorge, David Vrzogic (83. Julian von Haacke), Nick Proschwitz
- Trainer: Christian Neidhart
Spielbericht
Unglückliche Heimniederlage im Kellerduell
Mit 1:2 verliert unser FCC den Abstiegskrimi gegen den SV Meppen trotz Pausenführung durch Julian Günther-Schmidt.
Für beide Mannschaften ging es um sehr viel, Meppen konnte mit einem Sieg nach langer Zeit wieder einmal die Abstiegsplätze verlassen, Jena hätte sich nach den Rückschlägen der letzten Wochen umso mehr befreien können. Entsprechend verbissen, zumeist verkrampft begannen die Teams die Partie vor 4.198 Zuschauern bei ungemütlichem regnerisch-windigen Dezemberwetter.
Mehr und mehr erarbeitete sich die Heimelf, in der die gesperrten Pannewitz und Cros ebenso wie die noch immer erkältungsgebeutelten Erlbeck und Starke fehlten, aber ein Übergewicht, sorgte Eismanns Flachschuss in der 15. Minute für die erste gute Möglichkeit. Neun Minuten später hätte Tietz die verdiente Führung besorgen können, sprang aber an einer fast perfekten Flanke seines Sturmpartners Günther-Schmidt vorbei. Nach einer halben Stunde war es aber soweit: Sucsuz setzte sich energisch auf seiner linken Seite gegen gleich zwei Meppener durch, legte überlegt in die Mitte leicht in den Rücken der Abwehr, wo Julian Günther-Schmidt genau Maß nahm und den Ball ins Tor beförderte. Mit der Führung ging es in die Pause, die Jenas Fans mit einem guten Gefühl genießen konnten. Hatte ihre Elf das Spiel doch im Griff gegen sehr passive und offensiv harmlose Gäste.
Passivität blieb dann auch nach Wiederanpfiff das Stichwort, doch anders als man sich dies gewünscht hätte. Zimmermanns Elf zog sich weit zurück, ludt die Emsländer förmlich in die eigene Hälfte ein, und war im Umkehrspiel selbst ungenau. Und während in den ersten 45 Minuten die aufmerksame Defensivarbeit des gesamten Teams hervorzuheben war, so schlichen sich nun genau jene Fehler ein, die in den vergangenen Wochen ein ums andere Mal Punkte kosteten. Eine Unsicherheit von Coppens bügelte Sucsuz aus (53.), kurz darauf setzte Slamar mit einer zu kurzen Kopfballrückgabe unfreiwillig Kleinsorge ein, der das Leder an Coppens vorbei legte und dann knapp am leeren Tor vorbei rollen sah. So kam der Ausgleich in der 64. Minute nicht überraschend. Nach einer Rechtsflanke steigt Meppens 1,92m-Stürmer Proschwitz mit dem Kopf höher als der dabei grenzwertig behinderte Coppens mit der Faust, den Ball kann Slamar noch von der Linie schlagen, doch im Nachsetzen ist der gerade eingewechselte Undav mit dem Kopf zur Stelle.
Jenas Reaktion? Wut! Als hätte es dieses Treffers bedurft, um aus der Nachpausenlethargie zu erwachen, ziehen die Blaugelbweißen das Tempo wieder an. Doch es kommen die Glanzmomente des Spielers mit der Rückennummer 32 zwischend den Meppener Pfosten. Günther-Schmidt, wunderbar freigespielt von Tchenkoua, nagelt die Ablage aufs Tor, wo Domaschke blitzartig die Fäuste nach oben bekommt und den eigentlich unhaltbaren Ball an die Latte lenkt (71.). Sechs Minuten später hat Dominik Bock an der rechten Strafraumkante freie Schussbahn und erneut ist Meppens Keeper zur Stelle. Erneut zwei Minuten darauf springt Grösch an einer Flanke von Bock vorbei. Und so kam es am Ende ganz knüppeldick. Linksverteidiger Sucsuz tief in der Meppener Hälfte muss zusehen, wie Slamar und Erlbeck auf seinem Flügel Proschwitz und Kleinsorge nicht stoppen können, und letzterer Coppens aus spitzem Winkel ins lange Eck überwindet. So überschwänglich der Jubel bei den in dieser Saison noch ohne jeden Auswärtssieg gebliebenen Emsländern, so konsterniert die Heimelf. Und dennoch bot sich Bock in der letzten der vier Nachspielminuten noch einmal die Chance frei vor Domaschke, vereitelt durch ein im letzten Moment heran rauschendes Meppener Abwehrbein.
Wie schwer diese Niederlage in einer als Sechs-Punkte-Spiel apostrophierten Begegnung wiegt, war den Reaktionen im Ernst-Abbe-Sportfeld unschwer zu entnehmen. Für Mark Zimmermann gar die dunkelste Stunde seiner Amtszeit im Paradies. Hoffen wir auf lichte Momente am dritten Advent in München.
Trainerstimmen
Christian Neidhart: Die erste Halbzeit geht klar an Jena. Da waren wir zu weit weg und Jena hat es im Spielaufbau sehr gut gemacht. In der zweiten Halbzeit haben wir es etwas nach vorn verlagert. Jede Mannschaft hat in der zweiten Halbzeit ihre Phasen gehabt, wo sie ihre Chancen bekam. Wir haben unsere besser genutzt und ich bin froh, dass wir gewonnen haben, ob verdient oder nicht. Wir sind froh, endlich den ersten Auswärtssieg errungen haben.
Mark Zimmermann: Wir wollten endlich ein dreifaches Erfolgserlebnis haben. Haben eine sehr sehr gute erste Halbzeit gespielt, mutig nach vorn gespielt, sicher verteidigt. Die Mannschaft hat sich nicht anmerken lassen, dass sie in 12 Spielen erst einmal gewonnen hat. Es ist eigentlich alles soweit aufgegangen, wir hatten nach der Führung noch 1-2 Möglichkeiten. Nach dem Wechsel wollten wir genau so weiter machen, haben aber gemerkt, dass es doch nicht so locker weiter geht und dann hat sich Meppen das Tor verdient. Danach aber haben wir uns gefangen, haben zwei super Tormöglichkeiten durch Günther-Schmidt und Bock, machen diese nicht, und dann wendet sich das Blatt durch diesen entscheidenden Konter. Das war nicht nur ein bitteres Tor, sondern auch die bitterste Niederlage, seit wir hier gemeinsam arbeiten. Ich habe der Mannschaft gesagt, dass ich ihr keinen Vorwurf mache, wie sie das Spiel angegangen ist. Wenn du aufgibst, hast du keine Chance. Wir müssen weitermachen.
--GUNNER