2013/2014 Thüringischer Landespokal HF: FC Carl Zeiss Jena - ZFC Meuselwitz 2:0
Spieldaten | |
Wettbewerb | Thüringen-Pokal, Halbfinale |
Saison | Saison 2013/2014 |
Ansetzung | FCC - ZFC Meuselwitz |
Ort | Ernst-Abbe-Sportfeld |
Zeit | Mi. 23.04.2014 17:00 Uhr |
Zuschauer | 3.846 |
Schiedsrichter | Oliver Lossius (Sondershausen) |
Ergebnis | 2:0 (1:0) |
Tore |
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Aufstellungen
- Jena
- Tino Berbig
- Florian Giebel, Marius Grösch, Justin Gerlach, Filip Krstić (44. Marcel Schlosser)
- Sören Eismann (72. Matthias Peßolat), Tom Geißler
- Yves Brinkmann, Patrick Milchraum (82. Gramoz Kurtaj), Tino Schmidt
- Andis Shala
- Trainer: Lothar Kurbjuweit
- Meuselwitz
- Norman Teichmann
- Mirko Kotowski (64. Sebastian Albert), Frank Müller, Andreas Luck, Florian Kuhlmey (81. Sven Bernsdorf)
- Carsten Sträßer
- Benjamin Boltze, Michael Rudolph, Robert Böhme
- Sebastian Weiske, Manuel Starke
- Trainer: Holm Pinder
Spielbericht
Der FCC zeigt nach zwei schwachen Auftritten und Niederlagen in der Liga im Halbfinale des Köstritzer Landespokals die erhoffte Reaktion und besiegt den Regionalliga-Konkurrenten aus Meuselwitz verdient mit 2:0. Im Finale am Mittwoch, den 14. Mai (Anstoß: 17.30 Uhr) trifft der FC Carl Zeiss Jena im heimischen Ernst-Abbe-Sportfeld auf den FC Rot-Weiß Erfurt.
FCC-Interimscoach Lothar Kurbjuweit schickte im Vergleich zum äußerst schwachen 1:2 am Ostersonntag in Zwickau eine auf sage und schreibe fünf Positionen veränderte Mannschaft in die Partie gegen den Tabellendreizehnten der Regionalliga Nordost. Für Marcel Schlosser, Gramoz Kurtaj, Matthias Peßolat, Marc-Philipp Zimmermann und Marc Andris rückten Filip Krstic, Patrick Milchraum, Yves Brinkmann, Sören Eismann und Tom Geißler in die Startelf. Letzterer feierte nach überstandenem Pfeifferschen Drüsenfieber nach mehr als viermonatiger Pause gleichzeitig sein Startelfdebüt im Jahr 2014.
Nach 6 gespielten Minuten musste Tino Berbig erstmals eingreifen und rettete seine Mannschaft mit einer starken Fußabwehr vor dem frühen Rückstand. Manuel Starke spielte Sebastian Weiske im Jenaer Strafraum wunderbar frei. Den Schuss aus rund 12 Metern halbrechte Position konnte der Jenaer Schlussmann zur Ecke klären. Auf der Gegenseite verfehlte wenig später ein Freistoß von Yves Brinkmann nur knapp das Tor der Gäste (9.). Keine 60 Sekunden später setzt sich Tino Schmidt auf der linken Seite gut gegen Kotowski durch und passt überlegt nach innen. Der erste Versuch von Patrick Milchraum kann noch geblockt werden. Anschließend läuft der Ball aus dem Meuselwitzer Strafraum. Sören Eismann zielt aus 18 Metern ganz genau und versenkt die Kugel unhaltbar im linken unteren Eck zur frühen Führung für den FCC (10.). Meuselwitz kam nach 14 Minuten zur nächsten Möglichkeit. Torschütze Sören Eismann rutschte der Ball über den Schädel. Die unfreiwillige Vorlage konnte Rudolph aufnehmen, brachte den Ball aber in Bedrängnis nicht an Tino Berbig vorbei. Nach Anspiel von Andis Shala ergab sich für Patrick Milchraum die nächste Torchance für den FCC. Den Abschluss aus spitzem Winkel konnte jedoch Norman Teichmann im Tor des ZFC Meuselwitz zum Eckball klären (23.). Der hieran anschließende Fernschuss von Brinkmann senkte sich nur knapp hinter das Tor der Gäste. In der Folgezeit hatte der FC Carl Zeiss die größeren Spielanteile. Wirklich nennenswerte Torchancen ergaben sich jedoch auf beiden Seiten zunächst nicht. Fünf Minuten vor der Pause kommt Filip Krstic schließlich im Anschluss an eine Ecke von Patrick Milchraum aus rund 25 Metern zum Abschluss, verzieht aber deutlich. Beim Schuss - möglicherweise sogar bereits zuvor - verletzt sich Krstic am linken Knie. Er versucht es zwar noch einmal, bleibt dann jedoch mit schmerzverzerrtem Gesicht im eigenen Strafraum liegen. Für den Linksverteidiger kommt kurz vor der Pause Marcel Schlosser in die Partie (43.). Mit der knappen 1:0-Führung für Jena geht es für beide Mannschaften in die Halbzeitpause.
Die zweiten 45 Minuten beginnen beide Mannschaften personell unverändert. Meuselwitz agierte nunmehr mutiger als noch über weite Strecken der ersten Spielhälfte und erarbeitete sich hierdurch gleich mehrere Torchancen: 2 Minuten nach Wiederanpfiff kommen die Gäste aus Ostthüringen erstmals gefährlich vor das Tor des FCC. Über Starke und Weiske wird das Spielgerät zu Boltze weitergeleitet, der von Marius Grösch im Bereich des Elfmeterpunktes stark vom Ball getrennt wird (47.). Erneut keine 120 Sekunden später spielt Böhme Sebastian Weiske frei, der von der Grundlinie nach innen flankt. Manuel Starke kann das Zuspiel jedoch nicht erlaufen (49.). Jenem Starke bleibt dann die nächste und bis dato beste Möglichkeit für die Gäste vorbehalten. Er zieht trocken von der Strafraumgrenze ab und knallt die Kugel an den linken Pfosten (57.). Jenas Schlussmann Tino Berbig wäre hier vermutlich ohne Abwehrchance gewesen. Im Anschluss an einen öffnenden Pass des ehemaligen Jenaers Carsten Sträßer flankt Benjamin Boltze von der rechten Seite nach innen, doch auch diesmal fehlt Manuel Starke das Fortune. Er kann den Ball am Fünfmeterraum stehend nicht verwerten. Im unmittelbaren Anschluss stoßen Andis Shala und Frank Müller in der Meuselwitzer Hälfte zusammen. Während Müller liegenbleibt, kann Shala sofort weiterspielen. Der Ball wird über Tino Schmidt schön weitergeleitet zu Yves Brinkmann, der mit der Kugel am Fuß in den Meuselwitzer Strafraum eindringt, den Gästetorhüter ausschaut und dann überlegt aus 14 Metern links unten einschiebt (61.). Der Zeitpunkt für den Treffer zum 2:0 hätte nicht besser sein können. Meuselwitz war zu diesem Zeitpunkt dem Ausgleich durchaus nahe. Als nach 69 Minuten der eingewechselte Sebastian Albert im eigenen Strafraum Marcel Schlosser klar festhält, ließ Schiedsrichter Oliver Lossius aus Sondershausen weiterspielen – eine Einschätzung, die er im Stadion wohl exklusiv hatte. Als das Schiedsrichtergespann im Anschluss auch noch ein Handspiel von Robert Böhme übersah, kam erstmals an diesem Abend im Ernst-Abbe-Sportfeld richtig Stimmung auf. Auch Tom Geißler war mit den beiden Entscheidungen alles andere als einverstanden und kassierte demnach wegen Meckerns die gelbe Karte. Sowohl für Tom Geißler, als auch für die ebenfalls verwarnten Sören Eismann und Tino Schmidt war es die erste im laufenden Wettbewerb, so dass beide im Finale zum Einsatz kommen können. Der FCC verwaltete in der Folgezeit die 2-Tore-Führung. Meuselwitz versuchte seinerseits im Rahmen seiner Möglichkeiten das Spiel noch zu drehen. Vor dem Jenaer Strafraum agierten die Gäste dabei jedoch häufig zu überhastet und machten sich dadurch echte Torchancen ein ums andere Mal selbst zunichte. Am Ende brannte für den FC Carl Zeiss Jena nichts mehr an und die 3.846 Zuschauer stimmten sich bereits gesanglich auf das Finale gegen Erfurt ein.
Stimmen zum Spiel:
Holm Pinder (Trainer des ZFC Meuselwitz): „Heute sind 2 Mannschaften aufeinandergetroffen, die beide nicht unbedingt mit Selbstvertrauen ausgestattet sind. Es war dennoch ein interessantes Spiel. Ein Pokalfight auf Augenhöhe mit einem Sieger, der uns natürlich nicht gefällt. Nach dem Heimspiel zuletzt kann ich mit meiner Mannschaft zufrieden sein. Wir haben Leidenschaft gezeigt, haben Zweikämpfe geführt und uns auch ein paar hochkarätige Torchancen erarbeitet. Leider haben wir diese liegengelassen. Das ist bitter. In Richtung Wochenende werden wir die Köpfe hochnehmen und das Positive mitnehmen. In Magdeburg am Wochenende müssen wir dieselben Tugenden an den Tag legen wie heute.“
Lothar Kurbjuweit (Trainer des FC Carl Zeiss Jena): „Punkt 1: Wir freuen uns riesig, das Finale erreicht zu haben. Punkt 2: Wir haben heute einen richtig starken Gegner vor der Brust gehabt. Wir haben heute ansatzweise gezeigt, dass es besser geht. Die letzten beiden Spiele waren auch gruselig. Wir haben mit viel Einsatz und viel Leidenschaft gespielt. Das sind eigentlich Grundtugenden, darüber muss man normalerweise nicht sprechen. Wir haben die Tore im richtigen Moment gemacht. Wir freuen uns auf das Finale. Wenn von den heutigen Reservespielern einer gekommen wäre und gesagt hätte, er hat einen Anspruch auf einen Stammplatz, dann hätte ich gesagt: Warum? Bis heute Nachmittag hatte ich 6 bis 7 personelle Aufstellungen im Kopf. Es gab so viele Möglichkeiten, weil wir so schlecht waren. Schön, dass es mal geklappt hat. Bei Filip Krstic hoffen wir, dass es keine schlimme Verletzung ist. Er hat einen Schlag an das Außenknie bekommen. Wir haben bald eine Saison beendet, die wir sportlich in die Tonne kloppen können. Wir haben uns mit dem Finale die Möglichkeit erarbeitet, zumindest an einem Spieltag mal wieder den Fokus auf Jena zu legen. Das wollen wir schaffen. Wir können uns dann mit einem gestandenen Drittligisten messen.“
--Da Silva