1939/1940: SV Merseburg 99 - 1. SV Jena 0:5

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Spieldaten
Wettbewerb Gauliga Mitte, 13. Spieltag
Saison Saison 1939/1940, Rückrunde
Ansetzung SV Merseburg 99 - 1. SV Jena
Ort SV-Platz in Merseburg
Zeit So. 17.03.1940
Zuschauer 700
Schiedsrichter Wollny (Halle)
Ergebnis 0:5 (0:1)
Tore
Andere Spiele
oder Berichte


Aufstellungen

Jena
Ehrenfried Patzel
Hermann Schüßler, Walter Hädicke
Heinz Werner, Pfundheller, Bernhard Schipphorst
Herbert Gans, Hans Ullrich, Walter Bachmann, Ludwig König, Friedrich Groß

Trainer : Dr. Erwin Liebmann

Merseburg
Geheb
Bach


Spielbericht

Jena in wahrer Meisterform

Der Siegeszug unseren neuen Meisters, 1.SV Jena, geht unaufhaltsam weiter. Es ist geradezu imponierend, in welcher Form sich nach den vielen und mitunter auch nicht leichten Punktkämpfen diese Thüringer Elf sich heute noch zeigt. Sie hat nichts von ihrer Frische eingebüßt und auch sonst erscheint ihr Spiel und ihr ganzes Können reifer geworden zu sein. Man darf ihr aber trotzdem empfehlen, noch vor dem Start zur Gaugruppenmeisterschaft noch einige besonders starke Sparringspartner zu engagieren, um den letzten Schliff zu erhalten. Eines verblüfft geradezu an der Mannschaft des 1.SV Jena: das große Selbstvertrauen, mit dem sie in alle Kämpfe geht. Dabei ist ihr Trainer Prokoph Soldat geworden; Vereinsführer Dr. Liebmann trainiert die Mannschaft und hält sie fit. Uebrigens haben die Jenaer bereits für den zweiten Osterfeiertag einen großen Freundschaftskampf angemeldet. Sie haben Sparta Prag verpflichtet. Einen besseren Uebungspartner konnten sich unsere Jenaer Meisterschaftsspieler kaum aussuchen.

In Merseburg kam der 1.SV Jena zu einem überlegenen 5:0 (1:0)-Sieg über den dortigen SV 1899. Die Jenaer spielten mit Ersatz für Beckert, Schulschefsky, Hoffmann und Schönborn und auf dem Mittelläuferposten stand ein Nachwuchsmann (Pfundheller), der nicht schlecht war. Diese Jenaer Elf zeigte überraschend gutes Können. Sie spielte bildschön, die flüssigen und ideenreichen Kombinationszüge klappten vorzüglich liefen - bis zum 99er Tor. Leider blieben hier die Schüsse der Stürmer aus. Nur aus der Läuferreihe (Werner, Schipphorst) kamen einige Bomben, die aber der prächtig abwehrende Merseburger Torwart Geheb meisterte. Einmal hatte er schließlich Glück, als ein feiner Schuß von Ullrich nur die Latte traf. Erst kurz vor dem Halbzeitpfiff fiel der erste Treffer für Jena, als Linksaußen Große (früher Eintracht Frankfurt), der sich famos einführte und durch Flanken und Läufe sehr gefiel, den Ball auf Ullrichs Kopf zitierte, von wo aus das Leder unhaltbar ins 99er Tor ging. Nach dem Wechsel wurde es bei Jena grundanders: es wurde geschossen. So wollen wir unseren Meister in den Deutschen Meisterschaftsspielen sehen. Als Erster meldete sich unser "Schützenkönig" Bachmann, dann folgte Große, schließlich wieder Bachmann und endlich mit einem bombigen Flachschuß L. König . 800 Zuschauer erlebten ein Jenaer Meisterspiel!

(Bericht von Georg. im "Kicker" vom 19. März 1940)


Die Jenaer mußten Ersatz für die Soldaten Schulschefsky, Hoffmann, für Schönborn und für den in Urlaub befindlichen Beckert einstellen, außerdem konnte Malter wegen einer Handverletzung nicht mit von der Partie sein. Pfundheller als Mittelläufer hielt sich gut, er störte vor allem aufmerksam. Im Sturm gefiel der Frankfurter Groß ausgezeichnet, sein Spiel ähnelt dem Königs, es ist überlegt und ruhig. So hatten die Jenaer also eine gute Vertretung zur Stelle und sorgten vor wenigen Zuschauern für einen sicheren Sieg in Merseburg. Der 1.SV zeigte ein schönes, flüssiges Kombinationsspiel, nur wollte es in der ersten Hälfte mit dem Schießen nicht klappen. Allerdings war der Merseburger Torwart Geheb ausgezeichnet, weiter auch der repräsentative Verteidiger Bach. Erst kurz vor Halbzeit konnte Ullrich eine Flanke von Groß einköpfen.

Nach dem Wechsel fanden sich die Merseburger besser und wurden namentlich durch den schußfertigen Linksaußen gefährlich. Hier konnte Patzl seine Sicherheit beweisen. Anderseits vermochten die Jenaer aber nun ihr Können auch durch Tore auszudrücken. Bachmann schoß Nummer Zwei, Groß aus schlechtem Winkel den 3. Treffer, abermals Bachmann und dann König schafften das 5:0. Damit war die Spielstärke der Jenaer auch in Toren richtig ausgedrückt. In der Pause gratulierte Bereichsfachwart Hädicke den Jenaern zur Bereichsmeisterschaft, auch Merseburgs Spielführer schloß sich an.

(Bericht in der Jenaischen Zeitung vom 18.3.1940)

andere Spiele

  • Spfr. Halle : CV Magdeburg 2:5 , 2.500 Z.
  • FC Thüringen Weida : 1.SV Gera 5:0
  • SV 05 Dessau : VfL 96 Halle - Ausfall