2018/2019 36. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - FC Würzburger Kickers 3:4
Spieldaten | |
Wettbewerb | 3. Liga, 36. Spieltag |
Saison | Saison 2018/2019, Rückrunde |
Ansetzung | FCC - FC Würzburger Kickers |
Ort | Ernst-Abbe-Sportfeld |
Zeit | Sa. 04.05.2019 14:00 Uhr |
Zuschauer | 6.503 |
Schiedsrichter | Markus Wollenweber (Mönchengladbach) |
Ergebnis | 3:4 (1:2) |
Tore |
|
Andere Spiele oder Berichte |
|
Programmheft |
als PDF |
Aufstellungen
- Jena
- Jo Coppens
- Marius Grösch, Dominic Volkmer, Dennis Slamar (80. Pierre Fassnacht)
- Justin Schau (80. Maximilian Weiß), René Eckardt, Jannis Kübler (80. Felix Brügmann), Florian Brügmann
- Maximilian Wolfram, Phillip Tietz, Manfred Starke
- Trainer: Lukas Kwasniok
- Würzburg
- Eric Verstappen
- Ibrahim Hajtic, Daniel Hägele, Patrick Sontheimer, Peter Kurzweg
- Patrick Göbel, Enes Küc (58. Dave Gnaase), Janik Bachmann
- Simon Skarlatidis, Patrick Breitkreuz (68. Fabio Kaufmann), Dominic Baumann (73. Caniggia Elva)
- Trainer: Michael Schiele
Spielbericht
DREI TORE, ABER KEINE PUNKTE
Gegen die Würzburger Kickers vermag der FCC einfach nicht zu gewinnen. Trotz drei selbst erzielter Treffer ging unser Team im heutigen Heimspiel leer aus. Die 3:4-Niederlage vor 6503 Zuschauern beendete zugleich die Jenaer Serie von vier gewonnenen Spielen im Kampf gegen den Abstieg.
Dabei hatte die Anfangsphase die Hoffnung genährt, dass diese Serie eine Fortsetzung finden könne. Führte doch die erste Torchance gleich zum Führungstreffer. Gut den Ball durch die eigenen Reihen laufend lassend, brachte ein Anspiel von Volkmer Manfred Starke in Position. Diesem drängte sich in jenem Moment keine weitere Anspielmöglichkeit auf, sodass er sich dazu entschloss, es auf eigene Faust zu probieren. Sein Ball vom rechten Strafraumeck schlug im langen Eck ein. Die Unterfranken beantworteten dies mit einem noch leicht abgefälschten Schlenzer von Skarlatidis knapp nebens rechte Dreiangel (8.). Bei Rechtsschüssen von Skarlatidis (10.) und Breitkreuz (12.) zeigte sich Coppens auf dem Posten. Insgesamt aber gehörte die erste halbe Stunde den Hausherren. Frühzeitig wurden die Gäste im Aufbauspiel attackiert, somit immer wieder zu Ballverlusten und unkontrollierten Aktionen verleitet. Ein Querschläger von Hägele in Minute 17 Richtung eigenes Tor hat lediglich einen Eckball zur Folge, den Volkmer über die Querlatte köpft. Sekunde später schickt Brügmann Starke steil. Dessen Linksflanke bekommt Tietz leider nicht in die richtige Richtung gedreht (18.). Wer die Jenaer Mannschaft letztmalig vor sieben Wochen gesehen hat, dürfte sie während der ersten 30 Minuten kaum wiedererkannt haben, so überzeugend gestalte sich der Auftritt bis hierhin. So gut wie nichts deutete zu diesem Zeitpunkt auf die Wende im Spiel während der darauffolgenden sechs Minuten hin.
Doch als Küc von der rechten Seite in den Strafraum einbiegend nicht zu stoppen war, ein Rettungsversuch Gröschs vorm Tor auch noch ohne Erfolg blieb, war es um die kostbare Führung geschehen. Skarlatidis hämmerte das Leder unbedrängt aus 15 Metern in die Maschen. Und es kommt noch schlimmer, als Baumann frei vor Coppens auftauchend das Leder am Torwart vorbei schlenzt. Slamar springt in den Schuss hinein, erwischt den Ball sogar noch, ohne ihn allerdings kontrollieren zu können und verlängert ihn damit direkt ins Tor. Solch einen Doppelschlag gilt es erst einmal weg zu stecken. Einzelnen Akteuren wie beispielsweise Tietz merkte man den Verarbeitungsprozess während der restlichen Minuten in Halbzeit eins förmlich an. Der Halbzeitstand wurde dem Spielgeschehen in den ersten 45 Minuten nicht ganz gerecht.
Möglicherweise hatte Lukas Kwasniok in der Halbzeitpause seine Elf an das erfolgreiche Agieren zu Beginn des Spiels erinnert, startete sie doch ähnlich schwungvoll in die zweite Hälfte. Manfred Starke versuchte es in Minute 46 gleich wieder mit einem Fernschuss. Verstappen lenkte den Ball schräg nach vorn ab, leider fand sich dort niemand zum Abstauben. Zwei Minuten darauf hob René Eckardt das Leder über Würzburgs Keeper hinweg leider auch knapp am Tor vorbei. Der Ausgleichstreffer mutete dann ein wenig kurios an. Nicht nur, dass Florian Brügmann den Ball von der linken Seite das erste Mal vors Tor brachte. Im Ping-Pong-Verfahren vorm Gästegehäuse erhielt er ihn irgendwann zurück, um das Leder ein weiteres Mal in die Mitte befördern zu können, wo Phillip Tietz goldrichtig stand, leichtes Spiel hatte und sich anschließend den Frust aus dem Leib jubeln durfte.
Während der folgenden Minuten bekam Jena wieder Oberwasser. Defensivspieler Florian Brügmann schaltete sich nun permanent ins Offensivspiel ein. Doch gegen die spielstarken Gäste galt es auf der Hut zu sein. Bei Sontheimers Schuss greift Jo Coppens gekonnt über, verhindert so einen erneuten Rückstand. In der 67. Minute wird Starke auf der Strafraumgrenze zu Fall gebracht. Mag es sich hierbei um kein grobes Foulspiel gehandelt haben, hätte es dennoch geahndet werden müssen. Eine Minute später bringt Florian Brügmann einen Freistoßball lang nach vorn, wohin der hinten wie gewohnt zuverlässige Volkmer aufgerückt ist und den Kasten mit seiner Kopfballverlängerung um anderthalb Meter verfehlt. Nachvollziehbarerweise wartete Trainer Kwasniok lange mit den Wechseln, einfach weil das Mannschaftsgefüge gut zusammen passte, sich niemand aufdrängte, vom Platz genommen zu werden. Als der Moment dann gekommen war, lag Jena jedoch wieder in Rückstand. Hatte Coppens in Minute 76 noch geschickt den Winkel verkürzt, Kaufmann damit verleitet, den Ball recht deutlich am linken Pfosten vorbei zu schieben, war der Keeper drei Minuten später machtlos. Dafür stand Elva einfach zu frei vorm Tor. Mit einem schulbuchgemäßen Kopfball brachte der eingewechselte Stürmer den Tabellensiebenten wieder in Front. Und es kam noch ärger. Während schon in der ersten Halbzeit lediglich sechs Minuten zwischen zwei Gegentreffern gelegen hatten, waren es diesmal sogar nur deren drei. Möglicherweise übersah Schiri-Assistent Domnick dabei eine Abseitsstellung. Mit seinem Schrägschuss ließ Simon Skarlatidis dem guten Coppens erneut keine Abwehrchance.
Sollte es das schon gewesen sein ? Mitnichten. Der frisch ins Spiel gekommene Felix Brügmann (war es sein erster Ballkontakt ?) beförderte einen lang gespielten Ball direkt ins Netz. Und besaß weitere vier Minuten darauf sogar die Gelegenheit zum Ausgleich. Nach Anspiel von Wolfram fehlte hinter seinem Kopfball allerdings jeglicher Druck, um Verstappen ein weiteres Mal überwinden zu können (88.) Unmittelbar vor Beginn der Nachspielzeit folgte eine Ecke - Florian Brügmann auf Marius Grösch, doch dessen Kopfball wird unmittelbar vor der Linie von einem Würzburger Verteidiger abgewehrt. Zumindest eine Punkteteilung war allemal drin in diesem Match. Doch trotz drei selbst erzielter Treffer ging der FCC leer aus. Gut, dass zumindest an diesem Tag die Konkurrenz im Abstiegskampf ebenfalls nicht zu punkten vermochte. Jena bleibt im Kampf um den Klassenerhalt weiter im Rennen.
Trainerstimmen
Michael Schiele (Trainer Würzburg): "Ich wusste vorher, dass hier viele Emotionen drin sind, am Schluss vielleicht ein bisschen zu viel. Wir sind schlecht in die Partie gekommen, haben nicht so gegen den Ball gespielt, wie wir das können. Aber wir sind gut zurück gekommen. Nach der Führung müssen wir die Konter besser ausspielen. Es war ein ausgeglichenes Spiel. Wir waren vor dem Tor aber eiskalt und deswegen ist es wohl ein verdienter Sieg."
Lukas Kwasniok (Trainer Jena): "Wir haben eigentlich ein gutes Spiel gemacht, in zu vielen Phasen aber die Leistung nicht ganz aufrecht erhalten. Folgerichtig erhielten wir auch zwei Gegentore in der ersten Halbzeit, stellen dann in der Pause um, um besser gegen den Ball arbeiten zu können. Zum Ende hin hatten wir den Ausgleich ein paar Mal liegen, konnten ihn aber nicht machen. Aber wir sind dabei, haben bis zum Schluss die Möglichkeit, unser Ziel zu erreichen. Nun wollen wir in Meppen wieder unsere Leistung abrufen und auch punkten."
Bester Jenaer : Starke