1933/1934 Spiel 11
Spieldaten | |
Wettbewerb | Gauliga Mitte Rückrunde |
Saison | Saison 1933/1934 |
Ansetzung | 1.SV Jena : SC Preußen Magdeburg |
Ort | Stadion des 1.SV Jena |
Zeit | So 07.01.1934 14:00 |
Zuschauer | 1.200 |
Schiedsrichter | |
Ergebnis | 1:0 (1:0) |
Tore |
|
Andere Spiele oder Berichte |
{{{Links}}} |
Aufstellungen
- Jena
- Opatz
- ? , Werner
- Thier , ? , Bachmann
Spielbericht


Das Spiel gegen den Tabellenletzten brachte den Jenaer nur einen knappen Sieg , trotz gewaltiger Überlegenheit in der ersten Halbzeit . Es ist wohl ein Unikum , daß der Tormann der einen Partei während einer ganzen Halbzeit keinen einzigen Schuß zu halten , während auf das gegnerische Tor anderthalb Dutzend Schüsse und mehr abgefeuert werden , von denen nur ein einziger sein Ziel erreichte . Die starke Überlegenheit Jenas in der 1.HZ vermochte nicht , die "Preußen" öfters zu überwinden , die einen Stürmer in die Läuferreihe zurückgezogen hatten und mit aller Kraft verteidigten . Einige wenige Durchbrüche Magdeburgs scheiterten an der Jenaer Verteidigung . Jena beging den Fehler , viel zu sehr den Innensturm zu bedienen und die Flügel zu vernachlässigen , was dem Gegner die Abwehr erleichterte . Die Elf lieferte aber in der 1. HZ sonst ein recht gutes Spiel , und man atmete schon einigermaßen auf in der Hoffnung , daß sie sich wieder gefunden habe . Eckenverhältnis 8:0 . Das einzige Tor fiel nach halbstündiger Spielzeit , nach glänzendem Durchspiel durch den Halblinken Bachmann . In der 2.HZ änderten die Gäste ihre Taktik . Sie gingen voll aus sich heraus und bald hatte Jenas Hüter Arbeit . Doch einstweilen waren die Platzherren noch überlegen und kamen zu 4 weiteren Ecken , die mit Mühe abgewehrt wurden . Das Magdeburger Tor kam noch mehrmals in Bedrängnis , aber es wollte nichts glücken . In höchster Not retteten Pfosten und Latte , einmal ein Verteidiger auf der Torlinie . Ein vom Jenaer Halbrechten erzieltes Tor wurde wegen abseits nicht gegeben . Jena ließ nach , Magdeburg kam auf , konnte die Jenaer Verteidigung aber nicht überwinden . Nun enttäuschte der Sturm stark , die Läuferreihe versagte , Abspiel und Stellungsspiel befriedigten nicht mehr . In der letzten Viertelstunde hatten die Gäste mehr vom Spiel und in der 83.Minute rettete die Latte für Jena . Im Jenar Sturm gefielen in der 1.HZ Thier und Bachmann . Der Mittelläufer Werner bewies wieder seine vorzügliche Körperbeherrschung .
Tor : Bachmann
Bericht aus dem Kicker vom 09.01.1934
Nach einer Reihe von Niederlagen , die dem Jenaer Verein die Spitzenstellung und auch den Anschluß an die Spitzengruppe kostete , kam er gestern endlich wieder zu einem Siege . Dieser Erfolg gegenüber dem Tabellenletzten auf eigenem Platze wurde allerdings recht sauer erkämpft und hätte ebenso gut ausbleiben können , wenn die Gäste in der letzten Viertelstunde vom Glück etwas mehr begünstigt gewesen wären .
Was der Platzbesitzer in der ersten Halbzeit an besserem Spiel voraus hatte , glichen in der zweiten Halbzeit die Gäste durch die gleiche Ueberlegenheit im Felde aus . Der Unterschied zeigte sich nur darin , daß die SV-Stürmer aus ihrer Menge von Angriffen , zahlreichen Ecken und Schüssen aufs Tor schließlich doch einmal den ausgezeichneten Magdeburger Torwart durch einen Alleingang von Bachmann überwanden , während der Magdeburger Sturm aus seiner Hilflosigkeit eigentlich nie herauskam und deshalb auch bei seinen ungestümen Schlußangriffen den wohlverdienten Ausgleichstreffer nicht erzielen konnte .
Für die Sportvereinsmannschaft gibt es diesmal einmal klare Kritik : So lange Werner , der übrigens auf dem eisigen und zugleich schlüpfrigen Boden Glanzleistungen von Körper - und Ballbeherrschung zeigte , weit vorn arbeitete und gewissermaßen als 5.Stürmer wirkte , lag der SV stets im Angriff und zeigte auch seinerseits Kombinations - und Stellungsvermögen . Als dann aber Werner infolge der großen Anstrengungen in der ersten Spielhälfte schwächer im Angriffsspiel wurde und den Sturm sich selbst überließ , war es mit dessen Kunst wirklich restlos aus , so daß die an und für sich schon ausgezeichnete Magdeburger Hintermannschaft in ihrer erfolgreichen Abwehr noch mehr glänzte . Ebenso fiel auf der Gegenseite Opatz in der Jenaer Verteidigung auf und rettete zum größten Teil den einen Punkt mit , der bei den in der Luft liegenden Ausgleich zum Schluß beinahe noch verloren gegangen wäre . So war das Spiel in beiden Zeithälften im wesentlichen das Spiel zweier Verteidigungen oder auch das Spiel zweier Stürmerreihen , die in je einer Spielhälfte viel und wenig , im ganzen aber vergeblich angriffen . Werner war sichtbar der beste Mann auf dem Felde . Neben ihm überragte der lange Verteidiger der Gäste und Opatz in gleicher Eigenschaft beim Gastgeber . Alle übrigen Spieler kamen über Durchschnittsleistungen nicht hinaus und gestalteten das Spiel zu einem zwar ruhigen und anständigen , an Spannung aber armen Gauligatreffen . Die Zuschauerzahl schätzen wir auf 1000 bis 1200 .
Jenaische Zeitung vom 08.01.1934
Spiele
(07.01.1934)
- 1.SV Jena : Preußen Magdeburg 1:0
- Fortuna Magdeburg : SC Erfurt - Ausfall
- SpVgg Erfurt : Viktoria 96 Magdeburg - Ausfall
(14.01.1934)
- SC Erfurt : SV 08 Steinach - Ausfall
- Fortuna Magdeburg : SV Merseburg 99 1:1
- SC Preußen Magdeburg : Wacker Halle 0:2